Woodkiss

By waterlily65

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Du hattest du schon immer mal den Traum, zwei Monate ganz alleine und ohne deine Eltern mit sieben anderen Ju... More

Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 41.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73. (Jaydens Sicht)
Kapitel 74. (Lauras Sicht)
Kapitel 75. (Jaydens Sicht)
Kapitel 76. (Lauras Sicht)
Kapitel 77. (Jaydens Sicht)
Kapitel 78. (Lauras Sicht)
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87. (Lauras Sicht)
Prolog
Nachwort

Kapitel 44.

76 7 0
By waterlily65

Und wieder wache ich auf. Ich will nicht wissen, wie oft das jetzt schon so gelaufen ist, in den letzten Tagen.

Diesmal ist alles stockfinster. Alles ist still. Doch dann erkenne ich einen schemenhaften Umriss nicht einmal zwei Meter neben meinem Bett entfernt, der an der Wand lehnt. Das leichte Schielen bereitet mit Kopfweh und als ich mich aufsetze, um die Gestalt besser sehen zu können, erwacht sie aus ihrer Starre und kommt auf mich zu. Ich erschrecke und versuche für einen Moment, mich wieder unter der Bettdecke zu verkriechen wie ein kleines Kind, das sich vor Monstern in der Dunkelheit fürchtet.

„Laura?“, fragt die Gestalt. Ich erkenne die Stimme sofort. Jayden. Wer sonst? Die anderen haben sich ja nicht mehr blicken lassen... Er steht jetzt an meiner Bettkante und sagt wie schon so oft in letzter Zeit: „Wie geht es dir?“ Ich glaube, jedes zweite unserer Gespräche beginnt mit dieser Frage...

Ich hebe vorsichtig meinen rechten Arm und sehe, dass er in dicken Gips liegt. Aber zumindest tut es nicht mehr so stark weh. „Gut“, sage ich als meine Standartantwort. „Wie geht es den anderen? Du hast nicht mehr das sagen können, was du im Flugzeug erzählen wolltest!“

Er schaut mich stirnrunzelnd an. „Ich meine das über den Streit“, helfe ich ihm auf die Sprünge.

Wie schon vor ein paar Stunden schaut er betreten weg. Er macht eine lange Pause, die meine Spannung so steigert, dass ich es kaum mehr aushalten kann. „Ich habe dir bereits erzählt, dass Daniel sich keine einzige kleine Verletzung zugezogen hat. Er hatte ein unversehrtes Handy. Und das, obwohl er im gleichen Flugzeug abgestürzt ist wie wir. Warum?“ Die Frage ist an mich gestellt.

Ich runzele die Stirn, damit er weiß, dass ich keine Ahnung habe und er fortfahren soll. Aber das tut er nicht. Er wartet auf meine Antwort. Also gehe ich in meinen Gedanken soweit zurück, dass ich an dem Moment ankomme, wo wir in das Flugzeug in Timmins eingestiegen sind. Ich habe mich auf einen Fensterplatz gesetzt und Jayden saß neben mir. Nichts besonderes. Und die anderen? Die hatten alle ihren Platz gefunden. Oder? Nein – einer nicht. Daniel! Er ist direkt durch den Vorhang zum Cockpit gegangen. Und da ist er auch nicht wieder herausgekommen! „Daniel hatte einen Platz im Cockpit.“

„Genau. Aber etwas ist doch seltsam daran, oder?“, fragt er weiter. Kann er mir nicht einfach die ganze Geschichte erzählen, anstatt mich selbst darauf kommen zu lassen? Also strenge ich mein Gehirn weiter an, obwohl sich das Kopfweh wieder meldet. So langsam werde ich ziemlich gut darin, Schmerzen zu ignorieren!

Was war seltsam daran? Na ja, wieso geht er ins Cockpit, obwohl alle anderen sich Plätze im Raum gesucht haben. An Platzmangel konnte es nicht gelegen haben. Und er kam nicht wieder heraus. Was war im Cockpit vorgegangen? Es könnte natürlich einfach nichts bedeuten, aber das ist eher unwahrscheinlich. Das Flugzeug ist abgestürzt, weil der Pilot vor dem Start Drogen genommen hat und ohne genügend Benzin geflogen ist. Außerdem hat er die Sicherheitsanweisungen nicht beachtet. Ich erinnere mich daran, dass er ständig versucht hat, uns zu beruhigen. Zuerst ist das Flugzeug von starken Windböen hin- und hergerissen worden. Dann sind wir immer weiter nach unten gestürzt. Ich weiß nichts mehr von alldem, weil mich etwas am Kopf getroffen hatte und ich deshalb bewusstlos wurde. Der Doktor hat gesagt, dass ich nur wegen dem Schlag auf den Kopf keine Erinnerungen mehr an den gesamten Flug hatte, als ich zwischendurch einmal aufgewacht war und versucht habe, Jayden zu helfen.

Jayden hat erzählt, dass nur der Pilot nicht überlebt hat. Wieso ist nur der Pilot gestorben? Er war vorne im Cockpit, aber genauso wie Daniel. Und ihm ist nach Jayden keinerlei passiert. Seltsam, dass zwei Personen, die beim Absturz so ziemlich an der gleichen Stelle waren, so unterschiedliche Schicksale haben, oder?

Ich zähle Jayden das auf, was ich gerade gedacht habe und füge noch hinzu: „Der Pilot ist tot, aber Daniel hat keinen einzigen Kratzer abbekommen. Wieso?“ Jetzt bin ich an der Reihe, Fragen zu stellen.

„Deswegen haben wir uns gestritten“, sagt Jayden. „Ich habe genau das gesagt, was du mir gerade vorgetragen hast. Seine Argumente dagegen waren ziemlich schwach. Er sagte, dass der Pilot ein Freund seiner Familie war und er es ihm erlaubt hatte, bei ihm zu sitzen.“ Plötzlich blitzt ein Bild vor meinem inneren Auge auf, wie Daniel den roten Beutel vom Boden aufhebt. „Er meinte, dass er beim Absturz eben Glück gehabt hat. Er hat etwas von wegen gesagt, er wäre früher aus dem Flugzeug gesprungen, als es kurz vor dem Aufprall war. Er hätte es perfekt hinbekommen, sich abzurollen, weil er das früher trainiert hat. Genau deshalb war ihm nichts passiert!“ Er macht eine Pause und verzieht den Mund komisch vor Wut. „Er hatte die Möglichkeit dazu.“ Vor Wut und Hass muss er eine Pause machen und sich kurz sammeln, um nicht gleich völlig auszurasten. „Am Cockpit war eine Fluchttür, durch die er springen konnte. Wir – alle anderen – hätten im Innenraum sterben können!“, schreit er und ich zucke zusammen. Er atmet ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen. Dann spricht er ruhiger weiter: „Es ist, als hätte er es gewusst, was passieren würde!“ Zum Ende des Satzes hin wird er immer lauter, bis er schließlich schreit. Wieder muss er sich beruhigen, dann sackt er langsam auf den Boden. Erschöpft. Ausgelaugt. Energielos.

Ich bin völlig getroffen von dem, was er mir gerade erzählt hat. Und ich glaube ihm. Ich glaube alles, was er gesagt hat. Wieso sollte er sonst in das Cockpit steigen? Um Kaffeekränzchen mit dem Piloten zu machen? Bestimmt nicht.

„Zu wem haben die anderen gehalten?“, flüstere ich.

„Kim und Carter waren neutral. Aber es gab auch welche, die gegen mich waren. Avery zum Beispiel wollte nichts von meinem 'Anschuldigungen' wissen. Aber wenigstens haben Logan und Heather mich unterstützt“, inzwischen klingt er gleichgültig.

Eine Weile schweigen wir und meine Augen gleiten in der Dunkelheit von einem anhaltlosen Punkt zum nächsten.

Plötzlich zerreißt Jaydens Stimme die Stille und Dunkelheit: „Da war noch etwas.“ Er holt tief Luft, dann fährt er fort: „Daniel hat direkt nach dem Absturz mit seinem Handy Hilfe geholt. Sie haben einen Suchtrupp losgeschickt, der die meisten gefunden hat. Die Betreuer sind inzwischen auch her geflogen und haben beim Suchen geholfen. Der erste, der 'gerettet' wurde, war natürlich Daniel. Er hat sowieso Vorteile, weil er der Sohn des Chefs ist. Avery, Kim und Heather wurden auch sehr schnell gefunden. Genauso wie Carter. Nur bei dir, Logan und mir hatten sie anscheinend Schwierigkeiten.“ Er macht eine Pause, um die Informationen auf mich wirken zu lassen. „Fällt dir etwas auf?“

Sie haben uns drei später gefunden. Was soll daran falsch sein? Es könnte genauso gut auch Zufall sein, dass wir später gerettet wurden. Aber das ist wahrscheinlich nicht das, worauf Jayden hinaus will. Ich mag sowohl Logan als auch Jayden sehr gerne. Hat es etwas damit zu tun? Wohl eher nicht... Wieder gleiten meine Gedanken in die Vergangenheit zurück. Ich gehe alles im Schnelldurchlauf durch – bis ich bei dem Vorfall mit den Platten hängen bleibe. Alle haben sich gegen mich gestellt, als Daniel mich beschuldigt hatte, die Platten verursacht zu haben. Außer zwei – Jayden und Logan. Gibt es da Zusammenhänge? Meint Jayden, dass sie später gerettet wurden, weil sie zu mir gehalten haben, als ich es wirklich gebraucht habe?

„Ihr habt mich verteidigt bei der Sache mit den Platten“, sage ich.

„Genau. Daniel muss den Suchtrupp so manipuliert haben, dass sie uns später gerettet haben, weil wir dir geholfen haben! Irgendwann hat er Logan und mich gerettet – nur du lagst noch hilflos und bewusstlos im Wald. Erst auf meine Bitten bei der Polizei, weiter nach dir zu suchen, haben wir einen Hubschrauber organisiert, der nach dir gesucht hat.“

„Aber er kann doch nicht die Polizei bestechen!“, meine ich kritisch.

„Ich glaube, dass er dazu genug Macht hat. Schließlich ist sein Vater der Chef des ganzen Fernsehsenders...“

„Das sagt gar nichts.“

Jayden zuckt mit den Schultern und sagt: „Aber wie erklärst du es dir dann, dass du als letzte von uns allen gefunden wurdest? Du lagst fast einen kompletten Tag da draußen!“ Ich schaue ihn entsetzt an. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich so lange dort lag. „Die Polizei sagte, dass sie dich beim ersten Suchdurchgang und ach beim zweiten wirklich nicht gesehen haben. Ich finde diese Aussage nicht besonders überzeugend, denn ich erinnere mich, dass wir nicht sehr weit voneinander entfernt lagen. Als sie dich mit meiner Hilfe gefunden haben, lagst du zur Hälfte unter einem Busch.“

„Unter einem Busch?“, frage ich verwirrt. Ich sehe wieder die Bilder aufblitzen, als Jayden nach dem Absturz nach mir gesucht hat und er am Ende auf dem Boden zusammengebrochen ist. Ich bin zu ihm gekrabbelt und habe ihn so hingedreht, dass er Luft bekam und stabil lag. Und soweit ich mich erinnern kann, war das nicht unter einem Busch.

„Ja. Stimmt etwas nicht?“, fragt er besorgt. Ich zögere kurz, dann erkläre ich es ihm. Nach meiner Erzählung meint er: „Du hast Recht. Ich erinnere mich noch daran, wie ich dich gesucht habe. Ich habe dich dann auf einer Lichtung gefunden, richtig?“ Ich nicke. Kurz macht er eine Pause, dann sagt er: „Dich muss jemand unter einen Busch geschoben haben!“ Sofort sehe ich das Bild von Daniel vor meinen Augen, wie er mich böse anstarrt. Augenblicklich läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.

Ich zucke nur mit den Schultern und will noch etwas sagen, von wegen Daniel oder sein Vater könnten die Polizei bestechen, irgendein unbekanntes Mädchen später zu retten. Ich mache gerade den Mund auf, als die Tür sich öffnet und der Doktor eintritt. Die Türöffnung lässt einen dicken Spalt Licht durch und ich muss geblendet die Augen zusammenkneifen.

„Miss Wood?“ Er hat einen französischen Akzent, was mir seltsamerweise erst jetzt auffällt. „Wie geht es ihnen?“

„Mir geht es gut“, versichere ich ihm. „Wann darf ich gehen?“

„Wir müssen noch ein paar kleinere Untersuchungen durchführen, dann darf ich dich entlassen“, sagt er.

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