Woodkiss

Da waterlily65

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Du hattest du schon immer mal den Traum, zwei Monate ganz alleine und ohne deine Eltern mit sieben anderen Ju... Altro

Kapitel 1.
Kapitel 2.
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Kapitel 16.
Kapitel 17.
Kapitel 18.
Kapitel 19.
Kapitel 20.
Kapitel 21.
Kapitel 22.
Kapitel 23.
Kapitel 24.
Kapitel 25.
Kapitel 26.
Kapitel 27.
Kapitel 28.
Kapitel 29.
Kapitel 30.
Kapitel 31.
Kapitel 32.
Kapitel 33.
Kapitel 34.
Kapitel 35.
Kapitel 36.
Kapitel 37.
Kapitel 38.
Kapitel 39.
Kapitel 40.
Kapitel 42.
Kapitel 43.
Kapitel 44.
Kapitel 45.
Kapitel 46.
Kapitel 47.
Kapitel 48.
Kapitel 49.
Kapitel 50.
Kapitel 51.
Kapitel 52.
Kapitel 53.
Kapitel 54.
Kapitel 55.
Kapitel 56.
Kapitel 57.
Kapitel 58.
Kapitel 59.
Kapitel 60.
Kapitel 61.
Kapitel 62.
Kapitel 63.
Kapitel 64.
Kapitel 65.
Kapitel 66.
Kapitel 67.
Kapitel 68.
Kapitel 69.
Kapitel 70.
Kapitel 71.
Kapitel 72.
Kapitel 73. (Jaydens Sicht)
Kapitel 74. (Lauras Sicht)
Kapitel 75. (Jaydens Sicht)
Kapitel 76. (Lauras Sicht)
Kapitel 77. (Jaydens Sicht)
Kapitel 78. (Lauras Sicht)
Kapitel 79.
Kapitel 80.
Kapitel 81.
Kapitel 82.
Kapitel 83.
Kapitel 84.
Kapitel 85.
Kapitel 86.
Kapitel 87. (Lauras Sicht)
Prolog
Nachwort

Kapitel 41.

67 7 0
Da waterlily65

„Laura!“, schreit jemand verzweifelt. Meine Augen sind geschlossen. Die Stimme klingt fern, weit weg. Bin ich tot? Wer redet mit mir? Ich habe mir noch nie viele Gedanken über den Tod gemacht, oder den Himmel. Aber immer wenn ich es mir einmal vorgestellt habe, habe ich an flauschige Decken, Himmelbetten und Wärme gedacht. Bin ich jetzt im Himmel?

Wohl kaum, denn nichts ist hier flauschig oder warm. Unter mir ist alles feucht. Ich spüre das Nasse am gesamten Rücken. Es ist hart. Scharfe Sachen bohren sich in meinen Rücken. Wie Scherben. In meinem Kopf dröhnt alles. Ich will nichts weiter, als liegen zu bleiben. Ich möchte meine Augen nicht öffnen. Ich möchte nichts sehen. Ich möchte nicht denken. Ich will nicht einmal wissen, wo ich überhaupt bin!

Alles an mir tut weh. Wenn ich tot wäre, würde ich keine Schmerzen mehr haben! Und von denen hatte ich in den letzten Wochen wirklich genug! Aber dann denke ich an all die Menschen, die ich liebe. Meine Familie... Allein wegen ihnen würde es sich lohnen, am Leben zu bleiben.

„Laura!“, schreit wieder jemand. Diesmal klingt es noch verzweifelter.

Also öffne ich meine Augen langsam. Sie müssen sich erst scharf stellen, dann sehe ich ein Dach aus Blättern über mir. Überall sind Baumkronen, die aussehen, als wären sie alle miteinander verbunden, mit ihren langen Ästen und Blättern. Doch in dem verflochtenen Gewirr ragt ein riesiges Loch hervor, durch das ich den grauen Himmel sehen kann. Es hat eine bestimmte Form... Irgendwie kommt sie mir bekannt vor, aber mein Gehirn will einfach nicht darauf kommen. Und mir bleibt auch gar keine Zeit, mehr darüber nachzudenken, denn ich höre nochmal, wie jemand meinen Namen schreit.

Und darauf folgt ein lautes Krachen, neben meinem linken Ohr. Ich drehe meinen Kopf steif in diese Richtung, sehe jedoch nichts als grün, mit ein paar braunen Flecken dazwischen. Büsche. Bäume. Mehr nicht. Kein Hinweis darauf, was das Geräusch verursacht haben könnte.

Doch dann platzt plötzlich etwas aus dem grünen Gewirr heraus. Mein Gehirn schreit ganz laut, ich soll weglaufen, doch mein Körper will sich einfach nicht bewegen. Und dann erkenne ich, dass es eigentlich gar nicht nötig ist, wegzulaufen. Es ist ein Mensch. Ein Junge. Meine Augen können nicht scharf sehen, weshalb ich ihn nicht erkenne. Er krabbelt jetzt auf allen Vieren in meine Richtung. Am liebsten würde ich ihm ausweichen. Ich habe trotzdem Angst vor ihm. Aber ich kann meinen Körper einfach nicht bewegen. Er hat dunkelblondes Haar. Seine Augen sind dunkel. Augen, in dessen Tiefe man sich selbst verliert...

Und plötzlich setzen sich die Bilder in meinem Kopf zusammen und ich erkenne ihn: Jayden. Ich schaue ihn mit großen Augen an. „Laura!“, schluchzt er nochmal. Seine Kleidung ist komplett zerrissen und dreckig. Er hat Schrammen im Gesicht und an den Armen. An manchen Stellen quillt sogar helles Blut aus Wunden. Mein Blick gleitet zu seinen Augen. Sie glitzern ungewöhnlich. Hat er etwa Tränen in den Augen? Ich will mich bewegen, ihm entgegenkommen, aber ich habe meinen Körper nicht unter Kontrolle. Ich bin fast wie gelähmt. Ich kann nichts weiter tun, als auf dem Boden zu liegen und Jayden zuzusehen, wie er sich abmüht, mir näher zu kommen. Er ist genauso erschöpft wie ich. Er ist nicht mehr weit entfernt, aber er kommt nicht sehr schnell voran. Er sieht aus, als würde er gleich zusammenbrechen.

„Ich habe dich gefunden“, schluchzt Jayden und wird immer leiser. Seine Ellbogen knicken ein und er streckt seine Gliedmaßen in alle Richtungen aus. Dann bleibt er mit dem Gesicht nach unten liegen.

Adrenalin durchfährt meinen gesamten Körper. Und erst jetzt erwache ich aus meiner Starre. Ich bewege meine Muskeln leicht, versuche aufzustehen. Alles tut weh. Mein Körper schmerzt so fürchterlich, dass ich am liebsten wieder auf den harten Boden gesunken wäre. Aber Jayden treibt mich weiter an. Er gibt keinen Ton von sich.

Inzwischen habe ich es geschafft, mich aufzusetzen. Mein rechter Arm, mit dem ich mich abstütze, bricht sofort wieder zusammen, kaum habe ich ihn auf dem Boden aufgesetzt. Der Schmerz, der von einem bestimmten Punkt ausgeht, durchzuckt meinen ganzen Körper. Doch ich versuche, ihn zu ignorieren. Ich werfe nicht einmal einen Blick auf die Stelle, die so sehr schmerzt. Ich konzentriere mich nur darauf, zu Jayden zu gelangen. Alles an meinem Körper fühlt sich steif, schmerzhaft und verrenkt an, aber ich versuche, so gut wie möglich vorwärts zu kommen. Ich fühle mich wie angezogen von ihm. Ich weiß nicht wieso. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Viel eher, was eigentlich passiert ist. Was wir hier tun. Ich habe mir die Frage bisher nur einmal gestellt. Und da hat es mich kaum interessiert. Aber jetzt möchte ich es plötzlich wissen. Wo sind wir? Was ist passiert? Ich habe ein paar Bilder vor den Augen, die ich aber nirgends zuordnen kann. Doch sobald ich mein Gehirn anstrenge, beginnt mein Kopf zu pochen und fürchterlich zu schmerzen.

Aber wie so oft bleibt mir keine Zeit darüber nachzudenken. Ich kämpfe weiter, aufzustehen. Ich ignoriere alles. Alle Geräusche um mich herum, alle Schmerzen. Als ich es endlich geschafft habe, zu stehen, mache ich gerade mal einen Schritt, bevor ich wieder das Gleichgewicht verliere, in mich zusammensinke und auf den Boden stürze. Ich pralle mit der rechten Handoberfläche ungünstig auf dem Boden auf. Es fühlt sich an, als würde sich etwas in meinem Unterarm verschieben. Der Schmerz durchfährt mich in tausend kleinen Wellen, die meinen Körper durchströmen, wie Wasser auf einem Ozean, das durch den Wind meterhohe Wellen schlägt. Ich sinke auf den Boden und winde mich vor Schmerz. Fast wünsche ich mir, wieder ohnmächtig zu werden. Aber diesmal weiß ich sehr sicher, dass es nicht passieren wird.

Deshalb drehe ich mich vorsichtig auf den Bauch, um dann den Kopf heben zu können. Ich bin jetzt ein ganzes Stück näher an Jayden. Wenn ich meinen linken, nicht vor Schmerz pochenden Arm ausstrecken würde, könnte ich ihn berühren. Seine Nase ist in den Boden gedrückt und ich frage mich, ob er wohl Luft bekommt. Ich kann es nicht genau erkennen, dafür bin ich jetzt zu unbeweglich. Und der Gedanke, dass er … erstickt sein könnte, während ich hier herumliege und darauf warte, dass er plötzlich aufsieht und mich in den Arm nimmt, macht mich wahnsinnig. Trotz schrecklicher Schmerzen robbe ich näher an ihn heran. So nah, dass ich an seinem Handgelenk den Puls fühlen kann. Ich drücke meinen Finger fest auf seine Adern. Ich bin so nervös, dass ich zuerst die Finger falsch halte, weshalb ich keine Pulsschläge spüre. Aufgeregt drehe ich meine Hand richtig herum und ignoriere dabei den fürchterlichen Schmerz in meinem Arm. Nervös taste ich an seinem Handgelenk herum, auf der Suche nach irgendeiner winzigen Bewegung. Und dann – spüre ich es. Ein schwaches, ganz leichtes Pulsieren. Er lebt! Er ist nicht erstickt!

Erst als ich stark ausatme, bemerke ich, dass ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe. Jetzt muss ich ihn nur noch so hin drehen, dass er frei atmen kann. Ich versuche, mir irgendwie ins Gedächtnis zu rufen, was man tun soll, wenn jemand ohnmächtig ist. Mein Gehirn spuckt Worte wie 'Notarzt' oder 'stabile Seitenlage' aus. Ein Notarzt geht jetzt wohl schlecht, also schiebe ich ihn so zurecht, dass er stabil liegt. Ich sehe an seiner sich hebenden und senkenden Brust, dass er atmet.

Das kostet mich soviel Anstrengung, dass ich mich gerade noch so aufrecht halten kann, während ich halb auf dem Boden liege, halb sitze und ihn herum schiebe. Doch kaum bin ich fertig damit, breche ich selbst zusammen. Das Einzige, was ich noch kann, ist: „Jayden!“, leise in sein Ohr zu flüstern und ohne zu überlegen meinen Mund kurz auf seine Lippen drücken. Dann sinke ich komplett zu Boden. Meine rechte Hand ruht auf seinem Handgelenk und ich liege verdreht auf dem Boden.

Das Letzte, was ich noch spüre, ist eine kleine Bewegung seinerseits, doch ich nehme sie kaum wahr. Genauso wenig wie das kurze Auftauchen einer schwarzen Gestalt in den Büschen neben uns, das ich aus dem Augenwinkel sehe. Dann gleite ich langsam in den Schlaf über.

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