Me, 5 Idiots and a lot of tro...

By _Cookie____

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Frech, gerissen und unberechenbar. Das sind die Jungs von One Direction. Mädchenschwärme, Player und eingebil... More

1. Wie ich mich mit dem Wetter unterhielt und ein Anruf mein Leben veränderte
3. Anruf der deutschen Kartoffel und mein Job am Nordpol

2. Von TicTacToeboys und wie Medusa mich fast versteinerte

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By _Cookie____

Dort stand ich nun, in einem Raum mit der beliebtesten Boyband. Wahrscheinlich sogar die beliebteste der Welt. Glaubt mir, ich wäre am liebsten weggerannt, in den 'Falconefahrstuhl' gesprintet und hätte mich meilenweit von diesem Nutellagebäude entfernt. Nur leider stand mir mein großes Ego im Weg.

Ich versuchte, so selbstbewusst wie möglich, mich auf den Bürostuhl gegenüber meines Onkels zu setzen, ohne diesen verwöhnten Gören auch nur einen Blick zu schenken.

"Also, du wolltest mich sprechen Nick?" Ja Sam, gut erkannt. Er wollte bestimmt nicht nur Kaffee mit dir trinken und ein bisschen über Gott und die Welt quatschen.

"Allerdings. Ich nehme an über das Telefon warst du ein bisschen überrumpelt?" Nö, bei mir war das Alltag, dass der Onkel anrief und dir vorschlug, Babysitter für 5 Deppen zu spielen, die ihr Leben wegen angeblichen Drogen und Weibern nicht in den Griff kriegten. Es gab rein garnichts, was mir positives über die Jungs aufgefallen ist. Täglich musste ich mir Schlagzeilen anhören wie 'One Direction wieder im Drogenskandal?!' oder 'Harry möglicher Vater wegen Affäre?!' Es war einfach ein gottverdamte, eingebildete, reiche, Kinderlieder singende, keinen Modegeschmack besitzende Möchtegernboyband.

"Ich frage mich nur, wie du auf die dumme Idee gekommen bist, mir diese Player auf den Hals zu hetzen?" Ja, wahrscheinlich hätte ich mich geehrt fühlen sollen, an die Decke springen wie ein Groupie, die Jungs umarmen oder Autogramme einfordern, aber dieser Haufen von Boyband war in meinen Augen einfach nur lächerlich. Anscheinend bemerkten die 5 mein Desinteresse ihnen gegenüber auch, denn ein braunhaariger, tättowierter, gutaussehender Kerl räusperte sich. Warte was?! Okay wir ignorieren den Teil an dem ich diesem Blödmann ein Kompliment gemacht habe, schließlich war es ein anstrengender Tag voller Schrumpelarschomas. Ich verdrehte nur die Augen und fauchte ihn an. "Ich hab ja gehört ihr sollt nicht sehr höflich sein, aber ein Gespräch unterbricht man nicht.. Also Nick, warum denn deine heißgeliebte Nichte und nicht... was weiß ich schon? Der Weihnachtsmann oder wenigstens irgendein verblödeter Securitymann?" Bei meinen Vorschlag die Jungs dem Weihnachtsmann auszusetzten, gluckste Blondie laut drauf los, so ein richtiges Bilderbuchlachen. 'HAHAHAHA' genau so, ich schwöre! Das sollte zwar kein Witz sein und sonderlich komisch war es auch nicht, aber der blonde kriegte sich nicht mehr ein. Auf irgendeine seltsame Art und Weise fand ich ihn sympathisch...

"Sam, wir sind schon seit Monaten auf der Suche nach einer geeigneten Autoritätsperson, doch erfolglos. Niemand erklärt sich bereit, mit ihnen zu arbeiten. Glaub mir, du wärst nicht meine erste Wahl gewesen, aber ich konnte ja schlecht niemanden dort hinschicken, also dachte ich mir, wieso denn nicht Samantha?" Pfff! Zwar war das nicht wirklich mein größter Wunsch den Typen Regeln und richtiges Benehmen beizubringen, aber unhöflich war es trotzdem, mich als letzte Wahl zu bezeichnen.

"Und das heißt jetzt im Klartext, ich soll Babysitter für One Direction spielen oder was?" Im Inneren dachte ich immer noch, dass es ein schlechter Scherz war und die Typen vor mir nur Hologramme waren. Schön wär's. Zum Test kniff ich Blondie in die Schulter, der sich mit einem 'Hey!' beschwerte und daraufhin schmollte. Also doch Menschen. Vielleicht waren sie ja nur verkleidet? In mir baute sich wieder Hoffnung auf. Ich wollte mich gerade nach unechten Schnauzern umgucken, doch heute wollten wohl alle die Unterbrecher spielen.

"Nein, Babysitting ist leichter Sam.." Die restlichen 4 fingen nun auch an zu schmollen und guckten beleidigt aus der Wäsche. Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen, 5 berühmte Möchtegernsänger, die Millionen von Hatern aushielten, aber rumzickten wenn man meinte sie seien schwierig.

"Was denn dann?" Was sollte man sich denn bitte darunter vorstellen, einer weltberühmten Boyband, die stur war wie 3 Säcke Mehl, (An: ist Mehl stur..? :o) besseres Benehmen beizubringen? Sollte ich ihnen die Kippen aus der Hand reißen und 'Pfui' und 'Aus!' schreien? Sicher nicht! Wenn die das von mir verlangten, war es die Art von Menschen, die mit einem Feuerzeug nachgucken, ob noch genug Benzin im Kanister ist.

"Das wollten wir im Rat besprechen, eigentlich sogar heute, aber wie ich sehe ist mit dir heute nicht viel anzufangen, so wie du drauf bist, hm?" Heute waren ja alle so charmant..

"Was kann ich dafür, wenn ich einen Mädelsabend mit Liv machen wollte? Ich hatte einen anstrengenden Tag, kannst du dir garnicht vorstellen! Du platzt einfach so mit deinem Anruf rein und erwartest von mir, dass ich mich freue oder mich auf diesen Scheiss einlasse!" Ich war einfach genervt, von dem ganzen Tag, von dem Schrumpelarschomas, von Platintussen, von dem Wetter, aber am meisten von blöden Boybands, die sich einfach bei meinem Onkel in's Büro setzten. Ich war so ein Mensch, der sich immer gerne in die Sachen reinsteigerte, also wandte ich mich mit hochrotem Kopf an die Jungs, die das Geschehen amüsiert beobachteten.

"Ihr braucht garnicht so blöd glotzen Milchbubis, ihr seit viel zu blöd um mit einem 'Babysitter' klarzukommen, geschweige denn mit eurem Leben! Ihr seit doch nur lächerliche Möchtegernsänger, die sich für was Tolles halten und alle ihre Fans durchvögeln! Außerdem nehmt ihr Drogen und führt euch auf wie spätpupertierende Teenager, die ja ach so toll sind !" Ich war auf 180! Sollte mir doch recht sein, wenn ich ihr nichtvorhandenes, männliches Ego verletzt habe!

Der braunhaarige von vorhin, Lewis oder so, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und krämpelte seinen Hoodie hoch. Ich tat es ihm gleich, was bei meinen 1,65 jedoch lächerlich aussah. Ich konnte einen Blick auf seine Tattoos erhaschen, ein TicTacToe-feld? Wirklich? Würde mich nicht wundern, wenn unter seinen seinen Ärmeln noch 'Monopoly' oder ' Uno' draufgekritzelt sein würde.

Bevor er etwas erwiedern konnte, schaltete sich ein braunhaariger Junge, mit Locken und grünen Augen ein: "Ohh, spanisches Temperament, gefällt mir. Und dazu noch eine Bitch? Ich steh auf dein T-Shirt, Süße. Aber Erstens, nehmen wir keine Drogen! Nur Zayn raucht, was ihm keiner verbieten kann! Zweitens, singen wir großartig, und Drittens, vögle nur Ich die Fans durch, kapiert?!" Locke wollte Zoff? Konnte er haben. Ich trat ihm gegen sein Boybandschienbein, was ihn aufjaulen ließ.

"Erstens, ist das italienisches Temperament du Vollpfosten! Und nenn´ mich nicht Süße! Außerdem ist rauchen nicht gut für Sänger! Zweitens, singt ihr Schnulzenlieder für Kindergärten, und Drittens, Eww!" Wie konnte man so offen damit umgehen? Die 'armen' Mädchen, die auf diesen hyperaktiven Schwanz reinfielen, taten mir nicht wirklich leid.

"Von mir aus italienisch, ist auch ganz sexy..." Ein dreckiges Grinsen lag auf Lockes Lippen. "Und wetten wir, dass dein ganzes Zimmer voll mit Postern von uns ist? Du hörst doch bestimmt täglich unser Album durch und wünscht dir einen von uns heiraten zu können. Hab ich Recht oder nicht?" Bitte was?! Ich kannte diese Hohlköpfe nur von Nina, schließlich herrschte in ihrem kleinen Teenagerkopf nichts, außer One Direction, 5sos und Nagellack. Meine Cousine war manchmal echt nicht auszuhalten, ständig musste ich mir das Gebrabbel über die Jungs und ihre ach so tollen Stimmen, Haare und Körper anhören. Dieses Mädchen gehörte in die Klapse, oder nicht?

"Ganz bestimmt nicht Locke, ich habe ein Leben! So mit vernünftigem Job," Dass ich Kellnerin war musste er ja nicht wissen. Obwohl..ich hatte das heute schonmal erwähnt, stimmts? Ach mist! "Einem Zimmer voller Fotos, wo aber nicht die Gesichter 5 spätreifenden Reentieren, sondern meine Freunde und Familie drauf sind." Und Selena Gomez, aber das mussten sie ja auch nicht wissen...

"Jetzt hört doch auf damit! Sam ich dachte du freust dich, es wird gut bezahlt, du würdest ein eigenes Zimmer haben, kriegst auch meinetwegen genug Geld zum shoppen, oder was man in deinem Alter halt so macht. Außerdem finden wir niemand anderen! Sam bitte, gib den Jungs doch eine Chance. Die Fans rasten sonst aus, wenn die Jungs weiterhin so viel Mist bauen! Du musst doch nur-"

"Nein! Vergiss es! Du merkst doch wie megaeingebildet diese Schnösel hier sind. Die hassen mich, ich hasse sie. Und außerdem-" Ich wurde von einem leisen Gemurmel unterbrochen.

"Also eigentlich hasse ich dich gar-"

"Klappe Blondie! Außerdem geht es mich einen Scheiß an, ob sie Scheiße bauen, oder ob ihre Nobelvilla von verrückten Fans angezündet wird! Das interessiert mich alles einen Scheißdreck! Hörst du? Es ist mir egal was in dem Promileben fünfer Jungs passiert, die eine Babysitterin zum Arsch abwischen brauchen! Zieh mich nicht mit darein, verstanden?! Es ist ihre Sache, nicht meine. Also lass mich mit diesem Mist in Ruhe!"

Alle 6 schauten mich verdattert an. TicTacToeboy, war der erste, der wieder zu Worten kam, doch ich unterbrach ihn. "Wage es nicht auch nur ein einziges Wort zusagen, sonst ziehe ich dir deine Calvin Klein Unterhose so hoch, dass du dein restliches Popstarleben nie mehr laufen kannst!" Wenn Blicke töten könnten...

Ein schwarzhaariger Muskelboy, ich schätze mal er war Albaner, flüsterte Locke etwas zu. "Woher weiß sie, was für Unterwäsche Lou trägt?" Weil meine besessene Cousine täglich davon redet, Blödi! Ich beschloss so zu tun, also hätte ich nichts mitbekommen und wendete mich an meinen Onkel. "Wenn du mich entschuldigen würdest, ich habe noch einen Mädelsabend vor mir." Damit ging ich zur Tür. "Schönes Leben noch, Arschgesichter!" Ich erntete genervte Blicke von Locke, Unterwäschemodel und dem Albaner, einen verdutzten von einem heißen Typen, sah aus wie dieser Leim, mit kurzen Braunen Haaren und- Warte heiß? Ugh. Sonst gehörte 'heiß' nur in meinen Wortschatz, wenn ich mit meinem Nutella flirtete. Also strichen wir das mal. Auch Blondie schaute mich an, doch in seinen Augen lag nichts dergleichen. Mehr eine Spur...Verletztheit? Naja, was interessierte mich dieser Blondschopf? Ich würde ihn doch eh nie mehr zu Gesicht bekommen, sahen wir mal von den Postern und CD Covers, meiner Cousine ab.

Ich stand also in der Tür und zeigte den 5 nochmal zum Abschied meinen Lieblingsfinger. Ein süffiantes Grinsen konnte ich mir auch nicht verkneifen, dann war ich weg. Für immer. Frei von tättowierten Jungs, die nichts außer sich und ihrem kleinen Freund im Kopf hatten. Frei von blondgefärbten Haarschöpfen, die über jeden Mist lachen, und frei von nach Unterwäsche fragenden Albanern. Nicht das ich rassistisch wäre, aber diese Typen waren einfach nur eingebildet. Ich lief in Richtung Fahrstuhl und drückte wieder unendlich lange auf diesem mit Fakemamor verzierten Knopf. Solange ich wartete, sah ich mich um. Wow, ziemlich angesagte Leute hatte mein Onkel als seine Kollegen, Respekt. Auf einer Tür stand 'Manager Miley Cyrus' . Wirklich? Diese Hammerleckerin hatte hier einen Manager? Auf der gegenüberliegenden Tür stand 'Couch Austin Mahone' . Okay emm what the..?! Warum waren diese Leute hier tätig? War Nick ein geheimer Superheld und gleichzeitig Coach von Michael Jackson? Man wusste es nicht. Ich würde es herrausfinden. Nachts war ich nämlich heimlich Sherlock Holmes, wisst ihr? Solange ich nicht gerade von Nutella träumte. Nach weiterem erkunden dieses Ganges und seinen geheimnisvollen Türen, öffnete sich die Fahrstuhltür mit einem ohrenbetäubendem 'Bing' und ich trat ein. Die mir bekannte Fahrstuhlmusik dudelte vor sich hin. Warum zum Teufel gab es sowas?! Es hieß doch, man solle sich nicht langweilen und beruhigt werden durch die 'Musik'. Stattdessen langweilte man sich zwar nicht mehr, aber nur, weil man damit beschäftig war, diese Melodie zu verfluchen. Und beruhigen tat es auch nicht, es regte nur auf! Genervt von dem Gedudel, streckte ich meinen Mittelfinger in die Höhe, mit der Hoffnung, der Fahrstuhl würde beleidigt aufhören meine Ohren zu tyrannisieren. Aber vergeblich, stattdessen hatte ich das Gefühl, es würde lauter und schneller werden. Meine Güte Sam, diese Jungs bringen dich noch dazu an Paranoiazu verrecken. Ja, ab jetzt würde ich diesen 5 Hohlköpfen an allem die Schuld geben.

Es machte wieder 'Bing' und ich konnte endlich raus aus diesem Seelenschlucker. So Sam, jetzt wieder einen perfekten Modelgang ohne hinzufallen und dein Tag ist gerettet. Naja, ein schöner Gedanke war's schon, aber 2 Sekunden später landete ich auch schon auf meinem Allerwertesten. Verflucht sei die Anziehungskraft! Mit hochrotem Kopf rappelte ich mich mühsam auf und sah in die Gesichter 8 lachender Leute.

Ich zischte nur ein "I love to entertain you!" und lief dann schnurstracks in Richtung Tür, an einem Mitarbeiter vorbei, so etwa Anfang 20, der gerade irgendwelche Bildschirme überprüfte. Er sah immer zwischen mir und dem Bildschirm hin und her. Wenn das ein Flirtversuch sein sollte, hatte er sicher noch nicht viele Freundinnen gehabt. Ich blieb nun stehen und beobachtete belustigt den verwirrten Mitarbeiter. Sein Blick wanderte noch 6 Mal zwischen mir und dem Bildschirm hin und her, bis er sich auch mal zu Wort meldete.

"Kann ich ihnen vielleicht helfen, oder verwechseln sie mich mit ihren Bildschirmfreunden?", grinste ich ihn an. Doch zu meiner Verwunderung fing er nun an zu glucksen. "Sind sie die Irre, die der Farstuhlüberwachungskamera den Mittelfinger gezeigt hat?" Ups. Peinlich. Super Sam, jetzt brauchst du die peinlichen Situationen garnicht mehr mitzählen.

"Er hat mich provoziert okay?!", murmelte ich leise. "Na dann kommen sie mal her junge Lady." Er lachte immer noch. Idiot. Mit genervtem Blick ging ich auf ihn zu. Er schrieb etwas auf einen kleinen Zettel. Ne oder? Man konnte doch keinen Strafzettel wegen Fahrstuhlbelästigung kriegen...oder?

"Was wird das jetzt bitte?" Langsam bekam ich doch Angst, ich wollte keine Strafsumme zahlen! Er zerknüllte den Zettel. So ging man aber nicht mit Strafzetteln um, also echt, ich sollte mich vielleicht mal beim Chef beschweren. Nun schob er ihn mir zu, zwinkerte und ging in einen abgesperrten Raum. Pff, gutaussehender, arroganter Kerl! Streicht das zweite Wort, ich war verwirrt. Ich wollte ihm hinterher, aber die Tür mit der Aufschrift 'Private' hielt mich davon ab. Ich wollte nicht noch mehr Zettel, wegen zum Beispiel, "Belästigung der Mitarbeiter", obwohl ja eher er mich belästigt hatte, oder "Betreten unbefugten Raumes".Zerknirscht schnappte ich mir den Zettel und machte dass ich wegkam. Ich entspannte mich, als ich dieses Gebäude verließ. Nie.Mehr.Hier.Rein.

Gestresst schloss ich die Tür auf, hinter der mich eine misstrauisch dreinblickende Liv erwartete. Ups. Ich war nun 2 Stunden unterwegs gewesen, meine Ausrede zog wohl nicht mehr. Als könnte sie meine Gedanken lesen, meldete sich Liv zu Wort. "Bisschen lange um Pizza zu holen, hm?" Sie zog ihre Augenbraue hoch. Shit. "Die Schlange war sehr lang.." Es war nicht mehr als ein flüstern, was über meine Lippen kam. "Du sagst mir jetzt was mit dir los ist, oder ich verbrenne dein Selena Gomez Autogramme!" Oh sie würde es nicht wagen! Oder doch? Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte sie nach oben. Ich, in der Angst sie würde meine Autogrammkarten vergewaltigen, hinterher. Liv stand in meinem Zimmer und durchsuchte meinen Schreibtisch. Hah! Sie würde nie etwas finden, dazu hatte ich sie zu gut versteckt. "Na sie mal einer an, was haben wir denn da?" Oder auch nicht. Liv schaute sich im Raum um, bis sie neben ein Paar Kerzen fündig wurde. Sie hielt das Feuerzeug unter die Autogrammkarten und lächelte böse. Warum hatte ich ein Feuerzeug in meinem Zimmer? Die ganzen alten Erinnerungen kamen wieder hoch.

"1.." Oh nein, sie würde es nicht machen!

"2.." Oder doch?

"Dre-"

"Okay stopp! Ich erzähle es dir Liv! Aber bitte, bitte tu dieses verdammte Feuerzeug aus Selenas Gesicht!"

Ihr böses Lächeln veränderte sich zu einem breiten, triumphierenden Grinsen. "Wenn wir Selena nicht hätten..", säuselte sie und drückte mir meine heilige Karte in die Hand. Ich fing an sie zu streicheln. "Alles wird gut, die böse Liv wird euch nichts tun, ich bin ja da.." Nach zwei weiteren Kuschelrunden mit der nach Papier riechenden, mit einer Unterschrift bekrizelten Selena, versteckte ich die Karte unter meiner Matratze. Währen Liv es sich auf dem Bett bequem machte, überlegte ich was ich ihr sagen könnte.'Wie wär's mit der Wahrheit Sam?' Ach halt die Klappe innere Stimme, niemand braucht dich!

"Jetzt schieß los! Wenn du so 'ne große Sache drauß machst, muss es ja was Besonderes sein!" In ihren Augen glitzerte die Vorfreude. Wen sie wüsste...

"Naja alsoo..." Ich erzählte ihr von dem Anruf, dem Vorfall in der U-Bahn mit der Schrumpelarschoma, meinem versagten Modelgang, dem hässlichen Fahrstuhl mit meinem Namen, dem Lockenkopf der nur mit seinem Ding denkt, anstatt mit seinem Gehirn, dem eingebildeten TicTacToeboy, dem lachenden Blondschopf, der ihrer Meinung nach Neill oder so hieß, dem Albaner, dem heißen Kleberboy, wo sie nur sagte dass er nicht 'Leim' hieß, dem zweiten Unfall in der Halle, dem frechen Bildschirmboy und dem Strafzettel. Nach dieser endlosen Erzählung schnaubte ich ersteinmal aus und wartete auf eine Reaktion. Doch vergebens, sie guckte mich ausdruckslos an. Ich konnte ihre Miene nicht deuten.

"Hallo? Erde an beste Freundin, die das alles wissen wollte und jetzt nichtmal mit der Wimper zuckt?" Ich konnte es in ihrem Kopf rattern sehen. Plötzlich prustete sie drauf los, einfach so. Oh nein.

"Du..*hicks*" Sie verschluckte sich an ihrem eigenen Lachen. "Du verarscht mich doch!" Tränen liefen über knallrotes Gesicht. "Denkst du ich da- *hicks*..dass ich dir das glauben würde?!" Sie lachte einfach weiter. Minutenlang. War das ihr ernst? Okay, vielleicht würde ich mir auch nicht glauben, aber hey! Sie war meine beste Freundin! Mir waren schon viele verrücte Sachen passiert, die hatte sie mir doch auch geglaubt! Ich schmollte und schob eine Unterlippe vor. Dann hatte ich eine Idee.

"Ruf Nick an."

Liv versuchte sich wieder zu beruhigen. "Was?" Sie wischte sich einmal mit der Hand über ihr mit Mascara verschmiertes Gesicht. "Warum?"

"Er wird es dir beweisen."

"Was würde es bringen? Das hier war schon witzig genug!" Sie gluckste.

"Mach es."

"Nei-"

"Liv! Mach es!"

"Ist ja gut, ganz ruhig brauner." Sie fischte immer noch lachend ihr Handy heraus. "N...Ja, da haben wir ihn. Nick Falcone."

"Mach den Lautsprecher an." Jetzt war ich mal gespannt.

"Was soll das denn Sam? Wenn du einen Freund hast, kannst du es mir sagen, ich bin deine Freundin. Du brauchst das nicht mit One Direction zu überdecken. Die Geschichte klingt ja ganz nett, aber sowas kannst du Nina erzählen, nicht mir..-"

"Wer hat einen Freund?"

"Hallo Onkelchen, deine Nichte hier, Liv glaubt mir nicht, dass du mir One Direction auf den Hals hetzen wolltest. Überzeugst du sie vom Gegenteil?" Ich grinste süffisant. Wow, das schrägste was ich je gesagt hatte.. Neben dem Liebesgeständnis zu einer dreibeinigen Giraffe mit Streifen. Ich war erst vier und wir waren in einem Zoo, Okay?

"Ich wollte dir niemanden auf den Hals hetzen Samantha, außerdem bist du einfach so davongerauscht, das war nicht höflich unseren Gästen gegenüber." Ich klatsche mir mit der flachen Hand an die Stirn. Ein einfaches 'Hey ihr beiden, ja ich hatte vor sie mit One Direction zusammenarbeiten zu lassen. Sie fand es aber doof und ist abgehauen' hätte auch gereicht. Aber mein Onkel wäre nicht mein Onkel, wenn er das sagen würde. Also warum nicht kompliziert? Ist ja auch viel einfacher, klar.

"Hah! Ich sagte doch du lügst!" Liv sah mich triumphierend an. Ich verdrehte nur die Augen.

"Oh sie lügt nicht. Ausnahmsweise..." Das letzte Wort flüsterte er nur, trotzdem konnte ich es hören.. Tzz..

Liv sah von mir und dem Handy immer hin und her. "Das heißt..also du?" Geht doch.

"Ja Liv, ich. Ich, One Direction und dieser Mann hier am Telefon. Wir hatten eine kleine..naja sagen wir mal Auseinandersetzung." Ich grinste.

So Onkelchen, danke für deine Hilfe, wir sehen uns dann. Tschü-"

"Stopp, stopp, stopp mein Fräulein. Du wirst morgen vorbeikommen und dich bei den Jungs entschuldigen, hörst du? " Nicht sein ernst oder?

"Aber.. Das ist nicht faire!"

"Es war auch nicht faire Vorurteile zu haben und die Jungs anzuschreien."

"Du weißt ganz genau, dass alles was ich gesagt habe stimmt. Ich muss mich vor die nicht rechtfertigen!"

"Das stimmt nicht Samantha, sie nehmen keine Drogen, sie vö.. sie haben keine Affären mit den Fans, und sie sind auch nicht arrogant. Sie sind so.. wie Boybands nunmal sind. Also wir klären das morgen in meinem Büro. Gute Nacht. Und tschüss Liv, grüß deine Mutter von mir okay?" Damit legte er auf. Oha.

Liv schaute immer noch ungläubisch zwischen mir und dem Handy hin und her.

"Hör auf damit, du siehst ja aus wie dieser Bildschirmfutzi." Sie versuchte Worte zu finden. Doch irgendwie kam dabei nur Salat raus.

"Du..One Direction..Baby-..Bildsch..kneif mich mal.." Gesagt getan, ich liebte es wenn sie das sagte. Natürlich war das nur rein rhetorisch, aber wenn sie es schon sagte..

"Au! Spinnst du?!" Tja..

"Ich..finde das so..unrealistisch.. " Wenn sie wüsste..

"Und apropos Bildschirmfutzi, du sagtest doch du hattest einen 'Strafzettel' bekommen oder?" Bei dem Wort 'Strafzettel', ließ sie ihre Finger wie Hasenohren wackeln. Jetzt grinste sie mich an. Hä?

"Lass uns später über 1D reden...oh mein Gott 1D, wenn du das Nina erzählst..naja gut also, du glaubst doch nicht ehrlich dass du einen Strafzettel bekommst, nur weil du deinen Mittelfinger unbewusst in eine Überwachungskamera hälst oder?" Doch, ehrlich gesagt dachte ich das. Schließlich ist es ja auch passiert.

"Mensch Sammy, du kleine naive Sammy du.." Hat Liv zu viel geraucht? Sie rauchte doch garnicht? Sie bemerkte wohl meinen unwissenden Blick und brabbelte weiter.

"Man Sam, er wollte mit dir Flirten! Hast du das denn nicht gemerkt? Los hol den Zettel raus, ich glaube kaum, dass da etwas böses drinsteht." Sie grinste dreckig.

"Du würdest gut zu Harry passen...", murmelte ich vor mich hin, während ich den Zettel suchte.

"Was?"

"Ach nichts" Ich lächelte nur uns suchte weiter.

"Wie sieht er eigentlich aus?" Liv klang gespannt.

"Klein und hellblau, ich glaube ich habe ihn ihn meine Jackentasche gepackt, ich geh schnell runter."

Live verdrehte die Augen. "Der Typ der dir den Zettel gegeben hat, Blödi." Warum hat sie das denn nicht gleich gesagt?

"Achso emm..keine Ahnung?" Ich wusste es wirklich nicht mehr. Was komisch war, weil ich mir sogar das Gesicht jeder einzelnen Ameise einprägen konnte. Wahrscheinlich war ich zu sehr mit dem Gedanken beschäftig, nichts zahlen zu müssen. Heute war echt ein komischer Tag.

Bevor Liv noch etwas sagen konnte, hüpfte ich aus meinem Bett und stolperte die Treppe hinunter. Drei große Schritte und ich kniete neben meiner Jacke, die ich vorhin einfach achtlos in den Flur geschmissen hatte. Ich griff in die linke Jackentasche. Kaugummipapier, Tamponpapier..ups.. und ein Haargummi. Hmm wo war dieser blöde Zettel? Nun griff ich in die linke Jackentasche. Leer, außer einem kleinen zerknüllten Etwas, was sich verdächtig nach dem gesuchten Zettel anfühlte. Ich zog das Etwas heraus und machte fast einen Freundensprung. Es war der Zettel. Klein, blau uns zerknüllt lag er in meiner Hand. Aber wieso freute ich mich so? Ich verbrachte echt zu viel Zeit mit Liv. Dieses Mädchen färbte zu doll auf mich ab.

Mit dem Zettel in der Hand schlürfte ich nach oben in mein Zimmer, wo Liv schon angespannt auf mich wartete. Sie war wahrscheinlich viel hibbeliger als ich.

"Und? Steht das drin von dem ich denke dass es drin steht?" Liv gluckste vor Aufregung.

"Kommt drauf an, was dachtest du denn? Außerdem liegt er geschlossen in meiner Hand, siehst du doch.", grummelte ich.

"Jetzt mach schon!" Sie ließ sich nicht von meiner Genervtheit beirren.

Ich faltete den Zettel wie in Zeitlupe auf, doch bevor er komplett geöffnet war, hielt ich mir die Augen zu und drückte ihn Liv in die Hand.

"Mach du, ich will nicht verflucht werden!", jammerte ich, immer noch die Hand vor den Augen. Trotzdem spürte ich wie Liv die Augen verdrehte und gleichzeitig grinste. Ich hörte es rascheln, dann eine quiekende Liv, die im Bett auf und ab sprang.

"Ich habs gewusst! Ruf ihn an!" Sie klang so, als würde sie gleich ihren Führerschein machen, wenn nicht aufgeregter. Hä? Wen sollte ich anrufen? Ich wagte es nicht, meine Hand von den Augen wegzunehmen.

"Guck doch Sam! Er will dass du ihn anrufst!" Sie riss mir die Hand von meinen Augen weg und wedelte mit dem Zettel vor meiner Nase herum.

"Halt den Mund und gib mir das." Sie rollte gespielt beleidigt die Unterlippe hervor und schmollte. Ich nahm Liv den Zettel aus der Hand und wartete. Sollte ich ihn lesen? Vielleicht waren ja da Medusas Augen drauf und ich würde zu Stein verwandelt werden? Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen, also drückte ich ihr den Zettel wieder zurück in die Hand und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum.

"Lies du vor!" Als hätte sie meine Gedanken gelesen, was Medusa anging, murmelte sie ein leises "nett", und faltete beleidigt den Zettel wieder auf.

"Hier steht, er hei-"

"Nein stopp! Nicht lesen!" Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in ihren blonden Locken. "Ich will Nutella!", jammerte ich.

"Ich back dir meinetwegen einen Nutellakuchen, aber erst hörst du dir an was auf diesem Zettel steht!" Sie klang ja wie meine Mom, als sie in die Wechseljahre kam.

Wie ein kleines Kind schüttelte ich wild den Kopf. "Ich will aber jetzt Nutella!" Ich schlug mit meiner Faust auf die Matratze, was ein kleines Erdbeben verursachte.

Liv schüttelte nur den Kopf. "Okay, ich hol dir dein Nutella, solange du danach deine Klappe hälst und hier kein 3. Weltkrieg verursachst. Für ein Baby hast du einen ganz schönen Faustschlag drauf." Nun lächelte sie mich an und ich gluckste vor Freude. Fehlten nur noch die Windeln und ich musste mich verhalten wie die 5 Eierköpfe, dann war ich das perfekte Baby.

Nach weiterem nachdenken über Babyzeugs, kam Liv auch schon mit zwei Löffeln und einem Riesennutellaglas durch die Tür gehüpft. Noch bevor sie sich hinsetzten konnte, ergatterte ich das Glas und betrachtete es mit großen Augen.

"Mein Schatzzzz.."

"Sam.. ich kriege langsam echt Angst vor dir." Liv beäugte mich misstrauisch, wie ich drei große Löffel Nutella in mich hineinschaufelte.

"Schmeckk guk", mampfte ich vor mich hin. "Jekschk ieschon vo..-" Zu viel Nutella Sam! Nicht mehr als auf den Löffel draufpasst, in den Mund nehmen! Ich starb fast an einem Hustenanfall, während Liv sich einen verkrüppelten Ast ablachte.

"Isch hasche disch!" Sollte sie mal an so viel Nutella verrecken.

"Was hast du davor gesagt, Sammylein?" Sie grinste mich süffisant an, bevor ich alles hinunterschlucken konnte.

"Verreck doch?" Ich blickte sie gespielt beleidigt an. "Ja ok ich sagte, jetzt lies schon vor!" Wieder biss ich mir auf die Unterlippe.

Liv kramte den Zettel raus und laß vor.

"Das nächste mal kommst du zu mir falls dich was stört,lass den Fahrstuhl lieber in Ruhe ;)
***Handynummer***
Evan :)"

Ich mochte diesen Tag nicht. Liv grinste mich erwartungsvoll an. Vielleicht wusste er ja doch wie man flirtete? Ich nahm ihr den Zettel aus der Hand und schmiss ihn neben meinen Schreibtisch.

Evan...

"Du wolltest doch über One Direction reden?" Und schon bereute ich es diesen Satz gesagt zu haben. In Livs Augen lag ein Funkeln.

"Au jaa! Erzähl, wen von ihnen findest du am heißesten?"

Das würde eine lange Nacht werden...

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