Just The Way You Are

By katherine_fields

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Grace Morris ist 16 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt an der Westküste der USA. Sie ist schüchtern, hält... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Ein Jahr später...

Kapitel 8

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By katherine_fields

Jeder sagte einen guten Start in den Tag zu haben, war das wichtigste überhaupt. Das Problem war allerdings, dass keine Menschenseele dieses Privileg hatte, weil es so etwas wie die Zeit gab. Die Menschheit wäre so viel glücklicher, wenn keine Wecker existieren würden. Dieses klirrende Teil war mein Erzfeind.

Zum gefühlten tausendsten Mal haute ich auf das Teil drauf und nein ich sprang nicht wie in der perfekten Morgenroutine von YouTube aus meinem Bett und streckte mich der Sonne entgegen. Ich pennte noch einmal ein und hatte wohl vergessen auf den Schlummerknopf zu drücken. Also stürmte meine Mom wie fast jeden zweiten Tag in mein Zimmer und weckte mich hysterisch. Ich schreckte hoch und musste wie immer mit Entsetzen feststellen, dass mir nur noch zehn Minuten blieben - die normale Realität.

Ich sprintete ins Bad, klatschte mir schnell Wasser ins Gesicht, putzte zu kurz meine Zähne und hastete dann wieder in mein Zimmer, wo ich mir meine Kleidung von gestern schnappte, die ich auf den Boden geschmissen hatte. Als ich einen schnellen Blick in den Spiegel warf, bemerkte ich, dass ich gestern total vergessen hatte zu duschen und mein Tag war so oder so schon gelaufen, als ich feststellte, dass mein Trockenschampo leer war. Also band ich mir schnell einen hässlichen Dutt, sprühte Deo unter meine Achseln und eilte nach unten in den Flur. Da meine Mom diese Situation schon gewöhnt war, stand sie am Rand des Flurs und hielt mir augenverdrehend einen Müsliriegel entgegen, den ich mir blitzartig schnappte, in meine Schuhe schlüpfte und rausrannte. Joe bog mit seinem Fahrrad in genau diesem Augenblick um die Ecke - perfektes Timing würde ich sagen.

„Morgen, Sonnenschein!", begrüßte er mich.

Das einzige was mir morgens ein Lächeln auf die Lippen zauberte, war mein bester Freund Joe. Er wirkte auf seinem Fahrrad immer wie eine helle Erscheinung. Ich dagegen war wie eine dunkle graue Wolke, die schweres Wasser trug.

„Mal wieder verschlafen, hm?", stellte Joe amüsiert fest. „Ich dachte du bist gestern Abend bei einer deiner Serien eingeschlafen. Warum siehst du wieder so wie eine Leiche aus? Du musst deinen Netflixkonsum wirklich reduzieren, Gracie."

Ich ignorierte seine Worte und wir liefen meine Einfahrt hinunter. Ich war gestern Nacht ziemlich spät nach Hause gekommen. Damian und ich hatten kein einziges Wort mehr gewechselt. Er hatte mir schweigend auf dem Skateboard alles nachgemacht. Irgendwann hatte ich gesagt, dass ich so langsam nach Hause müsse und er nickte verständnisvoll. Dann fuhr ich weg und versicherte mich auf meinem Heimweg immer wieder, dass Damian mir nicht hinterherfuhr, was er Gott sei Dank auch nicht tat. Keine Ahnung, gestern war es einfach total komisch gewesen.

„He, Gracie!", boxte Joe mir in die Seite, als wir mein Grundstück verlassen hatten.

„W - was?", fragte ich erschrocken.

„Alles okay?"

Ich nickte hastig. „Ich habe mich gestern bei ALL AMERICAN nur wegen Layla aufgeregt. Du weißt schon, die von der ich dir erzählt habe."

Joe verdrehte grinsend seine Augen, so wie er es immer machte. Er belächelte mich oft.

~~~~~~~~~~

In der Young Highschool angekommen, redete jeder nur von der gestrigen Party und mal wieder war ich ausgeschlossen. Aber ich sprach sowieso mit keinem, also was soll's? Als ich gerade in den Erdkundeunterricht wollte, staute sich auf meinem und Serena's Platz eine große Menge an Schülern. Drei Mädchen saßen auf unserem Tisch und zwei weitere Jungs standen mit verschränkten Armen dort. Was war da los?

Ich setzte mich mit gesenktem Kopf auf meinen Platz und bemerkte, dass eine von den Mädchen, die auf dem Tisch saßen, Kimberly Stone war. Oh Gott, ich hoffte sie hatte unsere Auseinandersetzung auf dem Mädchenklo schon vergessen, so hohl wie die war.

Jeder von ihnen schleimte sich bei Serena ein. Sie hatte eine unglaubliche Stimme, aber dass die Leute jetzt nur wegen ihrer Stimme bei ihr waren, roch nach dem uns altbekannten ausnutzen. Serena hatte noch nie Feinde gehabt. Sie kam eigentlich mit jedem gut aus, aber Kimberly und ihre Clique mochte sie nicht besonders.

„Serena, wer ist eigentlich das?", fragte Cohen Smith, der feste Freund von Summer, und zeigte dabei auf mich.

Bitte nicht. Die Blicke der anderen richteten sich auf mich und ich starrte sie gleichgültig an. Ich hasste es wenn so viele Leute auf einmal mich ansahen.

„Das ist meine beste Freundin Grace Morris", stellte Serena mich ihren „neuen Freunden" vor und ich wünschte, sie hätte das nicht getan.

„Hast du Lust später mit zum Strand zu kommen?", fragte ein anderes Mädchen, deren Namen ich vergessen hatte.

Ich starrte sie perplex an. Nein! Ich wollte lieber alleine sein. Warum fragten die mich überhaupt? Die müssten doch schon bemerkt haben, dass ich ein Einzelgänger war.

„Sie kommt gerne mit", antwortete Serena für mich.

Ich trat ihr auf den Fuß. Wie konnte sie nur? Sie wusste ganz genau, dass ich sowas nicht ausstehen konnte und später sowieso nur am Rand sitzen würde.

Als es klingelte, setzte sich wieder jeder an seinen Platz. „Warum antwortest du für mich?", zischte ich.

„Weil du ja sowieso Nein gesagt hättest", antwortete sie spitz.

„Aus gutem Grund!" Ich verdrehte meine Augen und lehnte mich zurück. Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein. Musste ich da wirklich mit? Vielleicht könnte ich sagen, dass ich zufällig die Krippe bekommen habe.

~~~~~~~~~~

Als die Highschool zu Ende war, hatte mich Serena regelrecht terrorisiert, mitzukommen. Ich gab nach, da ich Angst um die Existenz meines Handys hatte, welches die vielen Spamnachrichten sicher nicht noch zehn Minuten länger aushalten hätte. Ich zog mir ein langes T-Shirt an, das mir bis fast zu den Knien ging und ließ meine Haare offen. Ich war froh, dass ich gestern nicht zu faul war meine Beine zu rasieren, weshalb ich unter dem oversized T-Shirt keine lange Hose anziehen musste.

Ich lief zu Fuß mit Tupac's Stimme in meinen Ohren zum Strand, der zirka eine Viertelstunde von meinem Haus entfernt lag. Als ich an der Westküste ankam, entdeckte ich die anderen. Sie saßen um ein Lagerfeuer und ich hatte jetzt schon kein Bock. Als ich Serena sah, wie sie aufsprang und mich zu ihnen winkte, fragte ich mich wie sie mich nur dazu bringen konnte, hierher zu kommen. Ich nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und setzte mich neben Serena. Als ich bemerkte, dass auch Kimberly Stone und Summer Wilson da waren, hätte ich mich am liebsten im Sand vergraben. Was zur Hölle tat ich hier? Ich hätte schön gemütlich in meinem Bett liegen können, um meine Serien weiter zu suchten. YOU musste ich auch noch fertig anschauen. Vielleicht hätte ich ja heute sogar das Ende der zweiten Staffel geschafft, aber nein ich saß hier mit Leuten aus meiner Schule abends am Strand. Taten das normale Teenager? - Wenn ja wollte ich keiner davon sein.

Ich bemerkte wie meine ehemalige Verräterin Summer Wilson mir einen spitzen Blick zuwarf. Die konnte mich mal, diese Verräterin! Komisch, dass sie sich nicht mal schämte. Sie fühlte sich. Summer trug höchstens eine Tonne Foundation in ihrem face. Ihr Augenmake-up sah so aus, als würde sie gleich auf einen Laufsteg gehen und ihre Augenbrauen glichen zwei fetten Balken. Sie war auch viel dünner geworden. Wahrscheinlich hatte sie sich heruntergehungert, um auf irgendeine Weise mit Kimberly Stone mitzuhalten. Das war wirklich zu bemitleiden. Und dann hatte Summer auch ihren neuen Freund Cohen Smith. Er zählte zu den Beliebten und war ein enger Freund von Kimberly. Durch die Bienenkönigin mussten die zwei sich auch kennengelernt haben - das wohl schlechteste Fundament für eine Beziehung.

Die ganze Zeit redeten sie über Klatsch und Tratsch. Die Mädchen flirteten mit den Jungs und manche hatten ihre Bikinis an und gingen zum Meer.

„Läuft da was?", fragte Kimberly irgendwann interessiert nach Drama aus und nickte mit dem Kopf zum Strand.

Wir drehten uns alle um und folgten ihrem Blick. Sam Cooper und Jade Coleman tollten wie zwei kleine Kinder in den Wellen umher. Sie fingen sich gegenseitig und lachten. Sollte man das jetzt süß finden oder was? Während die anderen quiekten, als würden sie zwei Welpen sehen und Kimberly anfing über Jade's Bikini zu lästern, drehte ich mich wieder um, starrte in das brennende Lagerfeuer und spielte mit meiner Halskette herum. Es war ein goldenes Herz, das man aufmachen konnte. Ich nahm diese Kette fast nie ab, so als wäre es ein Körperteil von mir. Keine Ahnung wann oder von wem ich diese Kette bekommen hatte. Wahrscheinlich von irgendeinem Onkel oder einer Tante.

~~~~~~~~~~

Die restliche Stunde lästerten die Mädchen weiter und die Jungs lachten sich tot. Gerade die Leute, von denen du so etwas Hässliches nie erwartet hättest, waren die Schlimmsten. Wo war ich hier bitte gelandet? Hier war wirklich jeder falsch, außer Serena. Ich glaube, dass Serena sich so langsam auch fragte, was sie hier tat. Wenigstens hatte sie es eingesehen.

Plötzlich hörten wir ein Mädchen kreischen. Es war so laut, sodass wir alle erschrocken aufsprangen und uns umsahen. Jetzt brüllte das Mädchen laut, als wäre sie in einem Horrorfilm und dann weinte sie. Eine weitere Person heulte ebenfalls. Wir sahen uns erschrocken an, zögerten nicht lange und liefen zum Wasser. Es war bereits dunkel und in der Ferne konnten wir nicht all zu viel sehen. Cohen lief voraus, wir anderen waren hinter ihm. Serena und ich hielten uns ängstlich umklammert fest. Ich kam mir wie im falschen Film vor. Was war passiert? Wir alle dachten uns, jemand wurde erschreckt oder jemand verarschte uns, doch es sollte anders kommen...

Als wir uns dem Wasser genähert hatten, erkannten wir Jade und Sam. Erschrocken sahen sie hoch. Diese Angst, die in ihren Augen war, würde ich für immer in meinem Kopf behalten. Es war gruselig und ich hatte zwei Menschen noch nie so hart zittern sehen.

Jade zeigte mit zitterndem Zeigefinger auf den Boden und schrie tränenüberströmt: „Eine Leiche!"

Wir alle sprangen kreischend einen Schritt zurück und sahen zu Boden. In diesem Moment setzte mein Herz für einen kurzen Moment aus. Die Leiche eines Mädchens in unserem Alter wurde an den Strand gespült. Ihre Kehle war aufgeschlitzt und die Wellen schwappten über ihren leblosen Körper. Kimberly kreischte wie am Spieß und fiel in Ohnmacht. Das wäre ich beinahe auch, hätten Serena und ich uns nicht gegenseitig gestützt. Es war der schrecklichste Anblick in meinem Leben und ich wusste nicht wohin mit meinen Emotionen. Im Augenblick standen wir alle unter Schock und starrten die Leiche an. Viele bekamen nach wenigen Sekunden Schnappatmungen oder weinten fürchterlich. Es war der schlimmste Moment in unseren Leben wie so etwas Schreckliches in unserer kleinen behüteten Kleinstadt Cliffstone nur passieren konnte. Wir alle konnten es nicht realisieren.

Als die Wellen nur noch über die Hälfte ihres Körpers schwappten, konnte man die Augen der Leiche sehen und nach diesem Anbick war nichts mehr so wie es einmal war... Ihre Augen waren starr vor Todesangst und sie sahen noch immer wie lebendig aus. Das aller merkwürdigste war aber, das ihre Augen das gleiche Smaragdgrün wie meine hatten...

„Das Mädchen sieht aus wie die da!", kreischte Jade mit Angst erfüllt auf mich zeigend.

~~~~~~~~~~

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ich würde gerne eure Meinungen hören. Ich hoffe, dass das Buch jetzt spannender wird :)

Habt noch einen schönen Tag ;)

katherine_fields

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