Another Life || ereri

Oleh Ann4575

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Eigentlich wollte ich ja nur ausziehen. Raus aus dem Haus meines Vaters. Meines steinreichen Vaters. All se... Lebih Banyak

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Oleh Ann4575

Ich war froh darüber, denn ich konnte meine Träne sorglos fallen lassen.

* * *

Levi's POV

* * *

Eren's fünfter Geburtstag

"Und hier soll ein Haus sein?", murmelte ich, als ich durch den Wald fuhr und die Asphaltstrasse plötzlich durch Kiessteine ersetzt wurde. "Die Jäger's haben sich wirklich was ausgedacht, hm?"

Der Weg führte mich tief in den Wald, kein Auto fuhr mir mehr entgegen und es gab keine andere Ausfahrt als diesen steinigen Weg. Ich wollte anhalten und anrufen, bis ich dann ein Schild erkannte, worum Luftballons angebracht wurden. Das musste wohl doch die richtige Strasse sein.

Mein Blick richtete sich auf die zwei Geschenke auf den Beifahrersitz. Eines war von mir, das andere von Furlan. Ich habe ihm abgeraten zu kommen, vor allem weil wir das Ereignis von letztem Jahr nicht wiederholen wollten. Er war damit einverstanden, jedoch beharrte er darauf, Eren was zu schenken.

Er hatte das Gefühl, dass man Eren's Anerkennung mit Geschenken erkaufen konnte. Bei jedem anderen Kind war es auch so, jedoch ist Eren nicht so we jedes andere Kind. Eren ist Eren. Ihm sind Geschenke egal.

Als ich die Augen wieder auf die Strasse richtete, erschrak ich und drückte heftig auf die Bremse.

"Juhu, Levileeeein! Augen auf die Strasse wenn du fährst!"

"Verdammte Scheisse! Hanji, verpisst dich von da!", schrie ich aus dem runtergefahrenem Fenster, jedoch war das verrückte Huhn nicht alleine.

Plötzlich stürmten Kinder von allen Seiten auf mein Auto zu, komplett verkleidet in Militärkleidung und geschmückt mit Dreck auf den Gesicht und Ästen in den Haaren. Sie waren bewaffnet mit Steinen und Stöcken, die sie bedrohlich auf mich richteten.

"Na na na, wen haben wir denn da?", sagte Hanji amüsiert, trat an mein Fenster und grinste breit. "Wenn das nicht der Stargast der Party ist."

Ich knurrte genervt und trat aus dem Auto. Ich warf einen wütenden Blick auf die Kinder. "Wenn ich einen einzigen Kratzer auf dem Auto sehe, werde ich euch in die Scheisse stecken."

Sofort senkten alle Kinder ihr Waffen, schmissen sie teils zurück in den Wald und starrten verstohlen auf den Boden.

"Hey hey hey, Mannschaft! Gebt ihr nach diesen Worten und einem einzigen Mann schon auf?", fragte Hanji frustriert.

"Er ist gruselig!", sagte ein Glatzkopf.

"Ja!", stimmte ein Kind mit einem langen Gesicht zu.

Ich verschränkte meine Arme und grinste nun ebenfalls. "So wie es aussieht folgt deine Gruppe nun mir.", neckte ich sie und musste lachen, als ich ihr niedergeschlagenes Gesicht sah. "Kommt, steigt ein. Wir fahren bis zum Haus."

Die Kinder jubelten gleich und wollten einsteigen. "Aber werdet diesen Dreck los! Keiner beschmutzt mein Auto!"

"Ja, Corporal!", sagten sie als Einheit und fingen an, sich zu putzen.

Hanji musste nun auch lachen und wir stiegen schon einmal ein.

"Wo ist Eren?", fragte ich sie und nahm die Geschenke auf meinem Schoss, damit sie sich setzten konnte.

"Eren wollte nicht mitmachen. Er wartet im Haus auf dich.", sagte sie und streckte sich zufrieden. "Du wirst den Ort lieben, er ist perfekt für Kinder."

"Und erwachsene Kinder.", fügte ich hinzu, als ich das Kind in ihr aufblühen sah.

"Oh ja.", sagte sie und grinste zufrieden.

Alle Kinder haben sich hinten auf die drei Sitze zusammengequetscht und gemeinsam fuhren wir los. "Seid ihr schon lange hier?", fragte ich in die Runde.

"Seit gestern schon!", sagte ein Mädchen mit einem Zopf und Brot in der Hand. "Das Essen ist genial!"

"Die Party geht schon seit gestern, ja.", sagte ein Junge mit Sommersprossen und schwarzen Haaren. Er hatte es sich auf den Schoss vom Pferdegesicht bequem gemacht.

"Wie heisst ihr den alle?"

"Jean!"
"Connie, Sir!"
"Sasha ist mein Name."
"Ich bin Marko. Schön Sie kennenzulernen, Sir!"
"Ich heisse Historia. Wie heissen Sie denn?"

"Das ist der berühmt berüchtigte Levi Ackermann, meine Lieben.", sagte Hanji und drehte sich zu den Kindern um. "Er ist ein Superstar."

"Was, wirklich?", sagte Historia mit riesigen Augen.

"Kenn ich nicht.", sagte Jean plump, was schon fast beleidigend war.

"Ich bezweifle, dass sie mich kennen, Hanji.", murmelte ich zu ihr. "Keiner von ihnen hört klassische Musik."

"Doch, Armin.", sagte Connie. "Und Eren. Die beiden hören nur dieses Zeug."

Ich verdrehte die Augen und musste schmunzeln. In der Weite konnte ich eine Lichtung erkennen.

"Wir sind hier, meine Lieben!", sagte Hanji und alle Kinder stürmten aus dem Auto, als ich einparkte. Sie verteilten sich in alle Richtungen.

Erst als ich ausstieg, konnte ich die Grösse des Holzhauses richtig erkennen. Es hatte drei Stöcke, ein spitzes Dach und eine noch grössere Terrasse. "Wow, sie haben das ganze Haus gemietet?", fragte ich.

"Ja, es war gar nicht so teuer. Der Besitzer kannte Grisha und die Eltern der Kinder haben einen Teil dazugezahlt, damit sie übernachten konnten.", sagte Hanji und stand stolz davor. "Das war meine Idee.", sagte sie und grinste breit. "Wie findest du's?"

"Toll.", sagte ich und erblickte Eren, wie er vor der Haustür stand. Unsere Blicke trafen sich im selben Moment. "Es ist.. wirklich schön."

"Levi!", schrie Eren und rannte auf mich zu.

Ich ging auf die Hocke und er sprang in meine Arme. Er hätte uns auf den Boden geschmissen, wäre ich vorher nicht in einen sicheren Stand gegangen.

"Eren. Wie er leibt und lebt.", sagte Hanji, verstrubbelte seine Haare und lief zum Haus. "Carla, das verschollene Kind ist angekommen!"

Ich blickte nicht auf. Ich musste Eren halten. In diesem Augenblick musste ich ihn einfach nur an mich halten.

"Du bist endlich da.", flüsterte er und drückte mich noch fester.

"Warst du ungeduldig?", fragte ich neckend, aber als er nur wortlos nickte und seine Beinen um mich schlang, wusste ich, dass er mich unglaublich vermisst hatte.

Ich lachte leise, drückte ihn eng an mich und stand auf, seinen Rücken stützend. "Ich habe dich vermisst.", sagte ich, drückte einen Kuss auf seine Haare und lief in Richtung der Familie.

"Levi, mein Grosser!", sagte Grisha und grinste, "Oder soll ich eher sagen Alter? Du wächst tatsächlich nicht mehr!"

"Hey, 20 ist nicht alt.", wehrte ich mich mit einem Lachen. Jedoch erschrak mich die Zahl. Es erinnerte mich wieder an unseren Altersunterschied.

"Zieh ihn nicht so auf.", sagte Carla, lächelte mich glücklich an und umarmte mich so gut wie es ging mit Eren in meinen Armen. "Eren, wirst du nicht langsam zu schwer, um getragen zu werden?", fragte sie ihn und zog spielerisch an seinem Ohr.

Jedoch schüttelte er nur den Kopf und schmollte. "Ich bin nicht schwer."

"Ein Federgewicht bist du.", sagte ich und schwang ihn auf meine Schulter, was ein Lachen aus ihm entlockte. "Carla, kann man irgendwie anpacken? Muss noch gekocht werden?"

"Mach dir keine Sorge, Levi.", sagte Grisha und legte seine Arm um seine Ehefrau. "Wir Erwachsenen haben alles im Griff. Komm erst mal an und seh dich um. Hast du irgendwas, was in den Kühlschrank kommen sollte?"

Vorsichtig setzte ich Eren wieder auf den Boden. "Ja, ein paar Sachen. Ich hole sie schnell."

"Gehen wir nachher spazieren, Levi?", fragt mich Eren und ich streckte meine Hand nach ihm, damit er sie hielt.

"Wen du hilfst die Lebensmittel zu tragen, ja."

"Okay! Schnell schnell schnell!"

Er versuchte mich zum Auto zu zerren. Aber selbst wenn er mit seinem ganzen Körpergewicht arbeitete, war es einfach für mich, ihm standzuhalten. Es amüsierte mich.

Wir erreichten das Auto und ich ging direkt zum Fahrersitz, wo ich die Geschenke sah.

"Eren, komm mal.", sagte ich, als ich mich hinsetzte. Eren kam sofort zu mir und setzte sich auf meinem Schoss. "Hier. Das ist mein Geschenk.", sagte ich und gab ihm die kleine Verpackung.

Eren's Augen fingen an zu leuchten. "Darf ich es jetzt schon auspacken?", fragte er verunsichert.

Ich nickte und strich ihm die Haare aus der Stirn. "Ja, darfst du. Ich will noch was dazu sagen, was nicht alle hören sollten."

Sein Gesicht zeigte Erstaunen und Ungeduld als ich ihm meine Begründung gab. Sofort machte er es auf und hielt wenig später eine Kamera in der Hand.

"Woah!", sagte er und schaute sie von allen Seiten an. "Die ist erst neu rausgekommen, nicht wahr? Die muss teuer gewesen sein!"

Ich lächelte und nahm die Kamera selber in die Hand. Ich schaltete sie an und schaute durch das kleine Loch zu Eren. "Ein bisschen.", sagte ich nur und schoss das erste Foto.

Eren wusste anfänglich nicht wie reagieren, bis er dann beschämt wegschaute. "I-Ich hab nicht richtig gekuckt!", sagte er und wollte am liebsten das Bild löschen.

"Du hast alles genau richtig gemacht.", sagte ich und zog ihn ein wenig näher zu mir. "Ich habe diese Kamera gekauft mit den Gedanken, deine schönsten Momente einzufangen.", fing ich an zu erklären und hielt seine Schulter. 2Wenn wir.. eines Tages.. uns nicht mehr sehen können, aus welchem Grund es auch sei, dann will ich nicht, dass du uns vergisst. Ich.. weiss, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem du dich nicht mehr an uns erinnern kannst. Mit dieser Kamera möchte ich dir wenigstens ein Teil deiner Vergangenheit mitgeben. Verstehst du das?"

Das Kind auf meinem Schoss fing an zu schluchzen, als ich fertig war. Er nahm die Kamera wieder, hielt sie eng an seine Brust und lehnte seine Stirn gegen meine Schulter. Er sagte lange nichts, weinte nur geräuschlos, bis er die Fassung wiedererlangte. Er strich sich die Tränen von der Wange und lächelte mich an.

"Danke."

* * *

"Wir sind da.", sagte Eren, als er die Äste vom Baum wegdrückte und ein Stück unberührte Wiese sich offenbarte. Die Bäume waren wie Mauern, die die Lichtung schützen. Es sah wunderschön aus.

Er rannte durch die hohen Gräser und die Pusteblumen liessen ihre Samen im Wind wehen. "Schau wie schön!", sagte er mit einem breiten Lächeln und breitete seine Arme aus. "Komm schon!"

Ich hatte nicht gemerkt, wie ich hinter den Bäumen stehengeblieben war. Etwas schien mich zurückzuziehen. Dieser Ort hatte eine bekannte Energie.

Vorsichtig lief ich zu ihm, schaute nach oben und sah die Kronen der Bäume. Sie liessen ein Schattenspiel über uns erscheinen. Eren griff nach meinen Hände und drehte uns im Kreis.

"Wird locker! Hier musst du dich nicht verstellen!", sagte er und wirbelte uns so schnell herum, dass er plötzlich losliess, im Gras landete und zufrieden ausatmete. "Das ist Leben!" Er nahm die Kamera aus seiner Hosentasche und schoss gleich ein Bild von den Baumkronen. Als ich mich nicht gleich setzte, wurde er ungeduldig. "Jetzt setzt dich doch wenigstens!", lachte er, klopfte neben sich auf den Boden und verstaute die Kamera wieder. "Ich habe nicht umsonst diese Stelle stundenlang gesucht."

Noch verunsichert von der ganzen Situation nahm ich neben ihm Platz und schaute um mich.
Diese Wiese..
Ist es die Gleiche wie..?

"Du kennst diesen Ort, nicht wahr?", sagte Eren und als ich meinen Blick auf ihn richtete, erkannte ich, dass er mich schon die ganze Zeit beobachtete.

"Ich weiss nicht.", antwortete ich und schaute auf das Gras. "Es hat sehr viel mehr Bäume. Die Wiese, die ich kenne ist sehr viel weiter, breiter und freier. Aber es fühlt sich genau gleich an."

Eren setzte sich auf und suchte meinen Blick. "Willst du wo anders hin?"

"Nein.", sagte ich gleich und lächelte ihn gezwungen an. "Nein, es ist schön hier. Es ist.. einfach gerade viel."

Eren sah besorgt aus und krabbelte zu mir, damit er seine Hände auf meinen Schoss legen konnte. "Du vermisst ihn."

Ich konnte ihn nicht ansehen. "Das habe ich nicht gesagt."

"Musstest du nicht.", sagte er und zupfte an meinen Ärmel damit ich ihn anschaute. "Ich will nur wissen, warum du ihn vermisst, wenn ich da bin. Warum machst du einen Unterschied zwischen uns?"

"Ihr.. Ihr seid nicht die Gleichen.", versuchte ich zu erklären.

"Doch, sind wir.", sagte Eren bestimmt und zog die Augenbrauen zusammen. "Wir gehören zusammen. Wir sind beide Eren. Ich bin Eren. Bitte mach keinen Unterschied zwischen uns."

"Eren.", wollte ich anfangen, jedoch schien er zu wissen, was ich sagen wollte. Ich hatte diesen Satz zu oft mit seinem Namen begonnen.

"Sag nicht, dass ich es nicht verstehe.", unterbrach er mich und seine Hand an meiner Kleidung wurde zu einer Faust. "Ich verstehe es. Du willst einen Unterschied machen, damit du nicht eingestehen musst, dass du ein Kind liebst."

Sofort legte ich meine Hand auf seinen Mund und schaute um uns, als ob uns jemand hören könnte. "Sag so etwas nicht laut.", zischte ich und sah ihn ernst an. "Du kannst das nicht einfach so sagen."

Mit seinen kleinen Händen zog er meine von sich weg und sah mich genauso ernst an. "Du verdrängst es.", sagte er und setzte sich auf meinen Schoss. Ich versuchte ihn von mir runterzudrücken, jedoch hatte er schon seine Arme um meinen Hals geschlungen. "Ich wünschte, ich wäre schon 18." flüsterte er und hielt mich enger umschlungen.

Nervös blickte ich um mich. Ich hatte solche Angst, beobachtet zu werden. "Eren, geh von mir runter."

"Nein.", sagte er bestimmt und wickelte seine Beine nun ebenfalls meinen Bauch.

"Jemand könnte uns sehen."

"Hier sieht uns keiner.", sagte er nahe an meinem Ohr und meine Nackenhaare richteten sich augenblicklich auf.

"Eren!", sagte ich schroff, drückte ihn an den Schultern weg und starrte ihn an. "Hör auf."

"Womit?"

"Damit!", sagte ich und biss mir fest auf die Unterlippe. "D-Du bist so anhänglich."

"Levi, es ist egal. Niemand sieht uns.", sagte er und legte seine kleinen Hände auf meine. "Wir sind endlich mal alleine."

"Eren, ich kann das nicht tun.", sagte ich und packte seine Beine, um mich aus ihnen zu befreien. "Ich habe ihm versprochen, dass ich dich aufhalten werde."

"Von was den aufhalten? Ich umarme dich nur.", sagte er unschuldig und es brachte mich an den Rand des Wahnsinns.

"Nein, du verstehst das nicht.", sagte ich und griff mir selber in die Haare. "Du umarmst mich nicht nur."

"Doch."

"Jetzt tu nicht so! Du machst mich krank.", zischte ich, hob ihn an der Hüfte auf und legte ihn neben mir auf den Boden. Ich musste einfach einen Abstand zwischen uns schaffen.

"Wovon hast du Angst?", knurrte er nun und stand auf.

"Davon! Vor dir, vor uns, vor dem was passieren könnte!"

"Du liebst mich doch!"

"Ja, aber ich kann das nicht zulassen."

"Levi, wir tun nichts Schlimmes.", sagte er. "Petra sagt, dass es in meinem Alter normal ist, wenn man aneinander interessiert ist. Das ist die phallische Phase."

Die Erinnerungen an das, was Eren mir vor fünf Jahren versucht hatte zu erklären, zeigte sich in der Realität. Ich war nicht bereit dafür. "Ich weiss, aber du solltest mit Gleichaltrigen darüber reden. Nicht mit mir."

"Aber ich träume nur mit dir, Levi.", sagte er. "Ich träume, dass wir heiraten und zusammenwohnen und glücklich sind. Ich träume davon, wie wir ein Bett teilen-"

"Weiss Petra von uns?", unterbrach ich ihn bevor er mehr sagen konnte.

Er schüttelte den Kopf. "Sie weiss, dass mir jemand wichtig ist. Ich lasse sie glauben, dass es Armin ist."

"Also weiss sie nichts über die Dimensionen und uns?"

Er schüttelte nochmal den Kopf und neigte ihn dann zur Seite. "Natürlich nicht. Ich bin nicht blöd, Levi."

Ich strich mir verzweifelt über das Gesicht. "Das weiss ich.", sagte ich und atmete tief aus.

Eren legte einen Arm um sich und schaute zu mir mit einem schmerzverzerrten Gesicht. "Ich.. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber ich glaube ich muss. Sonst verstehst du es nicht."

"Was?", fragte ich verunsichert.

"Diese Wiese.", fing er an und schaute um uns. "Es ist die gleiche wie in der Dimension. Hier sind wir alleine. Diese Wiese können nur diejenigen finden, die sich an ihr vergangenes Leben erinnern können. Und das sind nur wir zwei, Levi."

Meine Augen weiteten sich. "Was?", sagte ich nochmal. "Hier war diese Wiese?"

Er nickte. "Die Erde hat sich seit unserem vergangenen Leben stark verändert. Aber diese kleine Lichtung wurde für uns übrig gelassen. Hier können wir zusammen sein.

Ich erinnerte mich daran, wie mich was zurückhielt, bevor ich die Lichtung betrat.
Was war das?
War das eine Warnung?
Sollte ich nicht hierher kommen?

Als ich still blieb, lief Eren wieder zu mir und umarmte meinen Kopf. "Ich habe das für uns gesucht.", flüsterte er und ich spürte, wie er sein Kinn auf meine Haare stützte. "Ich wusste, dass es hier war. Ich habe es gespürt."

Ich weiss nicht, was mir die Erlaubnis gab, mein Gesicht gegen seinen Bauch zu drücken. Aber ich tat es, ich hielt ihn, roch seinen Duft und schloss meine Augen.

"D-Deshalb.. wollte ich dich unbedingt hierher bringen. D-Damit wir einfach sein können.", sagte er weinerlich. "Ich wollte d-dich damit nicht w-wütend machen."

"Ich bin nicht wütend.", sagte ich und legte mein Ohr auf sein Herz, welches unruhig schlug. Jedoch beruhigte es mich. Es beruhigte mich zu wissen, dass es kräftig schlug.

"Aber ich habe was falsch gemacht.", weinte er und ich spürte die erste Träne auf meiner Kopfhaut. "D-Du bist immer noch so distanziert."

Meine Unterlippe wurde von meinen Zähnen zusammengebissen, damit ich nicht auch anfing zu weinen. Hier könnten wir uns so nahe sein. Aber es ging nicht. Ich konnte nicht. Ich wollte nicht.

"Es tut mir leid, Eren. Es geht einfach nicht.", sagte ich, als ich meine Fassung wiedererlangte.

Seine Finger verwickelten sich in meinen Haaren. Er hielt sie ganz fest, zog aber nicht daran. Er wollte mir nicht wehtun. "I-Ich.. w-will doch nur, d-dass du mich liebst."

"Ich liebe dich.", sagte ich und streichelte seinen Rücken. "Du weisst das."

"Du liebst ihn, nicht mich. Mich magst du nur, du liebst mich nicht.", zischte er nun und sein Körper fing an zu zittern. "A-Aber.. es gibt kein er, es gibt nur mich. Es gibt nur diesen Eren!"

"Shh.", flüsterte ich und griff nach seinen Händen, um sie aus meinen Haaren zu befreien. "Wein nicht."

Grosse Tränen liefen von seinem Gesicht und er wollte sie vor mir verstecken, aber ich liess ihn nicht. Ich musste ihn anschauen. "Wein bitte nicht." Behutsam strich ich ihm über die Wangen. "Was willst du, damit du weisst, dass du mir wichtig bist? Was würde dir beweisen, dass ich dich liebe?"

Er schluchzte noch lange, bevor er überhaupt Worte fassen konnte. Seine Wangen und Augen waren rot und seine Hände zitterten noch in meinen, aber er hat sich beruhigt. "Ein Kuss.", sagte er zwischen den Schluchzern.

"Ein Kuss?", wiederholte ich, was ich verstanden hatte.

Er nickte schweigend und strich sich die letzte Träne mit der Schulter weg. Er konnte mir nicht in die Augen schauen, als er zusagte.

"Wärst du dann glücklich?", fragte ich und liess seine Handgelenke endlich los.

Erneut nickte er.

"Schau mich an."

Widerwillig tat er es und schniefte.

"Ich kann nicht.", flüsterte ich mit Nachdruck.

Eren's Gesicht verzerrte sich nur noch mehr vor Schmerz und es brach mir das Herz zu wissen, dass ich für seinen Schmerz verantwortlich war. Es brach mein Herz, ihn leidend zu sehen.

Aus dem Nichts fiel Eren auf seine Knie, umfasste seinen Kopf und stiess einen verkrampften Schrei aus.

"E-Eren?!", stiess es aus mir und zog meine Hände von ihm weg, da ich dachte, dass ich ihn wehtat. "Was ist los?"

Er schrie nochmal und bebte am ganzen Leib. Er schien an unglaubliche Schwerzen zu leiden.

Ich hatte solche Angst. Ich war wie perplex, bis ich ihn aufhob und zum Haus stürmen wollte. Da hörte er aber abrupt auf und es brachte mich zum Stillstand.

"Eren.", sagte ich voller Furcht und hielt seine Wange. Sein Kopf war heiss. "Was ist los, was ist passiert-"

"Ich.", sagte er.

"Was? Was, Eren?!"

"Ich.. kann ihn nicht kontrollieren.", sagte er in einem schwachen Ton. "Er.. ist stärker als ich."

Ich weitete meine Augen und hielt ihn fester. "Was? Eren, wer ist stärker? Was meinst du?"

Jedoch schüttelte er seinen Kopf, blinzelte und hielt sich die Stirn. "Wow..", sagte er und sah mich mit riesigen Augen an. "Ich.. hatte gerade mega Kopfschmerzen. Ist was passiert?"

Wortlos starrte ich ihn an. Ich konnte nichts sagen, ich verstand selber nicht, was passiert ist. Stattdessen lief ich los in Richtung Haus. Ich lief und lief.

In meinem Unterbewusstsein wusste ich, dass Dinge passieren würden, die ich bereuen würde, würde ich diesen Ort nicht verlassen. Und so lief ich. Lief und lief immer weiter.

"L-Levi, mir geht es gut.", versicherte mir Eren und wand sich in meinem Griff. "Lass mich los!"

"Keine Widerrede. Wir gehen zu deinen Eltern.", sagte ich scharf.

"Was willst du ihnen denn sagen, hm?!", sagte er und krallte sich in meinen Kleidern. "Willst du ihnen sagen, dass ein Demon Besitz von mir ergriffen hat? Die werden misstrauisch, wenn wir ihnen sagen, dass wir alleine waren!"

Dies brachte mich zu einem Halt. Verdammt, er hatte recht.

Kraftlos stützte ich mich gegen einen Baum, lehnte meinen Kopf dagegen und schluckte leer. Diese verschissene Trauer.

"Nicht weinen, bitte nicht weinen!", konnte ich Eren noch hören, jedoch übertönte meine innere Stimme alle äusseren Geräusche.

Ich kann das nicht mehr weiter machen.
Ich kann nicht mehr.

______________________

PEACE!

Eren kämpft mit vielen inneren Konflikte. Ich wollte nicht, dass er fähig ist, alles zu verstehen, was ein Erwachsener verstehen würde.

Er kennt die Komponente aufgrund seiner älteren Version in ihm, jedoch hat er immer noch die Bedürfnisse und Vorstellungen eines Kindes, was sich in seinen egoistischen Verhaltensweise und Instinkten zeigt.

Dieser Konflikt wird sich im nächsten Kapitel ganz stark zeigen.

Noch als kleiner Hinweis: Die ältere Version von Eren hat sich Levi seit Kapitel 15 nicht mehr gezeigt, dass heisst, Levi konnte Eren vor 4 Jahren das letzte Mal sprechen.

In diesem Kapitel wird Levi zum ersten Mal ganz bewusst, dass er es nicht mehr aushält. Er fühlt sich alleine in seiner Situation, missverstanden und überfordert.

Ich weiss nicht recht, wie ich über das Kapitel denken soll. Es ist so, meh xD

Was denkt ihr?

Man sieht sich nächste Woche!

Eure Ann4575

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