Schließlich gebe ich auf und schließe meine Augen und halte mich auf das Kommende bereit.
Doch plötzlich spüre ich die ekligen Griffel von dem Typen nicht mehr an meinem Körper. Blinzelnd und mit Tränen in den Augen schlage ich diese wieder auf.
Vor mir steht ein schwer atmender Taehyung,welcher besorgt die Stirn runzelt und mich dabei anschaut.
Am Boden liegt der Blonde und hält sich die Nase, weil er starkes Nasenbluten hat.
'Hat Taehyung ihn etwa geschlagen?'
Der Blonde kniet sich auf alle viere und versucht aufzustehen. Doch bevor das passiert, tretet Taehyung ihn noch einmal in die Seite, in die Rippen. Vor Schmerzen stöhnend kippt der Typ wieder zu Boden und hält sich die Seite.
Ich schreie kurz auf, erschreckt von der Gewaltätigkeit von Taehyung, die ich noch nie an ihm gesehen habe. Ich will hier nur noch weg.
"Geht es dir gut?", wendet Taehyung sich an mich und ich nicke nur. Ich gehe zu ihm und greife nach seinem Arm, will ihn aus dem Raum mitziehen. Doch er rührt sich nicht und schaut wieder zu dem Blonden runter, der sich vor Schmerzen immer noch am Boden krümmt.
Taehyung spuckt auf ihn und droht: "Wenn du sie noch einmal anfasst oder es auch nur wagst, sie anzufassen, prügel ich so lange auf dich ein, bis du tot bist!"
Mit diesen Worten macht er kehrt und stürmt aus dem Zimmer, mich hinter sich her ziehend, obwohl ich ihn eben noch gepackt habe. Hinter uns schlägt er die Tür mit einem lauten Knall zu und schubst mich gegen die gegenüberliegende Wand.
Er sieht mich eindringlich an und fragt mich ernst: "Was sollte das?" Ich schaue mich kurz um, doch glücklicherweise sind wir alleine, denn der Gang ist menschenleer.
Bedrückt schaue ich zu Boden, weiß nicht, wie ich mich erklären soll.
"Najaaa... also als ich sah, wie du mich beobachtet hast, wolle ich schauen, ob ich dich eifersüchtig machen kann", gebe ich schließlich ehrlich zu.
"Und wieso?" Beschämt schaue ich auf den Boden.
'Soll ich ihm jetzt wirklich die Wahrheit sagen?'
"Weil ich dich letztens mit einem Mädchen gesehen habe", gebe ich leise von mir.
"Wann?"
"Gestern, in der Schule. Bein den Spinden."
Plötzlich bricht Taehyung in schallendes Gelächter.
"Du hast sie umarmt", füge ich leise hinzu. Taehyung lacht immer noch und es scheint, als wäre ihm gleichgültig was ich ihm gerade erzähle, als wäre es irgendeine belanglose Sache, die mich nicht innerlich zerstören würde.
Das macht mich wütend. Ich schlage mit Fäusten auf seine Brust ein, in der Hoffnung das es ihm wenigstens ein bisschen wehtuen würde. Was es aber nicht tut.
Ich will ihn aus dem Weg schubsen und an ihm vorbei gehen. Doch soweit kommt es nicht. Er packt meine Handgelenk und zieht mich wieder zurück, sodass ich leicht gegen die Wand mit meinem Rücken pralle.
Taehyung hält mit einer Hand immer noch mein Handgelenk fest und die andere stemmt er auf der anderen Seite neben meinem Kopf gegen die Wand. Er lehnt sich vor, sodass sein Atem auf meinen Augenlidern kitzelt, die ich nach unten gesenkt halte.
"Kann es sein, dass du auf meine Schwester eifersüchtig bist?", haucht er mir ins Gesicht.
"D-Deine Schwester", stammele ich und reiße die Augen auf, mit denen ich dann Taehyung in die Augen starre, der nur wenige Zentimeter von mir entfernt ist.
"Genau, meine Schwester", erwidert er mit einem Funken in den Augen, den ich nicht deuten kann. "Sie kam mich gestern von der Schule abholen", fügt er noch hinzu.
Extrem beschämt blicke ich zu Boden und nicke langsam.
'Kann sich bitte ein Loch unter mir auftun und mich verschlucken?'
"Also warst du wirklich eifersüchtig?", fragt Taehyung und stößt dabei ein kleines Lachen aus. "Genauso wie du vorhin", kontere ich etwas zickig.
Taehyung übergeht meinen Kommentar einfach und fragt stattdessen: "Wo bleibt eigentlich das 'Danke Daddy, dass du mich mal wieder davor gerettet hast, vergewaltigt zu werden'?"
Bedrückt schaue ich ihn an und murmele ein leises "Danke", wobei ich das restliche einfach weglasse, nur um ihn ein bisschen zuärgern.
"Okay, so langsam reicht es mir." Schroff packt er mein Handgelenk und zieht mich hinter sich her.
"Wohin bringst du mich, Tae?"
"Nach Hause."
"Ich will aber noch gar nicht nach Hause!", gebe ich trotzig von mir.
"Sei einfach brav und komm jetzt mit!"
Ich kann mich nichtmal von Yuna verabschieden und werde aus dem Haus geschleift. Winkend verlasse ich das Haus, obwohl Yuna mich nicht einmal sieht, das sie zu sehr mit Jimin... beschäftigt ist.
'Ich werde ihr wohl später noch eine Nachricht schreiben müssen...'
Er zieht mich zu einem Hyundai Kona und zieht die Schlüssel aus seiner Gesäßtasche. Also mittlerweile wundert mich nichts mehr.
Außerdem hat er ja erwähnt, dass sein Vater Firmenleiter von irgendeiner Automarke ist. Ich glaube, es war Hyundai.
Taehyung öffnet die Beifahrertür und wartet darauf, dass ich einsteige. Scheiß drauf, schlussendlich würde er mich so oder so irgendwie dazu bringen einzusteigen.
Er schließt auch die Tür hinter mir bevor er um die Haube rumgeht um sich hinters Steuer zu setzen. Voll gentleman-like.
Taehyung startet den Wagen und tritt sofort auf das Gaspedal. Der Wagen schießt mit quietschenden Reifen los und mein Körper wird in den weichen Ledersitz gepresst.
"Wie fühlst du dich?", fragt er nachdem er einmal nach links abgebogen ist. "Ähh.. eigentlich ganz gut, denke ich. Der Alkohol hat nach gelassen", antworte ich, den Blick starr geradeaus auf die Fahrbahn gerichtet.
Denn ich habe Angst, dass wenn ich ihn anschaue, meinen Blick nicht mehr abwenden kann. Schweigend sitzen wir in diesem teuren Wagen, bis ich endlich merke, dass wir gar nicht zu meiner Wohnung fahren.
"Stop!", ich bekomme Panik, "wo bringst du mich hin?"
Taehyung sieht mich ganz lässig von der Seite an und antwortet: "Na zu mir nach Hause." So als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre.
"W-Warum?"
"Wirst du noch früh genug erfahren", grinst er mich lüstern an.
Den Rest der Fahrt reden wir nicht mehr miteinander und ich denke die ganze Zeit nur über seine Worte nach. Vor seinem Haus hält der Wagen dann und wir steigen beide aus um hinein zu gehen.
Drinnen geht er sofort in die Küche und bringt mir ein Glas Wasser.
'Denkt er ich wäre etwa immer noch nicht klar bei Sinnen, bei dem was eben passiert ist?!'
Doch bevor ich den Mund aufmachen kann, nimmt er mich mit einem strengen Blick ins Visier und sagt klar und deutlich: "Du trinkst das. Keine Widerworte."
Ich nehme das Glas - gespielt dankbar - entgegen und trinke die Hälfte aus. Mehr schaffe ich nicht und mir ist schlecht. Das war wohl alles zu viel heute.
"Also.. Warum bin ich überhaupt hier?", frage ich neugierig. Taehyung sieht mich mit einem bedächtigen Blick an und sagt die ersten Sekunden gar nichts, bis sich langsam seine Lippen öffnen.
"Najaa.. dann musst du deiner Mutter nicht erklären, warum du betrunken bist", meint er, was mich zweifeln lässt, dass das der Grund ist.
"Ich bin nicht-" Weiter komme ich nicht, da Taehyung verlangend seine Lippen auf meine presst. Eigentlich will ich nicht zulassen, dass das wieder passiert.
Aber ich muss mich ihm einfach hingeben.
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Fortsetzung folgt... ♡
Hey..
Willkommen bei der Lesenacht und viel Spaß 💜💜
Ich werde wahrscheinlich jede Stunde oder so hochladen... Je nach dem 💗
Und Happy Birthday to @JuliaKiseleva1 ^^