Während ich ein letztes Mal in den Spiegel sehe, umgreifen meine Finger das Display meines Handys noch fester.
Nervös streife ich die Jacke über, als es genau in diesem Moment an der Tür klingelt.
Flink setze ich ein Lächeln auf.
Aidan steht mit seinem berühmten breiten Grinsen vor der Tür und zieht die Mundwinkel sogar noch ein Stück höher, als seine Augen auf mir landen.
»Hey Vanessa.«, murmelt er gedämpft, bevor Aidan mich auch schon in die Arme zieht und an sich drückt.
Während seine Hände immer noch auf meinem Rücken liegen, sieht er mich an.
»Du bist aufgeregt, stimmt's?«, hakt der Junge mit einem leichten Lachen nach.
»Nimmst du mir es übel?«
Sein Lächeln strahlt erneut auf, bevor seine Lippen kurz auf meinen landen.
»Das wird schon. Du bist eine wunderbare Freundin und sie werden dich lieben.«
Mein toller Freund spricht hier von meinem ersten Treffen mit dem The Umbrella Academy Cast. Das erste Mal, dass ich Aidan genau vor mir hinter der Kamera sehen werde, während die zweite Staffel der berühmten Netflix Serie gedreht wird.
»Na komm.«
Mit einem schiefen Lächeln greift er nach meiner Hand und gemeinsam laufen wir zu dem Auto, was bereits geduldig vor meiner Haustür wartet.
Dann Mal los...
×××
»Hey Leute!«
Aidan hält immer noch meine Hand, als wir die große Halle betreten und mein Blick sofort auf die vielen Menschen landet, welche meinen Freund ebenfalls begrüßen.
Sofort fühle ich mich falsch am Platz, wenn ich die ganzen Kameras und die vielen Leute sehe...
»Aidan hat seine Freundin mitgebracht!«
Ein wenig erschrocken sehe ich zu, wie ein Mann mittleren Alters auf uns zu gejoggt kommt und mich sofort mit einem breiten Lächeln anstrahlt.
»Du musst Vanessa sein... Robert, hey.«
Höflich hält er mir die Hand hin, die ich zögerlich schüttle.
Robert lacht leise.
»Hast dir ein echt hübsches Mädchen geangelt.«
Aidans Mundwinkel gehen ebenfalls in die Höhe, bevor er zu mir sieht und sein Lächeln noch breiter wird.
»Ich weiß.«, erwidert er langsam, weshalb ich sofort rosa Wangen bekomme und ihn gegen den Arm boxe.
Er weiß, was passiert, wenn er mir in der Öffentlichkeit Komplimente macht...
»Süß.«, murmelt Robert, bevor er sich wieder von uns entfernt.
»Du bist ein Idiot.«, zische ich grinsend.
Nebeneinander laufen wir weiter und Aidan begrüßt fast jede Person, während ich dann immer etwas im Hintergrund stehe und zu sehe.
Das ist wirklich nicht meine Welt...
Vor einem großen Container bleibt Aidan stehen und dreht sich zu mir um.
»Ich muss jetzt erstmal in die Maske. Willst du mit?«
Was für eine dumme Frage. Alleine bleibe ich hier sicherlich nicht stehen.
»Klar doch. Will ja sehen, wie du endlich Mal hübsch aussiehst.«
Aidan schmunzelt, öffnet die Tür und lässt mich rein.
»Immerhin sehe ich überhaupt Mal hübsch aus.«, zischt er hinter mir.
Unfair!
Dieser gutaussehende Idiot hat mich hier reingeführt, damit ich ja keine Szene mache, obwohl ich in meinen Gedanken schon einen guten Konter überlege.
Die zwei Frauen sind wirklich nett und bieten mir sogar ein Getränk an, während Aidan vor dem großen Spiegel sitzt und fertig für seine Rolle gemacht wird.
Immer, wenn er gerade befreit von Pinselstrichen oder dem Glätteisen ist, schielt er zu mir herüber und macht eine dümmliche Grimasse.
Lachend wende ich dann immer den Blick ab, doch Aidan wiederholt es mehrmals.
×××
Erneut verschränken wir unsere Finger und laufen gemeinsam zum Set, wobei Aidan seine süße Uniform trägt.
»Meine Mutter holt mich in einer Stunde ab.«, murmle ich.
»Ich wünschte, du könntest bleiben bis der Drehtag vorbei ist.«, schmollt mein Nebenmann, weshalb ich ihn lächelnd anstupse.
»Wir sehen uns danach und bringe Pizza mit!«
Aidans Mundwinkel stehlen sich in die Höhe, während er einen kurzen Kuss auf meinen Handrücken drückt.
»Fünf! Klaus!«, hallt eine Stimme durch die Halle und ich lasse Aidans Hand los.
Doch mein geliebter Freund kommt noch einmal hastig zu mir und drückt mir einen süßen Kuss auf den Mund, bevor er sich vor die Kamera stellt.
Es gefällt mir, ihm dabei zu zusehen. Wie er perfekt diese Rolle spielt, was dazu führt, dass man wirklich glauben könnte, Aidan ist diese Person.
Die Minuten vergehen immer schneller und mit jeder Sekunde drängen sich die negativen Gedanken mehr in den Vordergrund.
Aidan ist berühmt. Geboren, um vor der Kamera zu stehen und wenn er das Mal nicht tut, dann setzt er sich für andere Dinge ein.
Und ich?
....Verdammt, warum denke ich jetzt über so etwas nach?
Doch als mein Blick auf dem Jungen landet, welchen ich über alles liebe, vergiften diese Gedanken mein Optimismus.
Ist er zu gut für mich?
Das Handy in meiner Hand gibt einen kurzen Ton von sich und ich lese die Nachricht meiner Mutter.
Bin da.
Ein letztes Mal sehe ich zu Aidan, der gerade lachend bei seinem Kollegen einklatscht und verlasse die Halle.
Eigentlich will ich nicht über so etwas denken, aber diese kleine Stimme in meinem Kopf hat natürlich etwas ganz anderes vor...
×××
Der Abend bricht mit wunderschönen Orangetönen herein und wenn diese Gedanken nicht in meinem Schädel wären, dann würde ich diesen Anblick genießen.
Ein leises Klopfen an meiner Tür holt mich aus meinen Bedenken heraus und Aidan erscheint im Türrahmen.
»Deine Mom hat mich reingelassen...«
Zögernd kommt er näher, während mein Freund mir fest in die Augen sieht und sich vor mir auf dem Bett niederlässt.
»Ist alles okay? Du bist gegangen, ohne dich zu verabschieden.«
Träge schaue ich über sein Gesicht, bevor ich den Blick auf meine Hände sinken lasse.
»Vanessa... Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst.«
Während er seine Hand auf meine legt, hebt er mit der anderen mein Kinn.
Besorgt runzelt Aidan die Stirn und hebt beide Augenbrauen, als ich immer noch kein Wort über meine Lippen bringe.
»Ich...«
Atmen, Vanessa.
»Ich weiß es ist dumm, aber ich musste daran denken...also als ich dich gesehen habe...«
Doch meine Stimme bricht und erneut lasse ich den Kopf in den Nacken fallen.
»Warum ist das so schwer, verdammt?«, zische ich und schließe kurz die Augen.
Aufmerksam sieht mich Aidan an.
»Ich musste nur daran denken, dass du berühmt bist und dich auch außerhalb deines Schauspieljobs für die Welt einsetzt. Du hast so viel in deinem Leben erreicht, Aidan und dann blicke ich auf mein Leben und könnte am liebsten schreien. Ich denke...Ich denke, dass du vielleicht zu gut für mich bist.«
Der brennende Fleck in meiner Brust wandert weiter nach oben, weshalb ich schnell auf meine Hände sehe und die Tränen wegblinzle.
»Vanessa.«
Mein Kopf bleibt weiter gesenkt.
Seine geschmeidigen Finger umschließen mein Kinn, womit er mich zwingt ihn anzusehen.
»Ich will, dass du nie wieder so denkst. Du hast Recht, ich habe viel in meinem Leben erreicht, aber weißt du, was mir dabei am besten gefällt?«
»Was denn?«, flüstere ich.
»Du, Vanessa. Ich habe dich kennengelernt mit deinen Macken und anderen Dingen. Manchmal schaue ich dich an und sage zu mir: Wie habe ich es verdient, mit solch einem wundervollen Mädchen zusammen zu sein? Du bist wundervoll, Vanessa.«
Meine Mundwinkel schieben sich ohne, dass ich etwas ändern kann in die Höhe, während ich die Arme ausbreite und Aidan an mich ziehe.
Lächelnd streicht er mir über den Rücke.
»Ich liebe dich über alles, hast du mich verstanden?«
»Ja. Ich dich auch.«, erwidere ich mit einem kurzen Lachen, bevor Aidan mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen drückt.
Der Junge vor mir sieht mich mit diesem Blick an.
Dem Ich-bin-so-glücklich-das-ich-dich-habe-Blick.
»Pizza?«
Neckend hebt er einen Mundwinkel, steht auf und streckt mir seine Hand entgegen.
Mit einem Grinsen nehme ich sie an und folge ihm zur Tür.
»Aber klar. Ich dachte schon, du hast sie vergessen.«
»Ich würde nie etwas vergessen, was dich glücklich macht, Vanessa.«
Anmerkung: Ich habe es geschafft! Endlich wieder ein Imagine zu schreiben und Mal schauen, was die Quarantäne noch so mit sich bringt.
Ich hoffe, ihr seit alle gesund und dass wir gemeinsam diese Pandemie durchstehen.
#stayhomebesafe :)
𝙉𝙚𝙭𝙩: 𝙀𝙙𝙙𝙞𝙚 - 𝙀𝙎