Nach einer halben Stunde der Stille fühle ich mich zu unwohl, ihn die ganze Zeit hinter mir zu wissen. Ich drehe mich mit dem Stuhl um und entdecke einen flach auf meinem Bett liegenden Taehyung.
Langsam stehe ich auf und schleiche an mein Bett zu ihm.
'Ob er wohl eingeschlafen ist? Er sieht ja noch süßer aus wenn er schläft, oh mein gott.'
Ich beuge meinen Oberkörper ein kleines bisschen vor und strecke meinen Arm aus. Doch bevor ich ihn berühre, erstarre ich in meiner Bewegung und ziehe meine Hand schnell wieder zurück.
'Was war das denn? Was wollte ich hier versuchen?'
Taehyung streckt sich im Schlaf und sein Shirt wird ein Stück hochgezogen. Dadurch wird ein kleiner Teil seines Bauches entblößt. Ich schließe meine Augen und halte mir die Hände vors Gesicht.
'Warum tut mir mein Schicksal nur so etwas an?'
Aber ich kann nicht widerstehen und schaue zwischen den Lücken meiner Finger auf Taehyung. Ich ziehe einen Beschluss und strecke wieder den Arm aus. Meine Finger greifen nach dem Saum seines Shirts, um es wieder richtig zu ziehen.
Doch ausversehen streifen meine kalten Fingerspitzen seinen Bauch. Und bevor ich auch nur noch die kleinste Bewegung machen kann, greift Taehyung nach meiner Hand und sieht mich mit hellwachen Augen an. Erwischt blicke ich ihm in die Augen und stammele: "E-Es tut m-mir leid. I-Ich wollte nur-"
Doch weiter komme ich nicht, denn ich höre wie die Wohnungstür augeschlossen wird.
"Oh fuck", stoße ich aus. Die absolute Panik steigt in mir auf und ich weiß, dass ich jetzt schnell Handeln muss.
Ich suche nach einem sicheren Versteck während Taehyung much von meinem Bett seelenruhig anschaut.
Plötzlich fällt mein Blick auf meinen kleinen begehbaren Kleiderschrank.
Sofort zerre ich an Taehyung's Arm und schubse ihn in den Schrank. Glücklicherweise lässt er das mit sich machen, denn wenn nicht, hätte ich ihn niemals von meinem Bett runter bekommen.
Ich schließe die Tür, doch dann fällt mir ein, dass meine Mutter eigentlich erwartet, dass ich in der Schule bin und nicht zu Hause. Schnell mache ich die Tür wieder auf und quetsche mich neben Taehyung um dann die Tür des Wandschranks wieder leise zu schließen.
"Was wird das jetzt?", fragt Taehyung.
"Halt die Klappe!", fahre ich ihn leise an.
Ich stehe sehr dicht vor Taehyung und spüre seinen Atem im Nacken. Ganz leicht berühren meine Schukterblätter seine Brust.
Er beugt sich vor, sodass sich mein Rücken an seine Brust schmiegt und flüstert mir ins Ohr: "Biete mir was reizvolles an, Babygirl oder ich fange an zu stöhnen. Und ich glaube nicht, dass deine Mutter darüber erfreut sein wird ihre Tochter und einen stöhnenden Jungen im Kleiderschrank vorzufinden, oder?"
Ich schaue ihm komplett geschockt und überfordert an und im nächsten Moment kommt auch schon ein tiefer, leiser Ton über seine Lippen.
"Was willst du?", zische ich ihm zu.
"Das weißt du", erwidert er und sieht mich mit forschendem Blick an.
Ich höre Schritte näher kommen.
"Du wirst mir einen Gefallen tun, bei dem ich alles verlangen kann", flüstert er zu nahe an meinem Ohr und über meinen Rücken verläuft ein kalter Schauer.
Einen kurzen Moment später kommt meine Mutter auch schon in das Zimmer.
Taehyung öffnet seinen Mund. Doch bevor er irgendeinen Laut von sich geben kann, legt sich meine Hand über seinen Mund.
Er schaut mich fragend an mit einem frechen Funkeln in den Augen.
Ich weiß, dass er jederzeit meine Hand von seinem Mund reißen kann und nicke deshalb schnell und stumm.
Taehyung antwortet mit einem knappen Nicken und fasst nach meiner Hand, die immer noch über seinem Mund liegt, um sie dort zu entfernen. Ich drehe mich wieder um und spähe durch die Schlitze im Schrank um zu beobachten, dass meine Mutter wieder aus den Raum verschwindet, ohne die Sachen von Taehyung und mir zu bemerken, die hinter meinem Bett stehen.
'Was macht sie überhaupt hier? Sollte sie nicht auf der Arbeit sein? Geht es ihr etwa nicht gut?'
Nachdem ich höre das die Schritte verstummt sind, öffne ich die Schranktür leise und trete vorsichtig heraus. Anschließend hört man Geräusche, die nur vom Fernseher stammen können und ich atme kurz erleichtert auf.
Mein einziges Ziel in den nächsten Minuten wird nur sein, hier mit Taehyung rauszukommen, ohne das meine Mutter uns sieht. Ich schleiche zu unseren Sachen und nehme sie. Die von Taehyung drücke ich ihn in die Hand und bedeute ihm, dass er leise sein soll, wodurch er nur mit den Augen rollt.
Die Tür zum Wohnzimmer ist angelehnt, was bedeutet, dass Taehyung und ich uns leise vorbei schleichen können. Wir gehen weiter zur Wohnungstür und ich öffne sie so leise wie möglich damit wir beide hindurch schlüpfen können.
Danach versuche ich die Tür wieder leise zu schließen, was gut funktioniert.
Wir gehen die Treppen runter und aus dem Haus.
Draußen bin ich so erleichtert, dass wir es geschafft haben und Taehyung lächelt much schief an.
"Also gehen wir zu mir?", schlägt Taehyung vor und ich starre ihn wie ertarrt an.
"Nein, danke!"
"Du weißt, dass du dann so lange vor dem Haus warten musst, bis zum Schulende, oder?", lacht er mich aus.
Zweifel überkommen mich. Was wenn sie mich irgendwann aus dem Fenster sieht? Aber eigentlich will ich nicht mit zu ihm, wenn ich daran denke, was er das letzte Mal abgezogen hat.
'Aber will ich hier jetzt wirklich noch Stunden vor dem Haus stehen bleiben? Nein, eigentlich nicht...'
Taehyung wendet sich schon zum Gehen.
'Will der mich jetzt ernsthaft hier alleine stehen lassen?!'
Nach kurzem Ringen mit mir selbst laufe ich ihm hinterher. Fragt am Besten nicht warum, ich denke, ich finde diesen Jungen einfach interessant.
Ich laufe ihm hinterher und hole zu ihm auf um neben ihm zu gehen. Taehyung lächelt mich von der Seite an und ich sage zu ihm: "Aber wehe, ich muss so etwas abartiges wie letztes Mal machen! Das mache ich nicht mit!"
Er grinst mich frech an und erwidert: "Du weißt schon, dass du mir einen Gefallen schuldest, oder?
Aber weil ich so gnädig bin, verzichte ich heute darauf."
Taehyung zwinkert mir zu, wobei er besonders das "heute" betont.
Auf dem Weg zu Taehyung's Haus greift er irgendwann nach meiner Hand und verschränkt seine Finger mit meinen.
'Was tut er da?'
Aber es ist so eine süße Geste und ich lasse es zu. Seine warme Hand hält meine fest und ich spüre, wie das Blut in meinen Adern pulsiert. Ich schaue auf unsere Hände und sehe wie groß seine Hand ist. Meine sieht man fast gar nicht mehr und ich bewundere mal wieder seine außergewöhnlich schönen und lange Finger.
[I am sorry]
Im Gegensatz zu seiner Hand wirkt meine dagegen klein und sogar ein bisschen dicklich. Irgendwie macht es much glücklich so mit ihm durch die Straßen zu laufen.
Seine Hand fühlt sich beschützend an und ich würde sie am liebsten nie wieder loslassen. Aber dann stehen wir auch schon vor seinem riesen Haus.
Wir gehen zusammen rein und er löst seine Hand von meiner.
'Ich weiß nicht, warum mir das etwas bedeutet hat, denn vor ein paar Stunden hätte er noch irgendein beliebiges Mädchen gevögelt. Wahrscheinlich fühlt er noch nicht mal etwas dabei als nur Befriedigung. Also warum habe ich etwas gefühlt?'
"Warum tust du das eigentlich?", kommt es plötzlich aus mir heraus. Er bliebt auf dem Weg zur Küche abrupt stehen. Ohne sich umzudrehen fragt er: "Was?"
Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber wie er die Frage stellt, merke ich, dass er von meiner Frage genervt ist.
"Das weißt du ganz genau", erwidere ich scharf. Taehyung dreht sich um und schaut mich mit einem intensiven Blick und seinem typisch herablassenden Lächeln an.
[er kann nur süß lächeln]
"Die Schlampen wollen das halt alle und ich hab meinen Spaß", zuckt er lässig mit seinen Schultern.
'Warte kurz Y/N, und von so einem Arsch fühlt dein Körper sich angezogen? Ach du scheiße.'
Er gibt mir die Antwort so, als wäre es das normalste auf der Welt, weshalb meine Kinnlade nach unten klappt und ich ihn fassungslos anstarre.
Taehyung kommt auf mich zu, doch ich weiche nicht zurück. Vor mir bleibt er stehen und schaut von oben auf mich herab. Mit dem Zeigefinger klappt er meine Kinnlade wieder hoch und lächelt mich an.
"Wieso fragst du eigentlich? Willst du endlich, dass ich dich ficke?", fragt er und legt eine Hand an meine Taille.
Unter seiner Berührung erzittere ich, als hätte ich einen Stromschlag bekommen und weiche dann doch zurück, um aus seinem Griff zu kommen.
Meine Augen weiten sich. "Bist du blöd? Deshalb bin ich bestimmt nicht mit zu dir gekommen!", rufe ich genervt aus und trete noch einen weiteren Schritt nach hinten.
"Bist du dir sicher, Babygirl? Ich kann dich extrem gut fühlen lassen."
"Weißt du, es war ein Fehler mit zu dir zu kommen! Ich dachte wir würden an unserem Vortrag weiter arbeiten, aber dann halt nicht! Tschüss du Perversling!", werfe ich ihm an den Kopf, mache auf dem Absatz kehrt und stürme wütend aus dem Haus.
Nur was zur Hölle soll ich jetzt noch eine Stunde lang machen? Ich beschließe noch ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und ein paar Geschäfte zu finden, in die ich morgen mit Yuna gehen könnte.
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Fortsetzung folgt...♡
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