College Princess. Bürgerlich...

By AnnieLaine95

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**Eine Prinzessin zum Verlieben** Nichts verabscheut Isabella mehr, als sich dem strengen Hofprotokoll ihres... More

Prolog
Hier kommt die Braut. Nein, nicht ich! Was dachtet ihr denn?
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 1
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 2
Wenn die Heimat ruft, muss man ihrem Ruf folgen. Leider ...
Von wegen, nirgends ist es so schön wie zu Hause! Dorothy hatte unrecht!
Isabella hat Schuld...
Wer nicht gewinnen kann, hat auch nichts mehr zu verlieren, oder?
Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 2

Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 1

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By AnnieLaine95

 Vielleicht hätte ich es pünktlich schaffen können, wenn ich mich beeilt hätte, aber ... ich wollte einfach nicht. So einfach ist das. Es ist doch sowieso so viel schöner, wenn man als Letzte zum Abendessen erscheint, direkt alle Blicke auf einem liegen und die eigene Mutter sich das abfällige Schnauben nicht verkneifen kann. Und das Tüpfelchen auf dem i bildet der unerwartete Besuch, von dem meine Eltern mir nicht einen Ton gesagt haben.

»Isabella!«, empört sich meine Mutter, als ich in den Speisesaal komme. »Das Abendessen gibt es um neunzehn Uhr, seitdem du auf der Welt bist. Du solltest das wissen. Außerdem ist eine ...«

»... Prinzessin immer pünktlich, ich weiß«, beende ich ihren Satz, setze ein Grinsen auf und lasse mich auf meinem Platz nieder. So sitze ich dem Fremden direkt gegenüber. Obwohl ich glaube, dass ich ihn von irgendwoher kenne. Er ist in etwa in meinem Alter, höchstens Anfang zwanzig, hat kurzes dunkelbraunes Haar und trägt einen grauen Anzug. Sein Lächeln macht ihn auf der Stelle sympathisch. Vielleicht ist er mir auf irgendeiner Feierlichkeit hier im Palast über den Weg gelaufen, als ich mich in die Küche geschlichen habe, um mir etwas zu essen zu holen, was mich tatsächlich satt macht.

»Und wieso bist du es dann nicht? Ich habe Caroline vor einer Viertelstunde zu deinen Gemächern geschickt.«

»Ich weiß. Sie war auch da und hat mich gerufen, aber ich dachte mir, dass Regeln noch nie so mein Metier gewesen sind. Außerdem hat man immer den größten Auftritt, wenn man zu spät kommt«, erkläre ich noch immer grinsend, was meinem Bruder ein amüsiertes Lachen entlockt.

Mom wirft ihm einen strengen Blick zu, woraufhin er auf der Stelle wieder still ist und seine Haltung korrigiert. »Wer hat denn das gesagt?«, will sie daraufhin von mir wissen und rümpft abfällig die Nase.

»Das ist eine ungeschriebene Schulball-Weisheit, Mom. Hat mir Jo, Saras Gastschwester, erklärt. Sie war praktisch auf jedem Ball im letzten Schuljahr zu spät und hat damit immer den perfekten Auftritt hingelegt. Ich dachte, ich probiere das auch mal aus. Und siehe da, es funktioniert.«

Darauf weiß meine Mutter nichts zu erwidern, dabei sollten Königinnen mehr noch als Prinzessinnen darauf achten, niemals sprachlos zu wirken.

Martin findet das immer noch ziemlich lustig und mein Vater hält sich dezent heraus. Als König hat er genug um die Ohren und will sich nicht noch in den nie endenden Streit zwischen seiner Frau und seiner Tochter einmischen. Dass er aber dafür war, mich zu verleugnen, trifft mich dennoch. Nun gut, das ist ein Thema für ein anderes Mal.

Ohne auf die Aufforderung meiner Eltern zu warten, bediene ich mich an der reich gedeckten Tafel und lade mir den Teller mit Rinderfilet, Kartoffeln und etwas Salat fürs Gewissen voll, bevor ich zu essen beginne. Meine Familie hat augenscheinlich auf mich gewartet und vor allem meine Mutter findet es überhaupt nicht toll, dass ich einfach schon mal angefangen habe. Aber hey, wenn sie mich zu einer Bürgerlichen machen will, soll sie sich nicht wundern, wenn ich mich auch wie eine benehme.

Nach dem ersten Bissen wende ich mich an den jungen Mann, der ebenfalls ein Schmunzeln auf den Lippen hat. »Und du bist ...?«

»... zutiefst überrascht«, antwortet er. Tja, manche Menschen sehen nicht nur sympathisch aus, sondern klingen auch noch so. Er ist einer von ihnen. »Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr so ...«

»... unerzogen seid?«, vermute ich, denn es wäre nun wirklich nichts Neues. »Komm schon. Sag es. Ich bin es gewohnt.«

»Aber das wollte ich gar nicht sagen. Ich finde es tatsächlich sehr erfrischend, mal eine Prinzessin kennenzulernen, die so unbekümmert wirkt wie Ihr.«

Oh.

Ähm.

Ja.

Was antwortet man auf ein Kompliment von einem Mann, der eindeutig adelig ist – darauf lassen zumindest die Kleidung und die Höflichkeit schließen – und obendrein noch echt nett zu sein scheint? Ich hatte diesen Fall noch nie.

»Unbekümmert ist mein zweiter Vorname. Obwohl, eigentlich ist es Delilah, aber in irgendeiner Sprache bedeutet das sicher so etwas in der Art.«

Er lacht. »Dessen bin ich mir nicht ganz so sicher, Lady Isabella.«

Ich kichere. »Ich schätze, dann muss ich diese Sprache erst noch erfinden. Aber eine Lady bin ich trotzdem nicht. Du kannst mich Izzy nennen. Ich mache mir nichts aus Förmlichkeiten.«

Daraufhin beginnt mein Bruder erneut, leise zu lachen, während meine Mutter sich beinahe an ihrem Rotwein verschluckt. Geschieht ihr recht.

»Aber selbstverständlich achten wir in diesem Haus auf Förmlichkeiten. Meine Tochter hat es nicht so gemeint, Herzog.«

Damit wäre sein Rang schon einmal geklärt und mir wird klar, weswegen er hier ist. Offenbar gibt es doch noch einen Mann, den ich noch nicht zum Teufel gejagt habe und der mich am besten direkt morgen schon zur Frau nehmen soll. Bevor er es sich anders überlegen kann.

Doch der Herzog schüttelt den Kopf. »Keine Sorge, Eure Majestät. Eure Tochter ist außerordentlich reizend und sie hat recht. Wir sind hier unter Freunden, nicht wahr? Und wenn sie sich wohler dabei fühlt, wenn ich sie Izzy nenne, wieso sollte ich das nicht tun?« Dann wendet er sich wieder an mich und grinst. »Ich bin Peter Churchill, doch du kannst mich Peter nennen. Mit einem Spitznamen kann ich leider nicht dienen.«

Es wird still am Tisch.

Dieser Herzog ist für meinen Geschmack etwas zu freundlich. Ich meine, selbst wenn er meinen Ruf kennt, höre ich seine vornehme Erziehung aus der Art heraus, wie er spricht. Was sollte jemand wie er von mir wollen?

»Okay, Peter«, sage ich und schiebe mir ein Stück Kartoffel in den Mund. »Ich weiß nicht, was deine Absichten sind, aber ich kenne die meiner Eltern und möchte von vornherein etwas klarstellen.«

Peter nickt. »Und das wäre?«

»Ich werde dich unter gar keinen Umständen heiraten. Egal, wie süß du dich verhältst – und glaub mir, von allen Männern, denen ich vorgestellt wurde, bist du mir aktuell der sympathischste –, und egal, was davon abhängt. Du und ich? Das wird niemals passieren.«

Zu meiner Überraschung nimmt er es gelassen. »Du willst aufs College, richtig? Und wie sehen deine Pläne für danach aus?«

Tatsächlich habe ich mir über diese noch keine Gedanken gemacht. »Genau. Ich werde in St. Andrews studieren. Internationale Beziehungen. Die Regelstudienzeit beträgt drei Jahre, und danach? Mal sehen. Vielleicht gehe ich zurück nach Los Lunas. Ich habe mich ein wenig in die Kleinstadt verliebt, muss ich zugeben.«

Ich glaube nicht, dass Peter damit etwas anfangen kann, aber meine Eltern tauschen auf jeden Fall erschütterte Blicke. Damit habe ich mein Ziel erreicht. Außerdem stimmt es. Los Lunas ist eine sehr niedliche Stadt und die Erinnerungen an das letzte Jahr werde ich für immer in Ehren halten.

»Das liegt in ... New Mexico, richtig? Ich war einmal in Albuquerque, daher sagt mir der Name etwas. Du musst mir unbedingt mehr darüber erzählen.«

»Das mache ich sehr gern.«

»Wie wäre es mit morgen? Auf der Parade?«

Welche Parade?

»Ähm ... ich bin heute erst von Bahía Dorada nach Hause gekommen und davor war ich nur ein paar Tage hier. Ich habe leider keine Ahnung, von welcher Parade du sprichst«, versuche ich mein Zögern zu erklären, was mir sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit aller einbringt. Es ist, als hätte ich etwas sehr Wichtiges vergessen und mich gerade als unwissend geoutet. Bis Martin mich aufklärt.

»Anlässlich des zwanzigsten Hochzeitstages unserer Eltern haben wir uns überlegt, eine große Parade zu veranstalten. Wir müssen wohl vergessen haben, dich zu informieren.«

»Ach soooo«, rufe ich aus. »Aber klar doch, ich verstehe. Durch die blöde Zeitverschiebung dachte ich, der Hochzeitstag wäre übermorgen ...«, rede ich mich heraus und werfe meinen Eltern ein entschuldigendes Lächeln zu. Ich hätte es vergessen. Definitiv.

»Also?« Peter hebt eine Braue.

»Sorry, kann leider nicht.«

»Und wieso nicht?«

Weil ich soeben andere Pläne für diese Parade gemacht habe, aber das sage ich ihm nicht.

»Weil sonst alle denken, wir wären ein Paar, und da das niemals passieren wird, lassen wir das lieber bleiben. Und öffentliche Auftritte sind eh nicht so meins.«

»Darf ich dich dann wenigstens ...«

»Nö«, unterbreche ich Peters nächsten Versuch, mich zu einem Treffen zu überreden. Er ist zwar ganz nett, aber ich könnte drauf wetten, dass er nur so tut, weil meine Eltern es ihm aufgetragen haben oder weil er der Nächste sein will, der versuchen will, Prinzessin Isabella zu zähmen. Das wird ihm nur leider nicht gelingen.

Peter seufzt. »Keine Chance?«

»Nope«, bestätige ich und schiebe mir voller Genugtuung den nächsten Bissen in den Mund.

Peter tauscht einen entschuldigenden Blick mit meinen Eltern, woraufhin Mom seufzt, was für mich die Bestätigung ist, die ich brauche. Gut, dass ich ihn direkt durchschaut habe.

Nachdem ich aufgegessen habe, stehe ich wortlos auf und verlasse unseren Speisesaal. Moms wütende Blicke bohren sich förmlich in meinen Rücken, doch das ist mir egal. Ab heute bin ich nicht länger Prinzessin Isabella, sondern Izzy, die Anti-Prinzessin, und ich werde meinem Namen alle Ehre machen.

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