College Princess. Bürgerlich...

By AnnieLaine95

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**Eine Prinzessin zum Verlieben** Nichts verabscheut Isabella mehr, als sich dem strengen Hofprotokoll ihres... More

Prolog
Hier kommt die Braut. Nein, nicht ich! Was dachtet ihr denn?
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 1
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 2
Von wegen, nirgends ist es so schön wie zu Hause! Dorothy hatte unrecht!
Isabella hat Schuld...
Wer nicht gewinnen kann, hat auch nichts mehr zu verlieren, oder?
Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 1
Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 2

Wenn die Heimat ruft, muss man ihrem Ruf folgen. Leider ...

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By AnnieLaine95

Nur zwei weitere Tage seit Alexejs Schlussmach-Facebook-Nachricht und meinem Racheschwur ist meine Zeit auf Bahía Dorada abgelaufen. Die Hochzeit ist Schnee von gestern und ich habe leider keinen weiteren Grund, länger bei meiner besten Freundin zu bleiben.

Dazu kommt, dass besagte Freundin mir übel in den Rücken fällt, aber so richtig! Ich verstehe sie manchmal einfach nicht. Dieses Gerede von wegen, ich müsste auch mal wieder nach Hause und sie würde sowieso am nächsten Tag ebenfalls abreisen. Ich meine, ich könnte doch einfach mit ihr und Leo in die Flitterwochen fliegen!

Paris kann man sich auch super allein angucken. Als Single. Man kann auch in der Stadt der Liebe Spaß haben, wenn man keinen Freund hat. Blöderweise will Sara mich trotzdem nicht dabeihaben. Ich verstehe gar nicht, wieso, aber sie hat zumindest freundlicher darauf reagiert als Leo. Der hat mich einfach aus dem Zimmer geschoben und die Tür hinter mir zugeknallt. Ich hätte sie zwar auch allein gefunden und gehen kann ich auch noch selbst, aber er wollte wohl auf Nummer sicher gehen.

Pff, da helfe ich ihm, die Frau seiner Träume zu erobern, und so dankt er es mir? Er sollte froh sein, dass ich sie auf ihre Hochzeitsreise begleiten will. Für den Fall, dass er mal wieder ins Fettnäpfchen tritt und meine Hilfe braucht. Jawohl!

»Kann ich nicht doch lieber bei euch bleiben?«, bitte ich Sara, die mir ein entschuldigendes Lächeln zuwirft, und ziehe einen Schmollmund.

Der hilft leider auch nicht mehr. Keine Chance.

»Ach Izzy, du kannst das Treffen mit deinen Eltern nicht ewig hinauszögern, also bring es doch einfach hinter dich«, schlägt meine beste Freundin vor, als wäre so ein Gespräch nicht das Ende der Welt.

Vielleicht ist es das auch nicht, aber selbstverständlich werde ich mir eine Standpauke anhören dürfen, wie ich es schon wieder geschafft habe, einen Würdenträger zu vergraulen, der Interesse an mir gezeigt hat. Normalerweise würde mich das nicht stören, aber in all den Fällen zuvor habe ich es ja auch darauf angelegt, dass die Typen mich nie wiedersehen wollten. Was es dieses Mal so viel schwieriger macht, ist die Tatsache, dass ich es bei Alexej nicht darauf angelegt habe, sondern dass ich ihn wirklich mochte. Dass ich sogar ein wenig in ihn verliebt war und ... Himmel, ich habe mir für einen kurzen Moment ausgemalt, wie es wäre, ihn zu heiraten!

Dieses Mal ist alles anders und ich habe jetzt schon Angst vor der Reaktion meiner Mutter. Sicherlich wird sie meinen neuen Beziehungsstatus bereits mitbekommen haben und mich in der Luft zerreißen, wenn sie mich sieht.

»Wehe, du kommst nicht zu meiner Beerdigung. Dann bleibe ich als Geist auf der Erde und suche dich heim. Jede Nacht. Für den Rest deines Lebens!«, lasse ich meine beste Freundin wissen, die den Ernst hinter meinen Worten jedoch nicht versteht, sondern schallend loslacht.

»Comprendo, hermana. Ich verstehe schon, Schwester. Aber mach dir bitte nicht allzu viele Gedanken. Alles wird gut. Außerdem hast du es achtzehn Jahre lang in dem Palast deiner Eltern ausgehalten«, versucht sie mich aufzumuntern.

»Aber das war, bevor ich wusste, wie toll es ist, eine beste Freundin zu haben, die nicht eine Milliarde Meilen weit weg wohnt«, quengle ich und es ist mir einfach so egal, dass ich mich wie ein Kleinkind aufführe, weil ich Sara gar nicht mehr loslassen möchte.

Ich will nicht nach Hause. Ich will hierbleiben!

Erst als Leo mich behutsam von ihr wegzieht, löse ich meine Arme von ihrem Hals und bringe etwas Distanz zwischen uns.

»Du übertreibst! Außerdem bin ich bald Königin und ich habe ein paar Pläne, die ein Handelsabkommen mit Mitena betreffen. Es wird viele Staatsbesuche geben.« Sara zwinkert mir verschwörerisch zu, während ihr Mann seufzt. »Ach komm schon, Leo. Wir waren uns doch einig, dass ein Abkommen mit Mitena auch aus wirtschaftlichen Gründen toll wäre und nicht nur, weil Izzy und ich nun mal die besten Freundinnen der Welt sind«, sagt sie nun zu ihm.

»Ja, ich weiß«, räumt Leo ein, klingt aber nicht wirklich überzeugt. »Ich habe auch nie behauptet, dass es keinen Sinn macht, aber wir waren uns auch einig, dass wir in dieser Richtung wirklich etwas aufbauen wollen und die Staatsbesuche nicht nur dazu da sind, dass ihr zusammen Freundinnensachen tun könnt«, ergänzt er und schaut uns beide tadelnd an, als wüsste er, was gerade in unseren Köpfen vorgeht.

Sara gibt ihm daraufhin einen schnellen Kuss auf die Wange. »Ich denke, wir werden Zeit für beides haben, aber darüber machen wir uns erst nach den Flitterwochen Gedanken. Die nächsten drei Wochen gehören nur uns, Cariño.«

Ein weiterer Kuss folgt, dieses Mal auf den Mund, und ich drehe den Kopf weg.

»Ich schätze, ich gehe dann mal«, murmle ich niedergeschlagen und drehe mich um, wobei das hübsche rote Petticoat-Kleid mit den weißen Punkten luftig um meine Beine schwingt. Die beiden bemerken gar nicht, dass ich verschwunden bin, bis die Tür des Flugzeugs hinter mir geschlossen wird und ich noch ein leises »Gute Reise« von Sara höre.

***

Nach einer langen, aber ereignislosen Reise lande ich um die Mittagszeit in Mitena. Zwei Angestellte des Königshauses holen mich ab, nehmen meine Koffer und flankieren mich auf dem Weg durch den kleinen Flughafen unserer Insel bis zu der Limousine, die mich zurück in den Palast bringen wird.

Ich schaue durch die getönten Scheiben und bemerke, wie einige Menschen auf der Straße anhalten und sogar winken, als sie den schwarzen Wagen bemerken. Sie können mich nicht sehen und vermuten sicher, dass sich mein Bruder, der gefeierte Kronprinz, an meiner Stelle befindet. Wüssten sie, dass nur ich es bin, würden sie nicht winken, sicher noch nicht einmal stehen bleiben oder auch nur einen Gedanken an mich verschwenden.

Daran, dass mein Bruder im Rampenlicht steht, habe ich mich schon gewöhnt, aber als ich letzten Sommer mit meinem Leibwächter eine Schule besucht habe und mich dort ein kleines Mädchen gefragt hat, wer ich bin, hat mir das zu denken gegeben. Und dieses Mädchen hat nur das laut ausgesprochen, was alle in seiner Klasse gedacht haben.

Wer ist das?

Als würden sie ihre eigene Prinzessin nicht kennen.

Weil es genauso ist.

Ich will gar nicht mehr daran denken, wie sie mich mit großen Augen angesehen hat, als könnte sie nicht glauben, dass dieses Reich auch eine Prinzessin hat. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass mein ständiges Fernbleiben von öffentlichen Terminen solche Folgen hat, und ebenso wenig, dass es mich tatsächlich verletzt, von den Bürgern des Reiches, zu dessen Königsfamilie ich gehöre, nicht erkannt zu werden.

Für Sara wäre das ein Traum. Sie kann sich nicht mehr vor Paparazzi retten, seitdem klar ist, dass sie die Krone erben wird.

Ich will keine Krone.

Ich will am liebsten gar keine Prinzessin sein.

Und doch ist es etwas, was mich ausmacht.

Dieses Diadem.

Dieser Titel.

Dieses Leben.

Das bin einfach ich.

Das letzte Jahr hat mir gezeigt, dass es doch seine Vorzüge haben kann, mal vollkommen normal zu sein. Trotzdem ... Ich glaube nicht, dass ich ohne meine Krone noch immer ich selbst wäre. Dass ich als Bürgerliche die geworden wäre, die ich jetzt bin. Und erst recht glaube ich nicht, dass ich ohne meine Krone glücklich sein kann.

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