College Princess. Bürgerlich...

By AnnieLaine95

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**Eine Prinzessin zum Verlieben** Nichts verabscheut Isabella mehr, als sich dem strengen Hofprotokoll ihres... More

Prolog
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 1
Bin ich eben allein wunderbar. Das kann ich sowieso am besten! ~ Teil 2
Wenn die Heimat ruft, muss man ihrem Ruf folgen. Leider ...
Von wegen, nirgends ist es so schön wie zu Hause! Dorothy hatte unrecht!
Isabella hat Schuld...
Wer nicht gewinnen kann, hat auch nichts mehr zu verlieren, oder?
Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 1
Hier komme ich! Macht Platz für Izzy, die Anti-Prinzessin! ~ Teil 2

Hier kommt die Braut. Nein, nicht ich! Was dachtet ihr denn?

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By AnnieLaine95

»Si quiero«, hallt Saras Stimme durch die Kapelle, bevor sie etwas leiser und auf Englisch »Ja, ich will« flüstert. Leos Lächeln wird daraufhin noch breiter, als es ohnehin schon ist, und auch meine beste Freundin kann und will ihre unbändige Freude nicht verbergen. Ich habe sie noch nie so glücklich erlebt.

Wir alle halten den Atem an, als die Trauung ihren Höhepunkt erreicht. Danach legt sich Stille über die Reihen der Gäste. Sara achtet gar nicht auf die unzähligen Menschen, die ihr an diesem besonderen Tag zur Seite stehen, sondern schaut ihren Fast-Ehemann mit einem liebevollen Lächeln an. Sie stehen einander gegenüber, als könnten sie es kaum noch erwarten, sich in die Arme zu fallen, halten sich an den Händen und es scheint ein wenig, als würde der Rest der Welt und die fast zweihundert Gäste in dieser Kapelle, die eigentlich nicht für so viele Menschen gemacht ist, für sie nicht mehr existieren. Als wären sie in ihrer ganz eigenen Welt. Und nach so viel Drama gönne ich es beiden von Herzen.

Meine Finger schließen sich fester um den kleinen Strauß weißer Rosen und ich verdrücke mir eine Träne. Als Brautjungfer hatte ich mir vorgenommen, nicht während der Zeremonie loszuheulen, und bisher ist mir das gelungen. Trotzdem fällt es mir schwerer und schwerer, wenn ich nur daran denke, wie lang dieser Weg war, den die beiden gegangen sind und der sie schließlich hierhergeführt hat.

Sie waren zwar ziemlich stur – alle beide! –, aber die Liebe findet einfach immer ihren Weg und der meiner besten Freundin führt eben über den Traualtar. Sie hat es verdient, einen Mann wie Leo zu bekommen, der sie genauso liebt wie sie ihn.

Das Brautpaar tauscht mit vor Aufregung zittrigen Händen die goldenen Ringe und Sara kann sich dabei ein leises Kichern nicht verkneifen. Hach, sie sind so süß zusammen. Der Priester lächelt sie ebenso versonnen an, bevor er mit dem letzten Teil der Eheschließungszeremonie beginnt.

»Hiermit erkläre ich Euch Kraft meines vom Königreich Bahía Dorada verliehenen Amtes zu Ehemann und Ehefrau.« Dann wendet er sich an Leo. »Ihr dürft die Braut nun küssen.«

Leo, der offenbar nur auf diesen einen Satz gewartet hat, zögert nicht eine Sekunde. Ehe Sara reagieren kann, liegen seine Lippen auf ihren, während er sie in eine innige Umarmung zieht. Sichtlich überrumpelt erwidert sie den Kuss und legt auch ihre Arme um ihren Ehemann.

Applaus bricht auf den Bänken aus und auch ich lasse es mir nicht nehmen, meine Freude zum Ausdruck zu bringen. Ich vollführe einen kleinen Freudenhüpfer und jubele aus voller Kehle, was mir ein paar leicht irritierte Blicke der anderen Gäste und des Pfarrers einbringt. Aus der ersten Reihe funkelt mich die Königin von Bahía Dorada wütend an und schüttelt missbilligend den Kopf. Vermutlich bereut sie es, den Wünschen ihrer Tochter nachgegeben und mich zur Brautjungfer gemacht zu haben, aber was kümmert mich das? Meine beste Freundin heiratet heute! Da darf ich mich freuen! Auch wenn Sara das gar nicht mitbekommt, weil sie auf Wolke sieben schwebt.

Doch auf einmal schießt mir ein einziger Gedanke durch den Kopf, der mich auf der Stelle wieder ruhig werden lässt:

Meine beste Freundin ist verheiratet.

Verheiratet!

Mit gerade einmal achtzehn Jahren!

Wir haben doch erst ihren Geburtstag gefeiert und nun findet bereits ihre Hochzeit statt. Und natürlich ist das ganze Land deshalb in Feierstimmung. In Bahía Dorada freuen sich die Bewohner des ganzen Reiches über diese Vermählung, denn ihre Kronprinzessin ist nun bereit, eine Königin zu werden. Natürlich erst, wenn sie von ihrem Vater gelernt hat, worauf es bei den Regierungsgeschäften ankommt, und das wird locker noch ein paar Jahre dauern. So ganz habe ich nicht mitbekommen, was hinter den Kulissen der königlichen Familie passiert ist, aber nachdem Saras Bruder Christiano den Thron abgelehnt hat, ist nun meine beste Freundin zur Kronprinzessin aufgestiegen. Sie hat zwar noch etwas Zeit, um alles zu lernen, aber es wird nicht einmal annähernd reichen, um sie gebührend auf den Thron vorzubereiten.

Ich glaube, dass sie eines Tages eine gute und rechtschaffene Königin sein wird, aber aktuell habe ich noch so meine Probleme damit, in meiner besten Freundin die zukünftige Regentin eines ganzen Landes, so klein es auch sein mag, zu sehen. Ich vermute, dass es daran liegt, dass ich vor gerade einmal ein paar Wochen noch mit ihr zusammen die Schulbank gedrückt und Scherze gemacht habe und einfach nur ein gewöhnlicher Teenager war. Es kommt mir vor, als wären seither Jahre vergangen. Jetzt, nach unserem Abschluss, sind wir keine gewöhnlichen Mädchen mehr, deren größte Sorge die Wahl des richtigen Colleges ist, sondern der königliche Nachwuchs unserer jeweiligen Reiche.

Ich werde wahrscheinlich mein ganzes Leben lang nicht über den Prinzessinnenstatus hinauskommen, aber das will ich auch gar nicht. Ich bin glücklich, nur eine Prinzessin zu sein, und komme gut damit klar. Eine Königin? Dazu wäre ich niemals geeignet, aber das weiß ich selbst und mein Bruder Martin ist ohnehin der perfekte Thronerbe und zukünftige König. Ich will mir gar nicht vorstellen, was wäre, wenn er den Thron ausschlagen und ich ihn an seiner Stelle erben müsste! Nein, diesen Schuh möchte ich mir nicht anziehen, aber Sara wird das sicherlich meistern. In dieser Hinsicht war sie schon immer die Vernünftigere von uns beiden.

Sie ist jedenfalls glücklich, wie sich die Dinge entwickelt haben. Das halbe Jahr, in dem Leo und sie kaum miteinander gesprochen haben, war in dem Moment vergessen, in dem er ihr einen erneuten Heiratsantrag gemacht hat. Und als ich Sara heute Morgen vor der Trauung gesehen habe, hat sie mir erzählt, wie sehr sie es bereut, ihm nicht sofort verziehen zu haben. Die Zeit, die sie in Los Lunas als gewöhnliches Paar gehabt hätten, werden sie wohl nicht zurückbekommen. Dafür erwartet sie nun ein ganzes Leben als Königspaar von Bahía Dorada. Sara hat sich damit arrangiert, dass es normal und gewöhnlich für sie nicht mehr geben wird, und ich werde mich hoffentlich auch bald daran gewöhnen, dass ich meine beste Freundin bald noch seltener sehen werde, als es ohnehin schon der Fall ist.

Als ich meinen Blick durch die Sitzreihen wandern lasse, entdecke ich Celine, unsere Klassenkameradin und Freundin aus der Highschool in Los Lunas, die die Eindrücke, die der Palast und nun diese prunkvolle Kirche ihr bieten, noch nicht ganz verarbeitet hat, und neben ihr tupft sich Patty regelmäßig Tränchen aus den Augen. Sie muss Sara sehr liebgewonnen haben. Allein, dass sie und ihre Familie die lange Reise auf sich genommen haben, zeugt von einer tiefen Zuneigung.

Meine Gasteltern aus dem Austausch mögen mich zwar, aber ich glaube nicht, dass sie auch nur eine grobe Ahnung davon haben, wo ich herkomme. Ob sie zu meiner Hochzeit kommen würden, steht ebenfalls in den Sternen.

Ich werde es wohl nie erfahren. Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir das auch nicht so wichtig.

Sara und Leo liegen sich immer noch in den Armen, als mein Blick wieder zu ihnen gleitet. Als könnten sie gar nicht mehr ohne einander. Mit jeder Sekunde, die verstreicht, wird mein Herz schwerer. Meine Freude weicht einem anderen, etwas weniger guten Gefühl, das sich jetzt in meiner Magengrube ausbreitet. Obwohl der Großteil von mir sich für die beiden freut, gibt es da diesen winzigen Teil, der sich genau dieses Glück wünscht, das die beiden miteinander gefunden haben.

Nie, nie, niemals würde ich irgendjemandem das anvertrauen, aber auch ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine richtige Märchenhochzeit mit einem Prinzen. Oder einem anderen Adelsmann. Aber wer wünscht sich das nicht? Man muss dafür nun wirklich keine Prinzessin sein. Dass ich eine bin, hat mir in dieser Hinsicht aber schon das eine oder andere Tor geöffnet. Viele habe ich direkt wieder verschlossen oder eher zugeschlagen, doch dann ... dann kam er und hat das nicht zugelassen. Wie ein Wirbelsturm hat er mein Leben in den letzten zwei Wochen auf den Kopf gestellt.

Der junge Baron Alexej aus dem benachbarten Avelonia, der mich unbedingt kennenlernen wollte.

Erst war ich skeptisch, aber nach unserem ersten Date habe ich auch endlich Schmetterlinge im Bauch gespürt. Ich habe diese Gefühle noch nie empfunden, weil ich noch nie so richtig verliebt war. Immer sollte ich die Söhne wohlhabender Familien kennenlernen und mit diesen verwöhnten Schnöseln konnte ich noch nie etwas anfangen. Aber Alex ... ist anders. Charmant und lieb, noch dazu gebildet. Und er bringt mich zum Lachen. Bei ihm fühle ich mich wohl. Wir können uns stundenlang anschweigen, während wir im Garten des Palastes spazieren gehen, und doch ist es nicht unangenehm. Wenn ich bei ihm bin, durchströmt mich so etwas wie tiefe Zufriedenheit. Bei ihm bin ich einfach glücklich.

Als ich Sara von ihm erzählt habe, hat sie bloß geseufzt und mich um eine Hochzeitseinladung gebeten, wenn es so weit ist. Ich habe ihr natürlich versprochen, sie zu meiner Brautjungfer zu machen. Da ist mir dieser Wunsch tief in mir drin zum ersten Mal richtig aufgefallen, und auch der Gedanke, dass ich mir eine Hochzeit mit Alexej vorstellen könnte.

Ich seufze. Eine schöne Vorstellung, mit der ich mich anfreunden könnte. Und wer weiß, vielleicht ist Alex ja wirklich derjenige, der zu mir passt, mich ergänzt und mit dem ich auch auf Dauer glücklich werden könnte.

Wir könnten etwas werden.

Etwas Großes und Gutes und Wunderbares.

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