Am Freitag Morgen wurde Sirius vor Remus wach, welcher auf seiner Brust lag und friedlich schlief. Sirius sah auf die Uhr, es war erst kurz vor Acht und weil Sirius seinen Freund noch nicht wecken wollte, streckte er seinen freien Arm aus, um sich das Buch zu schnappen, welches Remus Gestern Abend noch gelesen hatte. Der Titel war 'On Christmas I'll be Home'. Gestern Abend hat Remus ihm erzählt, dass er das Buch jedes Jahr zu Weihnachten las und das seit er klein ist. Seine Mutter hat ihm das Buch in dem Jahr zu Weihnachten geschenkt, als er von Greyback gebissen wurde.
Sirius war fast mit dem dritten Kapitel durch, als Remus sich auf seiner Brust bewegte. Mit einem Lächeln küsste Sirius ihn auf die Stirn und flüsterte ihm ein 'Guten Morgen und Fröhliche Weihnachten' entgegen.
,,Dir auch Frohe Weihnachten, Tatze. Wieso bist du denn noch im Bett und liest? Ich habe damit gerechnet, dass du sofort runter rennst, wenn du aufgewacht bist."
Sirius klappte das Buch zu, hielt seinen Zeigefinger aber auf die Seite, wo er gestoppt hatte.
,,Wir haben uns mit Fleamont und Euphemia doch geeinigt, dass wir die Bescherung erst heute Abend machen. Sie können eines der Geschenke doch erst heute Nachmittag abholen."
,,Stimmt. Okay, willst du noch weiterlesen oder wollen wir langsam runter frühstücken?"
,,Ich würde das Kapitel noch zu Ende lesen und dann können wir runter. Sind nur noch drei Seiten."
Remus nickte und legte seinen Kopf wieder bequem auf Sirius' Brust zurück, welcher sich wieder dem Buch zuwidmete.
,,Liest du laut vor?"
,,Klar."
James und Lily waren gerade damit fertig zu helfen den Tisch zu decken, als Remus und Sirius ins Wohnzimmer kamen. Euphemia und Fleamont kamen auch aus der Küche und stellten Milch und Kakao auf den Tisch, während sie den Schülern Fröhliche Weihnachten wünschten.
Alle setzten sich an den Tisch und fingen an zu Essen, wobei sie sich über den Brief von James' Großeltern unterhielten.
,,Übrigens, wo wir gerade bei Briefen sind, es ist eine Eule für euch angekommen. Ich gebe ihn einfach mal Lily."
Euphemia reichte Lily die Pergamentrolle, welche sie ausrollte und laut vorlas.
Hallo Sirius, James, Remus und Lily!
Wir wünschen euch Fröhliche Weihnachten und ein besinnliches Fest. Deinen Eltern James, natürlich auch. Danke für den Brief und die Schokolade, wir werden sie mit Gedanken an euch essen ;)
Wir können es kaum erwarten euch in ein paar Tagen in Hogwarts wieder zusehen!
Mit freundlichen Grüßen,
Alice und Frank
Die vier Gryffindor Schüler fingen sofort an zu lächeln und auch James' Eltern waren erfreut, dass Alice und Frank auch an sie gedacht hatten.
,,Ich kann kaum bis Heute Abend warten!"
Es kam ein leises Lachen von James und auch die anderen wirkten aufgeregt wie kleine Kinder.
Am Abend, nach dem leckeren und wunderschönen Abendessen, dass Euphemia und Fleamont zubereitet hatten, setzten sich alle in das Wohnzimmer; aufgeregt wie eh und je. Fleamont saß in einem Sessel am Kamin, Euphemia in dem daneben und die anderen vier verteilten sich auf das große Sofa. Vorher schoben sie den Beistelltisch noch etwas zur Seite. Der Weihnachtsbaum war prall mit Kugeln, Engeln und einer leuchtenden Spitze geschmückt. Auf dem Wohnzimmertisch standen Tassen mit Kürbissaft und selbstgemachte Plätzchen. Es roch angenehm nach Zimt und die dezente Weihnachtsbeleuchtung ließ den Raum in einer sehr ruhigen Atmosphäre wiegen.
,,James, du als erstes."
Er erhob sich, um seine Geschenke an sich ran zuziehen. Um es gemütlicher zu haben und vor allem um mehr Platz zu haben, ließ er sich auf den Boden im Schneidersitz nieder. Er packte ein etwas kleineres Geschenk aus, dass ihm anscheinend Lily geschenkt hatte.
,,Ein Besen Politur-Set! Danke, Schatz! Mein altes ist schon echt grenzwertig."
James war erfreut und küsste Lily kurz. Sie erwiderte den Kuss und lächelte ihn froh an. Dann kam ein flacheres, aber etwas breiteres Geschenk. Er packte es aus; es war ein Bild von den Rumtreibern in Hogwarts. Es war aufgenommen worden, kurz nachdem er mit Lily und Sirius mit Remus zusammen gekommen war. Peter hatten sie in die Mitte gestellt und haben alle die Arme um die Schulter des jeweils anderen, der neben ihnen stand, gelegt und lachten. Natürlich bewegte sich das Bild auch und man konnte sehen, wie James und Lily zu Remus und Sirius hinüber lächelten, bevor sie zur Kamera zurück guckten und Remus, sowie auch Sirius, zu ihren anderen beiden besten Freunden genauso rüber guckten und lächelten. Peter sah in der Mitte überaus glücklich darüber aus, dass seine besten Freunde nun endlich zusammen waren. Im Hintergrund konnte man das Schloss sehen.
,,Das war einer der besten Tage meines Lebens. Ihr seid die besten, Leute."
Wenn man genau hinsah, konnte man sehen, dass James sogar leicht die Tränen kamen. Sirius zog gleich die Aufmerksamkeit auf sich.
,,Ich dachte jeder sollte eins haben. Damit das in Erinnerung bleibt."
Lily und Remus lächelten ihm zu.
,,Sehr schöne Idee, Sirius. Ich hoffe doch, wir bekommen auch eins."
Fleamont und Euphemia zwinkerten ihm zu, wobei er nur zurück lachte.
,,Natürlich, ein großes sogar."
James packte weiter aus, er bekam von Sirius Schokolade- seine Lieblingsschokolade: Schokokugeln und Schokofrösche. Von Remus bekam James ein Buch, wo alles über Quidditch drin stand. Natürlich bedankte James sich auch bei ihm und freute sich riesig. Das letzte Geschenk war von seinen Eltern. Es war länger als die anderen. Das Geschenkpapier riss er runter und hatte in null Komma nichts einen Nimbus 500 in seinen Händen. Er sah ungläubig von seinen Eltern zu dem Besen, hin und her. Diese lächelten jedoch nur.
,,Danke! Danke! Danke! Danke! Danke!"
Er lief zu ihnen und umarmte sie stürmisch.
,,Der ist Super! Das ist... das ist..-"
,,Kein Problem, Schatz!"
Fleamont und Euphemia lachten fröhlich. Kurz darauf, setzte sich James wieder hin, konnte jedoch nicht aufhören zu strahlen.
Jetzt war Remus an der Reihe. Er bekam von James Schokolade und eine Flotte-Schreibe-Feder.
,,Dann musst du deine Aufsätze nicht alleine schreiben, sondern diktierst der Feder einfach alles."
,,Das sollte die Aufsätze um einiges leichter machen! Danke, das erleichtert alles sehr."
Bevor Remus weiter machte, tat er so, als ob seine Hand gleich abfallen würde, um seine Aussage noch zu verdeutlichen. Alle anderen mussten lachen. Im nächsten Geschenk waren zwei Bücher, die Remus schon seit Ewigkeiten haben wollte. Er bedankte sich strahlend bei Lily, bevor er das Bild von Sirius auspackte. Jetzt waren noch zwei Geschenke übrig, welche Remus verdutzt betrachtete. Er zog eins an sich heran und packte es aus: Ein Haufen Mandarinen-Gummischnecken. Warum Remus sich auf einmal so freute? Weil er diese Gummischnecken am meisten mochte, aber die Geschmacksrichtung schon seit ganzen zwei Jahren nicht mehr produziert wird. Er schaute hoch und sah direkt zu James' Eltern, die ihn breit angrinsten.
,,Wie haben Sie- ihr, die aufgetrieben? Die werden seit Jahren nicht mehr produziert!?"
,,Nun, wir haben da doch die einen oder anderen guten Kontakte in der Zaubererwelt. Und weil sie wirklich sehr selten sind und nur noch vereinzelt hergestellt werden, haben wir dir gleich einen Vorrat besorgt."
Remus konnte es nicht fassen, dass James' Eltern so einen Aufwand nur für ihn gemacht hatten.
,,Ich würde ja Danke sagen, aber es fühlt sich nicht danach an, als ob es genug wäre. Trotzdem: Danke!"
Fleamont und Euphemia nickten ihm freundlich zu und bekamen von ihm auch gleich einen selbst gepackten Geschenkekorb gereicht, wofür sie sich auch gleich bedankten. Nun blieb noch eine kleine Schachtel übrig, die Remus jetzt auch auspackte. Es war eine lederartige Kette, die als Anhänger einen runden silbernen Vollmond hatte. Am Rand entlang war eine Gravur.
Moony and Padfoot forever and always
,,Die ist wunderschön, Tatze. Danke."
Sirius nahm die Kette und machte sie um Remus Hals, danach küsste er ihn.
,,Jetzt bin ich immer bei dir."
Es ertönte ein ,,Aww!" das von Euphemia und Lily ausging.
Mit diesem Übergang war Sirius an der Reihe. Er bekam von Lily einen Rechtschreibchecker und ein bestimmtes Haargel, welches er immer benutzte.
,,Danke Lils!"
,,Als ich das gesehen habe, musste ich das einfach für dich holen."
Sie lachte, wie die anderen auch. Für seine Haare brauchte er halt spezielles Haargel, sonst wurden sie nie so wie er wollte- und dann beschwerte er sich den ganzen Tag darüber. Naja, nun packte er ein etwas weicheres Geschenk aus, was sich als eine Lederjacke entpuppte.
,,Mit so Stick-Teilen drauf, sowie die Muggel das tragen. Sowas wolltest du doch oder?"
,,Ja! Die ist fantastisch, danke Krone."
Sirius war total begeistert und probierte sie sofort an.
,,Und? Wie sehe ich aus?"
Er poste wie ein Model, wodurch alle fingen an zu lachen.
,,Wundervoll!"
Kam es gleich lachend von Euphemia. Sirius war schon immer vernarrt in Motorräder und Lederjacken und so Zeug gewesen. Deswegen bekam er von Remus auch noch ein Model und ein Aufnäher für seine Lederjacke von seinem Lieblingsmotorrad, welches er einmal in echt haben wollte. Darüber freute sich Tatze auch riesig und gab seinem Freund einen Kuss. Zum Schluss, zog er das letzte Geschenk an sich ran und packte es vorsichtig aus. Plötzlich, hatte auch er einen Nimbus 500 in der Hand. Sirius freute sich riesig und sah James' Eltern erstaunt und sprachlos an.
,,I-ich i-ch-"
,,Gerne, Sirius."
Euphemia und Fleamont lachten und wurden kurz darauf von Sirius dankend umarmt. Jetzt konnten sie Slytherin im Hand um drehen abhängen!
,,So Lily! Los geht's!"
Auch Lily bekam von Sirius das Bild und Schokolade, wofür sie sich auch bedankte. Von Remus bekam sie zwei Bücher über die sie sich richtig freute.
,,Über Hogwarts? Super!"
,,Habe ich mir so gedacht!"
Sie schenkte Remus ein dankendes Lächeln, welches er erwiderte. James gab ihr einige Sekunden später eine dunkel blaue Schachtel. Lily machte sie bedächtig auf und sah ein silbernes Armband mit vier Anhängern dran. James nahm es heraus und machte es Lily um.
,,Der Wolf steht für Remus, der Hund für Sirius, die Ratte für Peter, der Hirsch für mich und die Hirschkuh für dich."
James sah ihr in die Augen und ihr kamen ein wenig die Tränen- dann küsste sie ihn.
,,Das ist wirklich süß von dir."
Lily lächelte zufrieden. Von James' Eltern bekam Lily Süßigkeiten und kleinere Sachen. Auch Lily, James und Sirius überreichten Fleamont und Euphemia noch ihre Geschenke- und doch blieb ein Paket unter dem Baum liegen. Es war dürftig eingepackt worden. Ohne Geschenkpapier, nur mit hellbraunen Papier.
,,Für wen ist das?"
Alle vier Schüler sahen zu James' Eltern. Diese zuckten wissend mit den Schultern und deuteten auf das kleine Schild. Sirius ging hin und kniete sich davor hin, nahm es und drehte sich im Schneidersitz zu den anderen drei um. Diese saßen jetzt auch bei ihm auf dem Boden in einem Kreis.
Für James, Sirius, Remus und Lily
,,Die Schrift kenne ich doch! Pack es aus."
Ein grinsen erschien auf James' Gesicht, als Sirius es auspackte und das Geschenk und ein Brief zum Vorschein kam. Sirius nahm den Brief und las ihn laut vor.
Lieber James, Sirius, Remus und liebe Lily,
Ich hoffe doch meine Eule erreicht euch noch rechtzeitig! Zu Weihnachten habe ich euch meine beliebten Felsenkekse gebacken! Die gingen beim ersten Mal jedoch schief, weshalb es sein kann, dass die Eule eben nicht rechtzeitig ankommt. Aber das zweite Mal ist mir gelungen! Ich hoffe sie schmecken euch und dass ihr ein schönes Weihnachtsfest habt! Das habt ihr euch ausgiebig verdient!
Wir sehen uns in ein paar Tagen!
Bis dahin,
Hagrid
p.s. eure Eule ist gerade angekommen, als ich das Packet hier losschicken wollte. Vielen Lieben Dank für die Schneekugel! Ihr wisst ja wie sehr mich Drachen faszinieren! Ich musste meine Augen richtig losreißen, um das Packet endlich abzuschicken! Ich danke euch sehr! Mich freut es riesig, dass ihr an mich gedacht habt! Frohe Weihnachten, ihr Rumtreiber!
Die Schüler grinsten und nahmen sich jeweils ein von den harten Keksen und aßen sie, obwohl sie so hart waren- denn Hagrid hatte sie extra für sie gebacken.
Remus verzauberte später eine kleine Quidditch-Figur auf einem Besen, sodass sie jetzt durch den Raum flog und kleine bunte Rauchwolken versprühte.
,,So! Und jetzt wird nebenbei die Weihnachtssendung geschaut!"
Fleamont griff nach der Fernbedienung und lächelte seine Kinder an.
Sie redeten miteinander und aßen die leckeren Plätzchen. So ein besinnliches und schönes Weihnachten hatte noch keiner von ihnen gehabt. Es war vor allem so angenehm, da in den letzten Tagen nichts passiert war. Und die Bedeutungen der Geschenke waren Tiefgründiger, als James' Eltern eigentlich dachten...