Obwohl ich mich einzig und allein auf die vielen Knöpfe und Schnüre konzentrierte, die ich zu öffnen hatte, spürte ich Natsus Blick auf meinen flinken Händen.
Ob er nervös war? Nahm er mich überhaupt so wahr, wie ich ihn? Dachte er an mich oder lediglich an seine Krankheit?
Seine Art beunruhigte mich. Er war nicht - wie sonst - kindlich, unbeschwert und romantisch unerreichbar. Nein. Wie er da saß, still, seinen Blick ruhig auf mir, ließ ihn unglaublich erwachsen wirken. Das macht es nicht gerade besser.
Krampfhaft starrte ich nur die kleinen Objekte an, die mich in diese Lage brachten. Dumme Knöpfe. Wegen euch sitze ich hier. Wenn jemand meine Gedanken lesen könnte...
Ups.
In meiner Hast, von einer Seite zur anderen zu kommen, hatte ich es geschafft, meine Hand in Schnüren und Stoff zu verheddern. Ich hätte mir am liebsten mit meiner freien Hand einmal kräftig gegen meine Stirn geschlagen.
Wortwörtlich war ich nun an meinen besten Freund gebunden, für den ich offensichtlich romantische Gefühle hatte.
Dieser ließ sich nichts anmerken. Er gab zumindest keinen Ton von sich; Ansehen wollte ich ihn nicht.
Mit meiner anderen Hand begann ich nun, das Gewirr aus Schnüren aufzulösen. Dies führte dummerweise nur dazu, dass der bereits gelöste Stoff zur Seite fiel und Natsus nackte Haut entblößte. Obwohl dies ja eigentlich mein Ziel war, war ich peinlich berührt.
Ich spürte bereits die Wärme in meine Wangen schießen, biss mir aber auf die Unterlippe und fuhr mit der feinmotorischen Arbeit fort.
Ausversehen streifte ich seine Haut - selbst in der kurzen Berührung konnte ich seine Muskeln wahrnehmen. Natsu zuckte reflexartig zusammen und zog scharf die Luft ein.
Oh oh...Reize niemals einen Drachen.
„E-entschuldigung", murmelte ich vor mich hin. Inzwischen war ich bei dem Letzten Knopf angekommen.