Miss Sophie

By Moonwriter98

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Sophie Badford ist eine wohlhabende junge Lady. Gemeinsam mit ihrem Vater, ihrer Mutter und ihrer Schwester A... More

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By Moonwriter98

Trotz dieses langen und anstrengenden Festes gelang es Sophie in jener Nacht nicht erholsamen Schlaf zu finden. Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere, während ihre Gedanken immerfort um dasselbe Thema kreisten.

Mr Kingsley und das, was in dem vergangenen Jahr zwischen ihnen vorgefallen war. Er war die Liebe ihres Lebens, das wusste sie. Jeder Gedanke war auf ihn gerichtet und ihr Körper strebte mit jeder Faser auf ihn zu. Das einzige, was Sophie und ihn voneinander trennte waren die gesellschaftlichen Konditionen, welche zu jener Zeit strenger waren als sich der moderne Leser vorstellen zu vermag.

***

Als der morgen graute beendete die junge Dame ihre zwecklosen Schlafversuche, kleidete sich an und verließ stillschweigend das Haus, ohne dabei von einer Menschenseele bemerkt zu werden.

Es versprach ein herrlicher Tag zu werden. Luft und Himmel waren so klar, wie dies in England nur selten der Fall war. Trotz der frühen Stunde war es bereits angenehm warm und die Sonne streckte bereits ihre wärmenden Strahlen aus.

Unter einem Baldachin aus strahlend grünen Blättern schlenderte Sophie, die vollständig in ihren Gedanken verloren war durch den Park.

Die schmalen Wege waren trocken und staubig, da seit Tagen kein einziger Tropfen Regen gefallen war. Selbst den Teichen und Bachläufen war die Tücke des Wetters nur zu deutlich anzusehen. Nichts desto trotz schienen die Blumen, die die Wege säumten noch keinerlei Schwäche zu zeigen. Frisch und munter reckten sie ihre Köpfe der Sonne entgegen in freudiger Erwartung des neuen Tages, was aller Wahrscheinlichkeit nach, das gute Werk einer halben Armee von Gärtnern war.

Es war beinahe eine Schande, dass Sophie die einzige Seele war, die bereits unterwegs war um diese Pracht zu bewundern. Weit und breit schien Sophie die einzige Person zu sein, was in einer Stadt wie Bath doch eine Rarität darstellte. Denn ruhige Minuten waren in einer Vergnügungssüchtigen Gesellschaft dünn gesäht.

Bis sich Hufgetrappel unter den Gesang der Vögel mischte, wähnte Sophie sich in ihrer alten Heimat, doch viel zu jäh wurde sie aus ihrer Träumerei gerissen.

Immer näher kam das Geräusch, was Sophie dazu veranlasste auf den Rasen auszuweichen, für den Fall, dass der Reiter sie aus unachtsamkeit übersehen hatte.

Erst als der Gentleman auf der Höhe der jungen Frau angelangt war, zügelte er sein Pferd. Wäre unsere Heldin nicht aus härterem Holz geschnitzt, hätte sie es angesichts dieser Situation wohl mit der Angst zu tun bekommen.

Ohne dem Reiter weitere Aufmerksamkeit zu schenken, raffte sie ihre Röcke und wollte sich aus dem Staub machen. Weit kam sie jedoch nicht.

Behände war der Reiter von seinem Ross gestiegen, hatte sie eingeholt und hielt sie zurück...

Mit Schrecken erkannte um wen es sich bei dem Reiter handelte. Es war Mr Kingsley, der versuchte seine Unsicherheit zu überspielen, indem er fragte: "laufen Sie vor mir weg?"

"Ich laufe niemals weg" verkündete Sophie, die versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren, was sich aufgrund der Nähe zwischen ihnen als eine äußerst schwierige Aufgabe erwies.

Sobald Mr Kingsley ihre Schultern losgelassen hatte, wich sie einige Schritte zurück. Scheinbar wusste keiner von Beiden mehr, was in solch einer Situation zu sagen war, sodass sich ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen ausbreitete.

"Ich muss mich für mein unschickliches Verhalten während der letzten Woche entschuldigen" flüsterte Mr Kingsley, dem es offensichtlich nicht leichtfiel diese Worte auszusprechen.

Verwundert hob Sophie den Blick von ihren Schuhspitzen. Als sie ihm in die Augen blickte, konnte sie sehen, dass diese Worte keineswegs nur so dahergesagt waren. Sollte sie seine Entschuldigung annehmen oder kein weiteres Wort in dieser Angelegenheit verlieren?

Unentschlossen bohrte sie mit der Spitze ihres Schuhs im Kies des Weges herum.

"Ich war wohl der einzige Mann im Saal, der keinen Gefallen an Ihrem Kleid gefunden hat."

"Das wäre nicht auszuschließen" pflichtete Sophie bei, die ihre Fassung wieder gefunden hatte, "was stimmt nur nicht mit Ihnen Mr Kingsley?"

Seine Erleichterung darüber, dass Sophie ihm offensichtlich noch wohlgesonnen war und wieder ihre Scherze mit ihm trieb, spiegelte sich nur zu deutlich auf seinem Gesicht wieder.

"Vielleicht lag meine Empörung weniger an dem Kleid sondern mehr an der Trägerin" überlegte er laut, scheinbar ohne dies zu bemerken, denn unter dem bösen Blick, den Sophie ihm zuwarf lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.

"Wenn Sie weiterhin vorhaben mich zu beleidigen, weiß ich besseres was ich mit meiner Zeit anfangen kann" erwiederte die junge Dame so emotionslos wie sie es in dieser Situation vermochte. Hektisch knickste sie und wandte sich erneut zum gehen...

***

Keine Zehn Meter hatte sie zurückgelegt als sie hörte wie der junge Gentleman "warten Sie" rief und auf sie zugelaufen kam.

"Ich wollte Sie nicht kränken" begann er mit bewegter Stimme. Spöttisch hob Sophie die Augenbraue und die freche Bemerkung lag ihr bereits auf der Zunge . Nach einem unsicheren Blick in die Baumkronen fuhr Mr Kingsley fort: "was ich sagen wollte war, dass doeses Kleid an jeder anderen Frau in diesem Saal passend ausgesehen hätte. Doch Sie, Miss Sophie sind weiß Gott nicht wie all diese anderen Damen, deren Köpfe ausschließlich mit heißer Luft gefüllt zu sein schienen. An Ihnen wirkte das Kleid wie eine Verkleidung. Aber weiß Gott keine Vorteilhafte..."

Fragend blickte Sophie ihm in die Augen, was den Herren in noch größere Verwirrung stürzte. Händeringend suchte er nach den richtigen Worten, "dieses Kleid hat nicht dazu beigetragen Ihre Schönheit hervor zu heben. Es verschleiert Ihre besten Eigenschaften und macht sie zu einem dieser vollkommen gewöhnlichen jungen Dinger..."

"Wollen Sie etwa andeuten, dass ich nicht hübsch genug bin um ein solches Kleid zu tragen?"

Mr Kingsley wusste sehr wohl, dass Sophie sich einen Spaß daraus machte ihn zu necken und seine Worte im Mund herum drehte. In einem solchen Fall gab es nur einen Ausweg: klare und unmissverständliche Worte zu sprechen.

"Im Gegenteil" antwortete er frech grinsend, "Sie sind viel zu hübsch für ein solches Kleid, denn Sie kann man keineswegs nur auf Ihr Äußeres reduzieren. Ich persönlich finde Ihre geistigen Gaben wesentlich anziehender. In diesem Aspekt sind Sie vielen anderen weit vorraus."

"Oho, was für ein nettes Kompliment" scherzte Sophie weiterhin, "jetzt bin ich zwar intelligent. Aber mein Aussehen hält damit nicht Schritt. Und es ist interessant, dass Sie einer Frau zugestehen in der Lage zu sein, selbstständig zu denken."

Mr Kingsleys Geduld war beinahe erschöpft. Er konnte nur unter größter Anstrengung seinen Ärger zurückhalten, trotzdem sagte er aufgebracht: "Sie missverstehen mich absichtlich!"

"Was macht Sie da so sicher, My Lord?" fragte Sophie kokett.

"Nun lassen Sie sich einmal durch den Kopf gehen, was ich zu sagen habe. Sie sind eine wunderschöne junge Frau, die noch dazu ausgesprochen intelligent ist. Vielen anderen Männern wird das wohl entgangen sein, doch ich könnte mich niemals an eine Frau binden, die nicht beide dieser Attribute in sich vereint."

Sophie konnte und wollte ihn nicht ernst nehmen. Nur zu gut war ihr bewusst, dass er seine Worte bitterernst meinte, trotzdem wagte sie einen weiteren Scherz: "Mr Kingsley... wenn dies ein Antrag war, dann war das der schlechteste den ich bisher gehört habe..."

Fech lächelte sie ihn an und wandte sich erneut zum gehen. "Hören Sie auf mich zum Narren zu halten" rief Mr Kingsley, der nun sichtlich erbost war.

Jeder Muskel in seinem Körper schien angespannt zu sein und seine Augen funkelten angriffslustig. Ohne noch einen Augenblick zu zögern trat Mr Kingsley auf Sophie zu, die von dieser Nähe in höchstem Maße irritiert war. Stürmisch drückte er seine Lippen auf ihre und küsste sie leidenschaftlich...

***

Tief sahen die Beiden sich in die Augen und spürten die selbe Verbundenheit.

"Ich habe dich vermisst" flüsterte Mr Kingsley und strich der jungen Dame sanft eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte aus dem Gesicht.

Betrübt senkte Sophie den Blick. "Mr Kingsley, uns Beiden ist doch sehr wohl bewusst, dass das was Sie im Sinn haben unmöglich ist. Ihre Familie würde eine Verbindung zwischen uns niemals billigen. Also ist es zwecklos über eine solche nachzudenken."

"Es ist mir egal" murmelte Mr Kingsley und küsste sanft ihre Stirn, "einmal habe ich versucht ohne Sie zu leben und dies hat in einem persönlichen Fiasko geendet. Ich kann nicht ohne Sie glücklich werden und ich kann mir keine Zukunft vorstellen an der Sie nicht teilhaben."

Sophie seufzte: "aber was ist mit Ihrer Familie... Sie werden enterbt werden!"

Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, "dann lass uns zusammen arm sein!"

"Sind Sie sicher, dass Sie dies verkraften werden?"

"Heißt das, dass Sie meinen Antrag annehmen?" Mr Kingsleys lächeln war überglücklich aber beinahe schelmisch.

"Wenn es Ihnen ernst ist und Sie mit allen Konsequenzen die daraus erwachsen könnten leben können, nehme ich Ihren Antrag mit Freuden an!"

"Damit machen Sie mich zum glücklichsten Menschen auf diesem Planeten... Ich werde noch heute an meine Familie schreiben und an die romantische Seite meiner Mutter plädieren."

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