Kiana

By LauraSeward

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Dein Leben, das du schon seit immer gelebt hast, kann durch ein einziges Ereignis aus der Bahn gerissen werde... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30

Kapitel 20

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By LauraSeward

Vogelgezwitscher war zu hören und die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne fielen ins Zimmer, als ich wach wurde. Mein Kopf lag auf Legolas Brust und hob sich mit jedem seiner Atemzüge. Ich ließ meine Augen geschlossen und genoss die Wärme auf meiner Haut. Von mir aus hätte dieser Moment für immer dauern können, denn wenn ich aufstehe musste ich auf die Reise und Legolas würde nicht mitkommen können. Wieso eigentlich nicht? Wieso wollte Gandalf nur mich dabeihaben? Gab es da einen Grund, den ich nicht wissen sollte? Ich sollte echt mal aufhören darüber nachzudenken.

Ich spürte wie mir jemand durch die Haare strich. Legolas war also auch schon wach. Ich grinste ein wenig, was er jedoch nicht bemerkte. Er spielte weiter mit meinen Haaren und seufzte leise. Es war ein trauriger Seufzer von jemandem, der sich bald von etwas Geliebtem trennen muss und anders war es ja auch nicht. Legolas hörte auf mit meinen Haaren zu spielen und legte seine Hand auf meine Hüfte. Ich öffnete langsam meine Augen und blinzelte ein wenig. Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht und blendete mich, sodass ich meine Augen doch wieder schloss. Legolas strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte sie hinter mein Ohr. Es war so entspannend auf Legolas Brust zu liegen, seinen Herzschlag zu hören und zu fühlen wie er atmet, dass ich wieder einschlief.

Es war kein tiefer Schlaf und nach einigen Minuten wachte ich langsam wieder auf. Legolas hatte die Decke höher gezogen, sodass sie jetzt auch auf meinen Schultern lag. Komisch, dabei war mir nicht mal kalt gewesen. Wieso deckt er mich dann so viel zu? Neben mir hörte ich Stimmen flüstern. Redet Legolas jetzt mit sich selbst? Nein, da war noch jemand anderes.

"Ich muss mit euch beiden reden", sagte eine bekannte Stimme. Es war König Thranduil. Darum hatte Legolas die Decke hochgezogen. Ich hatte nichts an und er auch nicht.

"Ähh", hörte ich Legolas sagen.

"Ich verstehe schon, Legolas. Lasst euch Zeit, ich erwarte euch in einer Stunde in meinem Zimmer", sagte Thranduil und ich wusste, dass er jetzt grinste.

"Wir wollten jetzt nicht...", versuchte Legolas irgendwas zu sagen, doch Thranduil unterbrach ihn.

"Ich will es gar nicht wissen. Du bist alt genug. Wenn du Fragen hast oder ein Problem komm einfach zu mir", sagte Thranduil und verließ unser Zimmer. Das wäre jetzt peinlich gewesen wenn ich es mitgekriegt hätte. Warte, das habe ich ja. Peinlich, sehr peinlich. Ich konnte nicht verhindern, dass ich leicht lachte.

"Du bist wach?", fragte Legolas. Ich öffnete meine Augen und zeichnete gedankenverloren irgendetwas auf seine Brust. Ich glaube es war ein Herz.

"Ja bin ich", murmelte ich.

"Seit wann?", wollte er wissen und grinste als er sah was ich da machte.

"Ein paar Minuten", antwortete ich wahrheitsgemäß und drehte mich so, dass ich ihn anschauen konnte.

"Hast du das...", diesmal unterbrach ich Legolas Frage mit einem stummen Nicken.

"Tut mir leid. Normalerweise sagt er sowas nur wenn wir allein sind", sagte Legolas.

"Macht doch nichts", grinste ich ihn an.

"Wieso hast du eigentlich gesagt wir wollten jetzt nicht? Wer hat das denn behauptet?", sagte ich gespielt ernst und presste meine Lippen auf seine. Er lächelte in den Kuss.

"Ich nicht", murmelte er und stützte sich auf dem Bett ab. Er grinste auf mich herab und began mich leidenschaftlich zu küssen.

Eine Stunde später machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu Thranduils Gemächern. Unsere Hände waren ineinander verschlungen. Ich trug wieder meine normalen Sachen mit dem Umhang. Auf meinem Rücken befanden sich mein Bogen und die zwei Dolche. Ich sah genauso aus wie damals als ich Isengard verlassen hatte, abgesehen von meinem Verlobungsring und der Tatsache, dass ich mit Legolas zusammen war. Dem süßesten Elb Mittelerdes.

Legolas klopfte an die Tür und wartete auf die Antwort seines Vaters. Von drinnen kam ein 'Herein' und so betraten wir den Raum. Er ähnelte unserem ziemlich. Ein paar mehr Bücher lagen herum und etwas, dass auf dem Bett lag. Thranduil stand auf als wir den Raum betraten und grinste uns an. Ich glaube der weiß etwas. Ich spürte wie ich gegen meinen Willen rot wurde. Ich glaube eine Tomate war nichts gegen mich. Shit!

"Kiana, kann ich dich kurz allein sprechen?", fragte Thranduil mich, ohne irgendwas über mein Tomatengesicht zu sagen.

"Klar", sagte ich und folgte ihm in einen kleinen Nebenraum.

"Ich weiß nicht genau ob deine Mutter schon mit dir darüber geredet hat und wenn sie es getan hat dann hat sie wahrscheinlich nicht alles über eine Gwâna gewusst", began Thranduil. Okay das wurde jetzt etwas komisch. Ich dachte scharf nach. Über vieles hatten Naneth und ich noch nicht geredet, aber durch das was er vor einer Stunde mit Legolas geredet hatte, ahnte ich worum es ging.

"Schwangerschaft und solche Dinge?", fragte ich etwas unsicher. Thranduil nickte.

"Ja das meine ich. Doch es gibt etwas, dass deine Mutter nicht wusste. Eigentlich wissen es nicht viele, da es in der Geschichte Mittelerdes erst eine Gwâna gab, die schwanger gewesen war. Es gibt keine großen Unterschiede zu Schwangerschaften normaler Waldelbinnen, nur dass du es viel früher bemerken wirst und dass du anscheinend das Kind mehr fühlen kannst als normale Frauen. Ich weiß nicht ob es wahr ist, aber ich dachte, dass du es wenigstens wissen solltest", endete Thranduil.

"Ok. Danke", mehr brachte ich nicht heraus.

"Gut, dann können wir ja zurück zu Legolas", lächelte mich Thranduil an.

Legolas saß auf dem Bett und wartete ungeduldig auf uns. Er hob sofort den Kopf als wir wieder den Raum betraten und lächelte mich verliebt an.

"Worüber habt ihr geredet?", fragte Legolas.

"Nicht so wichtig. Frauensachen", antwortete ich ihm. Legolas schaute mich verdutzt an.

"Frauensachen? Mit meinem Vater?", Legolas schien sichtlich verwirrt zu sein.

"Komischerweise ja", sagte ich.

"Wir haben nicht mehr viel Zeit. Gandalf will so früh wie möglich aufbrechen", unterbrach Thranduil unser Gedankengespräch und schaute zu uns. Mein Blick fiel wieder auf das Etwas auf dem Bett. Es war eine kleine Schachtel mit der Verzierung eines Blattes auf dem Deckel. Irgendwie zog mich die Schachtel magisch an und ich konnte gar nicht mehr weggucken. Thranduil ging zu seinem Bett und nahm die Schachtel in die Hände.

"Was ist da drin?", fragte Legolas.

"Ein altes Relikt aus der Zeit der ersten Elben. Ein Elb hatte es damals angefertigt und seiner großen Liebe geschenkt, einer Gwâna. Seitdem wurde es immer an die nächste Gwâna weitergegeben. Es heißt der Geist der ersten Gwâna würde in ihm hausen und es besäße große Kräfte. Bisher gibt es keine weiteren Überlieferungen, dass jemand von diesen Kräften Gebrauch machen konnte, außer der Elbin, die es von ihrer Liebe und dem Vater ihrer Kinder bekommen hat. Vielleicht liegt es daran, dass seitdem keine einzige Gwâna ihre große Liebe gefunden hat", sagte Thranduil und schaute mich an.

"Bis jetzt", endete er und schaute zwischen mir und Legolas hin und her. Wie viel soll ich eigentlich noch von Meinesgleichen erfahren? Das war ja unglaublich. Ein Relikt, dass mir gehören soll und auch noch irgendwelche Kräfte besitzt.

"Was ist das für ein Relikt?", fragte ich. Thranduil trat auf mich zu und öffnete die Schachtel. In ihr lag eine wunderschöne Kette. Sie hatte ein Amulett in Form eines Blattes, wie das auf dem Schachteldeckel. Fasziniert starrte ich sie an. Es sah aus als würde sie leicht grün leuchten oder bilde ich mir das nur ein?

"Sie gehört jetzt dir", sagte Thranduil.

"Wow", brachte ich fasziniert heraus und nahm die Kette vorsichtig heraus. Sie wog kaum etwas und glitzerte in meiner Hand. Ich betrachtete sie immer noch fasziniert.

"Willst du sie nicht anlegen?", fragte mich Legolas. Ich nickte stumm, unfähig irgendetwas zu sagen.

"Komm ich helf dir", bot er an und nahm mir vorsichtig die Kette ab. Ich schob meine Haare zur Seite. Das Blatt lag kalt auf meiner Haut, doch nur ein paar Sekunden. Nachdem Legolas die Kette geschlossen hatte, ließ ich meine Haare wieder fallen. Ich hatte das Gefühl die Kette würde noch eine große Bedeutung für mich haben.

"Du siehst umwerfend aus, meleth nîn", sagte Legolas und gab mir einen schnellen Kuss.

"Kommt ihr beiden?", fragte Thranduil, der schon die Tür geöffnet hatte und jetzt auf den Flur ging.

Als wir einige Minuten später nach draußen gingen, war ich wieder traurig. Nur noch ein paar Minuten, dann müsste ich Legolas verlassen und auch meine Familie.

Wir wurden bereits von den anderen erwartet. Gandalf stand neben Schattenfell und auch Fírnen stand bei ihnen. Die vier Hobbits saßen auf ihren Pferden. Sie würden mich und Gandalf so weit es ging begleiten. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch gar nicht wusste wo es hingehen sollte.

Neben Gandalf stand meine Familie und lächelte mir aufmunternd zu. Es brachte rein gar nichts. Das einzige was mich jetzt aufgemuntert hätte, wäre die Tatsache, dass Saratan tot ist oder dass Legolas mich begleiten darf. Doch das erste war ausgeschlossen und das zweite wusste ich nicht. Gandalf hatte nur behauptet die Reise würde gefährlich werden, aber ich wusste, dass war nicht das Einzige. Es gab noch etwas anderes, was er mir nicht sagen wollte.

Die einzigen die nicht lächelten waren Eriel und Legolas. Eriel kam auf mich zu und umarmte mich fest.

"Ich werde dich vermissen, Schwester. Komm bitte schnell wieder nach Hause und versprich mir lebend wiederzukommen. Versprichst du mir das?", fragte sie und schaute mich traurig an. Ich konnte die ersten Tränen in ihren Augen sehen.

"Ja ich verspreche es dir", sagte ich und umarmte sie ein zweites Mal. Jetzt fing sie doch an zu heulen. Irgendwann schob ich sie ein wenig von mir weg und schaute in ihre roten Augen.

"Sei bitte nicht traurig, es macht alles nur noch schlimmer", flehte ich sie an, denn auch ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Sie nickte stumm und schluchzte noch ein paar Mal. In den Minuten darauf verabschiedete ich mich von meinen Eltern.

Als letztes drehte ich mich zu Legolas. Gandalf war bereits auf Schattenfells Rücken gestiegen und wartete auf mich. Fírnen stand geduldig neben mir. Er wusste wie es mir ging und verstand mich.

Legolas schaute mich traurig an. Ich konnte nicht verhindern, dass mir einige Tränen die Wangen runterliefen. Legolas wischte sie weg und drückte mich fest an sich. So standen wir einige Minuten, bis sich Gandalf leise räusperte. Er wollte damit sagen, dass wir losmussten. Langsam löste ich mich aus Legolas Umarmung und schaute in seine Augen. Ein letztes Mal legten sich seine Lippen auf meine, dann stieg ich auf Fírnens Rücken. Wir schauten uns ein letztes Mal tief in die Augen, es war ein stummer Abschied. Alles was er mir sagen wollte, konnte er nicht sagen. Seine Augen sagten es bereits.

Er hielt meine Hand, bis ich Fírnen antreiben musste, da die anderen bereits losgeritten waren und sich unsere Hände langsam lösten. Legolas blieb neben seinem Vater stehen und schaute mir solange hinterher bis ich um eine Ecke bog und aus seinem Sichtfeld verschwand.

Traurig legte ich meine Hand auf die Kette, die er mir angelegt hatte. Sie und der Ring waren das einzige was mich auf der Reise an ihn erinnern wird, da es die geistige Verbindung wahrscheinlich nicht kann. Traurig seufzte ich auf und lenkte Fírnen durch die Stadttore hinein in den Düsterwald.

"Gandalf wo reiten wir eigentlich hin?", fragte ich Gandalf nach ein paar Stunden. Wir waren immer noch im Düsterwald.

"Nach Lothlorien", antwortete er. Lothlorien die Wälder der Herrin des Lichts. Lady Galadriel.

Danke für die 1.3K Leser. Ihr seid die Besten :3

Ich würde mich sehr über eure Kommentare freuen :))

Laura

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