Just friends, right? || eremin

By Ann4575

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Hey Leute! Herzlich willkommen zu meinem tragischen Leben! Oh, vielleicht sollte ich mich erstmal vorstellen... More

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By Ann4575

Armin's POV

* * *

Ich glaube, ich hätte die Konversation am Tisch ein wenig sanfter angehen können.

Ich meine, ich bereue sie keines Weges!
Jedoch hat jetzt meine Mutter die ganze Zeit das Gefühl, dass irgendetwas passiert sein musste und es würde nicht viel brauchen, bis sie Eren dafür beschuldigt.

Man kann ja nicht sagen, dass er komplett unschuldig war. Irgendwie bin ich ja wegen ihm auf dieses Thema gekommen, wenn auch mit einem bitteren Nachgeschmack.

Ich hatte Angst vor all diesem Wissen.
Aber eine Sache war mir immer noch unklar.

Wie kann es so etwas Schlechtes sein?

Ich meine, es ist Liebe!
Liebe ist doch etwas Wunderschönes!
Wie kann das so schlecht sein?
Natürlich, diese Krankheit. Und das ganze Gerede wegen der Natur und so. Aber ich verstehe es einfach nicht.

Mit einem schweren Seufzen schloss ich die Türe hinter mir, als ich mein Zimmer betrat. Auf dem Tisch fand ich einen Brief, welcher mir vor dem Abendessen gar nicht aufgefallen war. Neugierig öffnete ich ihn und erkannte gleich Eren's Schrift.

Ein sanftes Lächeln huschte über meine Lippen und ich liess mich auf das Bett fallen.

"Hallo!", fing der Brief an.

~Brief~

"Hallo!

Ich konnte mich gestern gar nicht für die Geschenke bedanken. Du warst schon weg, als ich aufwachte.
Nun.. Dankeschön!
Ich freue mich auf das Buch.
Ich wollte schon immer diese Stifte kaufen. Die mussten doch ein Vermögen gekostet haben! Nächstes Mal musst du mir wirklich nichts schenken, Armin.

Grüsse
Eren."

~Brief Ende~

Ich war froh, dass er unsere Konversation nicht in diesem Brief erwähnt hatte. Es hätte meine Stimmung endgültig zum Keller befördert. Wenigstens wusste ich nun, dass ihm das Geschenk gefallen hat, was mich unvorstellbar glücklich machte.

Brav faltete ich den Brief zusammen, suchte unter dem Bett nach einer Box und ergriff sie, als ich fie bekannte Form ertastete. Ohne vom Bett zu fallen, nahm ich sie zu mir hoch und öffnete sie. Sogleich kamen einige Briefumschläge zum Vorschein.

Das ist meine 'kleine' Briefbox. Ich bewahrte dort alle Briefe auf, die ich von Eren erhielt. Stolz legte ich die Neue in meine Sammlung und versteckte die Box wieder unter meinem Bett.

Sogleich sprang ich zu meinem Schreibtisch und schrieb ihm eine Antwort.

"Freut mich, dass es dir gefallen hat.", murmelte ich langsam vor mich hin, während dem ich das Gemurmelte aufschrieb. "Ich dachte mir, dass du sie brauchen würdest. Mir macht es nichts aus, wenn ich mal ein wenig mehr Geld ausgebe. Ist ja immerhin ein Geschenk für dich. Ich hoffe, dass wir uns bald mal wieder sehen. Grüsse Armin."

Ich faltete das Papier zusammen und steckte es vorsichtig in ein Briefumschlag. Nachdem ich es verschloss, legte ich den Brief auf mein Pult, damit ich ihn morgen auf dem Schulweg in den Briefkasten schmeissen kann.

Hausaufgaben hatte ich keine und so entschied ich mich für das Schlafen bereit zu macjen, da ich eh nichts mehr zu tun hatte. Ich zog mir bequeme Kleidung an und begab mich ins Badezimmer.

Dort angekommen band ich mir die Haare straff nach hinten, um mir das Gesicht zu waschen. Schnell zupfte ich das zu grosse T-Shirt zurecht, tauchte meine Hände ins Wasser und befeuchtete mein Gesicht.

Die Eiseskälte liess mich kurz frösteln und ich rieb die Seife zwischen meine Hände, bevor ich die Bläschen auf meiner Haut verteilte. Dabei kniff ich mir die Augen fest zusammen, ich möchte ja keine Seife ins Auge kriegen.

Sogleich wusch ich alles ab, tastete erblindet nach einem Handtuch, bevor ich mein Gesicht trocknete.

Als ich fertig mit dieser Routine war, schaute ich in den Spiegel und seufzte.
Vor mir stand ein zerbrechlicher Junge, der mit zusammengebundenen Haaren schon fast einem Mädchen ähnlich sah. Einige Strähnen haben sich aus meinem Zopf befreit und standen wie wirr in meinem Gesicht.

Ich strich mir vorsichtig über die Wange, während dem ich mein Spiegelbild ansah und egal wie ich es drehte und wendete, mir gefiel dieser Anblick nicht.

So jemand wie ich wird gleich als ein Streber oder Schwächling abgestempelt, bevor man sich überhaupt beweisen konnte.
Nicht, dass ich was zu beweisen hätte.

Mein Blick fiel wieder auf das zu grosse T-Shirt, welches ich von meinem Vater geliehen habe. Es hang leblos an mir runter und ich drehte mich ein klein wenig, nur um dann einen ganz dünnen, schon fast mageren, Körper zu betrachten.

"Ach Gott.", seufzte ich und strich mir über das Gesicht, bevor ich meine Haare vom Band befreite. Leicht verzweifelt biss ich auf meine Unterlippe und strich mir über das Auge.

Ich darf jetzt nicht wieder traurig werden!
Nicht jetzt!

Morgen muss ich Christa ansprechen und sie dazu bringen, mit mir zusammen zu kommen!

Christa will kein Weichei als Freund!
Nein, nein, nein!!

Reiss dich zusammen, Armin!

Mit dieser festen Überzeugung putze ich mir die Zähne und verliess das Badezimmer. Schon fast stampfend ging ich auf meine Mutter zu, murmelte ein 'Gute Nacht' und beugte mich zu ihr nach unten. Sie sass auf der Couch und las.

Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und presste einen Kuss auf meine Stirn. "Gott segne dich.", nuschelte sie den schon zu oft gesagten Satz und hätte mich normalerweise gehen lassen. Jedoch nicht heute. Sie erhob mein Kinn, so dass ich ihr ins Gesicht sehen musste.

Ich erkannte diesen bestimmten Blick in ihr, der sagte, dass etwas überhaupt nicht so ist, wie es sein sollte. Oder wie sie es sich wünschte. Und diese Tatsache machte mir Angst.

"Ist was falsch-"

"Hast du dich in einen Jungen verliebt?", fragte sie streng und direkt. So direkt, dass ich ängstlich zusammenzuckte.

"N-Nein.", sagte ich weniger tatkräftig wie ich es eigentlich wollte und versuchte ihre Hände von meinen Wangen zu entfernen. Jedoch packte sie mich an den Handgelenken und verhinderte somit, dass ich von ihr weg konnte.

"Ich frage dich noch ein Mal.", sagte sie und starrte mir intensiv in die Augen, "Hast du dich in einen Jungen verliebt?"

Habe ich das?
Habe ich mich in einen Jungen verliebt?
In Eren?

Nein.

Oder..

..ist dieses Bauchkribbeln, diese ganzen Glückshormone und die angenehme Nervosität, welche ich bei ihm durchlebte, ein Zeichen dafür, dass ich mich in ihn verliebt habe?

Sind all diese schönen Gefühle Liebe..?

"I-Ich.. Ich weiss nicht.", antwortet ich num wahrheitsgemäss und biss mir fest auf die Lippen, um nichts Falsches hinzuzufügen.

Meine Mutter schwieg für einen Moment. Zwischen uns baute sich eine unerklärliche Energie auf. Eine schlechte Energie, welche sie dann durchschnitt.

Mit einer heftigen Ohrfeige.

Überrascht und verletzt zugleich schrie ich kurz auf und hielt mir die geschlagene Haut, auf den Boden starrend.

Sie hat mich geschlagen.
Meine Mutter hat mich geschlagen.

Wie auf einem Schlag waren alle meine schlechten Kindheitserinnerungen wieder so präsent, als lebte ich noch in ihnen, und die Tränen in meinen Augen verschwammen meine Sicht.

"Du bist beschmutzt.", zischte sie verächtlich, als wäre ich einfach nur ein lästiges Irgendetwas. "Du bist ein Sünder. Verschwinde gefälligst aus meinem Sichtfeld!"

Immer noch geschockt drehte ich meinen Kopf zu ihr und sah sie sprachlos an.

"Hast du nicht gehört?! Verschwinde, Armin! Morgen werde ich früh in der Kirche sein, um dem Vater alles zu erzählen! Er wird wissen, wie damit umzugehen ist!", sagte sie und stand auf, die Hand bedrohlich aufhebend.

Sofort zuckte ich zurück und rannte in mein Zimmer, wo ich die Türe hinter mir zu knallte und mich dagegen auf den Boden gleiten liess.

Wie auf Kommando strömten die Tränen meine Wange herab und nässten meine Hose und Hände, welche verzweifelt versuchten mein Leid aufzufangen.

Mein Schluchzen hallte in meinen vier Wänden und ich hatte grosse Mühe, mich einigermassen zu kontrollieren. Schon so lange hatte ich keine Schmerzen mehr gespürt.

Eine plötzliche Ohrfeige konnte mich aber kinderleicht wieder in diese düstere Welt zurückbefördern und ich kam damit nicht klar.

Ausserdem war ich mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt verliebt war.
Wie kann denn solch ein Wohlbefinden und Glückseligkeit schlecht sein?

Lieber Gott, wie kann es falsch sein, in eine Person verliebt zu sein?

Ich verspürte Angst.
Als ob sich etwas verändern würde.
Als würde sie mein ganzes Leben verändern.

Das alles wäre nicht passiert, hätte ich besser aufgepasst, als ich diese riskante Frage am Esstisch aussprach.

"Armin!", rief plötzlich eine Stimme hinter mir. "Armin, mach die Türe auf!"

Es war mein Vater.
Sogleich rappelte ich mich mühsam auf, strich mir verzweifelt über die Wange, um die Tränen zu verwischen und öffnete die Türe.

"W-Was ist..?", stotterte ich und sah ihn nur schüchtern an, da ich die Vermutung hatte, dass meine Mutter ihm alles erzählt hat.

Mein Vater ging auf mich zu und ich nahm ein paar Schritte zurück. Sobald er drin war, schloss er die Türe hinter sich und sah mich mit einem sanften Lächeln an.

"Deine Mutter hat es mir erzäh-"

"Ich bin mir darüber nicht sicher!", unterbrach ich ihn und ballte meine Fäuste. "Ich bin mir nicht sicher ob ich es bin! Mama hat mich verunsichtert..! Sie ist ohne Grund wütend auf mich geworden! Ich kann doch nichts dafür, wenn es so wäre! Und ausserdem ist das sowieso ganz banal und lächerlich! Ich bin mir nicht sicher und so-"

"Armin!", unterbrach mein Vater mein unkontrolliertes Geratter von Wörter und das letztes Wort erstickte ich in meinem Hals, wieder den Tränen nahe. "Ich hab noch gar nichts gesagt.", sagte er nun ein wenig weicher und lächelte mich wieder an.

Ich nickte und biss mir auf die Lippen, auf den Boden starrend.
"Tut mir leid.", flüsterte ich.
Ich vernahm leise Schritte, jedoch blieb ich wie angewurzelt stehen.

Behutsam nahm mein Vater mich in die Arme und strich ermutigend über meinen Rücken.
"Ich glaube, dass Mama ein wenig übertrieben hat, hm?"

Ich schwieg einfach und musste mich wieder an den Schlag erinnern, weshalb ich mein Gesicht in seine Brust versteckte und meine Arme um ihn schlug.
"Hat Mama was Böses gemacht?", fragte er mich bei meinem Schweigen und tätschelte meinen Kopf, so wie es sonst die Kinder bekamen.

Wieder schwieg ich, nickte aber langsam und liess ein Schluchzen in seinem Shirt erklingen.
Seine Brust vibrierte ein wenig, als er leise lachte. Behutsam strich er mir über den Rücken.
"Ach Armin, du bist immer noch so wie ein kleines Kind.", sagte er, was mich nur noch lauter zum Schluchzen brachte.

Ich war mir darüber im Klaren.
Ich wusste, dass ich meine Gefühle nicht in Kontrolle hatte und deswegen unbarmherzig weine.

Aber ich kann doch nichts dagegen tun, oder?
So bin ich nunmal.

Nach ein paar Minuten und ermutigende Wörter liess ich von ihm los und er führte mich zum Bett.
"Ich glaube, es ist Zeit für ein Vater-Sohn-Gespräch!", sagte er motiviert und setzte sich hin.

"W-Was soll das bedeuten?", fragte ich und strich mir mit dem Ärmel über die Augen, bevor ich mich neben ihn niederliess.

"Ein Gespräch zwischen Vater und Sohn.", verdrehte er die Wörter und brachte mich so ein wenig zum Lachen. "Lass uns über 'Beziehungen' und alles was dazu gehört reden!"

Langsam verstand ich, wo das Alles hinführte und ich schüttelte den Kopf.

"O-Oh. Nein Dad, hehe.. I-Ich weiss so ziemlich gut, was man i-in der Pubertät macht u-und sich.. vorstellt.", stotterte ich verunsichert.

Da lachte mein Gegenüber laut auf und klopfte mir auf die Schulter.
"Ach, mein Sohn.", sagte er belustigt, "Das wird amüsant. Vorstellen, sagst du? Was stellst du dir denn vor?"

Mein Gesicht musste einer überreifen Tomate geglichen haben, denn das neckische Lächeln meines Vaters wuchs ständig.

"Ich stelle mir nichts vor.", murmelte ich gepeinigt, was eine fragenden Augenbraue von meinem Vater nach oben spicken liess.

"Du stellst dir nichts vor, wenn du es machst?", fragte er verwundert.

"W-Was machen?!", fragte ich nun schon fast panisch. "D-Dad, Ich bin noch Jungfrau.", stiess es aus mir.

"Armin, ich rede nicht davon. Ich rede von dem Anderen.", sagte er augenrollend und lachte wieder.

"A-Anderen?", fragte ich nach und wusste nicht genau, was er meinte.

"Wirklich jetzt?", sagte er und hob wieder seine Augenbraue. "Armin, mir war schon klar, dass du nicht so, sagen wir mal, neugierig bist. Aber so..?"

Ich fühlte mich schon fast beleidigt und schnallte jetzt, was er meinte.
"I-Ich.. Ich habe das noch nie gemacht..! Dad, du hast dir wirklich den Falschen ausgewählt, um solche skurrilen Sachen zu diskutieren.", musste ich meinem Vater beibringen, was ihn wieder zum Lachen brachte.

Nach ein paar letzten Worte wünschte er mir eine gute Nacht, meinte, all diese skurrilen Dinge werden mich eines Tages interessieren und verschwand schlussendlich.

Oh man.

Jetzt musste ich die ganze Zeit daran denken..

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