Another Life || ereri

By Ann4575

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Eigentlich wollte ich ja nur ausziehen. Raus aus dem Haus meines Vaters. Meines steinreichen Vaters. All se... More

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By Ann4575

Levi's POV

* * *

Die Trennung gestern Abend war schlimm. Als ich Eren an Carla übergeben wollte, fing er an zu schreien und zu weinen. Aber ich hätte schlecht dort übernachten können. Und heute würden wir uns ja ohnehin wieder sehen.

Obwohl ich erst ganz spät in meinen Apartment wieder war, machte ich mich im Internet schlau. Es kann doch nicht so schwer sein auf ein Kind aufzupassen. Ein wenig füttern, spielen, herumtragen, sprechen.
Alles in Butter.

Glücklicherweise hatte ich am nächsten Morgen keinen Klavierunterricht. Trotzdem musste ich dieses Thema mal mit Erwin besprechen.
Eren wird in Zukunft jeden Tag hier sein. Irgendwie muss ich ihn dazu bringen, während dem Unterricht still zu sein.

Aber das soll jetzt meine kleinste Sorge sein.

Pünktlich um 8:00 Uhr morgens klingelte es an der Türe und ich stand bereit, Carla empfangend.
Ja, ich habe mich extra dazu gezwungen, früh aufzustehen.

"Guten Morgen!", begrüsste mich Carla heiter und lächelte mich breit an. In ihrem Arm war Eren in eine Decke gekuschelt. In der anderen Hand hielt sie eine schwer aussehende Tasche.

"Morgen.", murmelte ich verschlafen und nahm ihr gleich die Tasche ab. "Was ist denn da alles drin?", fragte ich.

"Ach, nur so das Zeug, was das du brauchen wirst. Dies sollte genug sein für eine Woche.", informierte sie mich und schaute kurz auf ihre Armbanduhr, bevor ihre Augen ganz gross wurden. "Ich bin spät dran!", sagte sie und übergab mir Eren ganz schnell. "Vergiss nicht ihm genau um 12 die Milch zu geben! Um 18:00 Uhr bin ich wieder da! Also bye! Vielen Dank für alles!", verabschiedete sie sich hastig und sauste die Treppen runter.

Ich schaute ihr noch verstohlen hinterher, bevor meine Augen auf Eren's Gesicht fiel, welches friedlich und sanft aussah.
Ich merkte das Lächeln, welches sich unbewusst auf meine Lippen schlich.

"Ach, was machst du bloss mit mir?", fragte ich in einem Flüsterton und schloss die Türe, bevor ich zum Sofa schlenderte und mich mit Eren in meinem Arm hinsetzte.

Ich hatte ihn gestern den ganzen Abend gehalten . Und doch fühlten sich diese Stunden wie Sekunden an. Immer und immer wieder sah ich sein reines Gesicht an.
Er sah genauso aus wie früher.
Damals, als ich ihn kennengelernt habe.
Er war 18 Jahre alt.

Er hatte sich wirklich nicht viel verändert. Sein Gesicht war nur markanter und dünner.
Aber selbst mit den süssen Babywangen sah er perfekt aus.

Ich konnte nicht anders als mit meinen Fingern vorsichtig über seine samtweiche Wange zu streichen.
Eren kniff die Augen zusammen bei meiner bedachten Berührung und öffnete sie, mich verträumt anschauend.

"Na? Wach geworden?", fragte ich und lachte ein wenig, als er meinen Zeigefinger mit seiner winzigen Hand umklammerte und nicht mehr loslassen wollte.

Eren zeigte ein kurzes Lächeln und rieb sich mit seinem Handrücken über die Augen. Dabei liess er ein langes 'Mmhh' raus, als wölle er meine Frage bestätigen.
Es schien wirklich so, als würde er mich verstehen.

Das ist einfach unfassbar.

"Mama ist jetzt bei der Arbeit. Sie wird später wieder zurückkommen. In der Zwischenzeit passe ich auf dich auf.", erklärte ich ihm und versuchte meinen Zeigefinger von seinem eisernen Griff zu befreien.

"Mah.", nuschelte er und schaute mich nun mit seinen grossen, grünen Glubschaugen an. Er streckte dabei seine freie Hand nach meinem Gesicht aus. "Mmmmah."

"Nein, ich bin nicht Mama.", lachte ich und wollte seine ausgestreckte Hand wieder von mir abwenden, doch er liess mich nicht.

"Mmmmah!", sagte er wieder und schaute mich angestrengt an, als ob er was ganz fest wölle.

"Nein, ich bin nicht deine Mama.", wiederholte ich und wollte wieder seine Hand runter tun, da fing er an zu murren.

"M-Mmmah!", winselte er und versuchte nach meinem Gesicht zu greifen. Er schien mir etwas sagen zu wollen. Irgendetwas wollte er mir mitteilen.

Ich seufzte frustriert und lehnte mich ein wenig zu ihm nach unten. Seine Augen wurden immer grösser, je näher ich mit meinem Gesicht zu seiner Hand kam.

Und als er mein Gesicht berührte, erschrak ich.

Eine unbegründete Welle von unbeschreiblicher Angst überflutete mich und ich packte Eren's Hand. Für einen kurzen Moment war alles rot vor meinen Augen und ich atmete schockiert, Eren anstarrend.
Er schaute mich ebenfalls beängstigt an.

Was war das, was ich gesehen habe?
Alles war verschwommen.
Aber ich verspürte Hektik und Panik.

"Was hast du gemacht?", fragte ich Eren ganz ernst, erhielt aber natürlich keine Antwort.
Stattdessen versuchte er wieder mein Gesicht anzufassen.
"Willst du mir etwas zeigen?"

Eren nickte und wimmerte, als ich zögerte. Schlussendlich gewährte ich es ihm und schloss meine Augen, tief einatmend.

Sobald seine kleine Hand auf meine Wange war, schien ich in einem Film zu gelangen. Es sog mich auf und ich fühlte mich wie in einem Traum.

Und irgendwie..
kam mir alles bekannt vor.

* * *

Ich stand auf einer Wiese.
Einer sehr grossen Wiese.

Weit und breit war nichts zu sehen ausser Gras und Blumen.
Schaute man weiter am Horizont, konnte man grässliche Mauern sehen, die erschreckend hoch erschienen. Sie zerschnitten die Wiese wie ein Messer, ohne Erbarmen oder Reue.

"Wo.. wo bin ich?", murmelte ich und mein Blick fiel auf meine Kleidung. Lappen trug ich. Ich besass doch gar nicht solche Kleidung.

Was soll das?
Wo bin ich hier gelanden?
Was soll das bitte schön sein?!

Bevor ich meine Verärgerung zeigen konnte, wurde ich von einer Stimme überrascht, welche mir gar nicht so fremd schien, wie so manch anderes.

"Levi."

Ich drehte mich um und schaute in ein hoffnungsvolles Gesicht, auf wessen sich ein Lächeln langsam breit machte.

Das erste was mir auffiel, waren strahlende Smaragdaugen. Voller Kraft leuchteten sie in dieser goldenen Dämmerung. Seine Haaren waren durch die untergehende Sonne honigbraun, obwohl ich genau wusste, dass sie eigentlich ein saftiges Kastanienbraun besassen.
Die Haut war leicht gebräunt, zumindest bräuner als ich. Und die Lippen voll, auch wenn nicht unbedingt gross.
Aber ausnahmslos perfekt.

Eren..
Einfach nur ein Engel.

Ich erstarrte.
Mein Körper war erfroren und ich konnte nichts anderes tun als diesen jungen Mann mit Ungläubigkeit anzusehen.
Doch dies schien ihn nicht davon abzuhalten, sich ohne viele Gedanken zu nähern und breit zu lächeln, als wäre es Weihnachten.

"Levi! Endlich!", rief er und lachte glücklich, als er vor mir stand, mich aber nicht berührte.
Warum berührte er mich nicht?
"Wir haben uns schon so lange nicht gesehen!"

Ich blinzelte hektisch und räusperte mich, als ich mein intensives Starren realisierte.
Gott, wie peinlich.

"Bist es wirklich du, Eren?", fragte ich misstrauisch.

Was, wenn das alles nur eine Falle ist?
Was, wenn das alles einfach nur ein Traum ist?
Ich würde nicht aufwachen wollen.

Er lachte auf, nickte aber euphorisch.
"Natürlich! Wir sind in einer anderen Dimension! Das hier", dabei zeigte er um sich herum, "ist die Welt, in welcher wir uns kennengelernt haben! Naja, in so gewisser Massen."

Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Was heisst das?", fragte ich verwundert und wollte einen Schritt auf ihn zu machen, doch er ging einen zurück.

"Ich bin tot.", sagte er kaltherzig und lachte humorlos. "Naja, du kannst mich sehen und so. Aber ich bin ein Geist."

"Das.. ist absurd.", sagte ich. Ich hatte nie an Geister geglaubt, noch an Dimensionen und weniger an ein früheres Leben. Das alles schien mir einfach nur wie eine grosse Verarschung.

Eren's Kälte von vorher weichte sich auf und er lächelte mich bemitleidend an.
"Ich weiss, dass du so denkst. Du hast nie an solche Dinge geglaubt. Aber ich versichere dir, alles was du hier siehst, ist kein Traum.", versuchte er mir zu erklären und setzte sich auf das weiche Gras.

Ich tat es ihm gleich und seufzte tief.
"Gibt es da sonst noch Dinge, die ich wissen sollte?", fragte ich und strich über das Gras.
Ja, fühlt sich echt an.

Ich hörte Eren kurz lachen, bevor er anfing, mir alles zu erzählen.
"Du erinnerst dich hauptsächlich nur an mich. Du weisst, dass ich gestorben bin und dass wir zusammen waren. Ich kann dir nicht sagen, warum es so ist. Aber es ist sowieso nicht wichtig. Wichtig ist zu wissen, dass ich gestorben bin und in der selben Dimension wie du wiedergeboren wurde. Unser Problem ist, dass wir sozusagen in drei verschiedenen Dimensionen leben."

"Drei?", fragte ich nach. "Sind es nicht nur zwei?"

"Nein. Wir befinden uns jetzt in einer Überlappung von zwei Dimensionen. Die meine, wo ich gestorben bin. Und die deine, wo ich ein Baby bin. Das hier ist eigentlich ein Fehler und sollte erst gar nicht passieren. Aber aus irgendeinem Grund ist es trotzdem passiert. Eigentlich schön, nicht?"

Er lächelte mich breit an und ich nickte verstohlen, ebenfalls schmunzelnd.

"In dieser 'Fehldimension' können wir uns sehen und zusammen reden."

"Aber?"

Es klang so, als gäbe es noch einen Hacken an der ganzen Sache. Es wäre zu schön gewesen, wenn es keine negative Seite gäbe.

"Wir können uns hier nicht berühren.", gab er mit einer kurzen Zögerung zu und sein Lächeln würde mit Traurigkeit verziert.
"Wenn wir uns berühren sollten, wird alles hier zerstört. Diese Verbindung zu meinem alten Ich und zu deinem neuen Du wird zerstört und ich werde in dieser Welt entgültig tot und in deiner ein unwissendes Baby sein. Ausserdem sollten wir darauf achten, dass dein früheres Du dich nicht sieht. Aber so wie ich dich kenne, würdest du nie freiwillig an einem Ort gehen, der dich traurig macht."

"Oh.", sagte ich und wusste jetzt, warum er so einen schmerzlich grossen Abstand zu mir hatte. "Verstehe."

"Mhm.", murmelte er und schaute kurz auf das Gras, bevor er schwerlich seufzte. "Aber wenigstens können wir uns sehen und zusammen reden."

"Stimmt.", sagte ich ermutigend und lächelte schwach. Ich hatte einige Fragen und wusste nicht recht, wie ich sie in Wörter fassen sollte. "Du.. Erinnerst du dich an mich..? Also, in 'meiner' Welt?"

Er nickte und kicherte.
"Ja. Leider kann ich ja nicht sprechen. Aber ich kann dich verstehen. Also so einigermassen. Es klingt für mich so, als würdest du in einer anderen Sprache sprechen.", erzählte er belustigt.

"Ach so.", sagte ich verblüfft. "Aber wenn du älter wirst, wirst du deine Erinnerungen an mich behalten?"

Er nickte.
"Ja. Aber glaub es mir, es wäre besser, wenn es nicht so wäre."

Jetzt war ich beleidigt.
"Wie soll ich das verstehen?", fragte ich mit leichter Verletzung in meiner Stimme.

"Versteh mich nicht falsch. Ich finde es toll, dass ich mich an dich erinnern kann.", klärte er gleich und lachte schüchtern. "Das ist es nicht. Die Sache ist, dass ich nach einem gewissen Alter fähig sein werde, mich zu bewegen. Ich werde sprechen können, laufen, rennen, klettern, schwimmen, hüpfen, alles! So wie ein normales Kind eben. Aber mein Gehirn wird so reif sein, wie das eines 18-Jährigen."

Ich runzelte meine Stirn und fing an zu verstehen, wo er hinaus wollte.
Seine tränigen Augen versuchte er mit einem Lächeln zu überdecken, was ihm aber nicht gelang.

"Ich.. werde dich dann berühren wollen. Eine Gute Nacht Geschichte wird nicht genug sein, noch weniger ein Kuss auf der Stirn. Irgendwann wird eine simple Umarmung nicht genug für mich sein, geschweige denn irgendwelchen Kinderspiele. Ich werde dich küssen wollen. Dich lieben wollen, so wie es natürlich wäre, doch ich bin erst 5."

Sein Lächeln war komplett verschwunden und er fing an zu weinen.

"Eren.", murmelte ich und wollte ihn an der Schulter anfassen, doch er zuckte verängstigt zurück.

"Nein.", rief er und schluchzte laut. "E-Es tut mir leid, Levi. Aber ich werde mich nicht kontrollieren können. Versprich mir, dass du mich zurückweisen wirst!"

Ich fühlte mich so hilflos wie noch nie. "Aber-"

"Kein 'Aber', Levi! Ein Fünfjähriger darf nichts mit einem erwachsenen Mann haben!", unterbrach er mich und strich über seine Wange. "Mutter wird ganz entsetzt sein, wenn sie was davon erfahren würde. Wir dürfen nichts zusammen haben. Also.. such dir bitte so schnell wie möglich einen Freund!"

"Du kannst das nicht von mir verlangen, Eren!", sagte ich ernst und ballte meine Fäuste. "Ich kann dich doch nicht einfach so betrügen! Ich-"

"Es ist okay, Levi.", unterbrach mich Eren und bevor ich noch was sagen konnte, stand er auf. "Du musst wieder zurück. Ich werde mit dir reden, wenn ich was zu besprechen habe. Man sieht sich."

Die Sicht wurde vernebelt und Eren immer unschärfer.
"Nein! Eren, warte! Ich werde das nicht tun! Ich werde niemanden lieben ausser dich!"

Doch das hatte Eren nicht mehr gehört.

* * *

Ich weitete meine Augen und fand mich in meiner Welt wieder. Eren lag immer noch in meinen Armen und starrte mich vielversprechend an.

Mein Kopf pochte und ich hielt meine Schläfe, tief ausatmend.
"Das kann einfach nicht wahr sein.", flüsterte ich und sah auf Eren runter, der wieder seine Hände mir entgegenstreckte.

Sofort hielt ich ihm mein Gesicht entgegen, in der Hoffnung ich würde wieder mit ihm sprechen können. Doch es passierte nichts. Eren hielt einfach meine Wange und schaute mich an. Ich biss mir fest auf die Unterlippe und nahm Eren's Hand in meine.

Er liess ein leises Wimmern erklingen, doch dies hielt mich nicht davon ab, seine zärtliche Hand zu küssen.

"Ich weiss, dass du mich verstehst und ich verspreche dir, dass ich dich niemals betrügen werde. Egal, wie lange ich auf dich warten muss."

__________________

PEACE!!

Yep, ein wenig confusing XDD Ich hoffe, ihr versteht, wie das ganze mit den Dimensionen und so Zeug funktioniert. Für alle die, welche es nicht verstanden haben, kommentiert jetzt! Ich versuche es dann zu erklären. Cx

Hey Leute.. Ich stecke gerade ein wenig in einer Schreibblockade. Ich hoffe mal, dass ich da raus komme.. irgendwie xD

Wollte es nur mal gesagt haben!

Eure Ann4575

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