Zur richtigen Zeit am richtig...

By ffs4ju

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Lilly ist 23 Jahre alt und wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG in Berlin. Nächstes Jahr wird sie... More

EINS
ZWEI
DREI
VIER
FÜNF
SECHS
SIEBEN
ACHT
NEUN
ELF
ZWÖLF
DREIZEHN
VIERZEHN
FÜNFZEHN
SECHZEHN
SIEBZEHN
ACHZEHN
NEUNZEHN
ZWANZIG
Info!!!
EINUNDZWANZIG
ZWEIUNDZWANZIG
DREIUNDZWANZIG
VIERUNDZWANZIG
FÜNFUNDZWANZIG
SECHSUNDZWANZIG ~ Danksagung

ZEHN

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By ffs4ju


"Was wäre denn, wenn ich schwanger bin?", fragte ich traurig.

Ich bekomme keine Antwort. Luke's Blick bleibt strickt auf der Straße. Als wir fast bei mir zu Hause angekommen bin sage ich genervt "Jetzt sag! Was wäre wenn?"

Luke war sichtlich genervt. "Woher soll ich das wissen? Ich würde sagen, lass es abtreiben!", schrie mich Luke an.

Mir steigen die Tränen in die Augen.- Hat er das wirklich gesagt? Abtreiben? Das ist doch Mord.Wie kann er nur?- Laut schluchtse ich auf. Als ich merkte, dass wir bei mir angekommen sind, packte ich meine Tasche von der Apotheke, schnallte mich ab und versuchte so schnell, wie möglich das Auto zu verlassen. Total am Ende schmiss ich die Autotür zu und rannte so schnell ich kann ins Haus. Luke schreite mir noch hinterher ich solle warten, doch ich lasse ihn stehen. Alleine. Genau wie er es machen würde bei einer Schwangerschaft.

Ich sprinte die Treppe hoch und sofort in mein Zimmer. Dort schmeise ich mich aufs Bett und betrachte den Schwangerschaftstest. Langsam beruhige ich mich wieder. -Soll ich ihn jetzt machen? Oder lieber nicht? Ach was solls irgendwann weiß ich es sowieso-

Da ich sowieso pinkeln muss, stehe ich auf und begebe mich ins Bad. Dort stell ich mich vor den Spiegel und murmel vor mir her "Egal was passiert. Du würdest eine gute Mutter werden. Auch ohne Luke. Den brauchst du eh nicht. Der hätte garkeine Zeit für dich und das Kind. Auserdem will er es bestimmt verheimlichen, weil es schlecht für seinen Ruf ist." Langsam steigen mir die Tränen in die Augen. "Ich zieh das jetzt durch!" Aufmerksam lese ich die Beschreibung. Setzt mich dann auf die Toilette und pinkel auf den Test. Das fühlt sich so komisch an. Mit zittrigen Händen steckte ich wieder den Aufsatz auf den Test. So jetzt muss ich zwei Minuten warten. Na toll. Nachdenklich begebe ich mich richtung Bett. Meinen Test habe ich in der Hand.

Jetzt liege ich da. Den Test auf dem Bauch liegen. Die zwei Minuten sind schon lange um, doch ich traue mich nicht drauf zu sehen.Meine knarzende Zimmertür riss mich aus meinen Träumen. Es sind Lisa und Johanna.

"Was wollt ihr?", frage ich kalt.

"Wir wollten nach dir sehen. Warum weinst du denn?" sagen sie einfühlsam.

Sie treten näher zu mir heran. Ich schaute nur gefühllos an die Decke. Mit dem Schwangerschaftstest auf dem Bauch. Die beiden erschraken.

"Ist das ein? Nein. Lilly sag nicht, dass das ein Schwangerschaftstest ist."

Ich fing laut an zu weinen und nicke hektsich mit dem Kopf.

"Ist der positiv?" frage ich schluchtsend.

"Naja sagen wir es so. Was wünscht du dir  zur Geburt?", sagt Johanna mit einem schiefen lächeln  im Gesicht.

"Scheiße scheiße scheiße!!!Ich will nicht Mutter werden!" fluche ich laut.

Johanna und Lisa legen sich vorsichtig neben mich. Die ein rechts die andere links. Sie versuchen mich zu beruhigen.

"Sag mal weiß Luke davon? Er ist doch der Vater oder?", fragt mich Lisa plötzlich.

"Ja ist er. Also er weiß, dass es sein könnte aber sicher weiß er es noch nicht."

"Willst du es ihm nicht sagen?", mischt sich jetzt auch Johanna ein.

"Nein nein. Er sagt wenn ich schanger wäre, dann soll ich abtreiben. Aber das kommt nie in Frage. Das ist doch ein Menschen leben!"

Die anderen Beiden stimmen mir zu.

"Und wann willst du deinen Eltern sagen, dass sie Großeltern werden?"

Scheiße an die hab ich noch garnicht gedacht. Johanna bekommt keine Antwort, da ich gezielt aufstehe, den Raum verlasse und das Schlafzimmer meiner Eltern aufsuche. Sie haben mir immer gut zugehört. Leise klopfe ich an der Türe an. Mit dem Schwangerschaftstest in der Hand betrete ich das Zimmer.

"Mama? Papa?", flüstere ich in richtung Bett. Von Papa kommt nur ein leises Schnarchen zurück. Doch meine Mutter ist plötzlich hell wach.

"Ach Lilly! Was ist denn los? Ist was passiert?", fragt sie besorgt und steigt aus dem Bett. Und schon wieder steigen mir die Tränen in die Augen. Ich stehe hier so wie ein 5-Jähriges Kind das einen Albtraum hatte und nicht mehr schlafen kann und statt einem Teddy habe ich diesen scheiß Test in der Hand. Meine Mutter kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

"Sag schon Schätzchen was ist denn los? Wo warst du überhaupt? Lisa und Johanna wollten mir nichts erzählen!" meinte sie besorgt.

"Können wir raus gehen und reden? Oder besser in mein Zimmer gehen. Da sind wir ungestört"

"Aber natürlich" sagt meine Mama. Zielstrebig verlässt sie den Raum und nimmt Kurs in Richtung mein Zimmer. Sie drängelt sich an mir vorbei. Plötzlich bleibt sie stehen.

"Lilly?", sagt die streng.

"Ja?"

"Was hast du in der Hand?"

"Ja also über das wollte ich mit dir reden." sage ich schüchtern und senke dabei meinen Kopf.

Als wir in meinem Zimmer angekommen sind, sitzen Johanna und Lisa noch auf meinem Bett. Meine Mutter setzt sich auf meinen Schreibtischstuhl. Nun steh ich hier. Mit drei Leuten im Zimmer und trotzdem total allein.

Ich nehme all meinen Mut zusammen, gehe auf meine Mutter zu und drücke ihr den Test in die Hand. Sie sieht ihn an. Dann mich, dann wieder den Test. Vorsichtig legt sie ihn weg, steht auf und umarmt mich liebevoll.

"Herzlichen Glückwunsch Mäuschen. Du wirst Mama!", sagt sie warmherzig.

"Ich weiß", flüstere ich traurig.

"Sei doch nicht traurig.",sie macht eine kurze Pause, " Aber bitte sag mir, dass Luke der Vater ist."

"Ja ist er", murmle ich in ihre Haare.

"Puuuh!", sie atmet erleichtert aus, "dann wird das Kind bestimmt total hübsch"

Ich muss schmunzeln, sie schafft es immer wieder mich auf zu heitern.

Im Hintergrund bemerke ich, wie Lisa und Johanna das Zimmer verlassen. Immer noch in der Umarmung meiner Mutter, erzähle ich ihr alles. Vom Flug bis zu dem 'Streit' vorhin im Auto. Sie hört mir aufmerksam zu und sagt dann:

"Du magst ihn nicht wahr?"

Vorsichtig löse ich mich von ihr und sage "Ja. Sehr sogar."

"Und er mag dich oder?"

Schultern zuckend atnworte ich "Ich weiß es nicht." 

"Willst du nicht ihm reden? Oder ihm überhaupt mal sagen?", fragt sie vorsichtig.

Wieder steigen mir die Tränen in die Augen. "Nein will ich nicht."

"Aber er muss es wissen. Und außerdem würde er sich doch bestimmt freuen." sagt meine Mama.

"Nein. Er hat gesagt, wenn ich schwanger bin soll ich es abtreiben lassen." 

"Hat er das wirklich gesagt?", fragt meine Mama entsetzt.

"Ja hat er. Vorhin im Auto"

"Weißt du...ob du willst oder nicht. Ich rede mal mit ihm.", sagt sie zielstrebig. 

Ich kann eigentlich nicht Nein sagen da sie es trotzdem machen würde. Also kam nur ein leises "Oke" aus mir heraus. 

"So und jetzt gehst du ins Bett. Du brauchst schlaf." Sie drückt mir einen dicken Kuss auf die Stirn und murmelt, "Ich glaubs nicht. Ich werde Oma." 

Gott sei Dank freut sie sich. Wäre ja schlimm, wenn nicht. Langsam, aber gemütlich mache ich mich Bettbereit und lege mich hin. Nach kurzer Überlegung, ob ich Luke schreiben oder anrufen soll, bin ich auch schon eingeschlafen. 

Zeitsprung

Am Morgen werde ich von dem Kaffeegeruch, der aus der Küche kommt, wach. Total verschlafen rumpel ich aus dem Bett und begebe mich langsam in richtung Küche. Unten angekommen steht meine Mutter in der Küche. Sie richtet gerade ein rießiges Frühstück her. Mit allem was man sich vorstellen kann. Dabei fallen mir fast die Augen aus dem Kopf, da ich gerade vor Hunger sterbe. Von Croissant bis Wassermelone und Eier mit Speck. 

"Wow. Das sieht ja lecker aus. Hast du das ganz alleine gemacht?" frage ich mit einem rießigen Grinsen im Gesicht.

"Nein dein Vater hat mir geholfen. Ich hab mir gedacht, das wäre jetzt eine schöne Abwechslung mit uns allen zu frühstücken."

"Ja total. Mega Idee." schwärme ich vor mir her,  "soll ich Lisa und Johanna aufwecken?"

"Ja das wäre gut"

Also mache ich mich wieder auf den Weg nach oben, um Jojo und Lisa aufzuwecken. Nachdem ich sie wach gerüttelt habe und mit nach unten gezerrt habe, sitzen wir auch schon alle an unserem großen Tisch auf der Terrasse. Genießen dort das Frühstück und die schöne Wärme. Es wird nicht viel geredet, da erstens jeder von meinem Problem wusste, außer mein Papa, deshalb konnten wir darüber nicht reden und zweitens es gerade so schön ruhig. Doch plötzlich werden wir durch meine Mutter aus den Gedanken gerissen.

"Seit ihr alle fertig mit essen?", fragt sie liebevoll.

Alle total voll gegessen nicken. Mein Vater, mit dem ich übrigens noch nicht geredet habe, fässt sich mit beiden Händen an den Bauch. Ich muss kurz lachen, da ich das bestimmt auch in ein paar Monaten machen werde. Irgendwie freue ich mich ja schon auf das Kind. Auch wenn ich eigentlich nicht vorhatte Mutter zu werden kann ich es doch noch nicht glauben. Ich mein jetzt ist es schon über eine Woche her, als wir feiern gegangen sind und ich dann Sex hatte. Irgendwie war das von mir schon etwas bitchig oder nicht? Was Luke wohl gerade macht? -Nein. Hör auf an ihn zu denken. Er ist ein Arsch.- Jetzt mischt sich auch die andere Innerestimme ein -Ja ein verdammt süßer Arsch. Und sein Arsch erst. Omg- Dann wieder die vernünftige Stimme zu der Verliebten: -Ach halt die Klappe.-

Okay das war gerade Crazy. Sowas hatte ich ja auch noch nie. Durch die ganzen Einbildungen wurde mir bisschen Schwindelig, aber nach einem kleinen Schluck Wasser ist wieder alles in Ordnung.

"So meine Lieben. Jetzt seit ihr schon wieder am Ende eures Urlaubes angekommen", sagt meine Mutter enttäuscht, "ich hoffe ihr habt euch amüsiert". Sie sieht mich an und zwinkert mir zu. Warum muss sie sowas machen? Genervt verdrehe ich meine Augen. Doch dann kapier ich: "Was scheiße!? Wie lange waren wir denn hier?"

"Ähh Lilly alles in Ordnung? Du weißt schon, dass wir morgen in der Früh am Flughafen sein müssen, weil unser Flug zurück nach Berlin geht.", sagt Johanna ziemlich verwirrt. Aber eher weil ich verwirrt bin.

"Waaas!? Wie schnell ist die Zeit denn vergangen?"

"Übertrieben schnell", murmelt Lisa.

Ich überlegt kurz was alles passiert ist als wir hier waren. Also wir waren feiern. Dann war ich viel mit Luke unterwegs, ich hab viel mit Johanna und Lisa gechillt und gerascht (was wirklich mega cool war), mit meinen Eltern hab ich mal was alleine gemacht. Also alles im ganzen war es ein sehr gelungener Urlaub. Bis auf meine Schwangerschaft. Aber sicherlich wird das
Kind bestimmt total hübsch und liebevoll.

Als ich merkte, dass nur noch mein Vater und meine Mutter mit am Tisch saßen, wusste ich was jetzt kommt. Mein Vater wirft mir einen strengen Blick zu und sagt dann aber "Laut deiner Mutter wird es ein hübsches Baby!" Er lacht.

"Du findest es also nicht schlimm, dass ich schwanger bin?", frage ich entsetzt.

"Sollte ich?"

"Nein Papa natürlich nicht. Aber..."

"Aber was?", fragt er nach.

"Ach nichts."

Ich steh auf, gehe zu meinem Vater umarme ihn von hinten und gebe ihm einen Kuss auf die Wangen und flüstere "Danke. Hab dich lieb." in sein Ohr. "Ich dich auch meine kleine. Ich dich auch. Und jetzt pack deine Sachen langsam zusammen. Ihr wollt doch am Nachmittag noch was machen."

"Ja mach ich" ich springe auf und laufe ins Haus. Dann hoch in mein Zimmer. Dort werfe ich all meine Sachen in meinen Koffer. Bis auf die Klamotten, die ich heute anziehen will und morgen zum Flug. Nach ca. 30 Minuten war mein Zimmer wieder ziemlich aufgeräumt. Nur ein Kleid für heute und ein Shirt und eine Jeans für den Flug sind noch nicht im Koffer. Ich erschrak mich tierisch als die Tür aufging und meine Mädls herein kamen. Sie legen sich direkt aufs Bett. Doch aufeinmal setzt sich Jojo auf. "Jojo? Was ist los?"

Mit angewiederten Blick sieht sie mich an. Ihre Augen werden groß. Ich weiß ganz genau was sie denkt.

"Nein Jojo wir haben nicht in meinem Bett. Keine Sorge." lache ich.

Sie atmet erleichtert aus und legt sich wieder hin. Nun muss auch Lisa lachen. Sie kapiert es auch immer erst zum Schluss.

"Sag mal Lilly. Wie ist das so, wenn man schwanger ist?", fragt Jojo ziemlich ernst.

"Naja also", ich unterbrach kurz um mich auch aufs Bett zu legen und fuhr dann fort "ehrlich gesagt fühlt es sich nicht sehr anders an. Außer, dass einem aufeinmal in manchen Augenblicken einfällt, dass man in 9 Monaten nicht mehr alleine ist. Sondern immer wer da ist."

"Aber eigentlich ist das doch schön oder nicht? Man ist nie wieder alleine. Das ist doch genau das was man will oder nicht?", flüstert Lisa in die Runde.

"Ja eigentlich schon aber..." mir kullert eine Träne die Wange herunter, "Ich weiß nicht ob ich bereit dazu bin. Versteht ihr? Dann bin ich eben NIE mehr allein"

Sie nicken beide. "Du wirst bestimmt eine ganze Tolle Mutter. 100 Prozentig! Und wir passen auch mal auf das Baby auf. Dann kannst du mal etwas alleine unternehmen." sagt Jojo und wischt mir die Träne von der Wange. "Ja das glaub ich auch. Und wir sind immer für dich da. Immer." sagt nun auch Lisa.

"Danke. Das weiß ich echt zu schätzen."

Wir bleiben noch eine Weile zu dritt im Bett liegen bis wir dann auf den Entschluss gekommen sind, dass wir besser noch was unternehmen sollten. Ohne zu zögern standen wir auf, machten uns fertig, verabschiedeten  uns von meinen Eltern und fuhren dann auch schon los in Richtung Stadt. Wir gehen hier hin, wir gingen da hin. Und überall musste ich an Luke denken. Bei der Kapelle wo seine Eltern geheiratet haben. Bei der Strandpromenade. Einfach Überall. Desto trotz lies ich mir nichts anmerken und wir machten und einen schönen Shopping-, Bade- und Quatschtag. Als wir gegen Acht Uhr wieder im Auto saßen sind wir natürlich wieder auf das Thema Luke gekommen.

"Und du willst es ihm wirklich nicht sagen?"

"Nein will ich nicht" sage ich stur.

"Aber er weiß es doch eh schon irgendwie oder nicht?"

"Ja meine Güte, dann schreibe ich ihm halt eine SMS"

Also zücke ich mein Handy und schreibe Luke eine kurze, aber verständliche SMS.

Hey Luke, ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass du jetzt sicher Vater wirst. Aber da du es eh nicht willst  musst du dich nicht um das Kind kümmern.  Ich fliege morgen früh bzw. Heute Nacht wieder zurück nach Berlin. War schön dich kennen zulernen, war echt eine schöne Zeit. Lilly

"So abgeschickt."

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Luke's Sicht:

Als ich gerade mit meiner Familie mit dem Abendessen fertig geworden bin, blinkt mein Handy auf. -Warscheinlich ist es eh nur Diana. Sie tut mir ja schon irgendwie leid aber ich liebe sie einfach nicht mehr.- Genervt lege ich mein Handy weg. Ich will jetzt nicht mit ihr schreiben oder sonstiges. In Gedanken versunken verlasse ich den Tisch.

"Luki wo willst du denn hin?", fragt meine Mama besorgt.

"Ähhm ich weiß ehrlich gesagt nicht! Ich glaube ich geh bisschen sparzieren.", antworte ich schnell.

"Das machst du ja nie...", mischt sich nun auch Liam ein.

"Tut mir leid. Ich brauche halt mal ein bisschen Abstand!", sage ich laut und ziemlich genervt.

Also schnappe ich mir mein Handy und gehe raus. Es ist eine schöne laue Sommernacht. Einfach Traumhaft. Nachdem ich einwenig frische Luft geschnappt habe, beschließe ich, dass ich in Richtung Meer runter gehe. Nach einer Weile gehen komme ich auch schon an. Ich setzte mich auf eine Bank. Es ist total warm hier obwohl ein leichter Wind geht. Aus langeweile zücke ich mein Handy aus der Tasche und sehe, dass ich eine SMS von Lilly habe. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich mich freuen soll oder nicht. Also nehme ich meinen Mut zusammen und öffnete die Nachricht.


Hey Luke, ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass du jetzt sicher Vater wirst. Aber da du es eh nicht willst musst du dich nicht um das Kind kümmern. Ich fliege morgen früh bzw. Heute Nacht wieder zurück nach Berlin. War schön dich kennen zulernen, war echt eine schöne Zeit. Lilly


Mir fällt die Kinnlade runter. -Ich werde Vater. Ich. Bloß leider weiß ich nicht ob ich mich freuen soll oder nicht. Anderer seits freue ich mich rießig da ich Lilly wirklich liebe und sie so eine tolle Frau ist. Verdammt die weiß einfach genau was sie tut. Aber anderer Seits weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Ich will nicht, dass das in der Öffentlichkeit landet. Und zweitens, wie soll ich das bloß meiner Familie sagen?- Total verzweifelt lege ich mich auf die Bank. In einem  totalen Zwiespalt sehe ich mir den wundervollen Sternenhimmel an. Bis mir klar wird, dass mir was besseres kaum passieren kann. Ich meine ich liebe eine wunderschöne, attraktive Frau, die mich auch liebt und sie bekommt ein Kind. Und zwar von mir.

Ich springe auf und renne so schnell ich kann nach Hause. -Krass dauert der Weg echt so lange?- Langsam bekomme ich Seitenstechen. Als ich nach gefühlten 100 Stunden total verschwitzt und auserpuste nach Hause kam, rannte ich ins Wohnzimmer und suche Jeremy. Er ist der einzige, dem ich es jetzt schon erzählen kann. Als ich ihn nirgendwo finde, was auch eigentlich logisch ist , da es schon total spät ist, sprinte ich hoch in sein Zimmer. Dort sitzt er total vertief und liest. Er liest immer, egal wie spät es ist.Ob wie jetzt um 4Uhr morgens oder um 14Uhr am Nachmittag. Ich hasse lesen. Naja egal, wenn es ihm gefällt. Ich bin sehr aufgeregt und weiß nicht wie ich es sagen soll.

"Jeremy!", sage ich laut.

"Luke! Erschrick mich doch nicht so...Warst du jetzt so lange spazieren?"

"Sorry wollte ich nicht. Jap", sage ich außeratem.

"Sag mal, was bist du, denn so auserpuste?", fragt Jeremy verwirrt.

"Lange Geschichte. Brauch deine Hilfe. Sofort."

Sofort steht er auf sagt "Aber natürlich. Was muss ich tun?"

"Du musst mich so schnell wie möglich zum Flughafen fahren!", sage ich hektisch. Dabei fuchtel ich wild mit meinen Händen vor Jeremys Gesicht herum.

"Ähhh okay. Aber warum zum Flughafen?", fragt er jetzt noch verwirrter.

"Ich sag doch lange Geschichte. Erzähl ich dir im Auto."

Er nickt und packt seine Jacke. Wir laufen zum Auto und steigen ein. Als ich ihm auf der ganzen Autofahrt erzählt habe was passiert ist war seine einzige Antwot:

"Du liebst sie nicht wahr?"

Ich überlegte kurz. Doch insgeheim weiß ich, dass ich das nicht müsste, da ich nur an sie denke. Ich nicke zögerlich.

"Mhm verstehe. Und weißt du denn, wann ungefähr ihr Flug geht?", fragt er konzentriert.

"Nein ich schaue mal im Internet."

"Bitte sag mir jetzt nicht dass du dir ein Ticket kaufen willst..."

Ich überlege kurz und meine aber dann "äh ne das hätt ich jetzt nicht vorgehabt!"

"Gut", antwortet Jeremy, "ich hätte dich dann davon abehalten."

"Also ihr Flug geht um, warte... ah da ich habs. Er geht um Punkt 5 Uhr."

"Na dann schnell...", sagt Jeremy und drückt aufs Gaspedal.

Nach einer Weile Autofahrt, in der Hoffnung, dass wir nicht geblitzt werden, sind wir auch schon am Flughafen. Hektisch schnalle ich mich ab und renne, als würde es um mein Leben gehen, ins Gebäude. Kurz blicke ich auf die Uhr. Scheiße. 4:45Uhr. Noch 15min bis ihr Flug geht. Verzweifelt laufe ich, wie ein Psychopat durch den Flughafen. Bis ich sie sah. Die schönste Frau, die Gott auf die Welt gestellt hat. Es fühlt sich an, wie beim ersten Mal als ich sie sah. Ich sehe gerade alles wie in Zeitlupe. Mit weichen Kien sehe ich ihr zu, wie sie ihren Koffer abgibt. Sie macht alles so elegant. Ihre wunderschönen blonden Haare fallen ihr locker über die Schulter. Und ihre wunderschönen Augen glänzen, durch die Sonne die gerade langsam anfängt auf zu gehen. Meine Knie werden immer weicher. -Soll ich hingehen oder sollte ich lieber wieder gehen? Ach scheiße ich weiß nicht. Ohnein. Johanna hat mich entdeckt.- Es beunruhigt mich, da sie mich nur mit einem kalten Blick durchlöchert. Ganz langsam atmet sie tief ein und schüttelt leicht ihren Kopf. Fuck. Verunsichert und leicht einschüchternd gehe ich auf die drei zu. Ich hab eher Angst vor ihren Freundinnen als vor ihr. - Ob Lilly mich schon entdeckt hat?- Nun stehe ich noch in einem Abstand von ca. 20m zu den dreien. Dann nehme ich all meinen Mut zusammen und gehe auf Lilly zu. Plötzlich dreht sie sich um und ich bleibe starr stehen.

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Lilly's Sicht

Nun stehen wir hier am Flughafen. Unser Flug geht bereits in 20 min und wir wissen nicht was wir in der restlichen Zeit noch machen könnten. Lisa und Johanna holen sich einen Kaffee. Ich nicht, da ich noch nicht weiß ob das so gut für mich ist. Ich will nämlich nichts falsch machen.  Als die zwei wieder kommen, sehe ich nur wie Johanna in die Menschenmenge starrt. Dabei denke ich mir nichts und wir gehen langsam zur Gepäckaufgabe. Nach ca. 5 min sind wir auch schon dran und wir können unsere Koffer abgeben. Plötzlich reißt mich Johanna aus meinen Gedanken. Sie waren natürlich bei Luke, deshalb habe ich gemeint ich habe mich verhört als Johanna "Ey! Lilly!", flüstert, " Dreh dich jetzt ja nicht um aber da hinten steht Luke."

Und natürlich drehte ich mich um. Was soll ich denn anders?

"Man Lilly ich hab doch gesagt du sollst dich nicht umdrehen.", sagt Johanna genervt.

Ich antworte ihr nichts, da ich mich schon wieder in die schönsten Augen, die ich kenne, verloren habe. -Lilly! Nein! Du musst ihm vergessen. Aus. Pfui. Nicht Luke! Auch wenn er der Vater deines Kindes ist. Nicht er.- Rede ich mir ein.

Luke kommt langsam auf mich zu. Ich weiß nicht was ich tun sollte also entschied ich mich für kalt sein. Kurz bevor ich ihn begrüße sage ich zu meinen mädls, dass sie schon mal vorgehen sollen und dass ich nach kommen würde.

"Hey Lilly", flüstert Luke mir zu.

"Was gibts?", frage ich kalt. -Hoffentlich schaffe ich es standhaft zu bleiben.- Da wir nur noch einen halben Meter auseinander stehen gehe ich einen Schritt zurück. Ich will ihm einfach nicht so nahe stehen.

"Ich wollte mich entschuldigen", er setzt seinen Hundeblick auf und kommt einen etwas größeren Schritt näher.

"Achja?", sage ich abweisend. Ich bleibe standhaft.

Langsam kommt er näher und legt vorsichtig seine Hand auf meinen Bauch. Ich schlage sie weg.

"Also Luke ich weiß ja echt nicht was mit dir los ist. Mal bist du total abweisend und willst mich nicht bei dir haben und ein andermal läufst du mir wieder nach und machst sowas!" ich deute auf seine Hand.

Mit gesängtem Blick nuschelt er fast unhörbar "Ich weiß. Tut mir leid." dann hebt er seinen Kopf und sieht mir in die Augen. "Aber weißt du...mich hat das halt geschockt, dass du schwanger bist. Aber als ich heute am Strand sparzieren war wurde mir klar" er macht kurz eine Pause, "Dass ich dich liebe und dass das beste ist was mir je passiert ist."

Etwas überfordert sehe ich nach rechts und links. Doch dann denke ich mir ich sage jetzt einfach die Wahrheit.

"Ach Luke! Ich kann das nicht. Auch wenn ich dich auch liebe. Aber ich kann das nicht. Außerdem willst du kein Kind. Darum weiß ich nicht was ich jetzt tun soll. Aber so viel steht fest. Ich treibe nicht ab. Das ist sicher." sage ich etwas lauter.

"Das musst du auch nicht. Ich weiß ich hab das gesagt aber..."

Ich unterbreche ihn. "Nein nichts aber." sage ich wieder etwas lauter, "Lebe wohl Luke! War echt schön dich kennen zu lernen aber mein Flug geht  jetzt."

Schwerenherzens drehe ich mich um und gehe langsam richtung Check-in als mich wer am Arm packt, mich zu sich zieht und küsst. Automatisch schließe ich meine Augen und öffne meinen Mund. Luke haucht mir "Ich liebe dich" zu und unsere Zungen verschmelzen ineinander. -Seine Lippen sind so schön weich...Halt stopp! Warum küssen wir uns?- Als ich kapiere was hier gerade passiert, drücke ich ihn von mir weg und sage "Luke. Ich kann das einfach nicht."

Ich lasse Luke perplex stehen und gehe wieder in Richtung des Check-in wo Johanna und Lisa auf mich warten.



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Tut mir leid, dass jetzt länger nichts kam aber ich habe wirklich viel zu tun. <3 Hoffe euch gefällt das etwas längere Kapitel.

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