Lilys Leben - meine Geschicht...

By fxeland-14

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Plötzlich wurde ich grob von hinten gepackt und jemand legte mir die flache Seite einer Messerklinge an die K... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 3

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By fxeland-14

Heute war Montag.

„Lily, Lumi, aufstehen!", schrie meine Mutter um viertel nach sechs nach oben.

Lumina, die natürlich schon wach war, schmiss mit voller Wucht ihr Kissen auf mich drauf und bekam mich so endgültig wach. Noch völlig verschlafen stieg ich vom Hochbett herunter und schlurfte in Richtung Bad. Plötzlich fiel mir ein, dass heute mein erster Tag an der neuen Schule war. Ruckartig war ich hell wach und rannte die letzten paar Schritte ins Bad. Hastig drückte ich die Klinke herunter, spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, zog mich rasch um und putzte mir die Zähne. Danach stürmte ich nach unten und setzte mich an den Esstisch.

Gerade als ich mich Platz nahm, kam Papa mit frischen Brötchen und Marmelade herein. Flott strich ich mir Butter und eine dicke Schicht Marmelade auf mein Brötchen. Vor lauter Hektik rutschte mir das Messer aus der Hand und fiel auf den Boden.

„Was machst du denn für einen Stress? Jetzt gehst du schön in die Küche, holst einen Lappen und wischst die Sauerei hier auf!", schimpfte Mama.

Sauer auf mich selbst ging ich in die Küche und tat, was Mama mir aufgetragen hatte.

„Ich freue mich schon so sehr auf die neue Schule, dass ich möglichst schnell fertig werden will!", verteidigte ich mich.

Über diesen Satz konnte Papa nur den Kopf schütteln, Mama jedoch freute sich natürlich, denn das war genau das, was sie gehofft hatte. Lumi saß ungewöhnlich still am Tisch und gab zu diesem Thema keine bissige Bemerkung ab, was alle sehr wunderte. Doch ich hielt lieber den Mund.

Eine halbe Stunde später ging ich neben Lumi her zur Bushaltestelle. Dort angekommen kam auch schon der Bus und wir stiegen schnell ein, um noch einen Platz zu ergattern. Tatsächlich bekamen wir gerade noch einen Zweier. Zum Glück war der Weg zur Schule nicht so lang, denn bereits nach ca. 15 Minuten verließen wir den Bus wieder, mit uns viele andere Kinder, die wahrscheinlich dasselbe Ziel hatten wie wir: Das Luisen-Gymnasium.

Da standen wir nun, vor dem Haupteingang der Schule mit unseren Zetteln in der Hand, in welches Klassenzimmer wir mussten.

Plötzlich wurde mir ziemlich mulmig. Ich kam mir vor, wie ein Koffer auf dem Fließband am Flughafen, der darauf wartete, von seinem Besitzer abgeholt zu werden. Aber dieses Herumstehen machte mich noch nervöser, als das Warten. Da ich die Selbstbewusstere von uns beiden war, packte ich Lumi am Arm und sagte:

„Komm, wir gehen erst einmal rein und dann schauen wir, wo wir hin müssen."

Also betraten wir das Gebäude. Die Halle, in die wir als erstes gelangten, war riesig. Gerade aus weiter führte eine breite und lange Treppe ins erste Stockwerk. Zu ihren beiden Seiten waren Gänge mit vielen unzähligen Türen, die sich hinter der Treppe verliefen.

Zu unserer rechten Seite hing an der Wand, man könnte fast schon Mauer sagen, eine Pinnwand aus Kork mit Dutzenden von Zetteln, Plakaten und Neuigkeiten. Zu unserer Linken gab es außerdem noch einen Flachbildfernseher, an dem man den aktuellen Vertretungsplan sehen konnte.

Mir blieb der Mund offen stehen. Doch meine Gedanken wurden von einer jungen Frau unterbrochen, die auf einmal vor uns stand. Schnell schloss ich meinen Mund wieder. Schließlich sollte es so aussehen, als wäre es ganz normal für mich, dass ich in einer Eingangshalle stand, die mindestens dreimal so groß wie unser Wohnzimmer war.

„Hallo, ich bin Frau Sommer, die Klassenlehrerin der 8b", begrüßte sie uns freundlich.

Okay, Lily, ganz cool bleiben, das ist deine Lehrerin.

Also begrüßte ich sie ebenfalls und nannte ihr meinen Namen. Lumi stellte ich auch gleich mit vor. Frau Sommer studierte kurz unsere Zettel und gab uns dann klare Anweisungen.

„Also, du, Lumina, kannst dich gerne auf eine der Bänke setzen. Es wurde bereits eine Kameradin von dir losgeschickt, um dich abzuholen. Deine Schwester nehme ich derweilen mit. Okay, ihr zwei?"

Wir nickten und da hatte ich plötzlich keine Angst mehr vor der neuen Schule.

Ich verabschiedete mich von meiner Schwester und folgte Frau Sommer durch die vielen Gänge.

Wie bitte soll ich mich hier jemals zurechtfinden?

Während meine Lehrerin zügig voran schritt, erklärte sie mir einige Sachen:

„Ich habe dir aus meiner Klasse ein Mädchen und einen Jungen ausgesucht, die dir alles zeigen werden. Beide verstehen sich gut miteinander und sind sehr nett. Das Mädchen heißt Clara und sie ist wirklich sehr gute Schülerin. Nicolas ist der Junge. Aber er möchte von allen nur Nico genannt werden. Natürlich gibt es immer ein paar Ausnahmen, die Nico mit Absicht bei seinem ganzen Namen nennen, um ihn zu ärgern."

Frau Sommer sprach mir aus der Seele.

„Ja, das kenne ich. Ich möchte auch gerne Lily genannt werden", sagte ich.

Danach schossen mir hunderte Fragen auf einmal durch den Kopf.

Werden die zwei nett zu mir sein? Wird mich auch jemand mit Lilie anreden? Wo werde ich im Klassenzimmer sitzen oder entwickle ich mich zur Einzelgängerin?

„So, da wären wir. Dass du in die 8b gehst, weißt du bereits, oder?", fragte sie mich und drückte gleichzeitig die Klinke von einer der vielen Türen herunter.

Frau Sommer betrat das Klassenzimmer mit einem fröhlich „Guten Morgen!", das die Klasse etwas verschlafen erwiderte. Schnell huschten alle auf ihren Platz und starrten mich neugierig an.

„Wie ihr sehen könnt, haben wir eine neue Schülerin. Das ist Lily. Lily, möchtest du vielleicht ein bisschen was von dir erzählen?", forderte sie mich auf.

„Ähm, ja, also ich heiß Lily und bin 14. Meine Familie und ich sind vor ein paar Tagen von Düsseldorf nach Nürnberg gezogen, weil mein Vater hier eine bessere Arbeit gefunden hat. Und, naja, jetzt bin ich hier", grinste ich und schaute Frau Sommer fragend an.

„So, Lily, dann setz dich doch bitte mal da neben Nico", sagte sie und zeigte auf einen freien Platz in der dritten Reihe.

Aha, das ist also Nico. Der sieht ja wirklich ganz nett aus.

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich mich neben ihn und versuchte dem Unterricht zu folgen, das ging aber etwas schlecht, da Nico mich ununterbrochen anstarrte.

„Könntest du mich vielleicht etwas unauffälliger anstarren?", fragte ich ihn.

Verlegen schaute er weg und wurde rot.

„Sorry", murmelte er. „Ich versuche nur gerade mir dein Gesicht einzuprägen, damit ich dich wiederfinde, falls du mir später verloren gehst, wenn ich dir die Schule zeige."

Irritiert runzelte ich die Stirn. Doch als ich ihn ansah, grinste er nur und drehte sich nach vorne.

Als es zu Pause klingelte, bekam ich plötzlich Angst.

Was macht man hier denn in der Pause?

Meine Ängste wurden mir genommen, als ich eine Stimme hinter mir hörte.

„Hi, ich bin Clara. Ich zeige dir alles, wenn du willst!"

Das also war Clara. Sie war etwa einen halben Kopf größer als ich, hatte dunkelbraune Haare, blaue Augen und leichte Sommersprossen auf der Nase und sah alles in einem ziemlich nett aus. Sogleich fühlte ich mich besser und nicht mehr so allein.

Clara nahm meine Hand und zog mich in die Richtung, aus der ich, glaube ich, vorhin auch mit Frau Sommer gekommen bin. Irgendwann bog sie links ab und wir standen in einem kleinen Vorraum, der mit einer Schiebetür endete. Wir gingen hindurch und ich befand mich inmitten eines Paradieses wieder.

Das war zumindest der erste Eindruck vom Pausenhof auf mich. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen blieb ich wie angewurzelt stehen.

Clara fing an zu lachen, doch das interessierte mich ausnahmsweise mal nicht.

Der Pausenhof sah genauso aus, wie in der Beschreibung aus dem Internet. Er streckte sich ewig lang hin und an seinem Ende war rechts ein großes Fußballfeld und links ein Schulgarten mit einzelnen Bäumen und einem kleinen Teich. So viel konnte ich zumindest sehen. Doch dieser schöne Moment war vorbei, als ich von hinten angerempelt wurde.

„Hey, du Ziege, bleib nicht mitten im Weg stehen, sonst wird es dir noch Leidtun!", zischte jemand.

Dieser jemand war ein Mädchen, wahrscheinlich aus der 10., und sie sah aus wie die Schulbitch höchstpersönlich. Enge, figurbetonte Kleidung, Extensions und viel zu viel Schminke im Gesicht. Und sie baute sich vor mir auf, mit drei anderen Mädchen hinter sich. Oh nein, die eine kam mir furchtbar bekannt vor.

„Lumi?!", rief ich entsetzt.

Ich glaubte es einfach nicht! Meine eigene Schwester ließ zu, dass mich diese Schulbitch fertig machte!

„Moment mal, du kennst diese kleine Gans?"

Lumi rollte nur mit den Augen und sagte so ganz nebenbei: „Sie ist meine Schwester."

Die Bitch klatschte begeistert in die Hände. „Oh wie süß, du bist auch neu hier! Und wie ich sehe hast du dich auch schon schön mit unserem kleinen Streber angefreundet, stimmt's, Clara?"

Die nickte nur total eingeschüchtert. Jetzt reichte es mir. Wenn ich einmal richtig sauer war, dann sollte man mir besser aus dem Weg gehen.

„Jetzt hör mir mal gut zu, du Bitch. Hör auf hier rum zu laufen und alle zu beleidigen, nur, weil du grad nichts Besseres zu tun hast. Und noch was. Clara ist kein Streber. Ja, sie hat gute Noten, aber deswegen sollte man sie beneiden, und die Intelligenz kommt bei dir auch nicht von selbst. Und wenn du meinst, du bist durch so viel Schminke in der Fresse auf irgendeine Art und Weise schön, dann hast du dich gewaltig geschnitten!", schrie ich ihr ins Gesicht.

Ich wartete keine Antwort ab, sondern drehte mich einfach um und ging weg.

Doch da viel mir noch etwas ein: „Ach und Lumi, ich an deiner Stelle würde mir für später lieber eine gute Erklärung einfallen lassen!"

Ich steuerte mit hoch erhobenem Kopf den hinteren Teil vom Pausenhof an. Clara dackelte nur so hinter mir her. Ich glaube, sie befand sich in einer Art Schockstarre. Also packte ich sie bei den Schultern und versuchte, vernünftig mit ihr zu reden.

"Clara du kannst wieder auftauen, sie folgen uns nicht."

„Bist du wahnsinnig! Wer so mit ihr redet, kriegt es doppelt zurück, und weiß es wohl, schließlich hänseln sie mich schon seit der fünften Klasse. Andererseits habe ich Bunny noch nie sprachlos erlebt und noch nie hat jemand so etwas für mich getan. Das war echt mutig von dir. O Mann, das muss in die Schülerzeitung: 8. Klässlerin macht Schulbitch Bunny fertig! Das wird die beste Schlagzeile seit Jahren!", lachte Clara und umarmte mich.

Ich glaube, in Clara hatte ich da eine echt gute Freundin gefunden. Plötzlich klatschte und jemand Beifall.

„Also echt, ich muss schon sagen, das war echt ein krasser Auftritt von dir, Lily. So hat noch nie jemand mit ihr geredet."

Wir drehten uns um und vor uns stand Nico.

„Ich glaube, jetzt musst du keine Angst mehr vor ihnen haben, Clara."

Glücklich grinsten wir ihn an Als es schließlich zu dritten Stunde klingelte, gingen wir zusammen nach drinnen und ins Klassenzimmer.

Der Rest des Schultages zog sich dahin wie ein Kaugummi. So, wie sich eben immer jeder Schultag dahinzieht. Zum Glück unterhielten Nico und ich uns ab und zu über alle möglichen Sachen. Bei Stundenwechsel drehten wir uns immer zu Clara um und redeten mit ihr und ihrem Banknachbarn, Tim. Der war auch voll in Ordnung. In der letzten Stunde hatten wir noch einmal Frau Sommer. Sie verkündete freudig, dass wieder einmal Projektwoche war.

„Diesmal möchte ich, dass ihr euch in Gruppen mit jeweils vier Personen zusammen schließt und einen Bericht über einen Stadtteil in Düsseldorf schreibt. Der beste Bericht wird in sämtlichen Zeitungen veröffentlicht. Also strengt euch an! Ihr könnt gleich damit anfangen. Und los!"

Alle fingen an aufgeregt durcheinander zu reden. In Kürze hatten Clara, Tim, Nico und ich uns zu einer vierer-Gruppe zusammengeschlossen.

„Also, über welchen Stadtteil wollen wir schreiben. Ich würde sagen, wir nehmen einen außergewöhnlich, einen, den noch niemand kennt und den niemand hat", schlug Clara vor.

Wir nickten zustimmend. „Aber Düsseldorf ist groß, wo sollen wir denn da anfangen zu suchen? Und mich fragt ihr am besten gar nicht, ich kenne mich noch nicht mal in unserer Siedlung aus!", lachte ich.

„Wie wärs, wenn wir uns Freitag alle mal bei mir treffen, dann können wir googlen oder selber die Stadt erkunden", bot Nico an.

Also verabredeten wir uns am Freitag um drei bei Nico.

Nach Schulschluss wartete ich noch eine Viertrlstunde vor der Schule auf Lumi, bis es mir zu blöd war. Soll sie doch schauen, wie sie selber heim kommt. Au jeden Fall werde ich nicht für sie lügen. Schnell quetschte ich mich noch in den Bus, bevor er wieder fuhr. An unserer Haltestelle stieg ich aus und ging die letzten Meter nach Hause. Vor der Haustür kramte ich meinen Schlüssel heraus und schloss auf.

„Hallo Mama, hallo Papa, ich bin wieder da!", rief ich durchs ganze Haus.

„Hallo Lily! Wo ist denn deine Schwester?", fragte meine Mutter.

„Keine Ahnung, sie ist nicht aufgetaucht. Aber die findet schon wieder zurück nach Hause", erklärte ich ihr.

„Aber heute war es voll cool! Meine Lehrerin, Frau Sommer, ist voll nett und ich habe schon ein paar Freunde gefunden. Clara, Nico und Tim. Ach ja und diese Woche ist Projektwoche und wir sollen in vierer-Gruppen einen Bericht über einen Stadtteil in Düsseldorf schreiben. Der beste Bericht kommt in die Zeitung. Am Freitag um drei treffen wir uns alle bei Nico und fangen an. Cool oder?"

„Sehr schön, Lilie. Jetzt setz dich aber erst einmal hin. Willst du Tomatensoße oder Bolognese?"

„Bolognese bitte."

Abends im Bett fiel mir plötzlich wieder Kathie ein und ich beschloss ich eine Mail zu schreiben:

Hi Kathie,

meine neue Schule ist gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Wir können ja vielleicht telefonieren, weil ich habe dir total viel zu erzählen! Du wirst nämlich nicht glauben, was heute passiert ist. Das kann man alles gar nicht auf einmal in eine Mail schreiben.

deine aller beste Freundin Lily

Ich musste gar nicht lange warten, da kam auch schon ihre Antwort zurück:

Hey Lily,

freut mich, dass deine Klasse so nett ist. Wenn du willst, ruf ich dich morgen Nachmittag einmal an, an erzählst du mir alles.

deine aller beste Freundin Kathie


Oben seht ihr Clara

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