Kritisch betrachtete ich mich selbst. Der leicht verschmutzte Spiegel ließ einige ungewollte Flecken auf meinem Gesicht erscheinen, deren Existenz ich sorgfältig nachprüfte.
Mit zusammengekniffenen Augen überblickte ich mein Gesamtbild.
Meine Haare waren nun nass und durcheinander.
Mit einer leichten Rotation meines Oberkörpers stellte ich fest, dass nicht nur meine Vorderseite, sondern auch meine gesamte Hinterseite völlig durchnässt war.
Erst jetzt bemerkte ich die Kälte, die sich (trotz angemessener Winterkleidung!) in meinen Knochen abgesetzt hatte.
Weiterhin hatte sich ein leichter Rotton auf meine Wangen gelegt, welcher mich wie ein Schild an das Geschehene erinnerte. Mit der Erinnerung verdunkelte er sich nun und mein Gesicht leuchtete scharlachrot wie Erzas Haare.
Gleichzeitig übersprang mein Herz einen Schlag, als ich an das gerade vergangene „Schneeunglück" zurück dachte. Es war so...Ich war mir unsicher. Peinlich? Aufregend? Gut, schlecht? Arghhh!!!
Von meinen Gefühlen überwältigt, nahm ich mein Gesicht in meine Hände und zwang mich zum ruhigen Durchatmen. Was jetzt?
Eine kleine Uhr neben dem Spiegel verriet mir, dass noch ein wenig Zeit bis zur nächsten Medizin-Einnahme verblieb.
Ich entschied mich für die gute alte „Es-Ist-Nichts-Passiert-Taktik". Pragmatismus war nun meine Devise.
Da es logisch gewesen wäre, nach meinem Badbesuch nach Natsu zu sehen und sich um unser beider Wohlbefinden zu kümmern, bemühte ich mich um einen normalen Gesichtsausdruck und ging mit leicht zu schnellen, wackeligen Schritten auf meinen Patienten zu.