Liyana

By Karooo8

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*WATTYS 2017 GEWINNER* *CREATIVITY AWARDS 2017 GEWINNER* DER 2. TEIL DER VERURTEILTEN - REIHE! Kann als ei... More

Klappentext und Info
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Creativity Awards 2017
Lesenacht
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XXIV
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XXVII
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XXIX
Danksagung und Info
Neues Buch?
Creativity Awards 2017 Gewinner
Wattys 2017 Gewinner
3. TEIL DER VERURTEILTEN-REIHE

VII

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By Karooo8

Zwei Tage hintereinander ? :O Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich das geschafft habe :D Seid stolz! :D Und nun genießt das Kapitel! :) Das nächste kommt so bald, wie nur möglich! 

Und noch eine Frage an euch: Habt ihr einen Liebling in der Geschichte? Wenn ja, wen? :) 

-Eure Karo♥

______________________________

Seit Stunden schon saß ich nun in meinem Zimmer. Eingesperrt. Und vor der Tür die Wachen meines Vaters platziert. Langsam bekam ich das Gefühl zu ersticken. Gott, ich wollte hier raus.

,,Hey!'', schrie ich und klopfte gegen die Tür, die daraufhin geöffnet wurde. Das Gesicht von Salius erschien.

,,Was kann ich für Sie tun, Prinzessin?''

,,Mich hier raus lassen'', antwortete ich. Zunächst erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, doch als er zu merken schien, dass ich es wirklich ernst meinte, verschwand dieses schneller als gedacht.

,,Das kann ich leider nicht. Anordnung Ihres Vaters. Das müssen Sie leider mit ihm ausmachen, nicht mit mir'', entgegnete er und zuckte mit den Schultern.

,,Dann holen Sie ihn her!'' Ich war genervt. Niemand sagte mir, was los war. Niemanden interessierte es, dass auch ich wissen wollte, was zum Teufel da nur vorgefallen war.

,,Das geht nicht, er ist beschäftigt.'' Dieser Satz brachte das Fass zum überlaufen. Mit all meiner Kraft drückte ich die Tür etwas weiter auf, sodass ich nun direkt vor Salius stand.

,,Aus dem Weg'', meine Stimme hatte einen Ton angenommen, der keinen Widerspruch duldete. Doch anscheinend schien der Mann es einfach nicht zu verstehen. Ich würde nicht in dieses Zimmer zurückgehen.

,,Prinzessin Liyana, Ihr Vater-''

,,Mein Vater ist gerade nicht hier. Und wie Sie bereits schön festgestellt haben, bin ich die Prinzessin. Soweit ich weiß, muss auch meinen Befehlen Folge geleistet werden. Also: Aus. Dem. Weg.'' Er bewegte sich nicht einen Zentimeter vom Fleck. Er legte es wirklich drauf an. Normalerweise hasste ich es meinen Stand zu meinem Zweck zu verwenden, doch in diesem Fall bereute ich es kein Stück.

Eine weiter Wache, die die gleiche Aufgabe hatte, wie Salius, stand im Gegensatz zu Letzterem ruhig an die nächstgelegene Wand gelehnt, dran und beobachtete deutlich amüsiert die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte.

,,Du! Hör auf zu grinsen und halt mir Salius vom Hals!'', versuchte ich es nun auf eine andere Weise. Doch anstatt zu meinem Retter zu werden, machte er das komplette Gegenteil: Er lachte.

,,Tut mir leid, Prinzessin. Da müsst Ihr schon selbst durch.'' Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. Mit verärgertem Gesicht starrte ich ihn an und versuchte ihn einzuschüchtern, doch natürlich funktionierte das nicht im geringsten.

,,Wenn Sie noch böser schauen, verkriecht er sich bestimmt traumatisiert in der nächsten Ecke. Versuchen Sie's.'' Er machte Witze, oder? Zog er mich gerade allen ernstes auf?

Wie es aussah, war ich tatsächlich auf mich alleine gestellt. Und genau deswegen tat ich das einzige, was mir in diesem Moment noch übrig blieb. Ich ließ mein Knie mit einem Körperteil Salius' Bekanntschaft machen, das definitiv darauf hätte verzichte können.

Sofort krümmte sich dieser nach vorne und murmelte einige unschöne Worte. Doch ich hatte keine Zeit mich zu entschuldigen, denn meine Chance sehend, lief ich an ihm vorbei.

,,Halt sie auf!'', hörte ich Salius dem anderen Mann befehlen. Und keine fünf Sekunden später wurde ich wirklich am Arm gepackt und in meiner Bewegung gestoppt. Er war schnell. Schneller als ich auf alle Fälle.

,,Lass mich los'', keifte ich ihn an, doch das spitzbübische Grinsen auf seinem Gesicht verriet mir, dass er das ganz bestimmt nicht vor hatte.

,,Wo wollt Ihr hin, Prinzessin? Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass Ihr es auch nur bis zum Eingangstor schaffen würdet, ohne von einer anderen Wache aufgehalten zu werden. Jeder einzelne Untergebene Ihres Vaters ist informiert. Jeder einzelne wird sein Möglichstes tun, Euch nicht hier rauszulassen.'' Er sah mich eindringlich an und nun, da er mir so nah war, konnte ich erkennen, dass er nicht viel älter sein konnte als ich. Uns trennten wahrscheinlich nicht mehr als fünf Jahre.

Ich glaubte ihm jedes einzelne Wort. Denn ich kannte meinen Vater und so etwas sah ihm mehr als nur ähnlich. Er würde alles tun, um mich und meine Mutter sicher zu wissen.

Keinen anderen Ausweg sehend, tat ich etwas, was ich normalerweise nie tun würde.

,,Wenn du mich hier raus bringst, schulde ich dir etwas'', flüsterte ich, so dass der beleidigte Salius nichts davon mitbekommen würde. Dieser hatte sich tatsächlich, wie von dem Mann vor mir vorhergesagt, in eine Ecke verkrochen und beobachtete uns von dort aus stehend.

Eine Augenbraue des Mannes, der hoffentlich derjenige sein würde, der mir half, schoss nach oben.

,,Die Prinzessin macht Geschäfte?''

,,Tust du's oder nicht?'', drängte ich und versuchte die Antwort aus seinen tiefbraunen Augen abzulesen.

,,Ich hoffe du hältst dein Wort, Liyana.'' Natürlich entging mir nicht, dass er mich nicht mehr förmlich ansprach. Doch das war mir in diesem Moment alles andere als wichtig. Die Hauptsache war, dass ich einen Weg gefunden hatte, zu verschwinden.

Seine Hand umschloss meinen Oberarm, bevor er sich zu Salius umdrehte und ihm zuschrie:

,,Wir sind jeden Moment zurück.'' Schließlich murmelte er noch ein ,,oder auch nicht'' vor sich hin, bevor wir auch schon los liefen.

,,Willst du mich jetzt die ganze Zeit festklammern?'', fragte ich mit gerunzelter Stirn und warf einen flüchtigen Blick auf seine Hand.

,,Du denkst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich es darauf anlege, dich wirklich alleine zu lassen. Ich bin nicht lebensmüde. Ich bringe dich zu deinem Vater und alles andere überlasse ich dir. Außerdem würden die anderen Männer Verdacht schöpfen, wenn ich dich loslasse.''

Ich seufzte. Na toll. Es lief doch nicht so glatt, wie ich er gerne hätte.

,,Schau nicht so enttäuscht. Noch vor einigen Stunden wurdest du fast ermordet. Ich denke es ist in deinem vollsten Interesse nicht alleine zu sein.'' Er hatte recht. Wenn ich auch nur daran dachte, was hätte passieren können, wurde mir schlecht.

,,Aber zu deinem Glück hat dich Neron gerettet.''

,,Neron?'', ich runzelte die Stirn. War das der Name des Mannes, der auch ohne Waffen mit links gewonnen hätte?

,,Der, der das Messer geworfen hat'', bestätigte er mir meine Vermutung.

Neron. Ein schöner Name. Und kaum hatte der Gedanke meinen Kopf durchquert, stellte sich mir eine weitere Frage.

,,Wie heißt du?'', fragte ich und schaute zu ihm nach oben. Er war mindestens einen Kopf größer als ich.

,,Ich bin Liros.'' Ich nickte. Als ich daraufhin meinen Blick wieder nach vorne richtete, konnte ich sehen, dass wir tatsächlich schon beim Eingangstor angekommen waren.

,,Wo genau bringst du mich eigentlich hin?''

Eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, bevor er antwortete.

,,Zu den Zellen der Gefangenen. Denn dort ist dein Vater.''

***

Lysander strich sich erschöpft über das Gesicht. Wie konnte das nur passieren? Wie hatte er so kurz davor sein können seine einzige Tochter zu verlieren? Seufzend machte er sich auf den Weg zu den Zellen der Insassen. Und dieses Mal zu der Zelle eines ganz bestimmten Mannes.

,,Hallo'', begrüßte er ihn und konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass auch Enan, Dajan und Adan ihre Aufmerksamkeit auf den König richteten.

Neron saß auf der kleinen Bank, die in der Zelle platziert war und hatte die Ellbogen auf den Knien gestützt, den Blick auf den Boden gerichtet. Als er Lysander hörte, hob er den Kopf an und sah ihm in die Augen.

,,Hallo'', entgegnete er und brachte Lysander für einen kurzen Moment aus dem Konzept. Das war das erste Mal, dass er mit ihm sprach. Er hatte ihn tatsächlich begrüßt.

,,Du weißt, warum ich hier bin'', fing der König mit dem unausweichlichen Thema an.

,,Ich kann es mir denken.'' Neron verzog nicht für eine Sekunde das Gesicht. Es schien, als hätte dieser Mann nicht die geringsten Gefühle. Doch Lysander wusste es besser.

,,Ich wollte mich bedank-''

,,Lassen Sie's'' , unterbrach Neron den König. Er wusste genau, was er sagen wollte, doch er brauchte es nicht zu hören.

Lysanders Mundwinkel zuckten unwillkürlich nach oben, bevor ein ernster Ausdruck wieder sein Gesicht zierte. Der Mann vor ihm wollte seine Dankbarkeit nicht. Doch das änderte nichts daran, dass er seine Tochter gerettet hatte. Er hatte sie vor dem Tod bewahrt. Und das sagte mehr über Neron aus, als dieser zugeben wollen würde.

,,Sie können sich auch bei mir bedanken!'', hörte Lysander plötzlich aus einer der anderen Zellen jemanden rufen. Es war Dajan.

,,Sie wissen gar nicht, wie oft ich an der Wand stand und mit Messern beworfen wurde. Diese landeten zwar nie in mir, sondern Zentimeter von meinem Körper entfernt, aber das ist vollkommen egal. Glauben Sie ohne diese Übung, bei der ich so ein verdammt großes Opfer gebracht habe, wäre er jemals in der Lage gewesen aus einer solchen Entfernung zu treffen? Ich sag's Ihnen: Ich bin der wahre Held hier.''

Lysander konnte es einfach nicht fassen, wie dieser junge Mann es jedes Mal schaffte ihn zu amüsieren. Er drehte sich etwas zu ihm und nickte ihm zu.

,,Natürlich. Danke.'' Sein Blick schweifte daraufhin jedoch erneut zu Neron, welcher ihn nicht für einen Moment aus den Augen gelassen hatte. Und dieser eine Blick sagte wohl mehr als tausend Worte.

Gerade als Lysander zu einem neuen Satz ansetzen wollte, wurde er durch laute Schritte unterbrochen. Und durch eine Stimme, die er besser kannte, als seine eigene.

,,Du kannst mich jetzt loslassen, da vorne ist er doch!'', keifte seine Tochter gerade einen seiner Untergebenen an. Für einen kurzen Moment schloss Lysander angestrengt die Augen. Er hätte es wissen müssen. Keine Armee würde sie in ihrem Zimmer halten können.

Einige Sekunden später standen die beiden Neuankömmlinge vor dem König. Der weibliche Part des Paares starrte ihren Vater mit großen Augen an.

,,Hallo, Vater'', sagte sie mit einem Lächeln, das sie nur aufsetzte, wenn sie in großen Schwierigkeiten war. Doch noch bevor Lysander ihr antworten konnte, drehte sich ihr Kopf ziehend langsam zur Seite, als sie wohl zu realisieren schien, wo sie sich befand. Ihr Blick wanderte von Zelle zu Zelle, bevor er schließlich Halt machte.

Bei Neron. 

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