Arroganz

By Quzelkurt

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Shana ist ein temperamentvolles, 16-jähriges Mädchen, das gerade dabei ist, die Oberstufe zu besuchen und ihr... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kleine Warnung
Kapitel 83
Kapitel 84
Kapitel 85
Kapitel 86
Kapitel 87
Kapitel 88
Kapitel 89
Kapitel 90
Kapitel 91
Kapitel 92
Kapitel 93
Kapitel 94
Kapitel 95
Kapitel 96
Kapitel 97
Kapitel 98
Kapitel 99
Kapitel 100
Kapitel 101
Kapitel 102
Kapitel 103
Kapitel 104
Kapitel 105
Kapitel 106
Kapitel 107
Kapitel 108
Kapitel 109
Kapitel 110
Kapitel 111
Kapitel 112
Kapitel 113
Kapitel 114
Kapitel 115
Kapitel 116
Kapitel 117
Kapitel 118
Kapitel 119
Kapitel 120
Kapitel 121
Epilog
Fortsetzung
Buch ist draußen
Kleine Erklärung (können alle lesen - kein Spoiler)

Kapitel 35

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By Quzelkurt

Ich will doch nur wissen, was los ist. Er antwortet nicht, schaut mich nur mit diesen atemberaubenden, gelben Augen an, in denen graue Sprenkel tanzen an. "Sag doch, wieso? Wieso hast du mich vor Cihan gewarnt? Wieso beschützt du mich vor Cihan seit fünf Monaten, obwohl ich nichts Besonderes bin? Wieso sagst du zu Cihan, dass er sich von mir fernhalten soll? Wieso war ich etwas Besonderes und bin es jetzt nicht mehr?" Bei jeder Frage werde ich immer wütender. Wieso antwortet er nicht? "Was wolltest du auf der Klassenfahrt machen? Mich abfüllen und mir dann meine Jungfräulichkeit nehmen, sowie du es vor fünf Monaten gesagt hast?" Ich reiße meine Handgelenke aus seiner großen Hand und schubse ihn in die entgegengesetzte Richtung. Er sagt immer noch nichts. Wieso?! "Antworte doch! Sonst bist du immer so großmäulig mir gegenüber!" Dabei schubse ich ihn immer weiter. Er lässt sich einfach treiben und verliert mich nicht aus den Augen. "Wolltest du mich, wie alle deine anderen Mädchen, nur ausnutzen? Sie sind doch nur zum Küssen und Ballern gut. Erinnerst du dich an diesen Satz, Can? Erinnerst du dich?!", brülle ich ihn an, als sein Rücken die Wand erreicht hat. "Du bist nichts, als eine Hure, Can. Eine Hure ohne stolz, die sich mit anderen Huren vergnügt", spucke ich ihm die Wahrheit ins Gesicht. Meine Arme zittern. Ich spüre meine Wut gegenüber diesem Jungen tief, bis in die Fingerspitzen. "Irgendwann kommt diese eine Frau, die dein Leben verändern wird. Ich hoffe, dass du um sie kämpfst, dass du leidest", fauche ich. Er bleibt immer noch ruhig, aber ich sehe das Feuer in seinen Augen. "Das wird niemals passieren!", ruft er nach seinem langen Schweigen. Ich zucke, wegen der plötzlichen Erwachung Cans, zusammen, aber dann lache ich bitter auf.

"Und wie es passieren wird, Can. Vielleicht nicht jetzt, vielleicht erst in drei, vier Jahren, aber es wird auch dich treffen!" "Was weißt du schon? Du warst doch niemals verliebt. Das kannst du nicht wissen!", blafft er arrogant. "Ich war es noch nie, ja. Trotzdem weiß ich, dass die Liebe jeden treffen wird, sowohl dich als auch mich!", keife ich und tippe auf seiner harten Brust herum. "Warst du jemals verliebt, Can?", frage ich ernst. Vielleicht ist er deswegen so, weil er betrogen wurde. Er schaut mir tief in die Augen. "Nein." Okay, doch nicht. "Dann hast dir gerade eben widersprochen." Can schaut mich mit gerunzelter Stirn an. "Was wolltest du in Berlin machen?" Was wollte er bloß machen? "Deine Vernunft testen. Ich wollte sehen, ob du mir widerstehst." Sein Ernst? "Wenn ich nicht vernünftig wäre, hätte ich mich nicht direkt von Cihan oder dir verführen lassen? Oder mich auf euch geschmissen?" Bei Cihans Namen kneift er für eine Sekunde die Augen leicht zusammen. "Besser für dich, wenn du dich nicht auf Cihan einlässt", bringt er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. "Wieso denn? Ich bin doch eh nichts Besonderes, also muss es dich nicht interessieren!" Ich schlage auf seine Brust. Als ob ich mich wirklich auf Cihan einlasse. Die Ereignisse sprechen doch für sich. "Irgendwann wirst du auf mich hören", meint er. "Wenn das passieren sollte, dann nur aus einem bestimmten Grund. Einer, der mein Leben verändern würde." Er löst sich von der Wand und kommt einen Schritt auf mich zu. Wir stehen jetzt mit ungefähr zehn Zentimeter Abstand zueinander, doch das stört mich jetzt nicht. Ich nehme seinen Duft auf. Markant und herb, wie immer. Statt sein Gesicht erblicke ich seine Brust, da er so groß ist.

"Bald wird niemand da sein, der uns stört. Dann, wenn du es am wenigsten erwartest, werde ich dich testen, meine Liebe", haucht er zart und fährt mir durch das Haar. Nach zwei Sekunden schlage ich seine Hand weg. "Mal sehen, wer wen besiegt", kommt es ruhig von mir, während er mich eindringlich ansieht. Er lächelt schalkhaft. "Willst etwa versuchen, mich zu verführen? Das würde mir gefallen", raunt er mir zu. Ich habe eine Idee, hoffentlich geht es gut aus. Ich schaue ihn tief in die Augen, sodass sein Lächeln verschwindet und er mich ebenfalls intensiv beäugt. Bis jetzt läuft es gut. Nun drücke ich ihn sachte gegen die Wand, an der er vor einigen Minuten noch angelehnt war. Immer noch gut. Zwar ist es mir unangenehm das zu tun, aber irgendwie macht es Spaß. Ich lehne mich etwas an ihn ran, sodass mein Bauch seinen Bauch berührt - na ja, ich versuche es, wenn er bloß nicht so groß wäre. Ich setze meine rechte Hand auf seiner Brust ab und mit der linken Hand ziehe ich seinen Kopf an mich heran. Perfekt. Er spielt mit, lässt mich dirigieren. Idiot. Nur wenige Zentimeter trennen unsere sich unsere Gesichter voneinander. Er lässt alles zu und schaut mich intensiv an. Ich fahre mit der linken Hand über seine Wange, während ich die andere Hand nach unten sinken lasse. Was er wohl denkt? Seine Pupillen weiten sich. Er genießt jede einzelne Sekunde. Er denkt bestimmt, dass ich mich an seinen Hals werfe. Seine Lippen sind leicht geöffnet, er leckt über seine Unterlippe. Idiot. Langsam nähere ich mich seinem Gesicht und sehe, wie er langsam seine Augen schließt. Perfekt, du Trottel. Gleich komme ich an meinem Ziel an: Cans Ohr. "Gewonnen", flüstere ich in sein Ohr und kneife in seinen Bauch, der sehr hart ist, wegen des Trainings. Seine Augen weiten sich, nachdem er realisiert hat, dass ich ihn verarscht habe. "Dachtest du wirklich, dass ich dich küssen würde?" Nun fange ich an zu lachen, dabei schließe ich amüsiert die Augen. Plötzlich werde ich von einem wütenden Can an die Wand gedrückt. Huch, da ist jemand sauer. "Sei doch nicht sauer. In Berlin gibt es viele schöne Mädchen, die dir diesen Wunsch erfüllen können. Leider sind diese Mädchen nicht ich, aber ich hoffe, dass das kein allzu großes Problem für dich sein wird", sage ich provokativ lächelnd und zwinkere. Danach drücke ich ihn weg von mir und laufe endlich aus dieser Gasse raus. Zum Glück hat uns keiner gesehen.

Zu Hause angekommen schmeiße ich mich direkt auf mein Bett. Ich muss wegen meiner Aktion von vorhin lachen. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so etwas machen könnte. Ich bin, wenn es um sowas geht total schüchtern. Das mit Can war sehr unangenehm, aber ich habe versucht meine Scham zu verstecken, sie zu überwinden. Was mache ich jetzt mit Ramazan und Malik? Diese Sache mit Can hat mich die eigentliche Situation vergessen lassen. Enttäuschung baut sich in mir auf. Ob Can die Wahrheit sagt? Vielleicht macht er es nur, um seine Freunde zu decken, damit sie mehr über mich herausfinden und es ihm dann sagen können. Ich habe schon Paranoia. Aber wie soll ich bei so einer Lage anders denken? So etwas passiert mir nicht alle Tage.

'Shana, glaub mir bitte', schreibt Ramazan. Was soll ich antworten? Ich antworte einfach nicht und rufe eine alte Freundin an.

"Also ich habe das jetzt so verstanden, dass ein gut aussehender Junge eine Wette hatte, bei der es darum ging, dich zu verführen. Der andere Junge, der wohl total witzig und süß sein soll, meinte, dass er es nicht schaffen würde, aber generell mit seinem anderen Freund dagegen war, dass er eine Wette macht, in der du mit beinhaltet bist. Aber dieser Can ist irgendwie anders, da es ihn stört, dass du was mit seinen anderen Kollegen zu tun hast, und du denkst, dass deswegen etwas anderes dahintersteckt?", fasst Ranja zusammen.

"Ja, genau so ist es", antworte ich in den Hörer.

"Oh mein Gott! Shana das ist doch dein Traum gewesen, doch nicht mehr?" In den Büchern, die ich gelesen habe, stand immer etwas von besitzergreifenden Jungs, danach habe ich mich immer gesehnt, aber irgendwie ist es komisch sowas in der Realität zu spüren zubekommen. So besitzergreifend ist er nicht. Eigentlich gar nicht, nur komisch. Wenn ich Ranja noch von den anderen Aktionen erzählt hätte, wäre sie ausgerastet.

"Ich weiß nicht. Ich habe ja keinerlei Erfahrung mit solchen Dingen. Außerdem ist er ein Player. Das ist nur eine Masche, um mich zu bekommen. Und außerdem habe ich nie behauptet, dass er gut aussieht!", sage ich und höre Ranja lachen.

"Nein bloß nicht. Er hat ja nur wunderschöne Augen und tolle Wimpern. Sein markantes Gesicht und sein Geruch, seinen bombastischen Körper und sein Kleidungsstil, der nicht wie der, der anderen ist, passen ja gar nicht zu deinem Geschmack, nicht war, Shana?" Scheiße, sie hat recht. Trotzdem ist er hässlich. Es gibt noch tausend anderer Männer, die gut aussehen.

"Du findest sogar seine Schlüsselbeine und Nippel schön. Shana, du stellst dir bestimmt jede Nacht vor, wie ihr es treibt!" Schon wieder lacht sie.

"Halt's Maul! Ich-, ich liebe Schlüsselbeine und Nippel vor allem. Das hat rein gar nichts mit ihm zu tun!", rufe ich empört. Ich stehe wirklich auf Schlüsselbeine, sie sind meine Lieblingskörperteile. Und die Nippel.

"Jaja, aber zurück zum eigentlichen Thema. Laut deinen Erzählungen sind die Freunde von Charakter her total süß und nett. Sie haben dich mit Can vor diesem Cihan beschützt und haben Can gesagt, dass er dich daraus lassen soll. Ich glaube du solltest ihnen eine zweite Chance geben. Auch, wenn es dir schwerfällt." Sollte ich es wirklich tun?

Pro: Ramazan und Malik sind total süß, ich mag sie und sie mich und sie stehen mir zur Seite.
Kontra: Ähm... Fallen mir ernsthaft keine Kontra-Argumente ein?

"Shana? Bist du noch dran?", holt mich Ranja aus meiner imaginären Pro- und Kontra Auflistung raus.

"Ähm, ja bin ich."

"Also? Wirst du es tun oder nicht? Sie sehen gut aus, als ob du da widerstehen kannst", höre ich Ranja schelmisch sagen und kann mir ihren perversen Gesichtsausdruck vorstellen.

Hätte ich ihr nicht Bilder von den dreien geschickt, würde sie das jetzt nicht sagen. Als sie die Bilder zu Gesicht bekommen hat, hat sie wie eine Verrückte ins Telefon gebrüllt, wie gut sie doch alle aussehen. Sie meinte noch, dass sie sich jetzt auf jeden Fall an meiner Schule anmelden möchte. Zwar wollte sie sowieso ihr Abitur auf meiner Schule machen, aber diese drei Jungs haben ihr noch einen weiteren Ansporn gegeben, ihre Qualifikation zu kriegen. Ich atme tief durch. Vergeben oder nicht? Diese beiden sind so besonders für mich. Ich mag sie einfach, aber mein Nachtragen ist noch da. Die beiden haben ja eigentlich nichts gemacht. Es war ja Can. Ich kriege eine Snapchat-Benachrichtigung. Malik hat mich geaddet!

"Ranja, Malik hat mich gerade eben auf Snapchat geaddet." Wenn Viyan das wüsste.

"Hat er was geschrieben? Nimm ihn an!" Ich tue was Ranja sagt und kriege direkt eine Nachricht von Malik. Eigentlich wäre es ja nicht nötig gewesen, da mir eh jeder schreiben kann.

'Shana, sei uns bitte nicht sauer.' Gott, wie süß. Ich finde es total süß, wenn Jungs sowas schreiben. Ich erzähle Ranja, was Malik mir geschrieben hat.

"Ey, Shana. Komm schon, sei nicht so nachtragend. Ich kenne keine Jungs, die extra ein Mädchen anschreiben würden, die so ist wie du und sie um Verzeihung bitten." Wie bitte?

"Was soll das heißen: sowie ich?"

"Du bist stur, du hasst Menschen, deine Blicke, Gott bewahre jeden davor und wenn du nicht mehr redest, weil du beleidigt oder sonst was bist, oh Gott, du bist wie eine Wand! Oder wenn du aggressiv bist", zählt Ranja auf.

"Du zählst ja nur die negativen Aspekte auf. Du assoziierst mich mit allem schlechten!", gebe ich empört von mir.

"Und du benutzt beim Diskutieren, was du sehr oft machst, immer Fachwörter."

"Ich benutze auch so Fachwörter", rechtfertige ich mich.

"Das stimmt."

"Ich bin sehr nett und hilfsbereit!" Ranja fängt an zu lachen.

"Wenn du das wirklich bist, dann heiße ich Ayoub." So heißt ihr Bruder, mit dem sie sich immer streitet. Sie sagt immer, dass sie ihn hasst, aber ich bin mir sicher, dass sie ihn eigentlich ein wenig mag.

"Shana, du wirst ihnen verzeihen. Ich muss auflegen, meine Mutter zwingt mich zu putzen." Ich kichere.

"Dann geh mal schön putzen, sonst tötet sie dich noch", verabschiede ich mich.

Die Frage ist immer noch, ob ich anfangen soll zu verzeihen oder immer noch nachtragend bleiben soll.

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