Danger ↣ l.t

phenomenalien

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»Du musst dich von mir fernhalten, ich meine es Ernst.« »Aber ich will mich nicht mehr von dir fernhalten!« »... Еще

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phenomenalien


F A Y E

Ein lautes Quietschen am anderen Ende der Leitung verriet, dass er gerade eine Vollbremsung hingelegt hatte. Ich hoffte inständig, dass niemand hinter ihm fuhr.

"Was hast du gerade gesagt?", energisch atmete er ein und aus, während ich versuchte, den Schatten vor meinem Fenster zu ignorieren.

"Ich... Ich glaube, da ist jemand vor meinem Fenster.", wiederholte ich, versuchend, das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. Doch mir war klar, das Louis das trotzdem vernehmen konnte; vor ihm konnte ich nichts verstecken.

"Soll ich nachsehen?", fragte ich leise, nachdem ein paar Augenblicke nichts außer sein stetiger Atem zu hören war. Ich wusste, dass seine Gedanken innerlich rasten. Zumindest hätten das meine getan, wenn ich in seiner Haut stecken würde. Bei mir schwebte im Moment nur ein Gedanke im Kopf; Wer stand vor meinem Fenster?

Ich war mir ziemlich sicher, dass da jemand stand. Ich habe die Bewegung im Augenwinkel gesehen und außerdem konnte man eine menschliche Silhouette ausmachen, auch wenn es dunkel war.

"Nein," kam es bestimmt zurück, "Du wirst dich nicht bewegen, hast du verstanden?"

Ich schluckte. "Aber da steht jemand! Wie soll ich da still bleiben?" flüsterte ich, denn ich hatte irgendwie das Gefühl, als wenn diese Person mich verstehen konnte. "Ich habe Angst, Louis," fügte ich hinzu.

"Scheiße," hörte ich ihn murmeln, "Bleib ruhig. Bleib einfach ruhig."

"Nein," erwiderte ich und ich hatte keine Ahnung, wieso ich das gesagt hatte. Und doch sprach ich meine Gedanken weiter aus, so als wenn ich die Kontrolle über meinen Mund verloren hatte, "Ich werde nachsehen. Das Fenster ist zu, er wird schon nicht reinkommen. Ich will nur sehen, ob da wirklich jemand steht und wer das ist."

Ich hörte ihn laut ausatmen. Ich wusste, dass er wütend wurde, aber ich war hier mit der Vermutung, dass jemand vor meinem Fenster stand und nicht er. Und ohne Gewissheit nur da zusitzen und abzuwarten, konnte ich nicht. Das machte mich nur noch nervöser und jagte mir um einiges mehr Angst ein.

"Faye...", in seinem Ton lag etwas warnendes, etwas bedrohliches, was mich innehalten ließ. "Hör auf mit dem Scheiß und bleib liegen," befahl er.

Ich antwortete nicht und setzte mich stattdessen auf. Ein schmerzhaften Stechen in meiner Brust ließ mich zusammenzucken und aufstöhnen. Jetzt hatte ich mich sowieso verraten.

"Bleib liegen.", zischte er und ich könnte wetten, dass er die Zähne zusammengebissen hatte. Er war wütend, ohne Zweifel.

"Nein, Louis. Ich will wissen, we-" ich unterbrach mich selbst mit einem schmerzerfüllten Stöhnen, als ich vorsichtig aufstehen wollte.

"Faye, ich sage es zum letzten Mal. Bleib verdammt nochmal liegen!"

Mit seiner Stimme im Ohr, ließ ich das Handy auf der weißen Bettdecke liegen und setzte meine nackten Füße auf den kalten Boden auf. Kurz zuckte ich wegen der Kälte zusammen, bevor ich mich zusammenriss, mein Gewicht auf meine Beine verlagerte und langsam aufstand. Doch ein leichtes Ziepen in meinem Arm erinnerte mich daran, dass ich immer noch mit der Maschine verkabelt war. Vorsichtig und etwas zögerlich zog ich die mit Schläuchen verbundenen Nadeln aus meinem Arm. Es war ein komisches Gefühl.

"Ich schwöre bei Gott, wenn du jetzt verdammt noch mal nicht wieder ins Bett zurückgehst...", er ließ die Drohnung offen, was sie noch viel schlimmer darstellte. Aber irgendwie erreichten seine Worte mein Gehirn nicht mehr, denn alles worauf ich mich konzentrierte, war das Fenster vor mir. Die Person musste bemerkt haben, dass ich auf sie aufmerksam geworden bin, denn sie fing an, sich kaum merkbar zu bewegen.

Mehr oder weniger entschlossen und meine Angst so gut es ging verbergend, machte ich den ersten Schritt... Und wäre fast wieder zurück auf das Bett gekippt. Farbige Punkte tanzten in meinem Sichtfeld umher, als ich versuchte, mein Gleichgewicht zu halten. Vielleicht hätte ich auf Louis hören, und im Bett bleiben sollen. Kurz verschwamm meine Sicht, bevor sich alles in meinem Kopf zu drehen begann und es sich so anfühlte, als wenn in meiner Brust ein Feuer entfacht wurde. Mit wackeligen Knien klammerte ich mich an die piepende Maschine, die neben mir stand und wartete, bis meine Sicht wieder etwas besser wurde.

"Faye? Faye, wenn du jetzt nicht sofort-" "Mir geht's gut!", unterbrach ich ihn gereizt, sobald es mir etwas besser ging und schüttelte den Kopf. Louis konnte mich jetzt nicht mehr von meinem Vorhaben abbringen, das wusste er. Deshalb war er auch so wütend. Und ich war unglaublich froh, dass er nicht hier war. Sonst wäre ich einen Kopf kürzer, wenn nicht sogar noch mehr.

"Ich drehe um," hörte ich ihn entschlossen sagen, bevor ich zum Fenster taumelte. Der Schatten vor der Scheibe bewegte sich nicht, doch ich wusste, dass er noch da war. Er musste noch da sein. Mit etwas zitternden Fingern schob ich die Gardine langsam zur Seite und sah gerade noch, wie die in schwarz vermummte Gestalt vom Fensterbrett sprang und in der Dunkelheit verschwand. "Verdammt," flüsterte ich leise, als ich ihr hinterherstarrte. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen konnte war, dass es sich hundertprozentig um einen Mann gehandelt hatte.

"Louis, du kannst wieder umdrehen," murmelte ich kleinlaut, wohl wissend, dass ich gleich etwas erleben kann.

"Willst du mich verarschen?", brüllte er und ein dumpfer Schlag ertönte. Wahrscheinlich hatte er auf das Lenkrad eingeschlagen.

"Es tut mir leid, er ist schon weg," sagte ich leise. "Er?", zischte Louis und auch wenn er nicht mehr brüllte, konnte ich förmlich die Wut in ihm beben spüren.

"Ja. Es war ein Mann, da bin ich mir hundertprozentig sicher."

"Schön," entgegnete er sarkastisch, "Hast du sonst noch was erkannt?"

Dafür, dass er nicht wollte, dass ich zum Fenster ging, war er jetzt aber ziemlich auf Informationen aus. "Er war schwarz gekleidet, mehr konnte ich nicht sehen."

Er seufzte. "Wenn Liam draufgeht, ist das alles deine verdammte Schuld."

"W-Was?", keuchte ich geschockt, "Was ist mit Liam?"

"Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung und er ist abgehauen. Jace suchen gehen." Seine Stimme klang zwar teilnahmslos, aber ich wusste, dass es ihn zusetzte. Liam war sein bester Freund. Zumindest vermutete ich das. Aber wieso hat er es nicht vorher gesagt? Dann hätte ich es gar nicht erst darauf ankommen lassen, dass er Zeit verliert und wieder umdreht. Gott, dann wäre mir sogar die Person vor dem Fenster egal gewesen, hauptsache, Louis kam so schnell wie möglich zu Liam.

"Tut mir leid... Wo glaubst du, ist er?"

"Glaubst du wirklich, dass ich dir das jetzt sagen werde?", knurrte er und mir war klar, so zutun, als wenn ich nicht gerade eben Louis' Befehl missachtet und ihn von Liam abgebracht hätte, war auf jeden Fall der falsche Weg.

"Tut mir leid," murmelte ich und senkte schuldbewusst den Kopf, auch wenn er mich nicht sehen konnte. Es kam keine Antwort mehr darauf und mir wurde klar, dass ich meine Chance, mich mit ihm normal zu unterhalten, verspielt hatte. Wütend auf mich selbst, legte ich mich hin und schaute an die weiße Decke über mir, das Handy neben meinem Ohr liegend. Erst war er wütend auf mich, weil er dachte, ich hätte Angst vor ihm. Dann hatte ich es geschafft, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, da musste ich ihn natürlich wieder wütend machen. Was ging in dem Moment in meinem Kopf falsch? Normalerweise wäre ich wie versteinert im Bett liegen geblieben, die Augen zugekniffen und darauf wartend, dass der Schatten endlich verschwinden würde. Aber diesmal habe ich mich nicht nur einem wütenden Louis widersetzt, sondern bin auch noch zum Fenster hingegangen. Und in dem Moment traf mich eine Erkenntnis, die mich fast umhaute; Er macht mich mutig.

In seiner Gegenwart fühle ich mich wie ich selbst und brauche keine Angst davor zu haben, dass er mich verurteilte. Ich wusste nicht warum, aber ich wusste, dass er mich niemals verurteilen würde. Wenn er um mich herum ist, fühle ich mich einigermaßen stark. Denn schon dass ich überhaupt mit ihm redete, ließ mich mutig und stark fühlen. Wer würde schon freiwillig mit Louis reden wollen, wenn man nicht gerade so wie er war? Nicht, dass ich irgendwas gegen sie oder Louis hätte, aber genau so denken doch die 'normalen' Menschen. Die Menschen, die voll mit Vorurteilen gegenüber dem Unbekannten sind. Gut, ich gebe zu, auch ich hatte anfangs Angst vor Louis, aber so wie er sich gegenüber mir verhielt, war das auch berechtigt.

Es verging eine Weile, in der niemand von uns etwas sagte. Ich, weil ich Louis nicht noch mehr reizen wollte und er... Weil er einfach keine Lust hatte. Und natürlich weil er wütend war. Erst, als ich hörte, wie er plötzlich das Handy griff, wurde ich aufmerksam und kam aus meinen Gedanken. Es raschelte, eine Autotür wurde zugeknallt und knirschende Schritte folgten. Ich vermutete, dass er gerade einen Kiesweg entlanglief. Gerade, als das Geräusch eines quietschenden Tores die sonstige Stille durchschnitt, fing meine... Blase an zudrücken. Oh nein. Ich versuchte dieses Gefühl ein paar Minuten lang zu unterdrücken, musste aber relativ schnell feststellen, dass dies gar nicht mal so einfach war. Unwillkürlich musste ich daran denken, was Louis jetzt sagen würde; Verfickte Scheiße.

"Louis?" Meine Stimme klang schon fast gequält.

"Was?", erwiderte er leise, sodass ich ihn kaum verstehen konnte.

"Ich..." stammelte ich mit wahrscheinlich rot anlaufendem Gesicht, "I-Ich müsste... Ich muss mal. Wohin. Du weißt schon..." Oh Gott.

"Dann geh doch," sagte er genervt, wahrscheinlich hatte er noch nicht verstanden, worauf ich hinaus wollte.

"A-Aber... Kann ich das Handy-... Kann ich es nicht einfach hier lassen?"

"Oh nein," Ich konnte ganz genau das süffisante Grinsen in seiner Stimme raushören. Dieser Mis- "Ich will kein Risiko eingehen."

"Ach komm schon! Ich kann doch das Handy nicht mit..." ich senkte meine Stimme ein wenig, "Nicht mit auf die Toilette nehmen!"

"Doch, das kannst du. Und das wirst du auch tun."

"Louis, das kann ich nicht machen!"

"Und ob. Ihr Frauen geht doch sowieso immer zu zweit auf Toilette, sei doch froh, dass du Gesellschaft hast." Zu meiner Überraschung lachte er einmal kurz auf, was mich gefreut hätte, wäre ich nicht in so einer bizarren Situation.

"Ich hasse dich," fauchte ich schließlich beleidigt, als mir klar wurde, dass ich gar keine andere Option hatte. Und würde ich mich ihm wieder widersetzen, bräuchte ich ihm nie wieder unter die Augen treten. Er würde mich umbringen.

"Wir beide wissen, dass du das nicht tust," erwiderte er. Es überraschte mich ein wenig, dass er in so einer, eigentlich ziemlich ernsten Situation, noch so... Locker war. So als wenn es ihm gar nichts ausmachte, dass sein bester Freund in Gefahr war. Und man bemerke, dass er gerade eben noch alles andere als auf Scherzereien aus war.

Seine letzte Bemerkung ignorierend schwang ich meine Füße über die Bettkante und hievte mich auf meine Beine. Mein Gang war zwar, wie gerade eben auch, etwas wackelig, aber das war nicht das Problem. Das Problem war, dass ich soeben feststellen musste, dass mein Zimmer kein extra Badezimmer besaß. Seufzend verstaute ich das Handy in der Vordertasche meines Krankenhauskittels, welches glücklicherweise nicht hinten offen war, und lief zur Tür.

Meine Augen mussten sich erst an das helle Licht auf dem Flur gewöhnen, da in meinem Zimmer gerade die ganze Zeit Dunkelheit herrschte. Stark blinzelnd bahnte ich mir meinen Weg durch leere Krankenbetten, Rollstühle und gehetzte Krankenschwestern. Eine davon fragte mich, wo ich denn hinwollte, woraufhin ich fragte, wo die Toiletten seien. "Geradeaus, den Gang hinunter und am Ende rechts rum," war ihre Antwort, bevor sie einem Arzt hinterherhetzte.

Nachdem ich einmal mit einem Patienten zusammenstieß und durch eine weitere Krankenschwester aufgehalten wurde, erreichte ich endlich das ersehnte Badezimmer und war unglaublich froh, dass es nicht besetzt war. Vorsichtig tastete ich nach dem Lichtschalter. Eine grelle Neonlampe flackerte auf, woraufhin ich erstmal die Augen zukniff und die Tür hinter mir schloss. Als ich die Augen wieder öffnete, blickte ich in meine eigenen grauen Augen. Mit gerunzelter Stirn lehnte ich mich vor, stützte mich am Rand des Waschbeckens ab und betrachtete mein unnatürlich blasses Gesicht. Unter meinen Augen waren leichte Augenringe zu erkennen, meine Haare hingen lasch und komplett durcheinander über meinen Schultern, während meine Lippen trocken und eingerissen waren. Kurz formuliert; Ich sah aus, wie ein Geist. Seufzend stieß ich mich vom Waschbecken ab und wandte mich der Toilette zu. Vorher legte ich das Handy auf einem Regal unter dem Spiegel. Ich wollte wirklich nicht, dass Louis zu viele Details mitbekam. Es war schon schlimm genug, dass er überhaupt telefonisch mit dabei war. Nach kurzer Zeit stand ich schon wieder beim Waschbecken und wusch mir die Hände, als plötzlich eine raue Stimme ertönte.

"Faye?"

Ich erschrak mich so sehr, dass ich mir ausversehen etwas Wasser ins Gesicht spritzte. Ich hatte für einen kurzen Moment vergessen, dass Louis immer noch am anderen Ende des Handys war. Mit laut klopfendem Herzen trocknete ich mir mein Gesicht mit ein paar Tüchern ab, während ich Louis antwortete.

"Ja?"

"Egal was du gleich hören wirst, du wirst keinen Laut von dir geben, in deinem Zimmer bleiben und auf keinen Fall auflegen, hast du verstanden?", erwiderte er leise, sodass ich erst Mühe hatte, ihn zu verstehen. Auch wenn seine Befehle mir etwas Angst machten, stimmte ich ihm nach kurzer Zeit des Zögerns leise zu. Liam war jetzt eindeutig wichtiger, als mein Verlangen, ihm zu widersprechen.

"Gut. Bist du schon dort?"

"Nein, ich bin noch im Bad," antwortete ich und nahm das Handy in die Hand. Mit wenigen Fingerbewegungen stellte ich es wieder leise, damit nicht gleich das ganze Krankenhaus alles zwischen uns mitbekam.

"Dann beeil' dich, ich kann nicht ewig warten," sagte er und ich konnte fühlen, wie angespannt er sein musste. Schnell ließ ich das Handy wieder in die Vordertasche meines Kittels wandern, bevor ich die Tür öffnete und mich auf den Weg in mein Zimmer machte. Ich hatte gerade einmal die Hälfte meines Weges zurückgelegt, als eine Stimme mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

"Miss Watson!"

Sofort wirbelte ich herum, um meinem Peiniger ins Gesicht zu schauen. Überrascht hob ich die Augenbrauen, als mich ein Arzt im weißen Kittel und einem Klemmbrett unter dem Arm scharf musterte. "Wieso sind Sie nicht im Bett? Und wo sind..." Er hielt kurz inne und betrachtete meinen Arm, "Sagen Sie mir bitte nicht, Sie haben sich die Infusionen selbst aus dem Arm gezogen."

Unbehaglich stand ich da, überlegte, woher er meinen Nachnamen kannte und nickte kurz beschämt. Mir war klar gewesen, dass ich das nicht hätte tun dürfen, aber sonst hätte ich nicht aufstehen können.

"Glauben Sie etwa, diese ganzen Medikamente wären nicht wichtig? Nicht zu vergessen, die Messwerte, die wir benötigen," sagte er und schüttelte den Kopf.

"Es tut mir leid, ich musste dringend auf die Toilette," versuchte ich mich da rauszureden, aber im Endeffekt hatte ich es nur noch schlimmer gemacht.

"Und wozu glauben Sie, gibt es diese roten Knöpfe an den Wänden? Sie hätten nur draufdrücken müssen und es wäre sofort jemand gekommen. Miss Watson, Sie können nicht einfach so durch die Flure laufen! Es besteht immer noch die Gefahr, dass Ihre Wunde wieder aufreißt und Sie innere Verletzungen erleiden."

Der Mann vor mir rieb sich seinen Nasenrücken zwischen zwei Fingern und brachte mich dazu, mich schuldig zu fühlen. Aber andererseits konnte ich doch nicht wissen, wie es um mich stand. Louis hatte mir nur erzählt, dass ich angeschossen wurde. Mehr wusste ich nicht. Doch jetzt, wo ich darüber nachdachte, sah ich ein, dass ich wirklich diesen Knopf hätte drücken müssen. und das, bevor ich aufgestanden war und zum Fenster ging. Ich ließ meinen Kopf leicht hängen und nickte schuldig. "Tut mir leid," murmelte ich nochmal zerknirscht und wagte es nicht, hochzuschauen.

Ich vernahm nach kurzer Zeit ein erschöpftes Seufzen, das mir sagte, dass er nicht mehr ganz so aufgebracht deswegen war.

"Gehen Sie einfach wieder zurück in Ihr Zimmer, ich werde Ihnen eine Assistentin vorbeischicken. Und bleiben Sie ruhig, Sie dürfen auf keinen Fall irgendwelche hektischen Bewegungen vollführen, haben Sie mich gehört?"

Ich nickte beschwichtigend und drehte mich um, um seinen Anweisungen nachzukommen. Als ich den Raum betrat, war er immer noch so dunkel, wie als ich ihn verlassen hatte. Die zuvor aufgezogenen Gardinen flatterten mit dem Wind, der durch das offene Fenster wehte. Mit einem schweren Seufzen schloss ich die Tür hinter mir und setzte meine Füße in Bewegung, Richtung Krankenbett. Und es war erst dann, als mir etwas klar wurde, das mich dazu brachte, stocksteif stehenzubleiben. Mit geweiteten Augen starrte ich nach vorne, auf die im Wind flatternden Gardinen, unfähig mich zu bewegen und mein Atem kam abgehackt aus meinem trockenen Mund. Ich hatte das Fenster nicht geöffnet. Das war hundertprozentig nicht ich. Ich wollte irgendwas sagen, einfach irgendwas, damit Louis bescheid wusste, aber es wollte einfach kein Laut meinen Lippen entschwinden. Nicht ein einziger Ton. Mein Herz raste ungesund schnell, ebenso wie meine Gedanken. Wieso war das Fenster auf? Wer hat es aufgemacht? Und wo ist dieser jemand? Gerade, als ich im Inbegriff war, mich umzudrehen und zu schauen, ob hier noch jemand außer mir war, bewegte sich etwas in meinem Augenwinkel. Ein Schatten. Eine menschliche Silhouette, die sich langsam von der hintersten und dunkelsten Ecke meines Zimmers auf mich zubewegte. Ich öffnete meine Lippen einen spaltbreit, um loszuschreien, als diese Person plötzlich hervorgeschossen kam und mir eine Hand auf den Mund presste. Ich spürte, wie sich jede einzelne Pore meines Körpers mit rasender Angst füllte, wie mein Gehirn sich auf die verschiedensten Szenario bereit machte und darauf wartete, wann die Person endlich zuschlagen würde. Der Körper der Person hinter mir drückte mich an seine Brust, sodass ich mich in diesem Griff seinerseits nicht mehr bewegen konnte. Doch plötzlich lockerte sich eben dieser Griff und eine mir bekannte Stimme fragte etwas verwundert, "Faye?"

Die Erleichterung strömte durch meinen Körper und noch nie hatte ich sie mir mehr gewünscht. Als ich nickte und die Person hinter mir mich langsam losließ, brannten meine Augen vor Tränen der Erleichterung. Ich hatte so panische Angst gehabt...

"Liam! Was machst du hier? Louis sucht dich und ich weiß nicht wo er ist, er ist bestimmt in Gefahr, wieso hast du ni-", ich wurde durch ihn unterbrochen.

"Woher weißt du, dass Louis mich sucht?", fragte er und sah so aus, als könnte er es nicht fassen. Dabei hatte ich noch viel mehr einen Grund, das alles hier nicht zu fassen.

"Ich... Er war hier. Und er hat mich gebeten, mit ihm in Verbindung zu bleiben," antwortete ich etwas perplex und holte zum Beweis mein Handy aus meiner Vordertasche. Erst da fiel mir auf, dass wir nicht gerade leise gesprochen hatten und er das bestimmt mitbekommen hatte. Zu meiner Überraschung lachte Liam einmal auf, bevor er mir das Handy aus der Hand nahm und flüsternd hineinsprach.

"Louis?" Ich konnte von Liam's Gesicht ablesen, dass Louis nicht gerade erfreut war, einen Anruf von Liam ausgerechnet in dieser Situation zu bekommen.

"Ich hab' ihn bis hier her verfolgt," hörte ich Liam sagen, bevor er leise "Ja" sagte. Meinte Liam mit "ihn" etwa Jace? War Louis und Liam's Chef wirklich hier und schlich im Krankenhaus herum?

Als Liam mir plötzlich mein Handy vor die Nase hielt, schaute ich ihn verwirrt an. "Du sollst rangehen," zuckte er mit der Schulter und schob sich die Hände sofort in die Hosentaschen, als ich es ihm abnahm.

"Ist alles in Ordnung?", fragte ich und setzte mich nebenbei auf das Bett. Liam schaute währenddessen wachsam aus dem Fenster, durch das der Mond schien.

Es folgte ein wütendes Schnauben am anderen Ende der Leitung, "Ich war gerade dabei, diese verfluchte Fabrik wieder zu verlassen. Seit wann ist Liam da?"

"Ich weiß es nicht genau. Als ich in mein Zimmer kam, war das Fenster offen und er stand in der Ecke. Er hat mir echt einen Schrecken eingejagt...", lachte ich nervös, auch wenn es ganz und gar nicht der richtige Zeitpunkt dafür war.

"Wer war das mit dem du geredet hast, bevor du ins Zimmer gekommen bist?"

"Ich... Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, von was du gerade redest," gab ich nervös zu und dachte nach.

"Du hast mit Jemandem geredet, ich konnte es hören. Du hast dich für irgendwas entschuldigt." Ich vernahm das Zuknallen einer Autotür, während ich angestrengt nachdachte. Bei wem soll ich mich denn entschuldigt haben? Als ich hörte, wie er den Motor startete, ging mir plötzlich ein Licht auf.

"Achso, das war ein Arzt. Er fand es nicht gerade sonderlich gut, dass ich schon durch's Krankenhaus gelaufen bin. Er meinte, meine Wunde hätte wieder aufgehen können."

"Du hättest auf mich hören sollen," meinte er plötzlich ernst.

"Wie meinst du das?" Ehrlich gesagt wusste ich ganz genau wie er das meinte, aber ich wollte das Ganze ein wenig herauszögern.

"Du hättest einfach im Bett liegen bleiben und das machen sollen, was ich dir gesagt habe, Faye. Ich mag es nicht, wenn du meine Befehle missachtest." Ich konnte mit Sicherheit sagen, dass er deswegen noch immer wütend auf mich war. Aber ich verstand nicht wirklich, warum. Es ist nichts passiert, also warum so eine große Sache daraus machen?

"Louis, es ist nichts passiert. Mir geht es gut," murmelte ich und spielte mit der Bettdecke unter mir. Ich warf einen flüchtigen Blick zu Liam, der noch immer aus dem Fenster schaute.

"Darum geht es verdammt nochmal nicht. Du hättest damit fast den gesamten Plan auf's Spiel gesetzt!" Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter, was mir ehrlich gesagt etwas Angst machte. Doch da war noch etwas anderes, ein viel intensiveres Gefühl, das mir einen Stich durch's Herz jagte. Enttäuschung. Die ganze Zeit war ich in dem Glauben, er wolle nicht, dass ich aus dem Bett stieg, weil er sich Sorgen über meine Gesundheit machte. Weil er sich um mich Sorgen machte. Doch nun wurde mir klar, dass es ihm nur um seinen Plan ging, Liam suchen zu gehen. Nicht dass ich es nicht gut fand, dass er Liam suchen gehen wollte. Nein, im Gegenteil. Ich war wirklich erleichtert darüber, dass es Liam letztendlich gut ging. Aber ich hatte einen kleinen Schimmer Hoffnung in mir, er würde sich wirklich für mein Wohlergehen interessieren. Doch dem war leider nicht so.

"Oh," wisperte ich mit zitternder Stimme, wünschte, ich hätte sie unterdrücken können, "Das tut mir leid." Und dann legte ich einfach auf, da ich wusste, dass ich sonst losgeschluchzt hätte. Und das wollte ich vor ihm nicht, zumal ich es ihm nicht erklären könnte. Ich schmiss das Handy auf mein Kissen und zog meine Knie an meinen Körper. Nicht eine Sekunde später vibrierte mein Handy und ich konnte von hier aus Louis' Namen sehen. Ich zwang mich dazu, nicht darauf einzugehen und starrte, wie Liam gerade, aus dem Fenster. Doch das vibrieren wollte nicht aufhören und irgendwann drehte Liam sich um.

"Stress?", fragte er, als er scheinbar Louis' Namen von dort aus entziffern konnte. Ich zuckte noch immer aus dem Fenster starrend mit den Schultern, signalisierte ihm, wie ich hoffte, dass ich nicht darüber reden wollte. Er verstand es scheinbar, denn danach war erstmal für ein paar Minuten stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hing. Ein Seufzen von Liam war schließlich der Grund, weshalb ich von meinen Gedanken an Louis abgelenkt wurde. Er setzte sich neben mir auf's Bett und fuhr sich einmal durch die Haare, bevor er seine Arme auf seine Oberschenkel abstützte und wieder aus dem Fenster schaute. In dem Moment bewunderte ich ihn für seine Ruhe und die Gelassenheit, die er auszustrahlen schien.

"Was auch immer er angestellt hat, nimm's ihm nicht übel. Manchmal ist er etwas langsam wenn es darum geht, Gefühle anderer Menschen einzuschätzen," sagte er und lächelte ein klein wenig dabei.

"Was meinst du damit?", fragte ich ihn leise und betrachtete ihn von der Seite.

"Nun ja, was für andere Menschen offensichtlich ist," er schien kurz zu überlegen, wie er sich ausdrücken sollte, "Ist für ihn nur ein Rätsel, mit dem er sich nicht wirklich auseinandersetzen will. Verstehst du, wie ich das meine?"

"Ehrlich gesagt nicht wirklich...", zögerte ich ein wenig und runzelte die Stirn. Ich vernahm, wie sein Piercing an der rechten Augenbraue das Mondlicht widerspiegelte.

"Für mich zum Beispiel ist es offensichtlich, dass du auf Louis stehst." Ich machte Anstalten, ihn mit knallrotem Kopf zu unterbrechen, doch er hob nur seine Hand, um mich davon abzuhalten und fuhr fort. "Streite es nicht ab, ich bin nicht blind, Faye."

Peinlich berührt vergrub ich meinen Kopf in meine Knie und hoffte, dass meine Haare mein Gesicht vollkommen verdeckten. Wie konnte es so offensichtlich sein, dass ich in Louis verliebt bin? Dieses ganze Gespräch nahm eine völlig falsche Richtung an. Ich wollte nicht über Louis reden, und schon gar nicht über meine Gefühle gegenüber ihm. Liam lachte über meine Verhaltensweise, redete aber unbeirrt weiter.

"Aber für Louis ist es nicht offensichtlich. Er denkt, er könnte mit dir reden wie er will, weiß aber nicht, wie seine Worte dich verletzten können. Du kannst es ihm nicht wirklich übel nehmen, solange du ihm nichts von deinen Gefühlen erzählst." Still hörte ich ihm zu. Mir war das Ganze viel zu peinlich, als dass ich irgendwas darauf sagen könnte.

"Wie gesagt, er kann sowas nicht wirklich gut einschätzen, was wahrscheinlich größtenteils mit seiner Vergangenheit zutun hat," seufzte er, "Aber davon werde ich dir nichts erzählen. Das muss er entscheiden, ob er es dir erz-"

"Hat er schon," unterbrach ich ihn, um ihn etwas weiter von dem Liebes-Gespräch zu locken.

Als einige Sekunden darauf keine Antwort folgte, schaute ich unsicher hoch um zu sehen, wie Liam mich mit offenem Mund anstarrte.

"Was hast du gerade gesagt?", fragte er, als er sich wieder zusammengerissen hatte, schaute aber immer noch etwas geschockt drein.

"Er hat mir davon erzählt," wiederholte ich und betrachtete Liam's Reaktion.

"Was genau hat er dir erzählt?"

"Ich weiß nicht, ob er da-"

"Schon okay, erzähl's mir einfach," entgegnete er ungeduldig.

Ich wusste nicht recht, ob es richtig war, ihm davon zu erzählen. Aber andererseits war er Louis' bester Freund und wusste es wahrscheinlich ohnehin schon.

"E-Er hat mir von einem Waisenhaus erzählt. Und der Heimleiterin, die... ihm grausame Dinge angetan hat." Ich hielt kurz inne, als ich an den Tag an diesem wunderschönen Platz zurückdachte, doch räusperte mich nach kurzer Zeit und fuhr fort. "Er meinte, er hätte früher Panikattacken gehabt und dass sein damaliger bester Freund ihm durch diese Zeit geholfen hätte. Eines Tages wollte er einem kleinen Mädchen heimlich was zu Essen bringen, aber die Heimleiterin hat ihn erwischt, er hat eine Panikattacke bekommen und lag im Krankenhaus." Mir stiegen wieder Tränen in die Augen, als ich darüber nachdachte, doch ich wollte nicht vor Liam weinen. "Und dann wäre er mit vierzehn abgehauen."

Nach ein paar Sekunden riskierte ich einen Seitenblick zu Liam und sah, wie er sprachlos da saß und mich anstarrte. Ich fühlte mich ein wenig unwohl unter diesem Blick, da ich nicht sagen konnte was er gerade dachte, oder ob ich irgendwas Falsches gesagt hatte.

"Ich weiß gerade gar nicht, was ich sagen soll," fing er an zu Lächeln, um die Stimmung ein bisschen aufzulockern. "Louis würde sowas nicht einfach herumerzählen, wenn er dieser Person nicht vertrauen würde. Niemand wusste davon, bis auf mir und Louis. Und jetzt auch du. Wow, ist dir überhaupt klar, was für eine Ehre das ist? Ist dir klar, was das bedeutet?" Er gab mir gar keine Zeit zum Antworten, denn er redete einfach weiter, "Das heißt, er mag dich."

Sofort bereitete sich die Hitze in meinem Gesicht aus und ich ignorierte panisch das Kribbeln in meiner Magengegend, als ich den Kopf schüttelte. "Nein, tut er nicht. Ich habe ihn praktisch dazu gedrängt, es mir zu erzählen." Skeptisch betrachtete er mich, während ich nervös meine Hände knetete.

"Selbst wenn es so wäre. Wenn er es nicht wirklich gewollt hätte, hätte er es dir auch nicht erzählt, glaub mir. Und das bedeutet, dass er dich mag," lächelte er und es war so ansteckend, dass ich es einfach erwidern musste.

Genau in dem Moment flog plötzlich die Tür auf und ich erschrak mich so sehr, dass ich beinahe vom Bett gefallen wäre, wenn Liam mich nicht festgehalten hätte. Ich ignorierte das schmerzhafte Stechen in meiner Brust und drehte mich zur Tür um, in der ein mehr als nur wütender Louis stand. Ich schluckte kaum merklich und senkte den Blick, um Liam das Reden zu überlassen.

"Ich glaube ich bin in der Lage, selbst zu entscheiden wen ich mag und wen nicht.", in seiner Stimme lag nichts außer Kälte und mir lief ein Schauder den Rücken hinab als ich darüber nachdachte, ob und wie viel er wohl sonst noch von dem Gespräch zwischen uns beiden mitbekommen hatte.

"Hab' nie etwas anderes behauptet," erwiderte Liam und obwohl ich wusste, dass er nicht mit mir redete, konnte ich Louis' durchbohrenden Blick auf mir spüren.

"Ich will mit Faye reden," Ruckartig fuhr mein Kopf bei seinen Worten nach oben. Das kam jetzt gerade ziemlich unerwartet. Wieso will er mit mir reden? Wegen gerade eben? Wahrscheinlich. Bin ich dafür bereit? Nein. Aber nach meiner Meinung wird hier leider nicht gefragt. Denn als Liam keine Anstalten machte zu gehen, fügte Louis etwas bedrohlicher hinzu, "Alleine." Liam tat so, als hätte er meinen flehenden Blick nicht gesehen und lief geradewegs zur Tür hinaus. Das Geräusch der zufallenden Tür war mein Todesurteil. Mit gesenktem Blick saß ich im Schneidersitz auf meinem Bett, während er sich an der Wand anlehnte und mich beobachtete.

"Was war das gerade?", fragte er, ohne irgendwie drumherumzureden. Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern, denn ich konnte es ihm nicht erklären, ohne dass er mich für verrückt erklären würde. "Faye, ich will eine ehrliche Antwort von dir. Warum hast du einfach aufgelegt?"

"Ich... Ich hatte etwas zutun. Dringend." Ich schaute ihm nicht in die Augen und biss mir auf die Unterlippe.

"Lüg mich nicht an," sagte er, seine Stimme unerklärlicherweise eine Spur sanfter. Ich hatte schon fast vergessen, dass ich nicht lügen konnte und er das wusste.

"Ich- Woher willst du wissen, dass das gelogen ist?", fragte ich trotzdem nach. Und diesmal schaute ich ihn auch an. Sein Blick war undurchdringlich und glich einem Röntgenblick, der mich analysierte und schließlich durchschaute. Das helle Mondlicht spiegelte sich in seinen Augen, sodass es aussah, als ob seine Augen funkelten; wie zwei Saphire.

"Weil..." fing er an, drückte sich von der Wand ab und lief in drei großen Schritten zum Bett, bis er direkt vor mir stand und ich den Kopf in den Nacken legen musste, um zu ihm hochzuschauen. Er lehnte sich hinunter, bis seine Nase nur noch wenige Zentimeter von meiner entfernt war und stützte sich mit den Händen neben meinen Oberschenkeln auf dem Bett ab. "...ich dich kenne." Sein leicht minziger Atem wurde mir ins Gesicht gehaucht, was eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper verursachte. Ohne zu Blinzeln hielt sein Blick meinen fest, während ich meinen Mund auf und wieder zu machte, unfähig, irgendetwas zu antworten. Gerade, als Louis Anstalten machte, sich wieder zurückzuziehen, griff ich mit einer Hand in seinen Nacken, zog ihn zu mir und drückte meine Lippen auf seine. Ich wusste nicht, was mich in diesen Moment dazu geritten hatte. Aber als Louis den Kuss ohne zu zögern erwiderte und mich augenblicklich näher zu ihm heranzog, wollte ich nicht mehr, dass dieser Moment endete. In meiner Magengegend zog sich alles zusammen, mein Herz setzte Schläge aus, nur um dann wieder schneller zu schlagen, während er seine Lippen energisch gegen meine bewegte und ich seine Hände an meinen Hüften spüren konnte.

Als mir langsam der Atem ausging, löste ich mich vorsichtig von ihm. Zögerlich öffnete ich meine Augen und begegnete sofort seinen intensiven Blick. Nachdenklich betrachtete er mich, während er sich einmal mit der Zunge über die leicht pinken Lippen strich. "Wofür war das jetzt?", fragte er nach einer Weile und legte den Kopf etwas zur Seite. Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss und drehte peinlich berührt meinen Kopf weg. Wieso hatte ich das gerade getan? Augenblicklich fühlte ich kalte Finger unter meinem Kinn, die meinen Kopf wieder zu ihm drehten. Ein ernster Ausdruck lag auf seinem Gesicht als er sprach, "Ich habe nicht gesagt, dass das schlecht war."

Und gleich darauf beugte er sich wieder hinunter, seine Lippen verschmolzen mit die meinen.


______________

Hey Leuddies,

erstmal muss ich mich (mal wieder) für das längst überfällige Update entschuldigen. Ehrlich gesagt weiß ich selber nicht genau, was da jetzt so lange gedauert hat oder woran das gelegen hat. Ich hoffe inständig, dass ihr mir (zum hunderttausendsten Mal) wieder verzeihen könnt und ihr dieses Kapitel genossen habt.

btw, irgendwie hat Louis hier ziemlich viele Stimmungsschwankungen... Sorry for that. xD

Naja, hier ist schon wieder der Zeitpunkt des Verabschiedens gekommen, also wünsche ich euch allen da draußen noch einen schönen Abend.

(P.s, In 50 Tagen kommt der Weihnachtsmann schon! O.o)

(P.p.s, Danger wurde übrigens am 10. Oktober ein Jahr alt. Und ich hab's total verpeilt... shame on me.)

(P.p.p.s, Danke für die bisherigen 5972 reads!)

(P:p.p.p.s, Sorry, ich habe total vergessen, diese Widmung herauszugeben. Dieses Kapitel wollte ich nämlich scordy widmen, denn sie ist inzwischen die fleißigste Danger-Unterstützerin geworden. Ich habe von ihr das allererste Fanedit zu Danger bekommen, was mich unheimlich stolz gemacht hat (Ist oben hinzugefügt). Ein großes Dankeschön nochmal an dich!)

Celine xx

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