Encounter - Die Vergangenheit...

By Eclxire

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[ Fortsetzung zu dem Buch: Encounter - Die, die nicht gehorchen müssen leiden.] 6 Jahre nach dem Fall der E-7... More

Prolog
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Epilog

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By Eclxire

Ems schaute mich an, genauso wie Kim die nur darauf warteten, dass ich etwas von mir gab. "Verdammt nochmal, James! Rede endlich! Was ist heute ab der Brücke passiert?" schrie Kim mich wütend an. "Was sollte da passiert sein? Ein paar Männer haben einen unnötigen Streit angefangen und ich habe ihn nur beendet." murmelte ich leise und rieb mir über meine pochende Schläfe.

Seit wir aus der Anstalt geflohen waren vor 6 Jahren, haben wir uns so gut wie möglich an die Welt angepasst. Ich ging arbeiten und Emilia machte eine Ausbildung zur Köchin. Egal wie gut wir unsere Codes verdeckt hielten, sie wurden dennoch oft entdeckt und wir deswegen viel geschlagen und erniedrigt wurden. Die beiden Frauen mussten es halt vermeiden sich einen Zopf zu machen wenn sie sich nicht tattowieren lassen wollten wie ich.

"Dann musst du sie aber trotzdem nicht Krankenhausreif prügeln, James! Du weißt ganz genau das die Polizei uns jetzt schon hasst! Wieso provozierst du es dann noch!"
Man konnte die Verzweiflung in ihrer Stimme deutlich hören, ebenso wie ihren Hass und ihre Schuldgefühle. Langsam stand ich auf und zog sie in meine Arme. " Hör auf zu weinen, Kim. Ich verspreche dir, beim nächsten Mal werd ich mich zurück halten." flüsterte ich ihr zu während ich ihr über den Kopf strich. Es wird alles gut werden. Ich musste nurnoch das Präsidentenschwein umlegen, welches uns Jahre lang gequält hatte und ich würde es schaffen, egal um welchen Preis. Ems drückte mir sanft ein angefeuchtetes Taschentuch gegen die Stirn und lächelte mich sanft an. " Du solltest etwas schlafen ,James." sprach sie zu mir, wurde aber von einem aggressiven Klopfen an der Tür unterbrochen. Ich gab Kim und Emilia das Zeichen, dass sie sich im Keller verstecken sollten und ging kampfbereit zur Tür. " Mr. Detroit? Wir müssen sie wegen ein paar wichtigen Dingen befragen." kam es von der anderen Seite der Tür. Langsam öffnete ich sie und sah die Männer an. Zwei Soldaten und ein bekanntes Gesicht, Dr. Zielinski. " Ich denke mal das wir reinkommen dürfen?" grinste mich der Doktor an und ich trat zur Seite. " Wir wissen, dass sie die beiden gesuchten Emilia Thompson und Kim Vessar bei sich verstecken. " brummte es aus dem Helm des ersten Soldaten. "Und es wäre sehr nett wenn sie sie uns aushändingen." lächelte Zielinski und setzte sich auf das Sofa.  " Und wieso sollte ich das?" - " Ganz einfach, wir beide besitzen etwas, was der andere gerne haben will. Außerdem, wollen sie wirklich wegen den beiden ihr hart aufgebautes Leben verlieren? Das Haus, ihren Job, sie würden wieder in eine Zelle kommen, so wie damals mein lieber." - " Hier ist  niemand. Ich bitte sie also mein Haus zu verlassen." brachte ich mit gepresster Stimme hervor und öffnete wieder die Tür. " Wir werden wieder kommen, James. Verlassen sie sich drauf." Und mit diesen Worten verabschiedete sich der hysterisch lachende Doktor und die Soldaten.

Seit Ems und Kim damals wieder in  Anstalt eingebrochen waren um Alices Körper zu holen, wurden sie gesucht, schließlich zählten sie zu Schwerverbrechern.

Leise klopfte ich fünf mal gegen das Heizungsrohr in der Küche um den beiden Bescheid zu geben, dass die Luft wieder rein ist. Es dauerte nicht lange bis sich Ems und Kim neben mich gesellten. " Und jetzt?" frug Emilia uns leise. Schulterzuckend setzte ich mich an den Tisch und dachte nach. Die beiden können definitiv nicht hier bleiben, wir mussten uns also was anderes ausdenken. " Wie wärs mit dem alten Anstaltsgelände?" schlug Kim vorsichtig vor und starrte uns beide regelrecht an. Die Idee war zwar gut, aber dennoch bezweifelte ich, dass Emilia geschweige den Kim dort die kommenden Monate verbringen wollen würde. Überall lagen sicherlich noch die Leichen und es würde sicherlich nicht angenehm riechen. " Die Idee ist ansich garnicht so schlecht." meldete Emilia sich leise zu Wort. " Dann ist es also beschlossene Sache, wir gehen auf das alte Gelände zurück." Kim klatschte sich einmal in die Hände und lächelte. " Wir gehen um 2 Uhr Morgens los, bis dahin habt ihr eure Sachen gepackt." murmelte ich und ließ die beiden allein. Ich würde nicht mit ihnen gehen, zumindest nicht direkt. Zuerst wollte ich noch Informationen über Präsident  Yankens herausfinden bevor ich mich den beiden anschließen würde. " Bleibst du denn bei uns?" Emilia fasste mich am Arm und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich verneinte ihre Frage mit einem Kopfschütteln, weswegen sie mich traurig ansah. " Aber keine sorge, kleine. Wir werden uns wiedersehen.

Gegen halb 3 waren wir dann endlich auf dem Weg zu der verlassenen Anstalt, in der wir vor 6 Jahren leiden mussten. Allein die Erinnerungen daran machten mich fertig. Würden wir da viele leichen vorfinden? Die toten Körper unserer Freunde? Vielleicht sogar Alice's Leiche? Wer weiß das schon.

Am Gelände angekommen schlichen wir durch das Untergrund Tunnelsystem, durch das wir damals entkommen waren. Wegen dem schwachen Taschenlampen Licht konnte man nur Emilias Rote Haare durch die Luft wirbeln sehen, da irgendwo ein starker Luftzug durch den Tunnel fegte. " Wir sind da." meinte Kim trocken und hob die Steinplatte an, damit wir in die Schaltzentrale kamen. Kaum im Zimmer angekommen begrüßte uns bereits der Geruch von verwesenden Leichen. Automatisch zogen wir uns unsere Shirts über die Nase und kämpften uns durch das Chaos, welches damals bei unserem Ausbruch entstand.

Wir brauchten nicht lange bis wir endlich die Tür erreicht haben. " Denkt dran, wenn ihr es euch noch andere überlegt, können wir noch umdrehen." warnte ich beide bevor ich die Stahltür mühelos öffnete. Hoffentlich waren sich beide die Gefahren bewusst. Die Lichter flackerten in dem Menschenleeren Flur als wir ihn betraten. Leise tasteten wir uns an den Wänden entlang. Wie viele wie wir hier bereits ihr Leben lassen mussten. Wie viele wie wir gelitten haben. Unerträgliche Schmerzen die bis in den Tod anhielten.

Tränen stiegen mir in die Augen und ich gab den beiden ein kurzes Zeichen um anzuhalten. Ich konnte einfach nicht mehr, ich wollte nicht hier sein. Alle Erinnerungen kamen mir hoch.
Wir werden uns wiedersehen,James.
Das waren ihre letzten Worte bevor sie in meinen Armen aufhörte zu Atmen. Ihre letzten Worte bevor sie von diesem Ort erlöst wurde.

Kim und ich entschieden uns dazu die alte NW-A Halle als derzeitigen Aufenhaltsort zu nutzen bis wir die Anstalt komplett erforscht hatten. Allerdings hatten wir nicht gerechnet, dass wir in der Halle eine Widerstandsgruppe antreffen würden, welche anscheinend sehnsüchtig auf uns gewartet hatte. Blake begrüßte uns als erster, gefolgt von Mei und Rodney, welche damals die ersten waren die uns geholfen hatten. " Ihr habt aber echt lange gebraucht hierherzukommen." scherzte Mei und schlug mir leicht gegen die Schulter. " Wir haben übrigends geschafft Niilo zu rehabilitieren." meldete sich Elena leise zu Wort. " Niilo lebt also?" frug Kim ungläubig. Elena nickte kurz und führte Kim dahin, wo Niilo lag. " Ich muss dich mal kurz sprechen, James." flüsterte mir Rodney zu und zog mich etwas von der Masse weg.

Er schaute mich mit einem ersten Blick an. " Wir versuchen bereits seit längerem Alice wiederzubeleben." - " Ihr habt sie gefunden?" - " Sie hat sich mit ihrer letzten Kraft anscheinend in eine sichere Ecke gezogen, hat echt lange gedauert sie zu finden." Es kann garnicht sein, dass sie sich selber irgendwo hingzogen hatte, schließlich hatte sie bereits in meinen Armen aufgehört zu atmen. " Rodney, bitte erzähl mir keine Märchen. Du weißt ganz genau, wie ich an Alice hing. Du holst damit nur die alten Erinnerungen an sie hervor, du Idiot." -  " Dann komm halt mit und überzeug dich selber." grinste er selbstsicher und zog mich dahin, wo Mei Kim hingeführt hatte. Und dort lag sie, eingehüllt und schlafend. " Wenigstens atmet sie wieder." teilte mir Mei mit, welche gerade zu uns gestoßen war. " Niilo ist echt wieder auf den Beinen, schau ihn dir mal an." rief Kim begeistert und zog ihn aus seinem Feldbett. Blass war er, aber er sah lebendiger aus als erwartet. " Wieso lebt er eigentlich?" frug ich verwirrt. " Die Substanzen waren anscheinend Drogen, die für Wiederbelebung sorgt." erklärte mir Erik, ein sehr intelligenter Mensch
, der damals schon versuchte die Substanzen zu analysieren. " Und wie funktioniert das genau?" - " Wir haben in den Ärztekammern die Gegenmittel gefunden. Problem dabei ist, dass wir den Rest Niilo gegeben haben weil Alice zuerst nicht darauf reagiert hat."

Leise schleichte ich wieder zu Alice und kniete mich neben sie. Sie sah friedlich und glücklich aus, ganz anders als wir noch eingesperrt in den Schaltern waren. Ihr Gesicht war immernoch voller Sommersprossen und ihre roten Locken umrahmten sanft ihr kleines Gesicht. Sie und Emilia sahen sich echt verdammt ähnlich, was auch nicht sonderlich überraschend ist wenn man bedenkt, dass die beiden Zwillinge sind. Vielleicht häng ich deswegen so an Emilia. Ich hatte Alice damals auf der Krankenstation kennengelernt, als wir beide die Grippe abbekommen haben. Aber sie und Emilia sind wie zwei fremde Personen. Ems ist eher die ruhige, führsorgliche Person, wohingegen Alice frech und aufbrausend war. Und jetzt lag sie hier und gab kein Lebenszeichen ab.

" Was machst du hier, James?" Ems kniete sich neben mich und schaute mich an. " So wird sie auch nicht schneller aufwachen. Komm, wir gehen zu den anderen, Blake will dich nochmal sprechen." Sie stand auf und hielt mir eine Hand hin, an welcher ich mich hochzog um aufzustehen. Gemeinsam gingen wir zurück zum Rest der Truppe, wo man bereits auf uns wartete. " James, " Blake kam auf mich zu, " Ich bitte dich mit uns hier zu bleiben. Wir brauchen noch jemanden wie dich. Und ich denke mal, dass Alice sich auch freuen wird wenn sie wach ist." - " Ich kann nicht. Blake, ich muss Yankens endlich näher kommen." murmelte ich und schnappte mir den Becher den Kim mir hinhielt. Ich nickte ihr dankend zu und schaute dann wieder zu Blake. " Von hier aus können wir viel mehr erreichen!" versuchte er mich weiterhin zu überzeugen. " Ich verschwinde eh erst morgen, bis dahin kann ich mir das noch überlegen, ok?"
Hier beleiben konnte ich nicht. Der einzige Grund wieso ich hier war ist, dass Emilia und Kim eine sichere bleibe hatten, damit sie nicht so wie Alice endeten. " Bitte James." bettelte mich Ems an. " Mal schauen kleine." murmelte ich und wuschelte durch ihre Haare.

Wir waren eine Gruppe von 30 Leuten, wovon ich ungefähr 10 kannte und alle versuchten mich dazu zu überreden da zu bleiben und sie anzuführen. Aber das wollte ich nicht, ich will nicht das noch mehr Leute wegen mir ihr Leben verlieren.
Etwas abseits von allen, legte ich mich hin und schloss meine Augen. Wir hatten jetzt schon sicherlich fünf Uhr morgens und ich brauchte mindestens eine Stunde Schlaf um klar zu denken.

Ich wurde dadurch geweckt, dass sich jemand neben mich setzte. In der Halle herrschte Stille, anscheinend hatten sich die anderen auch schlafen gelegt. Da es komplett dunkel war und nur leichtes Mondlicht durch die Oberlichter der Halle dringte, konnte ich nur die Umrisse der Person erkennen. " Ems? Bist du es?" frug ich leise um die anderen nicht zu wecken. Ein Kichern entwich ihr und sie wuschelte durch die Haare, wie Alice es damals tat. Verwirrt und verschlafen setzte ich mich auf und versuchte ihre Gesicht zu erkennen.

"Alice?"

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