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Leana sah mich geschockt an, als Zielinski mit dem Kopf auf dem Pflaster aufkam und kein Mucks mehr von sich gab. Endlich war dieser Mistkerl still. " W-wieso hast du das getan, Jam! Tomasz war wie ein Vater für mich!" schrie sie und schlug auf mich ein. " Dr.Zielinski hat uns jahrelang als Versuchskaninchen missbraucht Lele! Wieso kriegst du das in dein Spatzenhirn nicht hinein?" schrie ich zurück und klatschte ihr erstmal eine, was mir letztendlich Leid tat. Keine Schwester hatte das Recht von ihrem Bruder geschlagen zu werden. " Leana, es tut mir leid. Aber ich bitte dich, mir in beiden Fällen zu verzeihen. Wir brauchen dringend deine Hilfe, bitte!" Ich kniete förmlich vor ihr und flehte sie an. Ihrerseits kam nur ein Kichern, was zu einem Lachen heranwuchs. " Du benimmst dich genauso wie damals, als du nicht wollest, dass ich dich verpfeife Jam." lachte sie und wischte sich die Tränen weg. " Also bist du nicht sauer?" frug ich sie verunsichert und sie nickte nur stumm. " Also gut, dann sollten wir jetzt die anderen befreien."

Ich führte sie zu den anderen, wo sie erstmal mit misstrauen empfangen wurde. " Verarscht du uns gerade James? Ich dachte du hast du hast nix mit denen zutun!" knurrte Rodney und holte zum Schlag aus. " Ruhig Blut Rodney! Das ist meine Schwester!" versuchte ich ihn zu beruhigen. Doch ehe ich mich versah, hatte Leana schon ihr Gewehr angelegt und zielte auf Riley. " Du dachtest doch nicht wirklich, dass ich euch widerlichen Bastarden helfen würde, oder?" lachte sie. " Du Mistkerl!" brüllte Rodney und schlug auf mich ein. " Ihr dürft jetzt alle mitkommen. Wenn ihr euch widersetzt, darf ich euch ohne zu zögern erschießen!"

Somit war unser gesamter Plan zu nichte gemacht. Leana hatte uns allen Kabelbinder um die Handgelenke festgezogen, damit wir nicht einmal auf die Idee kamen sie irgendwie anzugreifen. Sie schleppte uns zum Standort der anderen, wo bereits der Doktor mit seinem Dreckigen Grinsen auf uns wartete. " Willkommen zurück, James!" lachte dieser und schloss das Gitter auf, hinter denen unsere Freunde saßen. " Aber ich hatte sie doch erschossen!" knurrte ich und schaute ihn wütend an. " Sie sollten doch am besten wissen, dass man wiederbelebt werden kann. Nur leider war meine Verletzung so groß, dass wir ein paar von ihren geliebten Freunden als Blutersatz brauchten." - " Was?!" Erik Augen weiteten sich und blickte zum Käfig. Alice, Kim und Blake fehlten. " Wie konnten sie nur!" - " Ganz einfach, wir haben die genommen die sich am meisten gewehrt hatten." Wieder lachte Zielinski und befahl den Soldaten mit einer Handbewegung uns mit Betäubungspfeilen zu beschießen.

Es dauerte nicht lange bis ich wieder mein Bewusstsein wiedererlangte. Hände und Füße waren mit schweren Ketten versehen, sodass wir garnicht erst eine Chance hatten zu fliehen. Man konnte wegen dem schwachen und schlechten Licht kaum was erkennen, aber es sah aus wie die E-4 Kammer in der wir vor paar Jahren noch waren. " Arschloch." murmelte jemand vom anderen Ende der Kammer und automatisch blickte ich dorthin. Es waren nur Umrisse von Locken zu erkennen. " Emilia?" - " Wie konntest du uns das nur antuen James? Wir haben dir vertraut. Jahrelang haben wir dir vertraut! Und du? Du hast uns einfach nur benutzt!" schluchzte sie und man konnte ihre Ketten rascheln hören. " Ems jetzt hör mir doch mal z-" - " Nenn mich nicht so! Gottverdammt, wenn ich könnte würde ich dich jetzt mit meinen Handfesseln ermeucheln! Fahr zur Hölle James!" Sie schien mich abgrundtief zu hassen was mir mein Herz zerbrach. Über all die Jahre war sie wie eine kleine Schwester für mich und jetzt hasste sie mich für etwas, was ich nichtmal schuld war! " Emilia jetzt hör mir doch verdammt nochmal zu!" - " Wieso sollte ich? Du bist der Grund wieso Alice tot ist, allein du bist der Grund! Ich will deine Lügen und Ausreden nichtmehr hören! Wieso kannst du nicht einfach sterben oder verschwinden!"

Diese Worte taten weh, sie hatte mir doch den Tod gewünscht. Wenn sie schon so reagierte, dann hasste mich der Rest der Gruppe auch. Vorallem nachdem, was Leana getan hat. " Willst du das wirklich Emilia?" - " Fahr zur Hölle James!" Nurnoch ihr krampfhaftes Schluchzen verdrängte die Stille. Ich wusste erlich gesagt nicht was ich sagen sollte. Fahr doch zur Hölle. Sie hatte es tatsächlich gesagt. " Ey!" rief ich und schlug mit den Armen gegen die Tür. " Wie lange wollt ihr uns hier festhalten! Ihr habt doch sowieso nicht drauf! Nichtmal ordentlich schießen könnt ihr Schweine!" lachte ich und schlug weiter auf die Tür ein. " W-was machst du da James?" frug Ems verunsichert und krabbelte vorsichtig auf mich zu. " Das tun, was du von mir wolltest." lächelte ich und machte weiter. Die Tür wurde geöffnet und zwei Soldaten schauten mich grimmig an. "Bitte verzeih mir irgendwann, Ems. Es tut mir leid."

Wieder wurde ich durch die Flure gezogen, wie damals als ich zur NW-A kam. " Heute ist anscheinend ihr Glückstag, Mr. Detroit." Die Soldaten schnallten mich auf einem Stuhl fest und Dr. Relans trat aus dem Schatten. " Sie sind der erste der unsere neue Mischung probieren darf." Seine Fingerspitzen klopften gegen die Nadel der Spritze, die mit einer schimmernden roten Flüssigkeit gefüllt war. " Es wird nur ganz kurz pieksen. Sie sollten noch dran gewöhnt sein." Und schon setzte er sie an und drückte das Gift in meine Vene. Es verteilte sich schnell in meinem Körper. " Gute Nacht James. Träumen sie was schönes." lachte Relans und zog die Spritze wieder raus.

Um mich herum wurde es warm und friedlich. Ich war komplett alleine in dieser großen Halle, doch komischerweise hörte ich schreie. Schreie, welche damals durch Schmerzen oder aus Verzweiflung entstanden. Meine Venen pochten und brannten, sie fühlten sich an als würden sie gleich zerplatzen. Mein Kopf war wie weggeblasen und um mich herum war alles schwarz.

Fahr doch zur Hölle. Keine Sorge Emilia, ich war gerade auf dem Weg dahin.

Encounter - Die Vergangenheit holt jeden ein (ALTFASSUNG )Where stories live. Discover now