Mafioso to go

By QueenofInkandFire

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„Ich habe ein Angebot für dich. Du kannst es annehmen oder auch nicht, doch dir sollte bewusst sein, dass du... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62

Kapitel 11

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By QueenofInkandFire

Die Tage bis Weihnachten verliefen ruhig. Ich ging vormittags zur Schule und nachmittags war ich zusammen mit Eric, Alex und Celia im Café. Aber egal wann ich dort war, ein unhöflicher Italiener in Lederjacke begegnete mir nie. Je mehr Zeit verstrich, desto nervöser wurde ich.

Dann kam Weihnachten. Wir machten wirklich irgendwann peinliche Familienfotos mit Weihnachtspullovern. Doch auch wenn es überall nach Keksen roch und ich die ganze Zeit nur Kaffee trank und Bücher las, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Ich würde erst kurz vor Silvester wieder anfangen zu arbeiten und ich wusste nicht, wie Lucio außerhalb des Cafés mit mir Kontakt aufnehmen wollte. Ich hoffte die ganze Zeit, dass er nicht irgendwann mitten in der Nacht mit einer Scream-Maske in meinem Zimmer stehen und mich zu Tode erschrecken würde. Vielleicht hatte er aber auch beschlossen, mich einfach in Ruhe zu lassen? Beides sehr wahrscheinlich Lily. Sehr wahrscheinlich.

Trotzdem war ich nervös. Zwei Tage vor Silvester wollte ich mich mit Eric, Celia und Alex im Café treffen. Hauptsächlich um unsere Silvester Party zu planen. Durch irgendeine göttliche Fügung hatte mein Vater mir erlaubt die Nacht zusammen mit Celia, Alex und ein „paar" anderen Freunden bei Eric zu verbringen. Was mein Vater jedoch nicht wusste war, dass wir in Wirklichkeit mit ein „paar mehr" Leuten bei Alex feierten, da seine Eltern nicht da waren und Erics Eltern einfach behaupten würden, Celia und ich wären die ganze Nacht dort gewesen. Doch Alex war krank und das sorgte dafür, dass wir nun „das Pärchen" und ich waren. Sehr angenehm.

Deshalb stand ich fast die ganze Zeit an der Theke und bediente, während Celia und Eric hinten saßen und nur ab und zu Fragen rüber riefen. Ich wollte gerade fragen, ob die beiden nicht auch mal bedienen wollten, so dass ich eine Pause machen konnte, als Lucio das Café betrat. Er trug wie immer seine Lederjacke und mir war es ein Rätsel, wie er darin nicht frieren konnte.

Ich glaube mein Herz blieb kurz stehen. Ich hatte mir sehr lange überlegt, was ich tun sollte, wenn ich ihn wiedersehe, doch keiner meiner Pläne war wirklich produktiv. Das lag vielleicht auch daran, dass zwei von fünf Plänen damit endeten, dass ich ihm ins Gesicht trat, so wie ich es beim Kickboxen gelernt hatte. Doch leider war er nur gefühlt zwei Meter zu groß dafür.

Aber anstatt mich in irgendwelche Gespräche darüber wen ich zu ermorden hatte, zu verwickeln, bestellte Makkaroni einen Kaffee. Währenddessen war ich auch überhaupt nicht dabei eine Panikattacke zu durchleben. „Einen doppelten Espresso und eine Cannoli." Ich versuchte das Zittern in meiner Hand zu unterdrücken, als ich nach den Pappbechern griff. Anscheinend hatte ich das, was passiert war noch nicht so gut verarbeitet, wie ich erwartet hatte. Als ich gerade den Espresso zubereiten wollte, hielt er mich auf: „Zum hiertrinken"

Lucio machte, vermutlich nur, um meine Reaktion zu sehen, eine kleine Sprechpause. „Bitte." Er gab mir ein strahlendes Lächeln, das ich ihm zu gerne aus dem Gesicht geklatscht hätte. „Kommt sofort", presste ich hervor, stellte den Pappbecher zurück auf seinen Stapel und nahm mit immer noch zitternden Händen eine Tasse. „Was ist los, Principessa? Du wirkst so nervös", fragte er gespielt besorgt. Ich schüttelte den Kopf und lächelte gekünstelt. „Nein, nein. Nur zu viel Koffein. Das passiert, wenn man in einem Café arbeitet. Das ist alles." Was für eine geniale Ausrede... Super, Lily. Er hat so auf jeden Fall nicht gemerkt, dass du nervös warst.

Ich versuchte ihn nicht anzusehen, als ich den Espresso zubereitete und die Cannoli auf einen Teller legte. Doch ich spürte, wie er mich die ganze Zeit, vermutlich grinsend, anstarrte. Dann schob ich ihm seine Sachen zu. „3 Dollar und 50 Cent", murmelte ich. Lucio lehnte sich näher zu mir. „Wie viel? Ich hab dich nicht ganz verstanden", fragte er hämisch grinsend. Meine Hand zuckte, so sehr wollte ich ihm das Grinsen aus dem Gesicht schlagen.

Aber immerhin hatte ich jetzt mein Selbstbewusstsein wieder. Ich lehnte mich näher zu ihm, so dass mein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Danach flüsterte ich, als würde ich ihm ein Geheimnis erzählen: „Wir haben so eine Tafel", ich zeigte nach oben „Dort stehen die Preise. Unsere schlauen Gäste berechnen ihre Preise selbst. Ich hoffe, du kannst das auch. Ist nicht so schwer." Ich stieß mich von der Theke ab und wollte gerade wieder einen Schritt zurücktreten, als Lucios Finger mein Handgelenk festhielten und mich wieder nach vorne zogen.

Seine Lippen waren nun ganz nah an meinem Ohr. Ein Schauer lief mir über den Rücken. „Wenn du dieses Café noch einmal lebendig verlassen möchtest, würde ich dir raten, dass du dich daran erinnerst, was ich dir über Respekt gesagt habe, fragolina." Er ließ mich los, schob mir das Geld hin, drehte sich um und lief zu einem Tisch am Fenster, von wo aus er mich beobachten konnte.

Ich atmete aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich hasste ihn. Er mit seinem blöden Respekt. Würde er mich respektieren, könnte ich das vielleicht auch. Aber nein, er war ja viel besser als ich. Ich seufzte. Genau jetzt waren natürlich keine anderen Kunden hier. Da ich immer noch seinen Blick auf mir spürte, versuchte ich mich abzulenken, indem ich die Espressomaschine reinigte.

Danach kamen sogar wirklich ein paar Menschen ins Café und ich servierte Kaffee. Celia und Eric fragten mich ab und zu einige Fragen wegen unserer Silvesterfeier. Nach einiger Zeit vergaß ich beinahe, dass der extrem kriminelle Sohn eines Mafiabosses in diesem Café saß. Und das vermutlich wegen mir. Die Betonung liegt auf ‚beinahe', denn als ich mich gerade wieder fast entspannt hatte, stand der Teufel wieder vor mir.

„Ich hätte gerne noch einen doppelten Espresso.", bat seine samtweiche Stimme und meine Ruhe war zerstört. „Du weißt schon, dass zu viel Koffein schlecht für dein Herz ist?", belehrte ich ihn besserwisserisch. Er lachte und fragte gespielt erstaunt: „Sorgst du dich etwa um mich? Weil es gibt noch andere Dinge, die schlecht für mein Herz sind. Zum Beispiel", seine Stimme wurde leiser und kälter, „Wenn ich von jemandem bei meiner Arbeit gestört werde und mich dann um die Angelegenheit kümmern muss. Dann jedoch kommt diese Person fast zwei Wochen nicht zur Arbeit und ich muss warten. Lass mich dir sagen, ich warte nicht gerne. Ich war sehr kurz davor, dir und deiner Familie Zuhause einen kleinen Besuch abzustatten. Gib mir dein Handy", befahl er.

Ich schob ihm seinen Espresso so schnell zu, dass ein kleines Bisschen der Flüssigkeit über den Rand lief und meine Hand verbrannte. Fluchend wischte ich mir meine Hand ab und machte dann die Theke sauber. Erst danach schaute ich wieder zu Lucio. „Was willst du mit meinem Handy?", fragte ich irritiert. Er nahm seinen Kaffee und streckte die andere Hand aus. „Gib es mir einfach?", er betonte jede Silbe. Seiner Stimme fehlte jede Emotion und seine dunklen Augen schienen Löcher in meine Stirn zu bohren.

Ich gab auf, holte mein Handy aus meiner Hosentasche und legte es in seine ausgestreckte Hand. Lucio sah mich an, als wäre ich geisteskrank: „Entsperre es oder glaubst du ich habe irgendwelche magischen Fähigkeiten?" So nahm ich mein Handy wieder zurück, entsperrte es und drückte Makkaroni erneut mein Handy in die Hand.

Er tippte einige Sachen ein und gab mir eine Minute später mein Handy zurück. „Dein Kaffee wird kalt", sagte ich schnippisch. „Du machst mir doch sicher einen neuen Kaffee, wenn dieser kalt ist, oder?" Ich rollte mit den Augen. „Gerne doch" Genau in diesem Moment klingelte das Glöckchen über der Tür des Cafés und herein kam mein Bruder. Heute würde er zurück nach Colorado fahren. Aber wieso besuchte er mich im Café. Das machte er sonst nie.

„Setz dich", zischte ich „Ich habe andere Gäste" Lucio grinste mich nur an und blieb genau da stehen, wo er war. Mein Bruder kam immer näher. Makkaroni bewegte sich immer noch nicht. „Geh! Was willst du von mir?", zischte ich. Lucio klickte mit der Zunge. „Tssst... Nach all dem, was wir alles durchgemacht haben?" Mein Bruder stand nun direkt hinter Lucio. Ich konnte mir denken wie das ausgesehen hatte und was Daniel daraufhin gedacht haben musste. Ich lehnte an der Theke, mit vermutlich zumindest leicht rotem Kopf, während Makkaroni mit einem halb ausgetrunkenen Espresso etwas näher bei mir stand, als Kunden sonst.

„Hey, Lily!", begrüßte Daniel mich, während er auf Lucios Rücken zeigte und anzüglich mit den Augenbrauen wackelte. Ich schüttelte den Kopf. Lucio hingegen schaute mich verwirrt an. Das brachte mich zum Lachen. „Ein Caramel-Latte und eine Schoko-Cannoli, wie immer?", fragte ich meinen Bruder ganz sachlich, als wäre er andauernd hier. Tatsache war, dass Daniel mich insgesamt vielleicht sieben Mal im Café besucht hatte. Aber wenn er dann hier war, bestellte er immer das gleiche. „Jup!" Er nickte. Ich fing an, Lucios Blick an meinem Hinterkopf ignorierend, Daniels Kaffee fertig zu machen. Ich stellte ihn zusammen mit der Cannoli auf die Theke und schob sie meinem Bruder zu. „Geht aufs Haus", lächelte ich. Da verstand mein Bruder, was ich versuchte zu erreichen oder zumindest genug um mitzuspielen.

„Danke, Süße. Ich setz mich dort hinten hin, aber du musst ja arbeiten. Wir sehen uns dann heute Abend. Ok?" Er wackelte erneut anzüglich mit den Augenbrauen und wir beide mussten fast lachen. Dann drehte er sich um und lief zu einem der Tische in der Ecke. Daniel und ich sahen uns nicht wirklich ähnlich. Also fungierte ich jedes Mal, wenn er einen Typen abwimmeln wollte als seine „Freundin" und umgekehrt.

„Wolltest du noch etwas?", grinste ich Lucio an. Er trank seinen restlichen Espresso in einem Schluck aus. „Ich werde dir schreiben, wann und wo wir dich brauchen und du wirst da sein." Und meine Stimmung war wieder im Keller. Ich hatte es so lange geschafft das alles zu verdrängen... Lucio wandte sich zum Gehen um. „Du hast noch nicht bezahlt", sagte ich leise, doch erwartete nicht, dass er mich hörte. Aber irgendwie hatte er es mitbekommen und drehte sich nun wieder um. „Ich bin mir sicher, dass mein Espresso auch aufs Haus geht." Seine Stimme war genau so leise, wie meine, doch in ihr schwang ein Hauch von Warnung mit.

Die Glocke über der Tür klingelte und ich zuckte zusammen. Lucio war weg. Doch als ich auf mein Handy schaute sah ich, dass seine Nummer nun unter ‚Heißer italienischer Gott' eingespeichert war. Obwohl ich mir Sorgen darüber machte, was er und sein Vater von mir verlangen würden und darüber, dass ich mir heute Abend für Daniel eine kreative Geschichte überlegen musste, woher Lucio und ich uns kannten, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich änderte seinen Namen in ‚Makkaroni'.

✰★✰★✰★✰★✰★

Huhu :)

Ein Kapitel für euch <3

Genießt das lange Wochenende :D Schlaft aus, lest viel und hofft, dass die Sonne wieder kommt :) (Oder macht es wie ich und backt die ganze Zeit Kuchen :D)

LG Wendy <3

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