Zufall mit Folgen

By Schattenauge

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[Harry Potter Fan-Fiction] Durch einen unerwarteten Zufall sitzen Draco Malfoy und Hermine Granger in einer H... More

Eine anstrengende Suche und ein zufälliges Treffen
Falscher Weg, Falsches Ziel?
Unwiderstehliches Verlangen
Purer Genuss
Böses Erwachen
Ein Angebot
Alte Erinnerungen und neue Erfahrungen
Ein empfindlicher Punkt
Im Kerker
Das Gegenteil von Leidenschaft
Unerwarteter Besuch
Verhältnis alias Beziehung
Fortsetzung

Eine verlassene Hütte

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By Schattenauge

,,April! April, komm her, verdammt noch mal!" 

Wütend kickte Hermine einen Stein aus den Weg und ließ sich auf einen umgefallenen Baumstamm sinken. Seit Dracos Auftauchen waren ein paar Stunden vergangen und noch immer war von April nichts zu sehen. ,,Gib's auf, heute werden wir das Pferd nicht mehr finden.", kam es von eben jenem. Verzweifelt sah die Angesprochene zu ihm auf: ,,Sie wird mich umbringen! April ist eines der besten Rennpferde auf dem Gestüt, mit ihr hätte sie sicherlich ein paar Wettbewerbe gewonnen! Sie brauch das Geld, sonst sieht es nicht gut für das Gestüt aus." 

,,Wenn es ein Rennpferd ist, war die Chance sowieso gering.", antwortete Draco. ,,Danke für die Motivation", fauchte sie und sprang auf, um weiter zu rufen: ,,April! April!" ,,Durch Rufen wirst du sie nicht finden. Hast du nicht Karotten oder Äpfel oder so dabei?" Sie drehte sich zu ihm um: ,,Nein, dafür blieb keine Zeit. Sag nichts!", fügte sie hinzu, als er zum Sprechen ansetzte. Er zuckte mit den Schultern und fragte stattdessen: ,,Und was sollen wir jetzt machen? Ich meine, es dämmert schon und ich bin nicht scharf darauf, nachts durch den Wald zu wandern und ein Pferd zu suchen."

,,Ach, hast du etwa Angst?", kam es spöttisch von Hermine. Jede Gelegenheit ihn zu triezen war ihr Recht, so konnte sie ihm wenigstens einen Teil der vergangenen Jahre heimzahlen. Auch wenn sie ihm eine zweite Chance versprochen hatte. Draco schnaubte belustigt: ,,Ich und Angst? Träum weiter, Granger. Ich habe bloß keine Lust meine Zeit mit suchen zu verschwenden und womöglich noch in einen See oder Bach zu fallen. Meine Kleider waren teuer", fügte er arrogant hinzu. ,,Ach natürlich", antwortete sie zornig, "nur weil deine Kleider teuer waren, musst du dich nicht dieser unangenehmen Aufgabe widmen, die werden ja sonst den Muggeln und Muggelstämmigen überlassen, während die heiligen Reinblüter sich mit ihren ach so teuren Luxus-Klamotten ausruhen können."

Innerhalb von Sekunden war Hermine entnervt und wütend. Wieder hatte er sein "Ich-bin-was-besseres"- Getue aufgesetzt, wie er es schon all die Jahre zuvor hatte. Erneut hatte er seine Maske aufgezogen, mit all dem Spott und Hohn und dem Reinblut-Wahn. ,,Wie bitte kommst du jetzt darauf?" Sie verdrehte die Augen: "Tu nicht so, Malfoy! Du weißt es ganz genau." ,,Nein, weiß ich eben nicht!" Als sie nicht antwortete, fügte er ebenso zornig noch hinzu: ,,Erleuchte mich, Granger."

,,Du hast es wieder getan. Dein Reinblut-Wahn und das "Ich-bin-besser-als-du"-Gehabe!"

,,Wenn du das so aufnimmst kann ich ja nichts dafür! Ich habe dir gesagt, dass ich nicht mehr so viel Wert auf die Blutabstammung lege, aber ein wenig Malfoy steckt immer noch in mir und wird es auch immer tun!"

Sie waren stehen geblieben und funkelten sich an. Draco konnte nicht fassen, dass sie ihm so etwas vorwarf. Es war doch nicht seine Schuld, dass sie es so aufnahm und sie musste sich eben mit der Malfoy-Abstammung arrangieren, wenn sie ihn besser kennen lernen und ihm eine zweite Chance geben wollte! ,,Wenn du mich besser kennen lernen willst musst du damit klar kommen, ich bin eben ein Malfoy."

Hermine wandte den Blick ab: ,,Na gut, du hast Recht." Er war erstaunt, dass sie so schnell kapitulierte, aber es war ihm Recht. Er hatte keine Lust auf Diskussionen, vor allem nicht mit ihr. Wobei...sie war klug und hatte eine gute Auffassungsgabe, hantierte mit logischen Argumenten und hatte einen rationalen Verstand. Sicherlich hätte er gut mit ihr debattieren können, wäre sie nicht manchmal so engstirnig und zu fest entschlossen, zu gewinnen. Dennoch nutzte er die Gelegenheit, die sich ihm bot: ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell aufgibst."

,,Ich auch nicht. Aber manchmal ist es wohl besser, kein Salz in die Wunde zu streuen." 

Er gesellte sich wieder zu ihr und schweigend gingen sie nebeneinander her. Draco war ihr dankbar, dass sie die weiße Flagge gehisst hatte, das hatte ihm einen Streit erspart. Wobei, gegen Streit hatte er nichts, wohl eher hätte er lange mit ihr diskutieren müssen. Und darauf hatte er keine Lust. Dennoch würde er sich auf eine längere Unterhaltung einstellen müssen, wenn sie ihn wirklich besser kennen lernen wollte. Vielleicht würde er das debattieren umgehen können. Und das hoffte er, sonst würde ihm ein Abend oder zumindest einige Stunden verloren gehen.

oOoOoOo

,,Granger, das bringt nichts. Es ist dunkel, falls du das noch nicht bemerkt hast, wir werden nie und nimmer die Stute finden.", sagte Draco genervt und lehnte sich an einen Baum. Weitere Stunden hatten sie damit verbracht, nach dem entlaufendem Tier zu suchen und noch immer kein Ergebnis. Inzwischen war es dunkel geworden und sie hatten keine Taschenlampen, nur das Mondlicht, welches durch die dichten Baumkronen schimmerte. ,,Aber wir müssen sie finden, wir müssen einfach!", gab Hermine verzweifelt zurück und raufte sich die Haare. ,,Es hat aber keinen Sinn, lass uns morgen weiter suchen."

Das Mädchen drehte sich zu ihm um: ,,Du willst mir freiwillig beim Suchen helfen? Mir, Hermine Granger?" 

,,Ja, oder hast du etwa schon meine Worte von vorhin vergessen?"

,,Oh entschuldige, das hatte ich", antwortete sie. ,,Also, was machen wir jetzt?" ,,Ich würde vorschlagen zu schlafen, so wie man das normalerweise nachts tut", kam es von ihm als Antwort. ,,Oh, ich vergaß, du warst ja lieber in der Bibliothek und hast gelesen und gelernt, statt zu schlafen.", fügte er hinzu. Er konnte einfach nicht anders und er liebte es, sie zu triezen. Sie legte den Kopf schief und erwiderte trocken: ,,Haha, sehr lustig, Malfoy. Nein, im Ernst. Ich will nicht auf dem Boden schlafen, lieber würde ich nach April suchen." Draco zuckte mit den Schultern: ,,Dann schlaf halt auf nem' Baum, mir ist das egal."

,,Nein, ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Ich mag die Natur, aber ich will nicht in ihr schlafen. Für das Campen bin ich einfach nicht gemacht, nur im Zelt oder Wohnwagen.", sagte sie achselzuckend. ,,Was ist ein Wohnwagen?", fragte Draco. Hermine machte eine wegwerfende Handbewegung: ,,Eine Erfindung der Muggel. Es ist ein Auto, bloß mit Inneneinrichtung. Darin kann man übernachten, es ist zwar eng, aber irgendwie auch...gemütlich, kuschelig. Du weißt was ein Auto ist, ja?", fügte sie hinzu und war dankbar, dass es dunkel war. So würde er nicht sehen, dass sie errötet war. ,,Ja, das weiß ich. Kuschelig also, mh?"

,,Ich antworte darauf einfach mal nicht.", sagte sie nur. Plötzlich spürte jene etwas nasses auf ihrer Stirn und sah gen Himmel. Dunkle Wolken waren aufgezogen und verdeckten den Mond, nun war es stock duster. Wieder trafen Wassertropfen auf ihre Haut, diesmal mehrfach, bis sich das einzelne Tröpfeln innerhalb von Sekunden in starken Regen verwandelte. ,,Mist", fluchte sie, ,,mit draußen übernachten wird es wohl nicht!" 

,,Und ich hatte mich schon darauf gefreut, dir zusehen zu dürfen, wie du nicht schlafen kannst.", gab Draco eine unnütze Antwort von sich. Sie hielt sich die Arme über den Kopf, um sich wenigstens ein bisschen vor dem Wasser schützen zu können: ,,Und was machen wir jetzt?" Er zuckte nur mit den Schultern: ,,Keine Ahnung, eine Unterkunft oder einen Unterstand suchen, schätze ich mal." ,,Du hast nicht zufällig Geld mit, oder?" In der Dunkelheit sah sie, wie er den Kopf schüttelte und hörte sein "Nein." 

Die beiden eilten durch den dunklen Wald, während es nur so schüttete. ,,Was ist das?", fragte plötzlich Draco in die Dunkelheit und Hermine hörte, wie er stehen blieb. ,,Was ist was?", gab sie irritiert zurück und blieb ebenfalls stehen. Wage konnte sie seinen Umriss erkennen, wie er vor etwas noch viel größerem stand. Sie hörte, wie er an etwas rüttelte und dieses etwas nachgab, dann Schritte auf Holz und plötzlich Licht. Jenes blendete Hermine, so dass sie sich die Hände vor das Gesicht hielt. 

,,Ein Haus! Nun ja, wohl eher eine Hütte." Das veranlasste Hermine, die Hände runter zu nehmen und blinzelnd vor sich zu starren. Es stimmte, sie stand vor einer kleinen Holzhütte. Schnell trat sie ein und schloss die Tür hinter sich. Die Wände waren wie erwartet aus Holz, der Fußboden auch und an einer Wand befand sich ein Kamin mit Brennholz darin. An der Wand am Ende des kleinen Raumes stand ein großes Doppelbett, an einer anderen Wand ein Tisch mit Stühlen vor einem Fenster und wieder an einer anderen waren ein paar Schränke angebracht. ,,Die Tür war unverschlossen?", fragte sie misstrauisch und sah zu Draco, der es sich auf dem Bett bequem gemacht hatte. ,,Ja, ich hab die Tür nicht eingetreten oder aufgebrochen oder so etwas in der Art." 

,,Hoffen wir's. Wem gehört die Hütte?"

,,Das fragst du jetzt nicht wirklich, Granger?", kam die Antwort. Sie seufzte: ,,Nein, wohl eher nicht. Vielleicht kommt der Besitzer der Hütte gleich wieder, dann bekommen wir bestimmt Ärger.", sagte sie besorgt. Das sie ein schlechtes Gewissen hatte, nervte sie selbst. ,,Kann sein, vielleicht ist das eine Ferienhütte oder so. Hoffen wir einfach, das die hier leersteht, ich bin nicht sonderlich scharf darauf, eine Nacht draußen bei Regen zu verbringen." ,,Stimmt, ich auch nicht." 

Unvermittelt musste Draco schwer schlucken. Hermine stand unschlüssig in der Mitte des Raumes, klitschnass und am Oberkörper nur mit einem schwarzen Top bekleidet. Durch den nassen Stoff war ihr BH erkennbar und er wandte den Blick ab. Offenbar war Hermine sich seinem Blick bewusst geworden, denn sie sah an sich herunter, ehe sie sich errötend abwandte. Sie fluchte leise: ,,Verdammt!" 

,,Du fluchst ganz schön oft.", neckte er sie, woraufhin sie nur die Augen verdrehte und sich daran machte, die Schränke zu durchsuchen. Nach ein paar Minuten stellte sie ein paar Flaschen auf den Tisch und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Interessiert setzte Draco sich auf und musterte die Flachen: ,,Was ist das?" 

,,Was wohl, Flaschen.", sagte sie nur und starrte diese missmutig an. Er stand auf und setzte sich zu ihr. ,,Alkohol", stellte er fest. "Whisky und Wein. Das dürfte interessant werden." Hermine seufzte: ,,Die haben hier nichts anderes. Wer bitte hat nur Alkohol da, das ist unverantwortlich!" ,,Ich sagte ja, dass das interessant werden dürfte." 

Erneut seufzte sie, ehe sie nach dem Wein griff, um ihn in eines der Gläser zu füllen, die sie ebenfalls im Schrank gefunden hatte. Es waren Weingläser. ,,Uh, Granger, du trinkst Alkohol!", triezte Draco sie spöttisch und klatschte gespielt begeistert in die Hände: ,,Das hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht von dir erwartet!" 

,,Das beweißt, dass du mich überhaupt nicht kennst", antwortete sie und nahm einen Schluck von dem roten Wein. ,,Hast mich wohl für zu prüde gehalten." ,,Nun, ich möchte nicht lügen, aber ja, das habe ich. Du hast uns auch nur diese eine Streber-Seite von dir gezeigt, natürlich dachten wir, dass du das wärst." 

,,Ihr habt mir auch keinen Grund gegeben, mal nicht Streberin zu sein."

,,Stimmt wohl.", antwortete er nur und schenkte sich ebenfalls Wein ein. Er hob das Glas und stieß mit Hermine an: ,,Auf einen interessanten Abend!"          



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