6 Jahre später
Die Tür ging auf und ich sah meine Schwester, meinen Vater und meinen Schwager. Als mich meine Schwester sah, rannte sie gleich auf mich zu und umarmte mich fest.
"Abicim endlich bist du wieder da.", schrie sie überglücklich.
"Ich habe euch so vermisst.", flüsterte ich ihr zu.
Sie umarmte mich noch fester und sagte: "Wir dich auch Abicim."
Wir lösten uns von unserer Umarmung und küsste sie auf ihre Stirn. Danach ging ich zu meinem Vater und küsste seine Hand und umarmte ihn schließlich. Nachdem wir uns lösten ging ich zu meinem Schwager und wir begrüßten uns erst mit einem Handschlag und danach umarmten wir uns kurz.
"Wie war dein Flug Schwager? Haha"
"Anstrengend. Ich bin seit 4 Uhr in der Früh wach haha. Wie geht es dir Caner?"
"Sehr gut.", sagte er mit einem fetten Grinsen.
"Hey eine Person fehlt hier. Wo ist mein Neffe, Derya?", stellte ich lächelnd fest.
Vor 5 Jahren hatten Derya und Caner geheiratet und paar Wochen nach der Hochzeit wurde Derya schwanger.
"Emir ist im Kindergarten.", antwortete mir meine kleine Schwester und ich nickte.
"Jetzt kommt, fahren wir nach Hause. Mein Sohn ist bestimmt müde und möchte schlafen. Hahaha.", befiehl mein Vater und wir fingen alle an zu lachen. Mein Vater kannte mich einfach zu gut.
Wir gingen zu Caner's Auto und stiegen ein. Bevor ich einstieg, legte ich meinen Koffer in den Kofferraum und gesellte mich hinter zu meiner Schwester.
...
Als ich leicht meine Augen öffnete, sah ich die Sonnenstrahlen in meinem Zimmer strahlen. Wir hatten Frühling und Frühling war Mama's Lieblingsmonat, genau heute hatte sie Geburtstag...
Ich sah auf die Wanduhr die vor mir hing. Wir hatten 12:29 Uhr, ich hatte fast 3 Stunden geschlafen. Ich nahm mein Handy und sah, dass mir jemand geschrieben hatte, ich schrieb der Person zurück und legte es dann weg. Ich stand auf und ging zu meinem Koffer, nahm mir eine schwarze Hose und ein weißes T-Shirt raus. Ich zog mich um und ging mich im Bad frisch machen. Nachdem ich fertig war ging ich in die Küche, da wo Derya Essen machte. Ich nahm ein Apfel und biss einmal daran.
"Wo ist Baba?", fragte ich sie.
"Er ist in der Arbeit. Abi kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Ja natürlich."
"Caner musste in die Arbeit und ich habe keine Zeit Emir abzuholen. Kannst du ihn bitte um 14 Uhr abholen?"
"Ja kann ich machen aber davor besuche ich Mama.", sagte ich.
Sie sah mich traurig an und ihr floss eine Träne runter. Ich strich die Träne mit meinem Zeigefinger weg und umarmte sie.
Nachdem wir uns lösten ging ich in den Flur und zog meine schwarzen Schuhe und meine schwarze Lederjacke an. Ich nahm die Autoschlüssel, die mir Derya vorher gab und stieg dann in ihr Auto ein. Ich fuhr zum Blumenladen und kaufte dort Blumen. Als ich an meinem Ziel ankam, stieg ich mit den Blumen in der Hand aus und ging zu dem Platz, da wo ich Mal vor 6 Jahren davorstand.
Schluchzend laut las ich was draufstand:
Asli Bulut
geb. 03. März 1965 † 05. Januar 2009
Ja, meine Mutter hatte mich verlassen... Ich vermisste sie so sehr...
Ich kniete mich runter und sprach: "Mama ich habe dich so vermisst. Ich weiß du bist mir sauer, weil ich dich nur einmal besucht habe. Aber ich konnte es einfach nicht wahrhaben, dass du mich verlassen hast. Ich bin von hier gegangen um einen freien Kopf von allem zu haben. Aber es hat nicht geholfen, jeden Tag habe ich geweint. Jeden verdammten Tag. Mama ich vermisse dich... Es sind 6 Jahre vergangen, dass du nicht mehr hier bei uns bist, aber für mich ist es wie eine Ewigkeit. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als du von uns gingst. Es wäre eigentlich dieser Tag gewesen, auf den ich mich so gefreut hatte. Aber als du einfach vor mir einen Herzinfarkt hattest, wurde aus meinem wichtigsten Tag der schlimmste Tag...", ich machte kurz eine Pause und atmete tief ein.
"Dogum günün kutlu olsun güzel Annecim. Bak sana ne getirdim, en sevdiyin cicekleri. Papatya. Biz seni cok özliyoruz Anne..." (Alles Gute zum Geburtstag meine schöne Mutter. Schau was ich dir gebracht habe, deine Lieblingsblumen. Gänseblümchen. Wir vermissen dich sehr Mama.), ich legte die Gänseblümchen auf ihrem Grab und fing an zu beten. Nachdem ich gebetet hatte, strich ich mir meine Tränen weg, sah nochmal zu ihrem Grab und ging dann zum Auto. Ich fuhr zu Emir's Kindergarten und stieg dann aus. Ich betrat das Gebäude und suchte seine Gruppe. Als ich das Zimmer fand und er mich mit großen Augen sah, rannte er auf mich zu und umarmte mich.
"Daaaaayii.", schrie er mit seiner süßen Stimme.
"Wie geht es dir, du Stinker?"
"Ich bin kein Stinker Dayi. Und mir geht es gut.", sagte er mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
"Verabschiede dich von deinen Betreuern und danach gehen wir dann nach Hause."
Er nickte und ging sich verabschieden. Als er wieder zu mir kam, nahm er mich an die Hand und führte mich zur Garderobe. Nachdem er fertig angezogen war, hielt er meine Hand und wir gingen Richtung Ausgang.
"Was hast du heute im Kindergarten gemacht Emir?"
"Ich habe mit Dominik und Eren gespielt. Und danach habe ich Hevin genervt haha.", er fing an zu lachen.
Hevin... Genau um diese Zeit wäre/sollte Diyar, Hevin und Sie bei mir sein.
"Dayi schau dahinten steht Hevin.", unterbrach mich Emir aus meinen Gedanken.
Ich sah in die Richtung, da wo er mit seinem Zeigefinger hinzeigte und mein Atem blieb stehen.
Das konnte doch nicht ihr ernst sein?
"Dayi wieso bleibst du stehen?"
Ich sah zu Emir runter, kniete mich dann zu ihm runter und fragte ihn: "Ist das Hevin's Mutter?", fragte ich ihn langsam.
"Ja, das ist Berfin Teyze."
Ich sah wieder zu Berfin, die Hevin an der Hand hielt und lächelnd über die Straße ging.
Sie hatte jemanden anderes geheiratet... Und sie hatte ihre Tochter Hevin genannt...
Ich stand auf und nahm Emir hoch in meinem Arm, wir gingen zum Auto und stiegen dann ein.
Die ganze Zeit musste ich an Berfin denken und hörte Emir dahinten nicht mal zu.
Als wir zu Hause ankamen, ging ich gleich in meinem Zimmer und schmiss mich auf meinem Bett.
...
Nach einer Stunde gesellte ich mich zu meiner Familie am Esstisch. Mein Vater sprach mit mir über ein neues Hotel, dass wir bald neu bauen werden. Ich hatte morgen beim Ingenieur ein Termin und musste dorthin.
Am nächsten Tag
Sicht von Berfin
"Hevin, komm jetzt ich muss in die Arbeit.", rief ich von unten.
Meine kleine süße Tochter rannte die Treppen runter und zog sich ihre Schuhe an.
"Anne gestern hat mich Emir die ganze Zeit genervt.", verpetzte sie Emir.
"Vielleicht liebt er dich ja. Hahaha.", sagte ich.
"Ihhh Anne. Hör auf. Liebe ist eklig." (Mama.)
Als sie das sagte, fing ich an zu lachen.
...
Als ich bei der Arbeit ankam, ging ich schnell hoch in meinem Büro. Seitdem mein Vater gestorben war, arbeitete ich als Architektin in unserer Firma.
"Herein.", sagte ich, als jemand klopfte.
"Frau Gökce, Herr Gökce wartet mit einem Kunden im Konferenzraum auf sie."
"Ok danke."
Lisa, meine Sekretärin verließ mein Büro und ich nahm meine gezeichneten Baupläne aus meiner Tasche raus. Ich sah mich nochmal im Spiegel an und ging Richtung Konferenzraum. Ich machte die Tür auf, ging zum Tisch und legte meine Baupläne dorthin. Begrüßte meinen Bruder und sah zum Kunden der vor dem Fenster stand. Als die Person sich zu mir drehte, konnte ich es nicht fassen.
Ich packte meinen Bruder an seinem Arm und zog ihn mit nach draußen.
"Berfin was soll das?", fragte mich mein Bruder genervt.
"Was sucht er hier?", schrie ich ihn an.
"Berfin- "
"Hast du ihm irgendetwas über Burak erzählt?", unterbrach ich ihn.
"Nein Berfin das habe ich nicht. Dass ist eure Sache, dass müsst ihr selber klären."
"Ich muss mit ihm gar nichts klären Abi. Er hat mich betrogen und ist von hier abgehauen."
"Berfin bitte. Machen wir einfach unseren Job.", flehte mich mein Bruder an und ich nickte.
Bevor ich den Konferenzraum betrat, atmete ich tief durch und ging dann schließlich rein.
Ich sah Berat immer noch vor dem Fenster stehen, aber diesmal telefonierte er auch mit jemanden.
"Askim ich muss jetzt auflegen. Ich ruf dich später an... Ich dich auch.", sagte er.
Nein nein nein. dass konnte er mir nicht antun. Er hatte eine Andere...
Er drehte sich zu mir um, kam auf mich zu und als er vor mir stand, streckte er seine Hand aus und sagte: "Schön Sie wiederzusehen, Frau Cetin (Burak's Nachname)."
~MissDhawan❤