Feis (I) - Feuer und Eis

Galing kay sam_pak

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Best Ranking in Fantasy: #3 "Ihr wisst nicht wer ich bin oder woher ich komme" , sagte sie mit einer sanften... Higit pa

Who is Xa?
Arrival
Who is he?
My first day
You don't like to talk?
Who does he think he is?
Partytime
Red eyes tell the truth
Strange dreams
2. Part
Confusion
You have a problem? Search for a solution.
Your thoughts should remain yours
Time goes on
Happy X-Mas
Who am I ?
Being Human
Finintis
Tell me
But why?
Kidnapped
3. Part
Train me
Time is running out
I only told her the truth
No options
Who said that thoughts are not real?
Another place
Scotland
Mysteries
What if dreams come true?
You owe me answers
The Dagger
Bryan
The countdown is on
Nothing but training
Danke <3
I wish
Three days left
The last two days
They are coming
4. Part
Forgive me, my love
Danksagung
Info
Wörterbuch
Feis 2 - Info
Feis 2 - Veröffentlichung
Feis-Xas Rückkehr
Wattys 2016

Welcome back

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Galing kay sam_pak

>> Dad! <<, rief ich als ich ihn auf mich warten sah. Ich rannte auf meinen Vater zu und grinste ihn an.

>> Kim, Baby! <<, rief er glücklich zurück und umarmte mich so fest, dass ich schon dachte er würde meine Lunge zerquetschen.

>> Lass dich ansehen. <<, sagte ich und ließ ihn grinsend los. Mir fiel auf, dass er seine schwarzen Haare schneiden lassen hatte. >> Hat Rebecca dir gesagt du sollst deine Haare schneiden? <<, fragte ich.

>> Kann man wohl sagen. <<, erwiderte er. >> Aber das ist doch jetzt nicht so wichtig. Wie geht es dir? <<

>> Jetzt geht' s mir hervorragend, danke. Und dir? <<

>> Wenn ich dich sehe geht's mir immer fantastisch, Kimmy. <<, antwortete er strahlend. >> Wie verlief dein Flug? <<, fragte er und nahm mir dabei den Koffer aus der Hand.

>> Ganz okay eigentlich. Habe die meiste Zeit über geschlafen. <<

>> Denkst du, du hast einen Jetlag? <<, fragte er grinsend.

>> Gut möglich. <<, antwortete ich.  >> Ist Rebecca zu Hause? <<, fragte ich dann.

>> Nein, ich habe sie gebeten einkaufen zu gehen. <<

>> Na Gott sei Dank! <<, rief ich erleichtert aus und grinste ihn an.

>> Du hast dich immer noch nicht an sie gewöhnen können, oder? <<, fragte er mich lächelnd.

>> Naja... <<, sagte ich und machte dabei eine Handbewegung die so was wie Fifty Fifty bedeuten sollte.

Mein Vater lachte kurz auf und sah mich dann an. Seine türkisfarbenen Augen bildeten einen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren und machten ihn nur noch attraktiver für die Frauenwelt. Ich war stolz darauf ihn meinen Dad nennen zu dürfen.
Er sah wirklich gut aus. Nicht nur äußerlich sondern auch innerlich. Er strahlte eine Zufriedenheit aus, die ich bei ihm lange nicht mehr gesehen hatte. Es machte mich glücklich ihn so zu sehen.

>> Ich habe dich sehr vermisst. <<, sagte er und drückte mich dann noch ein Mal.

>> Ich dich auch, Dad. <<, erwiderte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um ihn auf die Wange zu küssen, da er so groß war.

Nach ein paar Sekunden ließen wir uns wieder los und setzten unseren Weg fort.

>> Wir haben schon dekoriert, aber den Stern habe ich für dich aufgehoben. <<, erzählte er.

>> Du meinst den Weihnachtsstern für unseren Tannenbaum? <<, fragte ich um sicherzugehen.

>> Ja, genau den. <<, antwortete er grinsend.

>> Danke Dad. << Wir konnten es einfach nicht lassen uns anzugrinsen, sodass uns unsere Wangen irgendwann wehtaten.

>> Okay, also. Wo habe ich das Auto nochmal geparkt? <<, murmelte mein Vater vor sich hin und sah sich um.

>> Oh, oh. <<, sagte ich.

>> Warum „oh oh"? <<, fragte er.

>> Da fängt wohl jemand an alt zu werden. <<, erklärte ich grinsend.
>> Du vergisst ja schon wo du das Auto geparkt hast. <<

>> Hey! <<, rief er und lachte. >> Ich bin immer noch so alt wie an dem Tag als du geboren wurdest, klar? <<

>> Du meinst also du bist immer noch zwanzig? <<, fragte ich ironisch.

>> Ganz genau! <<, rief er mit gespielter Ernsthaftigkeit und lachte dann.

>> So alt bist du auch wieder nicht Dad. <<, sagte ich. >> Du bist erst mal neununddreißig. <<

>> Ich laufe aber auf die Vierzig zu. <<, erwiderte er mit einer wimmernden Stimme.

>> Dad. <<, sagte ich und verdrehte dabei meine Augen.

Er lachte kurz und grinste mich dann an. >> Das Gute daran ist, dass ich meine Midlifecrisis schon hinter mir habe. <<

>> Be positive! <<, rief ich und lachte dann.

>> Das sowieso! <<

Meinem Dad fiel wieder ein wo er geparkt hatte, sodass wir auf sein Auto zuliefen und mein Gepäck im Kofferraum verstauten.

>> Sag mal, was ist jetzt eigentlich mit meinem Zimmer? <<, fragte ich als wir uns ins Auto setzten.

>> Es sieht noch genauso aus wie du es verlassen hast. <<

>> Das ist gut zu wissen, aber ich meinte ob Caroline irgendwelche Versuche gestartet hat um mein Zimmer zu erobern. <<

>> Ja, das hat sie. <<, erwiderte er.
>> Aber ich habe Rebecca ausdrücklich gesagt, dass ich mit ihr über dieses Thema nicht diskutieren werde, da es eine bestimmte Grenze überschreitet. <<, erklärte er.

>> Oh...hm. Okay, gut. Danke Dad. <<

>> Nichts zu danken, Liebes. <<

***

Als wir zu Hause ankamen und mein Dad einparkte, versuchte ich mich irgendwie mehr darüber zu freuen, dass ich wieder hier war. Doch es gelang mir leider nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich Rebecca und ihre Tochter auch wieder sehen musste. Ich wusste es nicht.

>> So, alle Mann aussteigen. <<, rief mein Dad lachend und stieß seine Tür auf.

Ich stieg aus und lief zum Kofferraum.

>> Kimmy. Ich mach das schon. Geh du rein und entspann dich. <<, sagte mein Dad und machte dabei eine Kopfbewegung zur Haustür.

>> Sicher? <<, fragte ich nach.

>> Ich bin ein starker Mann, ich glaube ich schaffe das auch allein. <<, erwiderte er grinsend.

>> Okay, danke. <<, entgegnete ich lächelnd und lief auf unser Haus zu.

Plötzlich machte jemand die Tür von innen auf und rannte auf mich zu. Es war meine Schwester Kylie.

>> Kim! <<, rief sie grinsend und umarmte mich.

>> Hey, Baby. <<, erwiderte ich und drückte sie an mich. Um ehrlich zu sein überraschte mich ihre innige Begrüßung, da wir eigentlich nie wirklich eine enge Beziehung zueinander gehabt hatten. Es lag wahrscheinlich daran, dass ihr Charakter zu sehr der meiner Mutter ähnelte.

>> Wie geht' s dir? <<, fragte sie mich lächelnd als wir uns losließen.

>> Gut, sehr gut. <<, antwortete ich wahrheitsgemäß. >> Und dir? <<

>> Auch. <<, sagte sie. >> Komm lass uns reingehen. Ich will dir mein Zimmer zeigen, ich hab' s neu renovieren lassen! <<, rief sie hektisch und zog mich dabei am Arm.

>> Das heißt also das ganze pinke Zeug ist endlich raus? <<, hakte ich nach.

Gott wie ich die Farbe Pink hasste!

>> Ja. <<, antwortete sie grinsend.
>> Und die ganzen kindischen Plüschtiere auch. <<

>> Gut zu hören. <<

>> Ich meine, ich bin doch keine zwölf mehr. <<, meinte sie.

>> Stimmt du bist jetzt sechzehn. <<, stimmte ich ihr grinsend zu. >> Wie war eigentlich deine Sweet Sixteen Party? <<, fragte ich.

>> Einfach der Hammer! <<, rief sie aufgeregt, während sie mich die Treppen zu ihrem Zimmer sanft hochzerrte und mir dabei von ihrer Party erzählte.

Ich freute mich darüber zu sehen, dass Rebecca nicht allzu viel in unserem Haus geändert hatte. Ein paar Möbel waren zwar neu, aber das fand ich nicht allzu schlimm, da unsere alten Möbel unbrauchbar gewesen waren.

Als wir in Kylies Zimmer eintraten sah ich mich verwundert um. Ihr Zimmer sah fantastisch aus.

>> Wow. <<, sagte ich und stellte mich in die Mitte ihres Zimmers. >> Hast du das alles alleine einrichten lassen? <<, fragte ich dann.

>> Nein, nein. <<, antwortete sie.
>> Rebecca hat das für mich machen lassen. Krass oder? <<

Sofort verflog meine Begeisterung als ich ihren Namen hörte.

>> Hm. Ach so. <<, erwiderte ich bloß und sah mich nicht weiter um. >> Was soll ich noch sagen...Glückwunsch! <<, gratulierte ich ihr und ging dann wieder auf den Flur.

>> Ich gehe jetzt mal in mein Zimmer, bin ziemlich müde. <<, sagte ich.

>> Oh okay. Klar. Mach das. <<, erwiderte sie und lächelte mich verständnisvoll an.

Als ich vor meiner Zimmertür stand bemerkte ich, dass ein Schlüssel mit einer roten Schleife im Schloss steckte. Überrascht schloss ich die Tür auf und betrat mein altes Zimmer.

Ich lächelte als ich bemerkte, dass alles sehr ordentlich und sauber aussah. Denn so hatte ich mein Zimmer ganz sicher nicht verlassen.

Nirgendswo konnte man Staub oder Unordnung erkennen. Die Fenster standen offen, sodass die Sonne hereinschien.

>> Hab' bisschen aufgeräumt bevor du gekommen bist. <<, hörte ich meinen Vater plötzlich sagen.

Ich drehte mich um und lächelte ihn an.

>> Bisschen? <<, wiederholte ich.
>> Sag ehrlich, wie lange hast du dafür gebraucht? <<, fragte ich.

>> Das...werde ich dir nicht verraten. <<, sagte er grinsend und stellte meinen Koffer ins Zimmer.

>> Danke Dad. <<

>> Nichts zu danken, Liebes. Bin froh, dass du wieder da bist. <<, erwiderte er und umarmte mich.

>> Ohne dich ist' s scheiße. <<, flüsterte ich und drückte ihn ganz fest.

>> Ohne dich auch, Schatz. <<, erwiderte er und streichelte meinen Kopf. Ich musste innerlich grinsen, weil ich ihm nur bis zur Brust reichte. Und das nicht mal ganz.

>> Oh, hallo Kim. <<, hörte ich plötzlich eine quietschige Stimme sagen. Rebecca, dachte ich mir genervt und löste mich von der Umarmung. Sie hatte den Moment ruiniert.

>> Hi Rebecca. <<, begrüßte ich sie mit einem gezwungenen Lächeln.

>> Wie war dein Flug? <<, fragte sie mich höflich. Ihre Augen sagten was anderes.

>> Ganz, okay. Danke der Nachfrage. <<, antwortete ich.

>> Oh. Gut. <<, erwiderte sie bloß.

Mein Dad lächelte sie aufmunternd an und legte seine Hand auf meine Schulter. Rebecca warf meinem Dad einen seltsamen Blick zu, lächelte mich kurz gezwungen an und lief dann wieder die Treppen herunter.

>> Was sollte der Blick gerade? <<, fragte ich meinen Dad als seine Frau außer Hörweite war.

>> Ich habe keine Ahnung. <<, antwortete er grinsend. Ich verstand immer noch nicht wie so ein gutherziger Mann wie mein Vater eine solch hasserfüllte Frau lieben konnte. >> Hast du eigentlich Hunger? Willst du was essen? <<, fragte er mich dann.

>> Ne, eigentlich nicht. Habe nur ein wenig Durst, aber ich weiß ja wo die Küche ist. <<

>> Gut, denn ich hatte auch nicht vor dich zu bedienen. <<, erwiderte er spaßeshalber und ich haute ihm auf den Arm. Er lachte kurz auf und begleitete mich auf meinem Weg in die Küche.

>> Wie lange wirst du eigentlich bleiben? Du hast mir nichts gesagt. <<

>> Ich verbringe nur Weihnachten hier Dad. <<, antwortete ich.

Er blieb stehen und sah mich an.
>> Du meinst jetzt doch nicht im Ernst, dass du nur drei Tage hier bleibst? <<

Ich schwieg und sah auf den Boden.

>> Kim! <<, rief mein Vater dann.
>> Das akzeptiere ich nicht. Du bleibst wenigstens die ganze Woche. <<

>> Aber Dad ich will euch nicht zur Last fallen...und wegen Rebecca und all das. <<, versuchte ich zu protestieren.

>> Du fällst keinem von uns zur Last. Hör auf sowas zu denken, okay? Du bist meine Tochter. Mein Fleisch und Blut. Niemand soll dir das Gefühl geben in deinem eigenen Heim nicht willkommen zu sein. <<

>> Ja..aber... <<, setzte ich an.

>> Kein aber. <<, unterbrach er mich. >> Ich lasse deinen Rückflug ändern, egal ob du willst oder nicht. Hauptsache du bist bei mir. <<

>> Okay, Dad. Wie du willst. <<, gab ich mich geschlagen. Er lächelte mich an und drückte mir einen Kuss auf den Kopf. >> Ich weiß, dass du sie nicht leiden kannst. Aber ich weiß, dass meine Tochter mit allem klar kommt. <<, flüsterte er dann. >> Du hast eine starke Persönlichkeit. <<

Ich lächelte leicht und fuhr dabei durch meine Haare.
>> Genau wie du. <<, erwiderte ich.

>> Genau wie ich. <<, wiederholte er grinsend und wir gingen in die Küche.

***

>> Das heißt also du bist jetzt mit Eric zusammen? <<, fragte Caroline meine Schwester, während wir alle zusammen am Esstisch saßen. Ich half Rebecca dabei den Tisch zu decken und setzte mich schließlich hin als wir fertig waren.

>> Ja endlich! <<, rief Kylie aufgeregt und strahlte Caroline an. Ich hatte den Eindruck, dass Caroline einen schlechten Einfluss auf meine kleine Schwester hatte.

Als Rebeccas Tochter nach Hause gekommen war, hatten wir uns nur flüchtig begrüßt und waren dann unseren eigenen Tätigkeiten nachgegangen.

Jetzt saß ich ihr gegenüber und wartete ungeduldig darauf, dass ich wieder aufstehen und in mein Zimmer gehen konnte.

Schon allein ihr Anblick reichte mir um mich zu übergeben. Ihre falschen blonden Haare, ihre Solarium gebräunte Haut, die schon fast orange wirkte, und ihre ekligen hell rosa Lippen, die einen Kontrast zu ihrer falschen Hautfarbe bildeten.

Sie hatte ein Oberteil mit tiefem Ausschnitt an und mir kam es so vor als würde sie sich extra in die Richtung meines Vaters bücken, jedes Mal wenn er in ihre Richtung sah.

Flittchen, ging es mir durch den Kopf.

>> Hast du eigentlich schon jemand neuen kennengelernt Kim? <<, fragte mich plötzlich Kylie und riss mich somit aus meinen Gedanken.

>> Ich, hm..? Was? <<, fragte ich nochmal nach. Ich bemerkte wie Caroline ihre hässlichen kleinen Augen verdrehte und mich dann ignorierte.

>> Ob du jemanden in Deutschland kennengelernt hast. Einen Jungen. <<, wiederholte meine Schwester ihre Frage. Mein Dad sah von seinem Teller auf und wartete auf meine Antwort.

Mir kam es so vor als wäre ich schon zu lange still. Alle Blicke, außer Carolines, waren auf mich gerichtet.

>> Nein. <<, antwortete ich schließlich, doch ich bemerkte, dass mein Vater etwas ahnte. Er würde mich später bestimmt noch darauf ansprechen.

>> Echt? Niemand? <<, hakte Kylie nach.

>> Nö, niemand. <<, antwortete ich, doch ein Bild von Jack und Bryan tauchte dabei vor meinem inneren Auge auf. Was Jack wohl gerade tat?
>> Okay, na dann. <<, erwiderte Kylie und aß weiter.

>> Vielleicht steht sie ja auf Mädchen. Frag sie doch danach. <<, flüsterte Caroline meiner Schwester ins Ohr und kicherte dabei.

Entweder hatte sie das mit Absicht etwas lauter gesagt, sodass ich es auch hören konnte oder da ich neuerdings durch meine neugewonnene Kraft nicht nur schneller laufen, sondern auch besser hören konnte, hatte ich sie aus dieser Distanz verstanden.

Ich tippte eher auf Letzteres, da niemand außer mir aufhorchte als sie das sagte.

Miststück, dachte ich mir wütend und durchbohrte sie mit meinen Blicken.

Als Caroline wieder aufsah trafen sich unsere Blicke, sodass es sie aus dem Konzept brachte.

Sie sah sich kurz um und blickte mich dann wieder an. Ich unterließ den Blickkontakt nicht, sondern versuchte sie dadurch einzuschüchtern. Was mir auch gelang. Ich grinste innerlich.

Ich wusste nicht wie lange ich sie so anstarrte bis sie plötzlich >> Au! <<, rief und sich die Ohren zuhielt.

Verwundert unterließ ich meinen bösen Blick und sah mich um.

>> Was ist los? <<, fragte Rebecca sie und ging auf Caroline zu.

>> Ich weiß nicht. Mein Kopf tut plötzlich so weh. <<, antwortete sie und zappelte herum wie ein Fisch.

Ich nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie mein Dad mich ansah und dann wieder zu Caroline blickte.

>> Da war so ein schreckliches Piepen in meinen Ohren. <<, erklärte sie und nahm endlich ihre Hände von diesen.

>> Geh lieber hoch in dein Zimmer, ich bringe dir Schmerztabletten. <<, sagte die Frau meines Vaters und half ihrer Tochter beim Aufstehen.

>> Okay. <<, murmelte sie und ging in ihr Zimmer.

Als Caroline und Rebecca weg waren, wandte ich mich wieder dem Essen zu. Doch mein Dad starrte mich immer noch an.

>> Was ist los? <<, fragte ich ihn irritiert.

>> Nichts...ich...wollte nur deine Reaktion auf die ganze Situation hier betrachten. <<, erklärte er und aß dann weiter.

>> Okay... <<, erwiderte ich mit einem skeptischen Unterton und machte ihm damit klar, dass ich ihm nicht ganz glaubte. Ich sah ihn kurz an, doch als er meinen Blick nicht erwiderte, ließ ich es bleiben und räumte dann meinen Teller weg.

***

>> Hast du Lust mit mir spazieren zu gehen? <<, fragte mein Dad mich als er in mein Zimmer hereinkam während ich auf dem Bett ein Buch las.

>> Ähm...okay. <<, antwortete ich und stand auf.

Als wir nach draußen gingen war es schon dunkel und ich hoffte innigst, dass meine Augen nicht anfingen zu glühen. Klar, ich hätte eigentlich auch absagen können und stattdessen weiter im Haus bleiben können, aber ich hatte das Gefühl dass er mit mir unbedingt reden wollte.

Ich hoffte nur er würde mich nicht über Jungs ausfragen. Ich konnte zwar mit ihm über alles reden, aber wie genau sollte ich ihm die ganze Sache mit Jack und Bryan erklären?

>> Also, Kim. <<, fing er an. Ich sagte erst mal nichts. >> Wie lange bist du schon mit dem Typen zusammen? <<, fragte er mich dann. Genau das was ich nicht wollte, dachte ich mir innerlich.

Ich verdrehte meine Augen und sah ihn müde an. >> Dad, ehrlich. Ich bin mit niemandem zusammen und wenn, dann würde ich es dir erzählen. <<

>> Hm, aber am Esstisch vorhin hast du so einen komischen Eindruck gemacht als deine Schwester dich danach gefragt hat. <<, erinnerte er mich.

>> Ja, weil ich ganz sicher nicht so ein Thema vor Caroline bereden will. <<, erklärte ich.

>> Aber... <<, setzte er an.

>> Nichts aber Dad. <<, unterbrach ich ihn. >> Ich habe nur zwei neue Kumpels jetzt und das war' s. Da läuft nichts. <<, erklärte ich vage.

Er sah mich erstaunt an und grinste dann. >> So, so. <<, sagte er. >> Zwei neue Kumpels also. <<

>> Ja und eine neue Freundin. <<, erwiderte ich. >> Naja, okay. Schon mehrere Freundinnen, aber die eine mag ich eher. <<, fügte ich noch hinzu.

>> Hm...und was ist jetzt mit den zwei neuen Typen? <<, fragte er vorsichtig, aber grinste dabei.

>> Dad! <<, rief ich und schlug ihm sanft auf den Arm. >> Da läuft nichts. <<, wiederholte ich.

>> Schon klar, aber wenn da mal was laufen sollte erzählst du es mir oder? <<

>> Wenn, dann ja. Aber nur wenn. Was ich eh nicht glaube. <<, antwortete ich.

>> Mal sehen was die Zukunft mit sich bringt. <<, erwiderte er. >> Willst du mir die beiden beschreiben? <<

>> Meinst du etwa ihr Aussehen? <<, fragte ich.

>> Ja. <<, antwortete er grinsend.
>> Und ihre Charaktere. <<

Hm..soll ich ihm wirklich alles detailgetreu erzählen? Nein, lieber nicht...

>> Also der eine heißt Jack. <<, begann ich.

>> Was? Jack? <<, wiederholte er ungläubig. >> Ich dachte du kommst jetzt mit irgendwelchen Namen, wie Klaus oder Hans. <<, sagte er lachend.

>> Er kommt aus Puerto Rico. <<, erklärte ich.

>> Ah...na dann... aber was sucht er in Deutschland? <<, hakte er neugierig nach.

>> Jetzt Dad! Lass mich doch erzählen. <<

>> Schon gut, schon gut. 'tschuldigung. <<, sagte er grinsend.

>> Also Jack ist fast so groß wie du, hat schwarze Haare, eine schöne karamellbraune Haut und schwarze Augen. <<, beschrieb ich ihn. >> Und Bryan ist... <<

>> Sag mir jetzt nicht der andere heißt Bryan. <<, unterbrach mich mein Vater ungläubig.

>> Doch, so heißt er. Er kommt aus Kanada. <<, antwortete ich.

Mein Dad lachte auf und sah mich dann grinsend an. >> Du hast dir also zwischen all den Deutschen einen Kanadier ausgesucht? <<, fragte er und lachte dann weiter.

>> Also eure Klischees gegenüber den Kanadiern werde ich nie verstehen Dad. <<, sagte ich.

>> Und wie sieht er aus? <<, fragte er lachend. >> Trägt er eine Mütze wo ein Bieber abgebildet ist? <<, scherzte er lachend weiter.

>> Okay, Dad. Soll ich überhaupt noch weiter erzählen? <<, fragte ich grinsend nach. Sein Lachen war schon immer ansteckend gewesen.

>> Okay, okay. 'tschuldigung Kimmy. Nur das war grad so lustig als du gesagt hast, dass er ein Kanadier ist, ich meine... <<, erwiderte er und lachte dann weiter.

>> Dad! <<, rief ich grinsend und haute ihm sanft auf den Bauch.

>> Okay, okay. Bin schon still. <<, versicherte er und hörte dann auf zu lachen. Aber ich erkannte, dass er sich nur schwer hielt um nicht wieder damit anzufangen.

>> Also, Bryan ist fast so groß wie Jack, hat hellblonde Haare und hellblaue Augen. Beide sind muskulös, aber bei Jack stechen die Muskeln mehr heraus. <<, beschrieb ich. Meine Beschreibung klang ja so als würde ich ein Buch über die beiden schreiben.

>> Irgendwie gefällt mir Jack mehr. <<, kommentierte mein Vater und grinste mich an.

>> Warum? <<, fragte ich. >> Weil Bryan ein Kanadier ist? <<

>> Ganz genau. <<, antwortete er und fing wieder an zu lachen.

>> Ach Dad. <<, sagte ich und musste selbst dabei lachen.

>> Okay, okay. Ich krieg mich wieder ein. <<, versicherte er mir und versuchte mit dem Lachen aufzuhören. >> Wie sind die beiden drauf? <<, fragte er dann.

>> Naja, also Jack ist eher verschlossen und der mysteriöse Typ. Aber wenn' s drauf ankommt, öffnet er sich mir gegenüber. <<, antwortete ich. >> Und Bryan ist ein offener sympathischer Typ und ist immer gut gelaunt, wohingegen Jack dauernd einen ernsten Eindruck macht. <<, erzählte ich und ließ dabei aus, dass ich Jack vertrauenswürdiger fand als Bryan. Denn wenn ich so darüber nachdachte, hatte Bryan mich offensichtlich angelogen was die Sache mit den Clans anging. Zwar verfärbten sich meine Augen neuerdings weiß, aber das hieß ganz sicher nicht, dass ich in seinen Clan gehörte. Es stimmte auch nicht, dass Jack dauernd um mich herum war nur weil er mich auf seine Seite ziehen wollte, nein. Denn sonst hätte er mir nicht verraten, dass ich zu keinem der beiden Clans gehörte. Er hätte versucht mich in seinen eigenen Clan zu bringen, genau wie Bryan. Doch das hatte er nicht getan. Was der Grund dafür war, dass ich immer noch wütend auf Bryan war. Weil er mich angelogen hatte um mich auf seine Seite zu ziehen. So ein Arsch, dachte ich mir wütend.

>> Und wen kannst du mehr leiden? <<, fragte mein Dad mich plötzlich und riss mich dabei aus meinen Gedanken.

>> Beide gleich viel. <<, log ich und hoffte dass er mir glaubte. Es schien so als hätte er nichts gemerkt.

>> Also zwei super Kandidaten, deiner Meinung nach. <<, stellte er fest.

>> Nein, nicht meiner sondern deiner Meinung nach, Dad. <<, erwiderte ich. >> Denn ich sehe die beiden nicht als Kandidaten, sondern als ganz normale Freunde. <<, erklärte ich und spürte irgendwie, dass es sich falsch anhörte sowas zu sagen.

>> Wie du meinst. <<, erwiderte er grinsend.

>> Sag mal Dad... <<, setzte ich an und fasste den Mut zusammen ihn endlich das zu fragen was mir schon seit Wochen auf der Seele lag.

>> Ja? <<

>> Du hast mir doch mal erzählt, dass ich als ich krank war und hohes Fieber hatte...dass du da das erste Mal eine rote Farbe in meinen Augen entdeckt hast... <<, erinnerte ich ihn.

>> Ja, daran kann ich mich sehr gut erinnern. <<, sagte er und hörte auf zu grinsen.

>> Gab es da noch etwas das anders an mir war Dad? <<, fragte ich ihn ernst und sah ihn an.

Er betrachtete mein Gesicht und wirkte dabei nachdenklich.

>> Was definierst du unter anders? <<, fragte er mich dann. Ich sah ihn an und bemerkte, dass ihn etwas bedrückte. Hatte es etwas mit dem jetzigen Thema zutun oder mit etwas anderem?

>> Naja, es ist ja wohl nicht normal, dass sich Augen rot verfärben, auch wenn es nach einer schweren Krankheit ist oder? <<

>> Ja, da hast du recht. <<, stimmte er mir zu.

>> Und ich wollte nur wissen, ob es auch andere Dinge an mir gab die nicht unter die Kategorie „normal" fallen. <<, erklärte ich.

>> Nein Kimmy. Es gab nichts. <<, antwortete er, aber irgendwie wich er meinem Blick aus. Mein Vater verschwieg etwas vor mir.

>> Okay, wenn du meinst. <<, erwiderte ich und ließ es dabei bleiben. Ich wusste er würde sich dadurch schlecht fühlen.
Wenn er mir nichts erzählen wollte, konnte ich ihn nicht dazu zwingen.

>> Warum hast du eigentlich gefragt? <<, fragte er nach einer stillen Minute.

>> Nur so. <<, log ich und sah ihn dabei nicht an. Wenn es schon soweit gekommen ist, dass sogar mein Dad mich anlügt, dann kann es nichts Gutes heißen, dachte ich mir. Ich sollte lieber direkt nach der Weihnachtsfeier wieder verschwinden.

>> Ich glaube wir sollten wieder reingehen. <<, schlug ich schließlich vor und drehte schon mal um.

>> Sicher? <<

>> Ja. <<, erwiderte ich und lief weiter.

>> Okay, wie du möchtest. <<, meinte er mit einem merkwürdigen Ton und lief neben mir her.

Auf dem Rückweg sagte keiner von uns mehr ein Wort.

Als wir zu Hause ankamen saßen alle vor dem Fernseher und sahen „Kevin allein zu Haus" an. Ich zog es gar nicht erst in Erwägung mit Caroline und Rebecca zusammen zu sitzen, weshalb ich beschloss einfach in mein Zimmer zu gehen. Ich war sowieso müde, ein wenig Schlaf würde mir nicht schaden.

Ich fragte mich wie der morgige Tag wohl verlaufen würde. Caroline und Rebecca hatte ich zu Weihnachten nichts gekauft. Warum sollte ich auch? Ich hatte nicht vor so zu tun als würde ich die beiden leiden. Sie taten es ja auch nicht.

Mein Dad ging direkt zu seiner Frau und gab ihr einen Kuss. Ich wandte mich ab und stieg die Treppen hoch. Schon der Anblick war widerlich. Wie konnte man bloß so eine Hexe küssen? Mit ihren rot gefärbten Haaren und kleinen falschen Augen!

Genervt lief ich in mein Zimmer und zog mich um. Nach dem ich meine Zähne geputzt und meine Haare gekämmt hatte, schloss ich meine Zimmertür von innen ab, damit Caroline nachts nicht auf dumme Gedanken kam und legte mich dann ins Bett.

Das Gespräch mit meinem Vater war leider nicht so verlaufen wie ich es mir erhofft hatte. Mir kam es so vor als würde er etwas vor mir verbergen, doch was könnte es sein?

Wusste er etwa, dass ich kein...Mensch war? An den Gedanken konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen.

Ich spürte plötzlich wie meine Augen kurz kribbelten und ich dann im Dunkeln alles besser sah als vorher. Hatten sich meine Augen etwa wieder verfärbt?

Ich stand auf und stellte mich vor den Spiegel. Ja, meine Augen leuchteten mir weiß entgegen.

Zum Glück ist das nicht schon draußen passiert, dachte ich mir erleichtert und wollte mich gerade wieder ins Bett legen als plötzlich jemand an meiner Tür klopfte.

>> Kim? <<, hörte ich meinen Vater leise rufen.

Scheiße! , dachte ich mir. Was sollte ich jetzt wegen meinen Augen tun?

>> Ja? <<, antwortete ich leise und lief zum Lichtschalter.

>> Darf ich reinkommen? <<, fragte er mich und wartete auf meine Antwort.

>> Ich liege schon im Bett Dad. <<, antwortete ich und versuchte dabei aus weiter Entfernung zu klingen als ich es eigentlich war.

Ich drückte auf den Lichtschalter, doch es passierte nichts.

>> Willst du mich veraschen?! <<, flüsterte ich energisch und drückte immer wieder darauf. Musste ausgerechnet jetzt der Lichtschalter versagen?!

>> Kann ich nicht doch kurz reinkommen und dir gute Nacht sagen? <<, hörte ich meinen Dad fragen.

>> Ich bin zu müde zum Aufstehen. <<, log ich. >> Kannst du das nicht einfach durch die Tür sagen? <<

>> Ach Kimmy. <<, hörte ich ihn seufzen. Ich sah wie er die Türklinke herunter drückte. Zum Glück hatte ich abgeschlossen!

Verdammte Augen! , fluchte ich innerlich. Werdet doch wieder normal!

>> Wieso hast du die Tür abgeschlossen? <<, fragte mich mein Dad mit einem merkwürdigen Unterton.

>> Damit manche Leute nicht auf dumme Gedanken kommen. <<, antwortete ich wahrheitsgemäß.

>> Meinst du das jetzt ernst? <<, fragte er. Er klang irgendwie so...seltsam.

>> Ja, Dad. <<, antwortete ich und hoffte er würde endlich gehen.

>> Na gut, okay. Also dir noch 'ne gute Nacht. <<

>> Dir auch, danke. <<, erwiderte ich und hörte wie er leise seufzte, bevor er die Treppen herunter ging.

>> Gott sei Dank. <<, flüsterte ich erleichtert und fasste mir an die Stirn. Trotzdem fühlte ich mich schlecht, weil ich meinen Vater nicht hereingelassen hatte. Diese verdammten leuchtenden Augen!

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und hoffte, dass ich meinen Dad nicht gekränkt hatte.

Mit gemischten Gefühlen legte ich mich ins Bett und hoffte von etwas Schönem zu träumen.

Als ich meine Augen schloss, tauchte plötzlich Jacks hübsches Gesicht vor meinem inneren Auge auf. Ich lächelte und merkwürdigerweise stieg in mir der Wunsch auf Jack bei mir zu haben.

Konnte ich ihn eigentlich erreichen egal wie weit weg ich war?

Ich meine, immerhin habe ich ihn letztens erreichen können und da stand er auch nicht direkt vor mir, dachte ich mir.

Plötzlich hörte ich wieder ein Summen in meinem Kopf. Ich hatte gehofft, dass dies wenigstens hier in San Francisco nachlassen würde.

Ich schloss meine Augen und versuchte ausfindig zu machen wer der Eindringling war. Zuerst war gar nichts zu sehen, doch dann tauchte auf einmal ein orangerotes Feuer im Dunkeln auf. Das Feuer formte sich zu einem Menschen der auf mich zukam. Ich runzelte die Stirn und sah genauer hin.

Plötzlich spürte ich wie der Boden unter mir anfing zu zittern und wie ein Erdbeben alles um mich herum schwanken ließ. Eine riesengroße Mauer tauchte auf einmal vor mir auf und ragte empor.

Ich fiel auf den Boden und bemerkte, dass sich dieser geändert hatte. Erst als ich mich umsah fiel mir auf, dass sich eine Festung um mich herum gebildet hatte. Sie erstreckte sich weit hoch in den Himmel und war steinhart. Die Festung bestand aus weißen riesigen Steinen, die aussahen wie Mamor. Sie strahlten vor Sauberkeit und Glanz. Ich fragte mich was das alles sein sollte, da ich mir das weder ausgedacht noch in meiner Phantasie gewünscht hatte.

Der Bereich auf dem ich stand, formte sich zu einer Art großen Balkon, auf dem plötzlich wunderschöne Blumen gediehen und der Festung Leben schenkten. Als ich mich umdrehte sah ich, dass sich drei Türme hinter mir gebildet hatten. Diese führten zu einer höheren Ebene, die sich über mir befand. Als sich die große Tür hinter mir öffnete, zeigte sie mir zwei Treppen. Die eine führte nach oben und die andere nach unten.

Fasziniert und irritiert zugleich wandte ich mich wieder nach vorne und lief zum Geländer des Balkons.

Ich beugte mich ein wenig herunter und sah nach unten. Hellblaues Wasser umzingelte die Festung, die nun eher ein Schloss zu sein schien.

Fasziniert hob ich meinen Blick und begegnete einer wundervollen Aussicht. Roter Sand schimmerte im Licht der Sonne und glitzerte wie kleine Diamanten. Türkisenes Wasser war am Horizont zu sehen und es schien wie ein Paradox, dass Wüste und Meer direkt aufeinander trafen.

Ich war so abgelenkt von all dem, dass ich fast vergaß, dass dieses schreckliche Summen in meinem Kopf noch zu hören war.

Richtig! Das Summen! , erinnerte ich mich wieder. Und weshalb bin ich in einem Schloss? , fragte ich mich dann.

Ich hörte plötzlich wie ein Klopfen in meinem Kopf ertönte, sodass ich mir die Ohren zu halten musste.

Sieh nach unten, ertönte auf einmal meine innere Stimme. Ich tat was sie sagte und blickte nach unten. Ich bemerkte wie ein Junge mit schwarzen Haaren an das Tor klopfte und geduldig wartete.

So als hätte der Junge meinen Blick gespürt, sah er nach oben. Glück erfüllte mich als ich erkannte, dass es Jack war. Hatte ich mir vorhin nicht gewünscht er wäre hier?

Grinsend rannte ich zu der Tür die hinter mir stand und lief die Treppen herunter. Das Geländer schien aus Wasser zu bestehen, doch es zerfiel nicht als ich es berührte. Es schwappte zwar hin und her, aber meine Hände wurden durch die Berührung nicht nass. Fasziniert betrachtete ich die Treppen auf denen ich stand und bemerkte, dass sie aus hellblauen Blättern bestanden. Ungläubig bückte ich mich und fasste diese an. Die Blätter schienen schwer zu sein und bewegten sich als ich sie berührte. Jede Treppe bestand nur aus einem riesigen Blatt und etwas schien darin heraus zu glühen.

Ich musste das alles Jack zeigen!

Grinsend rannte ich weiter herunter und öffnete schließlich das Tor. Überrascht blickte er in mein Gesicht und blieb starr stehen.

>> Jack! <<, rief ich. >> Wie hast du mich aus so weiter Entfernung gefunden? <<

Er machte den Mund auf, aber erwiderte nichts. Jack sah mich mit einem irritierten Blick an und trat dann näher an mich heran.

>> Kim? <<, sagte er mit einem fragenden Ton.

>> Ja? <<, erwiderte ich grinsend. Was war denn los mit ihm?

Jack räusperte sich kurz und sah sich dann um. >> Hast du das erschaffen? <<, fragte er mich dann.

>> Was erschaffen? <<

>> Na dieses Schloss. <<, erklärte er.

>> Nein. Das ist irgendwie so komisch. Ich habe wieder das Summen in meinem Kopf gehört, was mir sagt dass jemand versucht in meine Gedanken einzudringen und plötzlich ist das hier dann passiert. <<, erklärte ich wahrheitsgemäß und machte eine Geste die alles um mich herum beschrieb.

>> Hm. Das ist unnatürlich. <<, erwiderte er bloß und warf einen kurzen Blick in das Innere meines Schlosses.

>> Warum? <<, fragte ich nach.

>> Weil man sich normalerweise all seinen Kräften bewusst sein muss um seine eigene Festung der Gedanken zu errichten. Abgesehen davon muss man mit all seinen Kräften umgehen können. Und zwar sehr gut. <<, erklärte er.

>> Oh...das trifft bei mir leider noch nicht zu. <<, stellte ich fest.

>> So ist es. <<

>> Möchtest du trotzdem hereinkommen? <<, fragte ich ihn.

>> Lieber nicht. <<, antwortete er und ich spürte eine Art Enttäuschung in mir.

>> Wie du möchtest. <<, erwiderte ich bloß.

Jack sah irgendwie beunruhigt aus, weshalb ich ihn mit irgendetwas ablenken wollte.

>> Wie hast du es eigentlich geschafft mich aus so weiter Entfernung zu kontaktieren? <<, fragte ich ihn deshalb.

>> Gedanken kennen keine Grenzen, Kim. <<, antwortete er. >> Deshalb gibt es auch keine Grenze des Gedankenlesens ab einer bestimmten Entfernung. <<

>> Oh...ach so. Das ist doch gut. <<, erwiderte ich.

>> Ja ist ziemlich hilfreich. <<, stimme er mir trocken zu und blickte nach hinten. Allmählich nervte mich die Art wie er momentan mit mir sprach.

>> Warum bist du gekommen, Jack? <<, fragte ich schließlich und sah ihn dabei ernst an.

Er wandte sich mit einem verwunderten Gesichtsausdruck wieder mir zu und hob seine Augenbrauen. >> Ich wollte wissen wie es dir geht. <<, antwortete er.

Ich hob meine rechte Augenbraue und sah ihn mit einem ungläubigen Blick an.

>> Und wieso benimmst du dich dann so komisch? <<

>> Ich benehme mich doch gar nicht komisch. <<, murmelte er.

>> Du siehst dich andauernd um und antwortest nur in kurzen Sätzen. Was ist los? <<

>> Ich will nur sicher gehen, dass mich jetzt keine Bestien jagen. <<

Ich sah ihn verständnislos an. >> Was meinst du mit Bestien? <<

>> Naja, du verfügst noch nicht die völlige Kontrolle über deine Fähigkeiten, was bedeutet, dass wenn du schon eine Gedankenfestung hast, dass du auch schon Bestien erschaffen kannst um sie auf mich los zu hetzen. <<, erklärte er.

>> Sowas kann man? <<, fragte ich ihn ungläubig.

>> Ja. <<

>> Aber warum sollte ich eine Bestie auf dich hetzen? Das würde ich nie tun. <<

>> Wenn du schon ungewollt ein Schloss um deine Gedanken baust, dann könntest du mir auch ungewollt wehtun. <<

>> Und wenn schon. <<, sagte ich. >> Das wäre doch dann eh nur ein Kampf in unseren Gedanken. Physisch würde es dir doch überhaupt nicht wehtun. <<

>> Ja, aber es könnte mir meine Gedanken stehlen oder mich verrückt werden lassen. Ich könnte Dinge vergessen und verlernen. Das ist etwas sehr Gefährliches, Kim. <<

>> Was?! <<, erwiderte ich ein wenig geschockt. >> Wieso gibt es sowas? <<, fragte ich.

>> Naja, das ist deine Phantasie und es sind deine Gedanken die deine Phantasie formen. Was bedeutet du kannst alles erschaffen was du willst, du musst es nur wollen. Und wenn ein Feind dich telepathisch kontaktiert ist es für dich einfacher ihn mit deinen Bestien loszuwerden. Das ist ein weiterer Trick um in deine Gedanken zu gelangen. Nicht viele können das, weil sie dafür nicht mächtig genug sind. <<, erklärte er.

>> Aber ich bin doch auch nicht mächtig genug um solche Bestien zu erschaffen. <<, erwiderte ich.

Er sah mich ernst an und seufzte.
>> Doch bist du. <<, widersprach er mir. >> Und zwar mehr als du ahnst. <<

>> Woher willst du das wissen? <<

>> Weil ich es nun mal weiß. <<

Zicke, dachte ich mir.
>> Und gibt es keinen ungefährlicheren Weg jemanden telepathisch zu kontaktieren? <<, fragte ich.

>> Doch und zwar wenn du die Person nur hören und nicht auch sehen willst. <<, antwortete er mir.

>> Und wie geht das? <<

>> Indem du „teris" sagst. <<

>> Teris? <<, wiederholte ich fragend und plötzlich verschwand alles vor meinen Augen.

>> Siehst du? <<, hörte ich Jacks Stimme in meinem Kopf. >> Es hat geklappt. <<

Ich grinste innerlich und öffnete meine Augen. Es kam mir jetzt so komisch vor wieder in meinem Zimmer zu sein und nicht in diesem seltsamen, aber auch wunderschönen Schloss, das meine Gedankenfestung sein sollte.

>> Und was muss ich sagen, wenn ich dich...- ich meine, wenn ich jemanden sehen will? <<

>> Das sage ich dir noch nicht. <<, erwiderte er und ich hörte heraus wie er dabei grinste.

>> Hey! Warum? <<, fragte ich lachend.

>> Ich werde es dir verraten wenn ich dich für fortgeschritten genug halte. <<

>> Ach und was bin ich jetzt? <<, fragte ich mit gespielter Wut.
>> Zurückgeblieben? <<

>> Ja, kann man wohl sagen. <<, meinte er grinsend.

>> Frechheit! <<, rief ich lachend.

>> Es freut mich dich lachen zu hören. <<
Ich wusste zwar nicht wie wir gegenseitig unser Lachen hören konnten, da wir uns nur telepathisch unterhielten, aber es erfreute mich, dass es funktionierte.

Ich schwieg kurz und lächelte in mich hinein. >> Für dich gilt das genauso. <<

>> Danke. <<, flüsterte er in meinen Kopf und ich konnte mir sein hübsches Lächeln haargenau vorstellen. Ich biss auf meine Unterlippe und grinste dabei.

>> Ich möchte dich nicht länger aufhalten. <<

>> Tust du nicht. <<, widersprach ich.

>> Du bist sicherlich müde. <<

>> Stimmt. <<, gab ich zu.

>> Deshalb werde ich dir jetzt eine gute Nacht wünschen. <<

>> Okay. <<, entgegnete ich grinsend.

>> Gute Nacht, Kim. <<, hörte ich Jack lächelnd sagen bevor er sich aus meinen Gedanken zurückzog.

>> Gute Nacht. <<, flüsterte ich laut und machte wieder meine Augen zu. Ich hoffte ich würde etwas Schönes träumen.

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, please! :D :*

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