BROKEN SCENE / H. S.

By alicegegie

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Do not pity the dead, Harry. Pity the living and above all those, who live without love. - Albus Dumbledore. ... More

Prolog
I got this feeling on the summer day
Maybe I'll get drunk again
The green letter
Lovesickness
Behind closed doors
I couldn't fight it
You can leave your hat on
I think I'll be brave
I do not love you
A party never killed nobody
Coming out of my cage
Dirty little secrets
If we wake up wanna break up
Tender is the night
Beautiful silence
Good boy
Was wondering if after all these years you'd like to meet
The broken heart
All the love x
The moon is the only light we'll see
For whom the bell tolls
The outsider
You have me
Maybe it's not enough
We might be dead by tomorrow
Five friends
Coincidence
Break free
It's the end
Epilog
Thank you

Images stuck in your head

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By alicegegie

HARRY

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." - Jean Paul

18. Juli 2016

Ich stand vor dem Spiegel und versuchte nicht allzu abgefuckt auszusehen. Andererseits war ich das, also was solls. Verstecken konnte ich meine schlechte Verfassung nicht. Aber ich wollte nicht, sollte ich heute Abend fotografiert werden, dass meine Mutter sich noch mehr Sorgen machte, als sie es jetzt schon tat.

Meine Alles-ist-egal Haltung war einem anderen Gefühl gewichen. Es war Wut. Wut auf Louis, dass er dieses Spiel mit mir spielte. Wut darauf, dass er mich dazu zwang aufzustehen und etwas zu tun. Aber wie konnte ich mich den Wünschen eines.... Ich stolperte immer noch über das Wort, was ich nicht aussprechen konnte.

Ich konnte mich Louis Aufforderung nicht verweigern. Also hatte ich mein Flamingohemd aus dem Schrank geholt, eine saubere Jeans angezogen, und versuchte jetzt meine Haare nicht allzu verstrubbelt aussehen zu lassen. Louis wollte, dass ich zu X- Factor ging. Gut, ich würde es tun. Nur den Zweck, den er damit beabsichtigte, war mir nicht klar. Und vor allem, was dieses Mädchen mit der ganzen Sache zu tun hatte.

Als ich die Adresse aufgesucht hatte, hatte ich auf Antworten gehofft. Stattdessen war ich ratloser als vorher. Und Meggie konnte mir auch keine Antworten geben. Oder sie wollte es nicht tun.

Meggie. Sie war süß. Ihre roten Haare wirkten, wie bei Ed, immer so als würden sie in Flammen stehen und die Falte auf ihrer Stirn, die sich bildete, wenn sie verärgert war, erinnerte mich an Tinker Bell. Den Film, den ich als Kind in endlosschleife gesehen hatte. Doch wahrscheinlich war sie einer dieser Frauen, die bei dieser Beschreibung über sich die Nase rümpften. Sie war unglaublich stur gewesen. Ich hatte nicht gerade Freundlichkeit verbreitet und schon hatte sie eine Mauer aufgebaut und die Aussage komplett verweigert. Dennoch hatte sie zugestimmt mit mir zu der Veranstaltung zu gehen. Doch hatte ich das Gefühl, sie tat es eher Louis wegen und nicht um mich zu unterstützen.

Woher kannte sie Louis? Er hatte nie eine Meggie erwähnt. Allerdings hatte sie auch gesagt, dass sie sich nur zweimal begegnet waren. Aber warum sollte er dann ausgerechnet ihr eine Nachricht hinterlassen. Wäre Eleanor nicht viel logischer gewesen? Ich wusste, dass Louis ihr hinterhergetrauert hatte. Mir fiel auf, dass ich Eleanor auf der Trauerfeier nicht gesehen hatte, aber vielleicht war ich auch einfach zu beschäftigt mit mir selbst gewesen. Ich hatte niemanden um mich herum wirklich wahrgenommen. Oder Meggie hatte gelogen und sie kannte Louis doch besser, als sie zugeben wollte.

Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel, setzte mir eine Mütze und eine Sonnenbrille auf und verließ das Haus.

Ich hätte etwas anderes anziehen sollen, stellte ich fest, als ich mich vor der Halle durch die Menge schob, die nach und nach in den Eingang strömten. Ich hatte schon mehrere verblüffte Blicke bekommen und versuchte so schnell wie möglich aus deren Blickfeld zu verschwinden, bevor sie mich nach einem Foto fragen konnten, während ich gleichzeitig verzweifelt nach Meggie Ausschau hielt. Sie hatte die Karten, das hieß, ich kam ohne sie nicht rein. Es sei denn die Frau am Eingang war die gleiche seit sechs Jahren. Dann hatte ich vielleicht eine Chance.

Mein Handy klingelte und überfordert nestelte ich an meiner Jackentasche rum. „Ja?", meldete ich mich genervt. „Du gehst ran.", stellte eine Stimme überrascht fest. „Offensichtlich. Was willst du Liam?" „Ich wollte nur fragen wie es dir geht. Ed hat beunruhigende Dinge erzählt und ich..." „Liam, ich hab jetzt gerade keine Zeit, okay?", unterbrach ich ihn unwirsch. Neben mir lachten ein paar Mädchen im Teenageralter, von denen ich mich so schnell wie möglich entfernen wollte. „Bist du draußen unterwegs?", fragte Liam erstaunt, der anscheinend das Lachen gehört hatte.

In dem Moment entdeckte ich nah am Eingang Meggie, die zur Begrüßung die Hand hob. Erleichtert, dass ich sie gefunden hatte, wimmelte ich Liam am Telefon unwirsch ab. „Hör zu. Ich kann jetzt gerade nicht. Ich ruf dich später wieder an.", sprach ich und legte auf, bevor er noch irgendetwas erwidern konnte.

Kurz bevor wir die Halle betraten, zögerte ich. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie Meggie geduldig stehen blieb. Hier hatte alles angefangen. Ich konnte nicht verhindern, dass die Erinnerungen nur so auf mich einprasselten. Wie nervös ich gewesen war und wie verzweifelt ich versucht hatte meine Familie von diesen peinlichen T-shirts abzubringen. Ich erinnerte mich wie ich, während der Zeit, die wir warten mussten, Niall heimlich beobachtete, der gut gelaunt einige Songs spielte und sich mit Leuten unterhielt. Nur wusste ich damals weder seinen Namen, noch wie nah wir uns in den nächsten sechs Jahren sein würden.

„Oh mein Gott. Ist das Harry Styles?", hörte ich jemand im Vorbeigehen wispern und wurde unsanft in die Gegenwart zurückgerissen. Mein Blick ging zu Meggie, die mir einen nachdenklichen Blick zuwarf und gab ihr ein Zeichen, dass wir uns schnell auf unsere Plätze setzen sollten.

Die Show war wundervoll. Es war die erste oder zweite Live Show und man spürte die unglaubliche Energie, die die Sänger auf die Bühne brachten. Alle dort machten das zum ersten Mal und waren dementsprechend mit einer unanfechtbaren Begeisterung dabei. Eine Begeisterung, die wir als Band schon längst verloren hatten. Wenn man die gleiche Show ungefähr 300 Mal hintereinander macht, verlor man sich irgendwann in Gleichgültigkeit.

Und die Erinnerungen kamen wieder. Der Moment, als Simon uns in eine Band packte, die Nervosität vor der ersten Live Show, die Proben ohne Ende. Das ständige Chaos, was wir verbreitet haben. Louis, der uns bei jeder Hürde wieder aufmunterte. Louis, der Liam wegen seiner ständigen Ernsthaftigkeit aufzog. Louis, der Zayn dazu brachte aus sich rauszukommen. Louis, der immer da war. Louis, der für diese Band lebte. Gelebt hatte. Mir wurde leicht schwindlig vor Augen und das Atmen fiel mir schwer. Ich stand kurz vor einer Ohnmacht.

„Harry, alles okay?", fragte eine Stimme rechts von mir und ich drehte meinen Kopf. Grün traf blau. „Du musst atmen Harry." Ich wusste nicht, wie lange ich einfach nur in ihre Augen sah, aber irgendwann merkte ich, wie die Last von meiner Brust genommen wurde und mein Atem wieder regelmäßig wurde. „Alles okay." Es stimmte. Für einen Moment war alles okay. Und dann war dieser Moment vorbei. Und die Show auch.

Wir warteten, während alle anderen die Halle verließen. Louis wollte, dass wir einen weiteren Hinweis fanden, aber wir konnten nicht suchen, während die Halle voller Leute war. Also saßen wir stumm auf unseren Stühlen.

Bis Meggie plötzlich die Stimme erhob. „Viele Erinnerungen, mhm?" Ich nickte kurz. „Ich hab mir überlegt, dass das vielleicht genau das ist, was Louis will." Ich wandte mich ihr zu. Nicht sicher, was sie mir sagen wollte. Offenbar sah sie das Unverständnis in meinem Blick. Sie zuckte verzweifelt mit ihren schmalen Schultern „Ich meine, man kann einem Menschen alles nehmen. Besitz, die Freiheit, Gesundheit.." Sie zögerte kurz. „..Freunde. Aber was man einem nicht nehmen kann, sind Erinnerungen. Sie sind immer da. Man muss sie nur zulassen." Ich nickte langsam. Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht wollte Louis mir zeigen, dass er nicht vollständig verschwunden war. Dennoch war mir das zu einfach. Es musste noch etwas anderes dahinter stecken. Doch das würde ich erst wissen, wenn ich den Hinweisen weiter folgte. Ich korrigierte mich mit einem Blick auf Meggie. Wenn wir den Hinweisen weiter folgten.

Wir hatten unter allen Stühlen in unserem Sitzblock geguckt, den Rand der Bühne abgesucht und sogar die Technik am Rand durchwühlt ohne etwas zu finden. Erschöpft und gleichzeitig ehrfürchtig setzte sich Meggie auf den Jurystuhl von Simon Cowell. Irrte mich oder versuchte sie sein kritisches Pokerface nachzuahmen, während sie dort saß?

Ich war gerade dabei die Unterseite der Treppe, die zur letzten Performance gehört hatte, zu untersuchen, als ich Schritte in Stöckelschuhen näher kommen hörte. Ich sah Meggie, wie sie ertappt aus Simons Stuhl hochschoss und wirbelte herum. 

„Hey..", sagte ich und versuchte sie so charmant wie möglich anzulächeln und dabei unsere komische Situation, dass ich mit einer fremden Frau auf der Bühne herumschlich zu überspielen.

Anscheinend funktionierte es nicht so gut, denn Caroline schaute erst mich, dann Meggie misstrauisch an. „Was machst du hier, Harry?", fragte sie und ihre Stimme wirkte deutlich älter als vor fünf Jahren, dabei hatte sich ihr Aussehen kaum verändert. Sie sah immer noch unglaublich gut aus.

„..hmh.. also ich...also wir, äh, wir wollten... wir hatten.." stammelte ich wenig hilfreich. Was sollte ich ihr sagen. Dass wir nach einem geheimen Hinweis in einem grünen Brief von meinem toten besten Freund suchten? Auch wenn ich vor sechs Jahren viel Zeit auf dieser Bühne verbracht hatte, hieß das nicht, ich konnte hier rumspringen, wann ich wollte.

„Wir waren in der Show und ich bin ein riesiger Fan von Simon Cowell, also hat Harry mir angeboten, dass ich mal auf seinem Stuhl sitzen kann.", sprang Meggie ein und Caroline schien einigermaßen überzeugt. Jetzt schauten mich beide auffordernd an. Nach einer gefühlten Ewigkeit, verstand ich was sie wollten. „Caroline Flack- Meggie of Orange. Meggie- Caroline.", Stellte ich sie gegenseitig vor und strich mir dabei verlegen durch die Haare. Gott, in ihrer Gegenwart fühlte ich mich immer, als wäre ich wieder 17 und hätte gerade erfahren, was es hieß, wirklich mit einer Frau zusammen zu sein.

„Gut, dann lass ich euch wieder allein.", sagte Caroline nachdem wir alle eine Weile gar nichts gesagt hatten und die peinliche Stille immer größer wurde. „Mein Beileid, Harry. Louis war ein wundervoller Mensch."

Erstaunlich, dass sie so gut von ihm sprach, wo sie genau wusste, dass Louis immer nur ein verächtliches Schnauben für sie übrig hatte. Caroline warf mir einen letzten Blick zu und stöckelte von der Bühne.

„Okay, wo können wir noch suchen?" Meggie ging zu meiner großen Erleichterung nicht auf Carolines Auftreten ein. „Gibt es irgendwo ein Geheimfach oder...?" „Ja.", unterbrach ich sie, überrascht, dass mir das nicht früher eingefallen war. Simon hatte es mal Louis und mir gegenüber 2010 erwähnt, dass der Jurytisch an den Seiten hohl war. .. und dass man ihn von der Innenseite öffnen konnte. Daraufhin hatte Louis sich einen Spaß gemacht immer die peinlichsten Dinge dort aufzubewahren.  Ich stürzte auf ihn zu und nach kurzer Fummelei hatte ich das Fach wirklich gefunden und geöffnet.

Ein grüner Brief, genauso wie die zwei davor, fiel heraus. Ungeduldig öffnete ich ihn und was ich sah, ließ mich versteinern.

Ich hatte mir geschworen nie an diesen Ort zurückzukehren. Dieser Ort, der wortwörtlich der dunkelste Punkt unserer Bandgeschichte war. Ich spürte, wie sich Kälte von meinen Fingerspitzen in meinem Körper ausbreitete, doch bevor sie mein Herz erreichen konnte, riss mich Meggies fragende Stimme wieder in die Realität zurück.

„Wie fliegen nach Orlando?"


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