God-king of Egypt | Minsung

By Mondesserin

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Wenn Jisung in seinem Leben eines gelernt hat, dann dass Aufgeben nie eine Option ist. Doch was passiert, wen... More

Anmerkungen der Autorin
Das Grab
In der Grabkammer
Das Geheimnis der Schriftrolle
Unialltag
Die Katzengöttin
Neuer Tag, neues Glück
An der Seite des Stiers
Die mysteriösen Brüder
Glaubensfragen
Sackgasse
Beschwerliche Pfade
Smaragdgrüne Augen
Das perfekte Duplikat
Zurück ins Sonnenlicht
Im Verdacht
Im Verhör
Der neugierige Großwesir
Schwindende Hoffnung
Der furchteinflößende Pharao
Tapferkeit und Torheit
Das Gewicht einer ganzen Welt
Komplimente und Kompromisse
Eine böse Vorahnung
Bis zum letzten Tag
Neue Regeln und Gesetze
Oberste Order
Tiefe und reine Dankbarkeit
Die Übereinkunft
Alle Zeit der Welt
Das Bad
Unberührbare Blumen
Eine Kiste voller Kostbarkeiten
Zwei kleine Retter
Schwacher Trost
Der Sieg des Selbstlosen
Lass es zu
Im Zwiespalt
(Un)schuld
Markttag
Aufblühende Unterhaltungen
Taktisches Vorgehen
Bitte oder Befehl
Lebensziele und Bedürfnisse
Hör auf mich
Was Mann kann
Wein und Widerworte
Klare Bekenntnisse
Bedeutungsebenen
Blickwinkel
Stille Wasser
In der Wüste
Hier und jetzt
Nie wieder
Rechtzeitige Rettungen
Bezeichnung und Bedeutung
Vorsatz und Verhalten
Mit der Kraft der Sprache
Für eine erfolgreiche Jagd

Ein unverschämtes Angebot

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By Mondesserin

Triggerwarnung für dieses Kapitel: Machtmissbrauch, Andeutungen sexueller Handlungen

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Jisungs Pov: 

„Wie wäre es, wenn du mir statt deiner Anerkennung und deiner honigsüßen Worte eine viel tiefere und reinere Form der Dankbarkeit zeigst?"


Verschreckt weiteten sich meine Augen und ich betete, dass er nicht das wollte, was ich dachte.

„Wa-was meint ihr damit?", brachte ich stotternd hervor und war kurz davor, zurückzustolpern und ihm zu sagen, dass er so eine Frage nicht stellen sollte. Aber seine Augen bohrten sich voller Überlegenheit und Dominanz in meine und hielten mich an Ort und Stelle gefangen. Seine Lippen formten erneut ein Lächeln, das dem einer Katze glich und es schien so, als wäre ich tatsächlich amüsant für ihn.

„Du weißt, warum du genau hier bist, Jisung. Du sollst mir Freude schenken. Verbring die Nacht mit mir."

Ein leises Geräusch des Unglaubens verließ meine Kehle, als der junge Pharao seinen Wunsch so direkt und unmissverständlich aussprach.

Er trat daraufhin noch einen halben Schritt auf mich zu und jetzt passte kaum noch ein Blatt Papier zwischen unsere Körper. Aufgewühlt und nicht ganz Herr meiner Sinne starrte ich ihn an und trat dann schlussendlich verunsichert einen Schritt zurück. Doch schon packte der Pharao mein Handgelenk und hinderte mich daran, noch mehr Abstand zwischen uns zu bringen oder sogar wegzurennen – denn genau das wollte ich.

Seine Augen musterten mich aufmerksam und schienen meine Unzulänglichkeiten schneller enträtselt zu haben, als mir lieb war. „Du scheinst dich bei meinen Worten unwohl zu fühlen... Warum?"

Am liebsten hätte ich laut gelacht, um dieser bizarren Situation die erschreckende Ernsthaftigkeit zu rauben, doch ich traute mich nicht. Eher war ich wie erstarrt und sah auf seine Hand, die immer noch meinen Unterarm umschlossen hielt. Sein Griff war fest aber nicht übermäßig stark und gleichzeitig machte er deutlich, dass er mich nicht gehen lassen wollte. Allein die Berührung ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen.

Er ist der mächtigste Mann in diesem Land, Jisung. Sich ihm zu widersetzen, bedeutet für jeden, sich dem Gesetz der Götter entgegenzustellen und sie zu missachten. Du hast es in den Schriften gelesen und es gestern selbst erlebt. Er fühlt sich wie ein Gott, er repräsentiert ihn... er wird nie zulassen, dass du diesen Raum verlässt, ohne dass du gehorchst.

Scheu blinzelte ich zu dem etwas größeren Mann auf, der mir gerade vollkommen nüchtern gestanden hatte, dass er mich ins Bett bekommen wollte, dass er mit mir Sex haben wollte.

Das ist absurd. Er will es ja offenbar wirklich... aber was ist mit mir? Ich will genauso für mich entscheiden! Ich kann nicht mit ihm schlafen. Nicht bei dem, was ich über ihn weiß- nein, überhaupt nicht, weil- weil er ein König ist und nicht aus meiner Zeit kommt und weil ich weder etwas für ihn empfinde noch seine Vorliebe teile. Nein, ich muss einen Weg finden, ihn hinzuhalten. Aber wird er darauf überhaupt eingehen?

„Was ist los, Kätzchen?" Diesmal war die Stimme des jungen Mannes leicht rau und sein zweiter Arm legte sich plötzlich um meinen Rücken und zog mich enger gegen die entblößte Brust. „Verschrecken dich meine direkten Worte? Ich hätte dich nach deinem ersten Auftreten anders eingeschätzt. Du warst so mutig mich anzusehen, mir wirklich in die Augen zu sehen und für dich selbst zu sprechen. Das hat mich beeindruckt."

Die Wärme, die zwischen unseren Körpern entstand, fühlte sich für mich zu heiß an und ich stemmte mich leicht gegen seinen Arm, doch er ließ mich nicht los. Stattdessen blicke er mir fest in die Augen. „Du hast etwas Außergewöhnliches an dir, das habe ich schon im ersten Moment gesehen, du bist wunderschön und ich will mich jeden Tag an deinem Anblick erfreuen." Seine Finger streichelten über meinen Rücken, wie um mich von seinen Worten zu überzeugen oder mich durch diese zu beruhigen, doch das genaue Gegenteil war der Fall. Meine Panik wuchs und ich zog ruckartig an meinem Handgelenk, um mich von ihm loszumachen.

Seine Worte riefen Angst in mir hervor, denn sie führten mir erneut vor Augen, dass er mich zu seinem eigenen Vergnügen hierbehielt. Ich war nur ein neues, interessantes Objekt, dem er seinen Willen aufzwingen konnte. Er sah in mir lediglich einen Zeitvertreib und keine Person mit ernstzunehmenden Gefühlen und Bedürfnissen.

Leider war mein Versuch, mich loszureißen, von mäßigem Erfolg gekrönt, denn der Griff seiner Finger verstärkte sich und ein prüfender, fast schon strenger Ausdruck trat nun auf die Gesichtszüge des anmutigen Königs.

„Seit wann kannst du deinen Mund nicht mehr verwenden, um mir zu antworten?" Diesmal klang er fast schon genervt und dummerweise ließ mich meine Sorge keinen klaren Satz mehr formulieren.

„Ich... das geht nicht. Das ist nicht richtig"

Mein Gegenüber hob abschätzig eine Augenbraue und schnaubte nach weiteren Sekunden der Stille vollkommen unbeeindruckt. „Natürlich geht das. Und warum sollte das nicht richtig sein? Du bist hier bei mir und ich entscheide, was richtig ist und was das Gesetz ist. Ich bin Maat, ich bin das Gesetz." Seine Finger löste sich unvermittelt von meinem Handgelenk und streichelte stattdessen zärtlich über meinen Hals, hinab zu meinem Schlüsselbein. „Wenn du bei mir bist, ist nur mein Wort Gesetz. Lass mich dich leiten."

Die raue, angenehme Stimme brachte mich dazu, einen kurzen Moment innezuhalten, bevor ich mich erneut gegen die Umarmung stemmte. Aber nun schien der Pharao endgültig genug zu haben. „Was ist dein Problem, Kätzchen? Warum zierst du dich so?" Seine dunkelbraunen Iriden bohrten sich unnachgiebig in meine und ich schüttelte eingeschüchtert und panisch zugleich den Kopf.

„Ich- ich bin auch ein Mann... das geht nicht. Ich kann das nicht."

Kurz war es verdächtig still, die braunen Augen verloren ihre düstere Ausstrahlung und starrten stattdessen verwundert in meine, bevor auf einmal ein wohlwollendes Schnurren, gemischt mit einem vergnügten Glucksen ertönte. „So ist das also, du bist noch Jungfrau."

Jetzt fast schon beleidigt funkelte ich ihn an.

Das ist vielleicht mein Sternzeichen, aber doch nicht mein Körper.

„Nein, das bin ich nicht", schnappte ich zurück und wurde im nächsten Moment nur noch mehr ausgelacht.

„Oh doch, Kätzchen. Du sträubst dich so, weil dein zarter Hintern noch unberührt ist und du Angst vor den Schmerzen hast." Alles wurde mir langsam zu viel und diesmal warf ich mich förmlich gegen seine Umarmung, um seiner unmittelbaren Nähe zu entkommen.

Und diesmal gelang es mir sogar.

Als er plötzlich von mir abließ, stolperte ich ein paar Schritte zurück und wäre mit einem leisen Schrei beinahe nach hinten gekippt, doch der gutaussehende König mit den dunklen Augen griff erneut fest nach meinem Handgelenk und drehte mich beinahe elegant, bevor er diesmal beide Arme um mich schlang und ich auf einmal mit dem Rücken gegen seine Brust gepresst dastand. Seine warme Atemluft traf auf meinen Nacken und sämtliche Härchen auf meinem Körper stellten sich sofort auf.

„Wie ein stürmisches, kleines Fohlen, das seine Grenzen noch nicht kennt", murmelte diese samtige Stimme gegen meinen Hals. „Aber selbst die wildesten Fohlen können gezähmt werden."

Das war der Moment, in dem ich ihm nur zu gern fest auf den Fuß getreten wäre, aber stattdessen zwängte ich meine Hände unter seine Arme, die meine Brust umschlossen hielten und nutzte meine gesamte Kraft, um ihn abzuschütteln. Erstaunlicherweise ließ der Pharao es zu und drehte sich anschließend wie unbeteiligt zu einem kleinen Tisch um, auf dem die vielen bemalten Krüge standen. Er entkorkte einen von ihnen, goss sich etwas von der weinroten Flüssigkeit in einen Becher und setzte diesen an die Lippen, bevor er sich wieder mir zuwandte.

Seine Mimik war nun kühl und berechnender, bevor er mich erneut ansprach. „Wie du willst, dann werden wir diese Angelegenheit anders angehen. Welche Privilegien soll ich dir zugestehen, bevor wir das Bett teilen?"

Vollkommen perplex blinzelte ich und wusste nicht, was ich von diesem Stimmungsumschwung halten sollte.

Was bezweckt er damit? Versteht er mich nicht? Macht er sich immer noch über mich lustig?

Der Dunkelhaarige schnaubte nonchalant und strich sich durch die kurzen, schwarzen Haare, die in sanften Wellen in seine Stirn fielen. „Sag schon, was benötigt es von mir, um deinen Ansprüchen Genüge zu tun? Willst du die prächtigste Kleidung und den teuersten Schmuck? Willst du eigene Gemächer und mehr Bedienstete? Du musst es nur aussprechen. Ich bin der Pharao und wenn es in meiner Macht steht, sollst du es erhalten..."

Nun verstand ich endlich, was hier passierte.

Er denkt, dass ich nur so tue; dass ich so tue, als sei ich schwer ins Bett zu bekommen, damit er mir vorher Zugeständnisse macht. Er glaubt, ich will meinen jetzigen Status ausnutzen, um noch mehr zu erlangen.

Es tat fast schon weh, dass der Mann vor mir so wenig von mir hielt. Er glaubte tatsächlich, ich sei käuflich und mit materiellen Gütern zu bestechen. Aber zugegeben, er kannte mich nicht und hatte keine Ahnung, dass ich aus der Zukunft kam und anderes Verhalten gewohnt war. Ich hatte meinen Stolz und den verletzte er doch gerade ein wenig mit seiner Annahme, ich würde mich ihm hingeben, wenn er mir nur mehr Bedienstete oder Kleidung schenkte.

Trotzig hob ich mein Kinn und sagte laut und deutlich. „Ich will nichts von alledem. Das ist nicht von Bedeutung und es wird auch meine Entscheidung nicht verändern, eure Majestät."

Nun erkannte ich erneut diesen verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht des Königs, so als würden ihn meine Worte tatsächlich überraschen und als könnte er nicht einordnen, was er von mir zu erwarten hatte. Nun verwandelte sich seine Miene in etwas, das Erkenntnis und dann Verbitterung nahekam. Kurz darauf trat ein grimmiges Lächeln in den Vordergrund und die folgenden Worte hingen schwer und unangenehm in der Luft.

„Wenn du keine Bequemlichkeit oder Reichtum begehrst, wie kann ich dann deine Aufmerksamkeit gewinnen? Willst du eine Ehe mit mir schließen und mein rechtmäßiger Königsgemahl werden?" 


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Und was denkt ihr? Wie wird sich Jisung entscheiden und was passiert als nächstes? 👀❤️

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