Crashing the Net (Miltan Univ...

By LilyCattens

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Als Willow Greene sich vor dem College geschworen hat, nie wieder dieses Mädchen zu sein, war ihr nicht bewus... More

vorwort
prolog
1 | offside
2 | penalty kill
3 | check to the head
4 | tag up
5 | rebound
6 | angling
7 | diver
8 | shorthanded
9 | winger
10 | ice resurfacer
11 | time out
12 | blue line
13 | screened shot
14 | deke
15 | road team
16 | suicide pass
17 | tripping
18 | video goal judge
19 | roughing
20 | warm-up
21 | training
22 | defender
23 | penalty box
24 | big save
25 | breakaway
26 | scoring chance
27 | face-off
28 | playmaker
29 | shot on goal
30 | home team
31 | cheap shot
32 | change on the fly
33 | blow a tire
34 | butterfly
35 | own goal
36 | checking from behind
37 | goalie
38 | clipping
39 | special teams
40 | spearing
41 | attacking zone
42 | defensive zone
43 | open ice hit
44 | snow shower
45 | trapper
46 | face-off spot
47 | line brawl
49 | golden goal
50 | crashing the net
dankeschön

48 | freezing the puck

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By LilyCattens

WILLOW

Die letzten Tage waren aufwühlend und ich bin noch immer dabei zu verarbeiten, was geschehen ist.

Ich schließe die Augen und genieße für einen Moment, wie die warme Sonne auf mein Gesicht scheint. In zwei Tagen ist Thanksgiving und wir sind heute Vormittag in LA gelandet, um die Zeit mit Lucas' Familie zu verbringen. Kennedy ist mit uns geflogen und seine zwei anderen Schwestern sollen morgen Abend ankommen.

Es tut gut für ein paar Tage weg zu sein und etwas Abstand zu bekommen. Das erheblich wärmere kalifornische Wetter schadet sicherlich auch nicht meine Laune zu heben.

Leider scheint sich dieser Effekt nur auf mich zu übertragen. Lucas hingegen hat schon, seit wir in das Flugzeug gestiegen sind, kaum noch ein Lächeln hervorgebracht.

Man muss nicht hellsehen können, um darauf zu kommen, was mit ihm los ist. Für ihn ist es nicht bloß der Ort, an dem er aufgewachsen ist, wo er viele Jahre zuhause war und seine Familie ist. Es ist gleichzeitig der Schauplatz der Geschehnisse, die ihn bis heute überall hin verfolgen.

Allerdings weiß ich nicht, ob er immer so wird, wenn er nach Hause geht oder dieses Mal noch etwas anders ist. Mit allem, was bei mir los war, war die letzte Zeit auch hart für ihn.

Für den Moment ist mein Vater gegen Kaution auf freiem Fuß. Wir haben uns vorgestern in einem Café getroffen. Nach dem, was er für mich getan hat, hat es sich wie das Mindeste angefühlt, ihn wenigstens anzuhören.

Ich wollte immer, dass die Sache mit Demi endet, aber das war nicht das Ende, das ich mir gewünscht hatte. Ganz im Gegenteil hat mich mein schlechtes Gewissen in den ersten Tagen danach nahezu zerfressen. Es war fürchterlich zu wissen, dass ein Unschuldiger für mich ins Gefängnis geht. Mag sein, dass er in der Vergangenheit kriminell war und viele schlimme Dinge getan hat, aber dafür hatte er bereits seine Zeit im Gefängnis abgesessen.

Bei unserem Treffen wollte ich ihn überreden, es zurückzunehmen, doch er hat sich geweigert. Er meinte, er hätte viele falsche Entscheidungen getroffen, aber diese wäre keine davon. Außerdem hätte er genug in seinem Leben getan, wofür er es verdient hätte, aber nie erwischt wurde und damit bei seinen vergangenen Verurteilungen nicht beachtet wurde.

Mit meiner Mutter habe ich noch nicht gesprochen. Ich werde es noch tun, aber ich wollte mich nicht von ihr beeinflussen lassen. Es war mir wichtig, das mit ihm zu klären und ich bin froh, dass ich dort war. Ich weiß nicht, was passieren wird, aber er ist mein Vater und egal wie sehr ich seine Vergangenheit hasse, will ich trotzdem Kontakt zu ihm haben.

„Hey", reißt mich Kennedy aus meinen Gedanken und tritt zu mir auf die weitläufige Terrasse, hinter der sich ein großer Garten erstreckt.

Alles hier ist riesig. Es ist ein luxuriöses Anwesen mit einem atemberaubenden Blick auf den Pazifischen Ozean. Am meisten mag ich daran endlich zu sehen, wie Lucas aufgewachsen ist und es bedeutet mir eine Menge, dass er mich hierher mitgenommen hat. Ich wünschte nur, er könnte es mehr genießen.

Ich wende mich Kennedy zu und lächle sie an. „Es ist traumhaft hier."

„Ja, nicht?", erwidert sie. „Es fehlt mir manchmal, das Meer nicht mehr sehen zu können. Wo ist Lucas?"

„Er wollte kurz in sein Zimmer gehen."

Eine Sorgenfalte bildet sich zwischen ihren Brauen und sie seufzt traurig auf. Sie ist mit uns hergeflogen, daher hat sie auch mitbekommen, wie Lucas immer stiller wurde und sich zurückgezogen hat. Vermutlich ist es nichts Neues für sie. Sie hat ihn schließlich schon häufig genug hier erlebt.

„Es war nicht seine Schuld", sagt sie und sieht dabei in die Ferne. „Der Unfall, weißt du? Es war nicht seine Schuld."

„Ich weiß", wispere ich.

„Was hat er dir dazu erzählt?", fragt sie mich und sieht mich mit traurigen Augen an.

„Dass Kylie aufgewühlt war, die Kontrolle über ihr Auto verloren hat und gegen einen Baum gefahren ist."

Sie verzieht ihren Mund zu einer bitteren Linie. „Das dachte ich mir."

„Ist es nicht so gewesen?", frage ich sie verblüfft und ein ungutes Gefühl macht sich in meinem Magen breit.

„Sie hat die Kontrolle verloren und ist gegen einen Baum gefahren. Aber es ist nicht passiert, weil sie aufgewühlt war. Ein anderer Autofahrer ist einfach vor ihr auf die Straße gefahren. Hätte sie das Lenkrad nicht herumgerissen, wäre sie in ihn reingefahren. So oder so wäre es zu einem Unfall gekommen, aber es hatte nichts mit Lucas zu tun. Wäre Lucas gefahren ...", sie bricht ab und Tränen stehen in ihren Augen. „Es wäre auch passiert und dann wäre er vermutlich jetzt mit ihr tot."

Mit belegter Stimme und ebenfalls unter Tränen erwidere ich: „Er hat mir nie davon erzählt. Weiß er das? Weiß er, was genau passiert ist?"

Kennedy nickt. „Er weiß es, aber er ignoriert es. Er ist in einem ewigen was-wäre-wenn-Strudel gefangen. Hätte er sie nicht fahren lassen, wäre sie zu der Zeit nicht an dem Ort gewesen. Wäre sie nicht so aufgelöst gewesen, wäre sie vielleicht langsamer gefahren. Diese Liste könnte ich endlos weiterführen."

Ich kenne diese Liste. Es sind die gleichen Gründe, die er auch mir in etwa genannt hat. Bloß hat er komplett ausgelassen, dass noch ein weiteres Auto in den Unfall involviert war. Ich verstehe bloß nicht, warum. Warum hat er es nicht erzählt.

Mit meiner Hand wische ich mir die Tränen von der Wange. „Ich werde zu ihm gehen", sage ich zu ihr und wende mich zur geöffneten Terrassentür um.

Als ich schon fast drinnen bin, sagt Kennedy zu mir: „Ich kann nicht sagen, was es ist, aber es ist anders dieses Mal. Er ist anders."

***

Den ganzen Weg bis zu Lucas' Zimmer schwirren mir Kennedys Worte durch den Kopf. Sie wollte mich damit auf etwas hinweise, aber es ist schwer für mich, wenn ich nicht weiß, wie es sonst war. Vielleicht hätte ich sie fragen sollen, aber ich denke nicht, dass sie mir eine Antwort gegeben hätte.

Ich stecke meinen Kopf durch die Tür und entdecke Lucas, wie er sich tief in den Sessel am Fenster hat sinken lassen. Sein Zimmer ist riesig und der komplette Trailer, in dem ich aufgewachsen bin, hätte hier reingepasst. Lucas' Blick ist zwar nach draußen gerichtet, aber ich bezweifle, dass er wirklich etwas sieht. Seine Augen wirken leer und er wo ganz anders.

Langsam gehe ich auf ihn zu und er reagiert damit, dass er seinen Kopf mir zuwendet.

„Störe ich dich?", frage ich ihn vorsichtig, doch er schüttelt den Kopf.

Er setzt sich auf und öffnet seine Arme, um mir zu bedeuten, dass ich mich auf seinen Schoß setzen soll. Sofort lasse ich mich auf ihn sinken und kuschle mich an seinen festen Oberkörper.

„Willst du darüber reden?", frage ich und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

„Nein, ich brauche einfach einen Moment."

„Okay ..."

Er schlingt seine Arme um mich und legt sein Kinn auf meinem Kopf ab. So leise, dass ich es kaum hören kann, sagt er: „Ich liebe dich, Will."

Kennedy hatte recht. Irgendetwas ist anders. Ich habe ihn zwar noch nie hier erlebt, aber ich weiß, wie er bisher immer war, wenn er an das Thema erinnert wurde. Er hat entweder abgeblockt und es mit Witzen überspielt oder wenn er mal kurz zugelassen hat, dass man sieht, wie es ihn belastet, war es schnell wieder vorbei.

Doch jetzt spüre ich es mit jeder Faser meines Körpers, wie tief er in seiner Vergangenheit versunken ist und in sich einen Kampf führt, zu dem ich keinen Zugang habe.

Gerade weiß ich bloß noch nicht, ob das besser oder schlechter ist. Ich habe mir immer gewünscht, dass er offener wäre und es nicht nur in sich vergräbt, doch jetzt wirkt er so traurig, so gebrochen, dass es mir das Herz zerreißt.

„Ich liebe dich auch, Lucas", erwidere ich mit sanfter Stimme und lege meine Hand auf sein Herz.

Am Ende kann ich nicht sagen, wie lange wir so dagesessen haben. Irgendwann hat die Sonne begonnen unterzugehen und hat das Meer in der Ferne in ein rötliches Licht getaucht. Wir haben nicht geredet, sondern uns nur gegenseitig gehalten.

Beim späten Abendessen ist Lucas wieder besser drauf. Er unterhält sich mit seinen Eltern und Kennedy, lacht und hält unter dem Tisch fast ununterbrochen meine Hand, wenn wir sie nicht zum Essen brauchen. Es könnte wirklich schön sein, aber mir kommt dieser Stimmungswandel etwas zu plötzlich.

Das ist auch der Grund, dass ich ihn, als wir wieder allein in seinem Zimmer sind, frage: „Wissen deine Eltern, wie es dir hier geht?"

„Was meinst du?"

„Na ja, du warst am Tisch ... uh anders." Um es mal vorsichtig auszudrücken ...

„Sie wissen es. Aber es macht sie traurig, daher will ich es ihnen nicht unter die Nase reiben."

Überrascht sehe ich zu ihm auf. Er hat es nicht einfach nur von sich gewiesen, sondern offen zugegeben, dass er sich mit Absicht verstellt hat. Doch sein angespannter Gesichtsausdruck lässt sämtliche positiven Gefühle dazu sofort wieder verschwinden.

Es schmerz zu sehen, wie sehr er noch immer von Gewissensbissen aufgefressen wird. Für etwas, woran er keine Schuld trägt.

Wispernd frage ich ihn: „Warum hast du mir nie von dem anderen Autofahrer erzählt?"

Er zuckt abweisend mit den Schultern. „Einfach so."

„Einfach so?", frage ich ihn zweifelnd.

„Was tut es schon zur Sache?", fährt er mich plötzlich an und ich zucke vor Schreck darüber zusammen.

Nachdem ich mich wieder gefangen haben, erwidere ich aufgebracht: „Eine ganze Menge würde ich sagen."

Wie kann er das nicht sehen? Wieso will er unbedingt diese Schuld auf sich nehmen?

„Vielleicht habe ich es dir genau deshalb nicht erzählt." Er tritt einen Schritt von mir zurück, doch es fühlt sich nicht nur wie ein Schritt an, sondern wie ein ganzer Ozean, der plötzlich zwischen uns liegt.

„Lucas–"

„Hör einfach auf, ja? Hör auf, auf mich einzureden oder mir zu erzählen, was ich fühlen soll!", unterbricht er mich wütend.

„Das wollte ich nicht."

„Doch, das ist es, was ihr alle immer tut."

Wut brodelt in mir und ich balle meine Hände zu Fäusten. „Vielleicht hast du auch einfach zu viel Freude daran, dich in diesem dunklen Loch zu suhlen", fauche ich ihn an. „Ich werde jetzt duschen gehen und suche mir dann einen anderen Raum zu schlafen. Ich bin mir sicher, in diesem Haus sollte es genug Auswahl geben."

Ich sehe Lucas nicht mehr an, sondern greife nach meinem Kulturbeutel und stürme in das Bad, das auf der anderen Seite des Flurs liegt. Er hält mich nicht auf oder sagt sonst irgendetwas.

In dem Augenblick, als der Wasserstrahl auf mich trifft, fange ich schrecklich an zu schluchzen. Ich hätte nicht die Fassung verlieren dürfen. Mir war früher nicht klar, wie schwer es ist, jemanden den man liebt so zu sehen. Es raubt mir unglaublich viel Kraft, doch am schlimmsten ist die Hilflosigkeit daran, denn ich kann nichts tun. Er allein muss sich von dieser Schuld lösen, um einen Abschluss zu finden.

Aber ich bin auch auf mich wütend. Ich habe mich genauso von ihm blenden lassen. All die Zeit am College hat er in Ordnung gewirkt. Natürlich hatten wir diese Kleinigkeiten, wie dass er sich immer Sorgen gemacht hat, dass mir etwas passieren könnte, aber sonst war es okay. Ich dachte wirklich, er wäre auf dem Weg der Besserung. Er hat sich auf das mit uns eingelassen. Nicht nur eingelassen, er war perfekt. Er ist perfekt.

Doch das, was jetzt hier hervorbricht, es war die ganze Zeit da. Nur eben tief unter der Oberfläche verborgen.

Ich stelle das Wasser ab und trete aus der Dusche. Schnell reibe ich mich mit einem Handtuch trocken und schlüpfe in meine Kleidung. Ich muss wieder zu ihm. Ich hätte ruhig bleiben müssen und definitiv ihn nicht so stehen lassen dürfen. Seine Reaktion hat mich verletzt, aber ich hätte diese Dinge auch nicht zu ihm sagen dürfen.

Nachdem ich noch meine Haare so weit trockengerubbelt habe, dass sie zumindest nicht mehr Wasser auf dem Boden verteilen, verlasse ich das Bad und gehe zurück zu dem Zimmer gegenüber.

Der Raum ist dunkel und ich denke erst, dass er sich schlafen gelegt hat. Doch das Bett ist leer. Ich laufe durch das ganze Haus, aber ich kann ihn nirgends finden. Meine Nervosität steigt mit jedem Raum, den ich erfolglos wieder verlasse. Weder seine Eltern noch Kennedy haben ihn gesehen. Auch niemand von den Angestellten kann mir weiterhelfen. 

Mein Herz hämmert wild gegen meine Brust und meine Atmung geht flach und unregelmäßig. Hektisch flackert mein Blick durch die leere Eingangshalle, in der ich mich jetzt befinde.

Verdammt, Lucas! Wo bist du?

_______

freezing the puck – Festhalten des Pucks, damit dieser nicht gespielt werden kann


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