TROUBLE TALES

By writingfaye_13

534 71 12

Chloé Chambers ist Elitestudentin und nebenbei auch noch Betreiberin des populären True Crime Podcasts »UnSub... More

Vorwort
0.
01.
02.
04.
05.
06.

03.

48 7 0
By writingfaye_13

Chloé

Bewaffnet mit einem Pfefferspray und einem Notizblock voller Fragen fühle ich mich wie eine FBI Agentin, die undercover auf einen streng geheimen Informanten treffen soll. Ich habe mir sogar sicherheitshalber meinen Laptop eingepackt, denn wer weiß schon wie redselig der Unbekannte sein wird. Treffpunkt ist ein gut besuchtes und populäres Beachdiner, das von meiner Wohnung etwa zwanzig Minuten mit dem Auto entfernt ist. Als ich in meinem Truck auf den Parkplatz des Bayline Diners fahre, kann ich durch die großen Fensterscheiben bereits erkennen, dass das Restaurant auch untertags gut besucht ist. Es ist nicht weiter verwunderlich, denn mit der riesigen Glasfront und der einladenden Terrasse kann man den perfekten Ausblick auf einen Privatstrand genießen. Dieser wurde von den Besitzern des Diners gekauft, sodass die Gäste nicht halbnackte Menschen sehen, wenn sie in die Ferne blicken, sondern nichts als einen so gut wie unberührten Strand und das große weite Meer.

Nachdem ich meinen Truck geparkt habe, sehe ich mich so unauffällig wie möglich nach allen Seiten um. Ich komme mir fast ein bisschen blöd vor nach einem Typen Ausschau zu halten, dem das Wort Gangmitglied quasi auf der Stirn prangt. Wahrscheinlich ist er schon im Gebäude oder ist noch nicht einmal da. Meine Erfahrung mit Kriminellen hält sich in Grenzen, aber ich bezweifle, dass sie für ihre Pünktlichkeit berüchtigt sind. Jedenfalls wird er sicherlich nicht in der brütenden Hitze auf dem Parkplatz herumlungern.

»Einen Tisch für zwei Personen, bitte«, sage ich zu der älteren Dame, sobald ich den Eingangsbereich des Diners betreten habe. Wie immer riecht es im gesamten Restaurant nach Salzwasser, begleitet von einem dezenten Sonnencremegeruch und einer fruchtigen Note, die mich an einen tropischen Cocktail erinnert. Pures Urlaubsfeeling eben. Ich frage mich, ob das Bayline seinen eigenen Raumduft kreiert hat, den es kontinuierlich durch die Lüftung der Klimaanlage im Gästebereich versprüht.

»Gerne, Liebes«, antwortet sie und bedeutet mir mit einer Handbewegung ihr zu folgen. Die Geräuschkulisse im Diner ist angenehm. Nicht zu laut, sodass ich Angst haben müsste, meinen Gegenüber nicht zu verstehen und auch nicht zu leise, sodass ich fürchten müsste uns würde jemand belauschen können. Die Kellnerin steuert geradewegs auf einen Tisch mit zwei blauen Sitzbänken an der großen Fensterfront zu. Ich setze mich auf die Seite, von welcher ich problemlos die Eingangstüre im Auge behalten kann. Dann lege ich einen Regenschirm zusammen mit der Tageszeitung, die ich mir allein für das heutige Treffen noch schnell am Kiosk um die Ecke besorgt habe als Erkennungszeichen gut sichtbar auf den Tisch. Aber als mir die Kellnerin nach ein paar Minuten die Speisekarte in die Hände drückt, hat sich im Eingangsbereich des Restaurants immer noch nichts getan. Keine Menschenseele hat nach mir das Diner betreten und auf dem Parkplatz tut sich ebenfalls nichts. Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass der Unbekannte bereits mehr als zehn Minuten zu spät ist. Mein Puls erhöht sich von Minute zu Minute und gleichzeitig wachsen meine Zweifel, ob ich nicht doch einfach auf den Arm genommen wurde. Um mir die Zeit zu vertreiben bis hoffentlich ein von oben bis unten tättowierter Latino durch die Tür hereinspaziert kommt, entscheide ich mich dazu Katie schnell ein obligatorisches Update zu senden. Nachdem ich die Nachrichten der anonymen Person entdeckt hatte, ging alles ziemlich schnell. Wiedererwartend meldete er sich nach nur wenigen Stunden zurück und ich habe kurzer Hand ein Treffen vereinbart. Dass das deutlich gegen den Willen meiner Freunde ging, haben sie mir in aller Deutlichkeit zu verstehen gegeben. Ich konnte ihnen die Sorge auch nicht mit dem Versprechen von regelmäßigen Nachrichten nehmen.

Ich lege mein Handy zurück auf die Tischplatte und richte meine Aufmerksamkeit auf die Karte. Selbst, wenn ich hinters Licht geführt wurde, kann ich die Gelegenheit nutzen und mir einen Kaffee zusammen mit einer belgischen Waffel bestellen. Ich gehe im Kopf die verschiedenen Topping-Möglichkeiten durch, da merke ich, wie sich in meinem Augenwinkel etwas regt.

Mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus und mein Kopf schnellt wie von alleine in die Höhe. Allerdings sitzt nicht etwa ein zwielichtiger Kerl vor mir, sondern ein gebräuntes Mädchen mit einer schwarzen Lockenmähne, die sie sich mit Hilfe eines losen Zopfs ein wenig nach hinten gebunden hat. Meine Augen inspizieren sie blitzschnell und ich erkenne weder das typische Gangtattoo noch ein rotes Bandana. Stattdessen trägt sie eine Jeans und ein verspieltes weißes Top, das ihre dunklere Haut schön zur Geltung bringt.

»Ich hatte irgendwie jemand anderen erwartet«, sagt sie trocken, nachdem ich sie sicherlich für ein paar Sekunden nur perplex angestarrt habe.

»Nehm es mir nicht Übel, aber das gleiche kann ich nur zurückgeben«, gestehe ich. »Ich dachte du wärst ein Kerl und naja, ein Gangmitglied eben.« Ich versuche mir die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, als die Erkenntnis langsam zu mir durchsickert, dass ich wohl wirklich hereingelegt wurde.

»Du meintest, du suchst auch nach Personen, die wiederum Personen kennen, die in einer Gang sind.« Skeptisch betrachte ich das junge Latina Mädchen vor mir. Sie sieht aus als hätte sie gerade erst die High-School abgeschlossen und überhaupt nicht wie jemand, der sich mit Gangbangern umgibt.

»Und du kennst jemanden, der Mitglied bei den Sangré Guerrero ist?«, frage ich nach.

»Nicht nur irgendwen. Ich kenne den Anführer.« Mir klappt der Mund auf. Sprachlos betrachte ich das Mädchen gegenüber von mir und suche nach Anzeichen, die mir verraten können, dass sie nur blufft. Doch entweder ist sie eine verdammt gute Lügnerin oder sie meint es wirklich ernst. Wenn sie tatsächlich mit dem Anführer vertraut ist, ist sie fast genauso gut wie ein Informant, der selbst Mitglied ist. Zögerlich greife ich in meine Tasche, um meinen Notizzettel herauszunehmen. Obwohl ich nicht daran glauben möchte, dass es sich hierbei um einen Scherz handelt, verschwindet meine Skepsis nicht.

»Und du dachtest dir, es ist eine gute Idee mit mir zu reden, weil...?« Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. Es musste doch einen Haken an der ganzen Geschichte geben. Vielleicht wollte sie etwas von mir im Austausch für Informationen?

»Ich möchte meinem Bruder eine Lektion erteilen.« Ungläubig ziehe ich eine Braue hoch.

»Du möchtest was?«, frage ich nach.

Die Latina seufzt und fährt sich durch die Haare, während sie mit ihren weißen Gelnägeln auf die Tischplatte trommelt. Sie erinnert mich an Katie, die, wenn sie ungeduldig wird, auch immer mit ihren langen Krallen auf sämtliche Oberflächen klopft. »Ist mein Grund wirklich so wichtig?«

»Irgendwie schon...Schließlich möchte ich ungern in eine Familienfehde mit hereingezogen werden.« Da meine Gedanken zu meiner besten Freundin gewandert sind, schnappe ich mir schnell ein Handy, um ihr eine entwarnende Nachricht zu schreiben, dass es sich bei meinem geheimen Informanten um ein Mädchen handelt und sie sich somit nicht allzu große Sorgen mehr machen muss. Ich bezweifle, dass die zierliche Latina mich in irgendwelche Gassen schleppen könnte oder dies überhaupt wollte.

»Ich weiß, dass du dich mit dem Gangleben kein bisschen auskennst und du wahrscheinlich denkst, ich wäre komplett loco mich mit dir zu treffen nur, um meinem Bruder eins auszuwischen. Doch ich habe meine Gründe.« Als ich gerade zu einer Antwort ansetzen möchte, tritt eine Kellnerin an unseren Tisch. Die ältere Dame schiebt sich eine lose Strähne ihres hellen Haars hinter die Ohren und sieht dann lächelnd zu uns herunter.

»Was kann ich euch zwei Süßen bringen?« Ich werfe einen hastigen Blick zurück auf die Karte, bevor ich wieder aufsehe und eine Waffel zusammen mit einem Milchkaffee bestelle.

»Für mich bitte einfach nur einen Espresso«, bestellt die Latina, ohne vorher überhaupt das Angebot überflogen zu haben.

»Kommt sofort!« Sobald die Kellnerin außer Hörweite ist, lege ich die Speisekarte zur Seite und widme mich wieder meiner Gesprächspartnerin.

»Du hast Recht, ich verstehe es nicht, aber genau deswegen musst du es mir erklären. Ich bin nicht lebensmüde und lasse mich am Ende auf ein Interview ein, das mir Kopf und Kragen kosten könnte.«

Als sie mehrere Sekunden lang nichts erwidert, sondern nur unruhig auf ihrer Unterlippe herumkaut, lehne ich mich vor und frage: »Wie heißt du?«

»Nenn mich Tina.«

»Das ist nicht dein echter Name.« Ich lege den Kopf schief und versuche an ihrer Reaktion abzuschätzen, ob ich mit meiner Vermutung ins Schwarze treffe. Tina schürzt die Lippen und überlegt wohl, ob sie ehrlich zu mir sein soll.

»Nein, aber glaub mir, es ist besser für mich und für dich, wenn du meinen echten Namen nicht kennst«, antwortet sie.

»Wenn das so ist...meinen Namen kennst du ja bereits und es ist tatsächlich kein Künstlername.« Ich stelle mich in meinem Podcast immer mit meinem Vornamen vor. Die meisten Personen, die in Bakerville leben, wissen allerdings, dass ich hinter UnSub stehe, auch, wenn ich mein Gesicht auf meinem öffentlichen Instagram Profil so gut wie nie zeige. Brisante Nachrichten verbreiten sich in der Crime Community wie ein Lauffeuer, vor allem, wenn sie die Tochter des Gefängnisdirektors Peter Chambers und der renommierten Staatsanwältin Serena Chambers betreffen. Umso mehr wundert es mich, dass Tina nicht damit gerechnet hat, jemanden wie mich hier anzutreffen. 

»Mein Bruder ist ein ziemlich ranghohes Mitglied bei den Sangré Guerrero und deswegen mischt er sich in alle meiner Angelegenheiten ein. Ich möchte, dass er mir wirklich zuhört und das kann ich am besten erreichen, wenn ich mit dem, was mir gegen den Strich geht, an die Öffentlichkeit gehe.« Tina legt eine kurze Pause ein, da die Kellnerin mit unserer Bestellung auf unseren Tisch zusteuert. Ich lächle sie dankend an, als sie die köstlich dampfende Waffel abstellt und mir bei dem Anblick der vielen Früchte, die von einer leckeren Schokosoße durchtränkt sind, das Wasser im Mund zusammenläuft.

»Ich brauche deine Plattform, denn ob du es glaubst oder nicht: Dein Podcast ist mittlerweile auch bei den Sangré angekommen und du hast dort eine nicht ganz unbeachtliche Anzahl an Zuhörern.«

Ich schiebe mir ein großes Stück der Waffel in den Mund und kaue genüsslich, während ich Tina betrachte, die mich mit einem bittenden Ausdruck in ihren braunen Augen gespannt ansieht. Ich schlucke herunter, ehe ich meine Bedenken äußere.

»Und wieso denkst du, es würde deinen Bruder überhaupt interessieren, wenn du anonym über ihn redest? Ich gehe davon aus, dass du seine Identität vor meinen Zuhörern geheim halten möchtest, genauso wie deine eigene. Wieso sollte es ihn kümmern, geschweige denn verärgern?«

Tina seufzt. Dann trinkt sie in einem Zug ihren Espresso aus und ich wende mich wieder meiner Waffel zu. »Du weißt nicht, wie eine Gang funktioniert und das ist auch nicht verwunderlich. Ich bin dazu bereit dir ein paar Insights zu geben. Mein Bruder ist ziemlich weit oben in der Hierarchie. Auf die Gründe dafür gehe ich nicht ein, denn sie könnten seine Identität für Außenstehende entlarven. Wenn du jedenfalls ganz oben in der Nahrungskette bist, musst du dich stets behaupten. Angenommen deine kleine Schwester rennt also zu einer gringa, um sich öffentlich über dich auszukotzen: Was denkst du passiert mit dem Respekt, den dir die anderen Gangmitglieder entgegenbringen? Jedes Mitglied der Sangré Guerrero wird mich hinter der anonymen Person erkennen und jedes Mitglied wird sich danach über meinen Bruder lustig machen. Es wird das letzte Mal gewesen sein, dass mein Bruder seine Nase in meine Angelegenheit steckt.«

»Was passiert, wenn dein Bruder sich nicht mehr behaupten kann?« Mit meiner linken Hand halte ich die Gabel fest, während ich mit meiner rechten eine kleine Notiz darüber mache, was Tina mir gerade erzählt hat.

»Im schlimmsten Fall würde er umgebracht werden oder er verliert einfach nur seine Stellung, die dann ein anderer einnimmt. Aber meine kleine Aktion wird sein Ego verkraften. Es geht nur darum ihm einen Dämpfer zu verpassen.«

»Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist einen Gangbanger öffentlich an den Pranger zu stellen. Es ist nicht schwer meine Adresse herauszufinden, besonders, wenn man aus Bakerville kommt«, sage ich. Ich hätte mich wahrscheinlich niemals auf ein Treffen eingelassen, hätte ich vorher gewusst, dass es sich hierbei um einen persönlichen Rachefeldzug handelt. Es ist nicht meine Absicht einzelne Mitglieder bloßzustellen, sondern die gesamte Organisation besser zu verstehen.

»Mitglieder greifen nur sehr selten Personen an, die nicht Teil ihrer Welt sind. Wärst du in einer verfeindeten Gang, würde ich dich niemals hier mit reinziehen. Mein Bruder ist kein Monster, das sich auf unschuldige weiße Mädchen stürzt, die spaßeshalber einen Podcast betreiben. Wenn du mit deinem Hobby eine ernsthafte Gefahr für ihn darstellen würdest, wäre das etwas anderes. Ich denke aber nicht, dass du vorhast undercover zu gehen und seine Straftaten der Polizei zu melden. Glaub mir, du wärst ihm egal.«

»Aber schließlich ermögliche ich es doch, dass du ihn bloßstellen kannst vor seinen...Freunden. Außerdem möchte ich nicht, dass meine Podcast Folge, die Leute eigentlich weitestgehend objektiv über ein Thema informieren soll, in einer persönlichen Abrechnung mit dem eigenen Bruder ausartet. Tut mir leid.« Ich klappe lasse meinen Notizblock wieder in meiner Tasche verschwinden, denn ich habe innerlich schon längst mit dem Thema abgeschlossen.

»Und was ist, wenn wir deine Podcast Folge aufnehmen und ich alle Fragen auf deinem Zettel, soweit es mir möglich ist, beantworte. Im Gegensatz dazu darf ich eine etwas persönlichere Note miteinfließen lassen. Am Ende kannst du dir die Aufzeichnung nochmal anhören und dir überlegen, ob du sie veröffentlichen möchtest. Was hast du schon zu verlieren?«

Ich lege meinen Kopf in den Nacken und seufze. Tina weiß ganz genau, dass sie mir ein Angebot unterbreitet, was so gut ist, dass ich es kaum ablehnen kann. Selbst, wenn ich die Folge am Ende des Tages nicht veröffentliche, kann sie mir Einblicke geben, die ich in meiner Seminararbeit verwerten kann. Es würde meinen Professor sicherlich beeindrucken, wenn ich erwähne mit einer Person gesprochen zu haben, die von der Thematik aus zweiter Hand erzählen kann. Es ist zu verlockend, um abzulehnen. 

»Wir würden uns in einem Hotel treffen. Und ich würde mein Equipment mitbringen«, erwidere ich zögerlich. Obwohl ich im Konjunktiv spreche, weiß ich, dass Tina mich an der Angel hat. 

Tina nickt und ihre Miene erhellt sich. »Du wirst es nicht bereuen.«

Ich lehne mich mit verschränkten Armen zurück. Der Appetit ist mir längst vergangen, weil sich anstatt dem Hungergefühlt ein merkwürdiges Ziehen in meiner Magengegend breit gemacht hat. Ich würde es mit dem Gefühl vergleichen, das man als Kind hatte, als man sich am Heiligen Abend aus dem Schlafzimmer geschlichen hat, um verbotenerweise nach Santa Ausschau zu halten. Eine Mischung aus Vorfreude und Angst, dass man sich gerade selbst in die Scheiße reitet.

»Ich würde sagen, ich überarbeite meinen Fragenkatalog und melde mich im Laufe des Wochenendes, um weitere Details zu besprechen.« Für einen kurzen Moment fühle ich mich wie eine erfolgreiche Journalistin, die kurz davor ist den Durchbruch in ihrer Karriere zu schaffen und sehe mich schon förmlich in einer Late Night Talk-Show darüber berichten wie ich es geschafft habe einen so außergewöhnlichen Informanten an Land zu ziehen. Meine Familie würde sicherlich vor Stolz platzen, nachdem sie mich zusammengestaucht hätten so eine waghalsige Aktion alleine durchzuführen als wäre ich eine Art weibliche James Bond.

Tina nickt eifrig mit dem Kopf. Sie kann sich mittlerweile ein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken. Allerdings weiß sie nicht, dass ich eine geübte Interviewpartnerin bin. Wenn mir die Richtung, in die das Gespräch gelenkt wird, nicht gefällt, werde ich einfach auf ein anderes Thema zu sprechen kommen. Irgendwie wird es mir möglich sein Tina die Informationen zu entlocken, die mich und meine Zuhörer brennend interessiert.

»Ich denke, du solltest schon einmal vorgehen. Ich melde mich«, sage ich und deute mit dem Zeigefinger in Richtung Ausgang. Tina brummt zustimmend, ehe sie aus ihrer Hosentasche ein paar ein Dollarscheine zieht und anfängt diese zu zählen.

»Lass mal.« Ich winke ab und ziehe meinen eigenen Geldbeutel aus der Tasche. »Dein Espresso geht auf mich.«

Tina kräuselt ihre Stirn und für einen Augenblick sieht es so aus als wolle sie protestieren. Dann steht sie aber doch wortlos auf und wirft mir ein dankbares Lächeln zu. »Gracias, Chloé. Bis dann!« Sie hebt die Hand zum Gruß, bevor sie auf dem Absatz kehrt macht. Ich beobachte, wie sie sich mit wippenden Hüften einen Weg, an den vielen Tischen vorbei, zum Ausgang bahnt. Als sie nach draußen tritt, kann ich sie noch kurzzeitig in meinem Blickfeld behalten. Doch im nächsten Atemzug ist ihr schwarzer Lockenkopf weit und breit nicht mehr zu entdecken.

Ich wende den Blick von der Eingangstür ab und ziehe dreißig Dollar aus meinem Geldbeutel. Zwar kann ich nicht viel über den Service sagen, doch dafür, dass die Kellnerin uns die meiste Zeit in Ruhe gelassen hat, möchte ich ihr ein sattes Trinkgeld geben.

Du wirst es nicht bereuen, rufe ich mir Tinas Worte von eben ins Gedächtnis. Ich hoffe es, aber das mulmige Gefühl in meiner Magengegend, welches sich unter meine Aufregung gemischt hat, will einfach nicht ganz verschwinden.

Continue Reading

You'll Also Like

33.3K 663 16
Blayc, Edan, Cole und Andro...Die Dominante Ärzte WG und Neila mittendrin!!! Als Neila ihre beste Freundin verlor durch eine auseinandersetzung mit g...
23.9K 1.3K 27
» Band 2 « 𝐕𝐚𝐥𝐞𝐧𝐭𝐢𝐧𝐚 𝐑𝐢𝐧𝐚𝐥𝐝𝐢, eine junge Studentin, kriegt unerwartete Gefühle für ihren Entführer. Wird sie ihre verborgenen Emotion...
6.8K 19 10
"Ich habe dir gesagt du sollst nicht die Augen Verdrehen!", sagte er mit knurrenter Stimme und purre Dunkelheit voller Lust in seinen Augen. Stur ant...
17.8K 1K 12
𝑩𝒂𝒏𝒅 𝟑 Enisa die Tochter eines albanischen Mafia Bosses, der sich in dieser Branche nicht beliebt gemacht hat. Sie muss sich für ihre Rechte und...