Das Buch

By Julia0591

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Wer hat sich nicht schon einmal eine Anleitung fürs Leben gewünscht? Nicht die Lottozahlen für nächste Woche... More

Prolog
Das Buch
Die ersten Schritte
Meine Idee ist seine Idee
Das Date
Flucht
✨️Die Liebe einer Mutter ✨️
Wer sorgt sich um wen?
Eine Schlange als Chef
Vorbei
Sai ist besser für Naruto
Zwei Brüder, ein Problem
Alles auf Anfang?
🍅 Tomate 🍋
Aftercare

Tränen

83 12 50
By Julia0591

7 Wochen, 2 Tage, 4 Stunden und 38 Minuten waren seit ihrer Trennung vergangen. Aber wer zählt schon mit?

Es war die reinste Hölle. Naruto besaß nicht den Wortschatz, um nur ansatzweiße zu beschreiben wie erbärmlich, schwach und gebrochen er sich fühlte. Er liebte Sasuke von ganzem Herzen, so sehr, dass er dabei war sich selbst zu vergessen. Der Uchiha ist die Liebe seines Lebens. Er war für ihn der eine Mensch, über den er nie vollständig hinwegkommen wird, ganz gleich wie viel Zeit verstrich. Die eine Person, der für immer sein Herz gehört.

Er aß nicht. Er schlief nicht aus Angst dem Schwarzhaarigen zu begegnen und sei es nur im Traum. Träne um Träne vergoss er einsam und allein. Sein Kopf dröhnte. Seine Augen brannten, waren schwer. Säure zwang sich seine Speiseröhre empor, aber nicht mal dafür bewegte er sich. Er war ein Schatten seiner selbst. Er hatte gekämpft, um sich nicht zu verlieren, hatte Sasuke dafür verlassen. Doch nun rann ihm sein Selbst wie Sand durch die Finger.

Hunderte von Nachrichten ließen sein Handy verrücktspielen, vibrieren und summen verwandelten sich in eine traurig, verzweifelte Melodie. Durch einen Schleier aus Tränen verfolgten glanzlose blaue Augen die Pop-ups, die über den Bildschirm flogen. Süße und schmeichelhafte Worte rissen an seinem Herz, gruben sich hinein wie Scherben. Sasuke versprach ihm einmal mehr die Welt. Er würde sich ändern, versprach das alles anders wird, wenn der Blondschopf nur zurückkäme. Ein ums andere Mal beteuerte er wie leid ihm alles tat. Der Uchiha wurde zum Poet. Er verglich Narutos Haare mit Gold, seine Augen mit dem Ozean und seien Lippen mit süßen Orangenblüten. Er nannte ihn seinen Engel, seine Sonne, das Licht in der Finsternis.

Wie gern hätte Naruto auf die Anrufe von Sasuke reagiert, auf die unzähligen Nachrichten geantwortet, die drohten sein Handy zu sprängen. Was hätte er nicht dafür getan um schluchzend in jene Arme zu sinken in die er sich stets flüchtete, wenn die Welt ihn grauste. Doch sein sicherer Hafen, seine Zuflucht war da hin, wurde stattessen sein Untergang.

Bald schon starb die traurige Melodie, die zusammenhangslosen Schnipseln aus Nachrichten verwandelten sich in Dunkelheit. Sein Akku war leer.

Stunden, Tage Wochen, wie viel Zeit verstrich konnte er nicht sagen. Kein Licht drang in sein kleines Apartment. Er hatte sich voll und ganz abgeschottet. Wie durch Watte nahm er die Stimmen auf dem Laubengang wahr und wie man gegen seine Türe hämmert. Kiba, Shikamaru, Sasuke, alle waren sie da. Seine Freunde wollten wissen, ob es ihm gut geht, ob er zuhause war, flehten er solle doch die Türe öffnen. Sein Exfreund hatte dagegen eine Szene hingelegt, die selbst für Hollywood schamlos übertreiben war.

Er hämmerte gegen das Holz das gefährlich ächzte. Der Blonde hätte schwören können das etwas nachgab und splitterte. Er verlangte das Naruto die Türe öffnete. Angeblich wolle er nur reden brüllte aber herum wie ein wildgewordener Berserker. Es war ein groteskes Spiel. Sasuke klang so verzweifelt verletzt und völlig am Ende. Er flehte, wie es sich der Uzumkai nie hätte träumen lassen.

Doch schon bald schlug der Ton um. Sasukes Stimme wurde dunkel, abschätzend, verachtend, düster und absolut böse. Leibesschwüre wichen Beleidigungen und Vorwürfen. Er brüllte, wie ein Tier, das man in einen zu engen Käfig steckte. Eine Bestie, die es leid war zu warten.

Naruto kauerte unter seiner Decke, schluchzte, weinte. Diese Seite kannte er nicht. Das war nicht der Mann den er liebte. Das vor seiner Tür war ein Teufel, der ihn holen wollte. Nie hatte er ihn so abfällig beleidigt wie jetzt. Nie hatte er so herumgebrüllt. Niemals war er sich unsicher, ob der Mann, den er liebte, ihm nicht wirklich schaden wollte. Bis jetzt.

Er hatte es wohl seinen Nachbarn zu verdanken das Sasuke in seinem Wahn nicht wirklich die Türe einschlug. Die Polizei nahm ihn mit sich. Selbst die Beamten schienen sich nicht sicher ob Sasuke eine Gefahr darstellte oder nicht. An jenem Tag verließ der Blonde zum ersten Mal seit langem sein Bett. Die Polizistin, die an seine Türe klopfte, klang so nett, so freundlich. Ihre Stimme erinnerte ihn an seine Mutter. Sie redete beruhigend auf ihn ein, bekam ihn wirklich dazu die Türe zu öffnen, wenn auch mit verlegter Kette.

Seit jenem Tag hatte Naruto nichts mehr von Sasuke Uchiha gehört. Er zwang sich selbst dazu wieder ins Leben zurückzukehren. Er konnte sich überwinden zu duschen und seit langem wieder zu essen. Doch was einst seine Leibspeise war, schmeckte nun wie Pappe in heißem Spülwasser. Das die Welt sich ohne Sasuke für ihn wohl nicht mehr drehte schob Naruto beiseite, stattdessen flüchtete er sich in seine Uniaufgaben. Er verbrachte Tag ein Tag aus mit Lernen. Mit so viele Informationen wie nur irgend möglich versuchte er sein Hirn zu füllen, keine Zeit sollte ihm zum Nachdenken bleiben.

Seinen Freunden erzählte er nichts von der Trennung. Warum er es ihnen verheimlichte wusste, der Blondschopf nicht. Vielleicht hatte er tief in seinem Inneren Angst vor ihrer Reaktion. Sie alle hassten Sasuke dabei hatten sie ihn noch nie kennen gelernt. Ganz genau, sein ach so toller Ex hatte es nie für nötig gehalten seine Freunde kennen zu lernen. Sie alle würden ihn unterstützen und für ihn da sein. Er wusste er musste nichts von all dem allein durchstehen würde er nur den Mund aufmachen.

Aber er konnte es nicht. Tief in seinem inneren hatte er noch immer die verschwindend kleine Hoffnung das alles gut werden würde. Doch würde er seine Freunde einweihen würden sie niemals zulassen das er Sasuke noch eine Chance gab. Wie dumm das ist war ihm bewusst. Er verletzte sich selbst immer und immer wieder aufs Neue, doch egal wie weh es tat er konnte dennoch nicht loslassen.

Also begann er Ausreden zu erfinden die seinen Zustand erklärten. Kiba schien ihm alles zu glauben, Hinata und Shika waren da schon deutlich schwerer zu überzeugen. Sie wussten das er log, fragten aber dennoch nicht weiter nach. Naruto war ihnen ungemein dankbar dafür.

Seine Prüfungen bestand er gerade so, ein Punkt weniger und er hätte das Semester wiederholen müssen. Zu seiner Verteidigung: er war ablenkt!

Er zweifelte an seinem Verstand, wusste nicht, ob Sasuke zum Stalker wurde oder ob die Trennung den letzten Rest seines Verstandes gefickt hatte. Ganz gleich wo er hinsah er glaubte seinen Ex zu sehen, auch wenn es noch so verrückt war. In Jeans und einem Marvel Fan-Shirt an der Bushaltestelle gegenüber des Campus. In einem Jogginganzug und mit brünetten langen Haaren im Flur seiner Uni. Selbst in der Prüfungswoche hätte er schwören können eine ergraute Version von Sasuke in einem Cordanzug zu sehen die bei den Professoren stand die gleich über seine Akademische Zukunft entscheiden würden. Doch wann immer Naruto blinzelte oder sich fassungslos über die Augen rieb waren die Gestalten verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben.

Aber all das war nun egal. Er hatte bestanden und noch am selben Abend die Stadt verlassen. Die Semesterferien standen vor der Türe und er wollte einfach nur noch nach Hause. Seitdem er mit Sasuke zusammen war, hatte er weder seine Heimat besucht noch seine Mutter gesehen. Dieser hatte das nie verlangt ganz im Gegenteil, wann immer Ferien oder ein langes Wochenende anstanden, hatte ihn der Uchiah gefragt, ob er nach Hause wollte. Doch konnte Naruto sich nie dazu durchringen, er hatte stets das Gefühl ihn zu verletzen. Inzwischen wusste der Uzumaki das er mit sein Bauchgefühl richtig lag.

Unter tausenden Menschen hätte Naruto seine Mutter wieder erkannt. Ihre feuerroten Haare und ihre aufgedrehte Art, die er wohl von ihr geerbt hatte, machten es schwer sie zu übersehen. Obwohl seine Heimat ein Dorf war und er bequem vom Bahnsteig aus nach Hause laufen könnte, nahm seine Mutter ihn in Empfang. Sie hielt ein Schild in die Höhe auf den in orangenem Glitter sein Name stand und schwenkte es wie eine Fahne. Wie er ausstieg, rief sie seinen Namen, als wäre es irgendwie möglich gewesen sich zu verpassen. Es gab ein einzigen Bahnsteig, im Zug befanden sich eine Handvoll Menschen und nur er stieg an dieser Station aus.

Kushina zog ihren Sohn in ihre Arme und dieser begann im selben Moment herzzerreißend zu schluchzen. Sie hatte schon seit geraumer Zeit die Befürchtung das etwas nicht stimmte, eine Mutter spürt so etwas einfach. Aber all ihre Alarmglocken begannen zu schrillen als ihr Schatz einen Besuch bei Ichiraku ablehnte und stattessen direkt nach Hause wollte.

Auch in seinem Elternhaus wurde es nicht besser. Alles, was sie ihm anbot, lehnte er ab ganz gleich was sie bestellen wollte er verneinte. Ihr Sohn wirkte wie ein wandelnder Zombie und verschwand die nächsten Stunden im Badezimmer, während sie allein zu Abend aß. Weder die Mauern des Hauses noch das Prasseln des Wasser konnten Narutos schluchzen übertünchen.

Stunden später und erst nachdem all das heiße Wasser verbraucht war, bekam sie ihren Sohn zu fassen. Er wollte sich klamm heimlich ins Bett schleichen doch so leicht würde er nicht davonkommen. So saß die kleine Familie Uzumaki wenig später in eine Decke gehüllt auf der Couch mit einem Gals Wein in der Hand. Es brauchte eine ganze Flasche und viel Einfühlungsvermögen seitens Kushina bis ihr kleiner endlich begann zu erzählen.

Das ihr Schatz Schwul war wusste sie, ahnte es, bevor er es vermutlich selbst erkannte. Auch das er in Tokio jemand kennen lernte war ihr bekannt. Voller Aufregung erzählte ihr Naruto am Telefon von einem seltsamen Kerl, den er angeblich nicht leiden konnte, nur um ihr 2 Wochen später ein Bild seines neuen festen Freundes zu schicken. Seither gab sie mit ihrem Schwiegersohn in Spee bei jeder sich bietenden Gelegenheit an. Der Kerl war aber auch ein Schnuckelchen.

Doch der feuchte Traum einer jeden Schwiegermutter entpuppte sich als Alptraum.

Sie konnte auf ihren Sohn kaum stolzer sein! Er erkannte was für ein Mensch dieses Früchtchen war und hatte die Reisleine gezogen, bevor es zu spät war. Dummerweise schien ihr Sonnenschein nicht ohne diesen Mann leben zu können.

Lieder gab es nichts das sie als Mutter tun konnte, um Naruto diesen Schmerz zu nehmen. Auch auf seine Fragen hatte sie leider keine Antwort. Wie eine Beziehung sein sollte oder wie eine perfekte Partnerschaft auszusehen hat interpretiert jeder Mensch für sich. Ihr Temperament machte es ihr nicht immer einfach, viele Kinder und selbst Erwachsene hatten sie seit ihrer Jugend gefürchtet. Viele Männer hätten es keine Woche mit ihr ausgehalten, geschweige den sie geheiratet und eine Familie mit ihr gegründet. Doch Minato hatte nie angst vor ihr, amüsierte sich eher darüber, wie die Menschen vor ihr reißaus nehmen, als wäre sie ein Dämon.

Kushinas Blick viel auf ihr Hochzeitsfoto an der Wand hinter ihrem Sohn der schluchzend in ihren Armen lag. In Solchen Momenten wie diesen wünschte sie sich Minato wäre hier, er konnte mit solchen Situationen so viel besser umgehen als sie. Er hatte immer die richtigen Worte und wusste, was er sagen musste. Was er seinem Sohn wohl geraten hätte?

Liebe war eine komplizierte Angelegenheit, nur weil man älter war, hieß das nicht das man es besser wusste. So konnte sie nur hoffen ihr Sohn würde seine eigenen Antworten finden. Eine Antwort, die nicht beinhaltete sich für dieses Arschloch aufzugeben.

Alles, was sie nun tun konnte, war für Naruto da zu sein und ihn so weit es möglich war aufzuheitern. Das und diesen Uchiha grün und blau zu prügeln, sobald sie die Gelegenheit dafür bekam

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