DO YOU STILL LOVE ME

By Arii_storys

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Die erste Liebe vergisst man nie. Niemals. Ist es aber ein Verbrechen, ein Neuanfang zu wagen und die Vergan... More

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By Arii_storys





Jemanden in seinem Leben zu verlieren, der euch viel bedeutet hat, ist einer der schmerzvollsten Sachen, die einem passieren kann.

Doch jemanden zu verlieren, und zu wissen, dass diese Person niemals mehr zurückkehren kann...

Nichtmal Worte könnten beschreiben, wie diese Schmerzen sich anfühlen.

Ich fühlte mich leer.

So unglaublich leer.

Ich wollte nicht akzeptieren, wie die Geschichte zwischen ihm und mir ausgegangen war. Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich ihm nie wieder in die Augen blickten konnte. Ihn nie wieder berühren konnte. Nie wieder seinen Duft einatmet konnte.

Nie wieder die Möglichkeit zu haben, ihm zu sagen, wie unglaublich sehr ich ihn liebte.

Wie könnte ich jemals wieder glücklich leben, mit dem Gewissen, dass ein Teil meines Herzes nicht mehr lebte.

Wie könnte ich je wieder lachen können?

Ohne ihn?

Ohne Leonardo?

Der Klingelton meines Handys riss mich aus meinen Gedanken, wobei ich erschöpft aufseufzte. Wiedermal versank ich in die Dunkelheit und schaltete die Welt um mich herum ab.

Seit zwei Wochen verfiel ich ein Loch, wo ich den Ausgang nicht mehr fand.

Und wahrscheinlich auch nie wieder finden werde.

Erika:
Wo bist du wieder? Ich mache mir Sorgen :(

Ich:
Bin in der Bücherei. Komme bald.

Seufzend legte ich mein Handy wieder auf dem Tisch ab und blickte aus dem Fenster. Es regnete in Strömen, wobei mich die Geräusche wenigstens etwas beruhigen konnten.

Langsam legte ich meinen Kopf auf dem Tisch ab und blickte leer aus dem Fenster in die Dunkelheit. Ich dachte nicht mal über etwas nach. Mein Gehirn war wie abgeschaltet. So wie meine Gefühle.

Komplette Leere.

Gerade als ich meine Augen schließen wollte, lief eine Person mit schnellen Schritten an meinem Tisch vorbei. Verwirrt krauste ich mit der Stirn, da ich um diese Uhrzeit eigentlich niemanden in der Bibliothek erwartete.

Aus diesem Grund kam ich ja auch immer hierher.

Es landete ein Brief direkt neben meinem Gesicht, welches die Person beim Vorbeigehen hinterließ.

„The fuck?", flüsterte ich verwirrt und setzte mich direkt wieder gerade hin.

„Hey!", schrie ich ihm nach, doch dieser verschwand einfach zwischen den Regalen und es war zu dunkel, um etwas zu erkennen.

Gar nicht komisch oder so...

Zögernd griff ich um den Umschlag und öffnete diesen.

Bitte verzeih mir, Cecilia.

Mir ist bewusst, dass du sehr leiden musstest meinetwegen. Ich weiß, dass ich der Grund für all die Schmerzen in deinem Leben bin.

Und es tut mir so unglaublich leid, meine bella.

Ich weiß, du bist wahrscheinlich ziemlich verwirrt, aber ich kann für alles eine Erklärung geben.

Ich bin am Leben.

Wie erstarrt blickte ich auf den Brief runter. Diesmal gab mein Gehirn wirklich den Geist auf, wobei ich wirklich nicht mehr klar denken konnte.

Sollte das ein schlechter Witz sein?!

Weil wenn das der Fall war, war das ganz und gar nicht witzig.

Ich musste jedem den Anschein machen, dass man mich getötet hätte.

Auch dir.

Ich wünschte, es hätte einen anderen Ausweg gegeben, aber leider musste es so verlaufen. Du musst wissen, dass seit dem Tod meines Vaters ich sehr viel Macht in den Staaten verloren habe. Meine Männer sind in Italien, während ich alleine hier bin. Obwohl es ziemlich riskant und dumm war wieder zu kommen, musste ich es machen.

Für dich.

Alte Bekannte, mit dem mein Vater kein gutes Verhältnis hatte, fanden meinen Aufenthalt in den Staaten heraus und wollten Rache nehmen.

Ich musste meinen Tod täuschen.


Er lebte.

Leonardo lebte.

Erleichtert atmete ich aus und fing an zu lachen. Ich lachte leise auf und griff an meine Stirn.

In sekundenschnell verfiel meine Trauer und ich vergaß all die Tränen, die ich in den letzten Wochen jeden Tag vergaß.

Es war alles vergessen.


Ich muss wieder zurück nach Italien.
Und das diesmal für immer.
Ich kann es nicht riskieren, wieder zurückzukehren. Schließlich habe ich Leute in meiner Heimat, die auf mich zählen.

Aber ich will dich auch nicht verlieren, bella.

Ich könnte dich niemals verlieren.

Ich liebe dich, das weißt du.

Aus diesem Grund lasse ich dir Wahl. Du kannst selbst entscheiden, wie es mit uns beiden endet.

Komm mit mir mit. Nach Italien. Lass uns ein neues Leben starten. Ich kann dich dort beschützen. Ich kann dir dort alles geben, wovon du schon immer geträumt hast. Lass mich dort dich glücklich und zufrieden machen.

Aber ich weiß, dass du hier deine Familie, deine Freunde und seine Schule hast. Es wäre egoistisch von mir, von dir zu verlangen, das alles zurückzulassen.

Es tut mir so unglaublich leid, dich zwischen denen und mir entscheiden zu lassen.

Es tut mir so unglaublich leid.

Ich fliege heute um Mitternacht zurück nach Italien. Auch wenn ich keine Hoffnung habe, werde ich auf dich warten. Und ich werde deine Entscheidung respektieren. Hauptsache, du bist glücklich.

Ich liebe dich, Cecilia.

Für immer.

Langsam stellte ich den Brief ab und blickte wie Erstarrt in die Leere.

Mein Kopf pochte, während meine Hände schwitzten. Ich kniff schmerzerfüllt meine Augen und versuchte somit klare Gedanken zu bekommen.

Zwar war ich verwirrt wie noch nie zuvor, aber ich wusste ganz genau was ich zu tun hatte.

Für mich war die Entscheidung schon längst getroffen.

———

„Bist du verrückt?!"

Während mich Erika so ansah, als ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte, packte ich schnell paar Sachen ein, die ich gebrauchen konnte.

„Ich hab ihn schon zu oft verloren, Erika. Ich kann ihn nicht nochmal verlieren", erklärte ich es ihr, wobei sie mich aber immer noch ziemlich schockiert anblickte.

„Bist du dir sicher, Cecilia? Überleg es dir doch bitte nochmal in Ruhe", sagte sie besorgt, während ich meine Tasche schloss und diesen vom Bett aufhob.

„Ich hab keine Zeit mehr. Ich muss los", sagte ich hektisch und griff um die Tasche. Ich hetzte aus dem Zimmer und eilte die Treppen runter zur Tür, während mir Erika direkt nachlief.

Plötzlich griff sie nach meinem Arm und zog mich zurück zu sich.

In eine Umarmung.

„Bitte, vergiss mich nicht", flüsterte sie leise an meinem Ohr und drückte mich dabei fest zu sich. Ich seufzte leise auf und umarmte sie fest zurück.

„Niemals."

Mit Tränen in den Augen trennten wir uns wieder. Sie begleitete mich zum Taxi und beobachte mich, wie ich diesen einstieg und dann davonfuhr.

Ich wischte mir die Tränen weg und schniefte leise auf.

Wenn dieser Abschied schon so unglaublich schmerzhaft war, wie würde der Abschied mit meiner Familie werden?

———

„Cecilia?"

Verwirrt sah mich meine Mutter an, die vor dem Fernseher saß und ihre Pizza aß.

„Hey, mom", sagte ich mit zittriger Stimme, woraufhin sie die Pizza direkt fallen ließ und aus dem Sofa aufstand.

„Was ist passiert? Geht es dir gut?", fragte sie mich besorgt und kam direkt auf mich zugelaufen.

„Ich muss mit euch reden. Wo ist Dad?"

„Was ist los?", ertönte plötzlich die Stimme meines Vaters hinter mir, wobei ich direkt in Tränen ausbrechen wollte. Dieser stand am Türrahmen und blickte verwirrt zwischen uns her.

„Ich fliege weg", platzte es aus mir heraus, wobei die beiden mich verständnislos ansahen.

„Wohin gehts? Darf ich mit? Muss mal wieder braun werden", mischte sich plötzlich Sam ein, der mit Dean ins Zimmer reingelaufen kamen.

„Ich fliege nach Italien. Mit Leonardo."

Stille.

Keiner wagte sich etwas zu sagen.

Keiner wollte etwas sagen.

„Warum?", brach mein Vater die Stille, wobei er mich enttäuscht ansah.

„Ich kann nicht anders, Dad. Es tut mir so unglaublich leid. Aber ich muss mit ihm fliegen", sagte ich leise, während eine kleine Träne meine Wange runterfloss.

„Bist du dir sicher, Cecilia?", fragte mich meine Mutter besorgt, woraufhin ich zögernd mit dem Kopf nickte.

Ich enttäuschte meine Familie.

Ich erkannte die Enttäuschung an ihren Augen.

„Es tut mir wirklich leid."

Wieder Stille.

„Hast du alles nötige gepackt?"

Geschockt blickte ich meine Mutter an, die mich plötzlich in eine feste Umarmung zog.

„Mach das, was dich glücklich macht."

Auch Dean und Sam umarmtem mich fest, wobei ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.

Nur mein Vater bewegte sich nicht und blickte mich stumm an.

„Ich fahre dich."

Geschockt riss ich meine Augen auf und konnte für einen kurzen Moment nicht auf seine Worte klarkommen.

„Danke. Danke, dass du mich verstehst", sagte ich leise, während ich mir eine Träne wegwischte.

Noch einmal verabschiedete ich mich von meiner Mutter und meinen Brüdern, bevor ich dann mit meinem Vater in das Auto einstieg und wir wegfuhren.

Die ganze Fahrt lang konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten, während mein Vater angespannt das Auto fuhr.

Er war enttäuscht. Ich spürte es.

Trotzdem wollte er mich aber unterstützen.

„Ich liebe dich, Cecilia. Du bist meine kleine Prinzessin. Wirst du auch für immer bleiben. Aber ich kann dich nicht für immer beschützen", brach er die Stille, wobei sich mein Herz schmerzhaft zusammen zog.

„Ich weiß", flüsterte ich leise und blickte vorsichtig zu ihm zur Seite.

„Ich liebe dich auch, Dad."

An dem privat Landeplatz angekommen, stoppte mein Vater das Auto in der Nähe des Jets, der zum Abflug vorbereitet wurde.

Und tatsächlich.

Da stand er.

Im Regen stand Leonardo, der vor dem Jet wartete und zu uns blickte.

Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern, riss ich die Autotür auf, trat in den strömenden Regen raus und rannte auf ihn zu.

Ich verfiel um seinen Hals und drückte ihn fest zu mir.

Zögernd legte er seine Arme um meinen Körper und versteckte sein Gesicht in meinen nassen Haaren.

„Du bist gekommen."

„Ich werde immer zu dir kommen, Leonardo."


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