In Gedanken versunken lag mein Blick immernoch auf Blaise.
Laut Madame Pomfrey gibt es seit ca. 30 Minuten Frühstück und ich war am überlegen Blaise einfach wach zu machen und hinzuschleppen.
Wobei ich ihm auch einfach etwas mitbringen könnte, aber ich wollte ihn nicht alleine lassen.
Ich weiß zwar, dass er hier gut aufgehoben ist.
Aber nun ja, Vertrauen ist gut, Kontrolle hingegen besser.
Gerade, wenn er ein paar Stunden zuvor in einem Machtkampf mit Mattheo war und ich sicher war, ihn vorher Tod zu sehen.
Ein leichtes Ziehen in meinem Herzen machte sich bemerkbar, als mich diese Situation schrecklich an den Tod meines Vaters erinnert.
Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht, musterte ich Blaise, welcher kein Zeichen mehr auf dem Gesicht hatte, dass er sich ein paar Stunden zuvor geprügelt hatte.
Ein paar Stunden zuvor, als Blaise Atem so regelmäßig war, wie die Wasserwellen, wenn man einen Stein ins Wasser fallen lässt, hatte ich mich dann ebenfalls geheilt.
Blaise muss nicht aufwachen, um mich zu sehen und sofort wieder in Ohnmacht fallen.
Dazu hatte ich meine Klamotten Blutfrei gezaubert und dann einfach meinen Gedanken nachgehangen.
Wieso sollte Riddle, Blaise als erstes halb zu Tode duellieren, um ihn dann in den Krankenflügel zu bringen?
Wieso sollte Riddle, der jeden tötet der ihn auch nur ansieht, mich ihn entwaffnen lassen?
Erst mitten in der Nacht, ca eine Stunde bevor ich mich geheilt hatte, war der brennende Blick und die kalte Atmosphäre seiner Anwesenheit verschwunden.
Ab da fragte ich mich dann, warum er überhaupt so lange blieb.
,,Blaire"
Mein Kopf schnellt zu Blaise, welcher auf einmal neben mir an der Kante saß und mich somit aus meinen Gedanken riss.
,,Blaise! Seit wann bist du...?"
,,Erst seit ein paar Minuten"
Warm lächelte er mich an, aber dann wurde seine Miene ernst.
,,Hätte nicht gedacht, dass du noch lebst"
Er hatte also noch mitbekommen, wie ich ihn entwaffnet hatte.
,,Das Gleiche gilt für dich"
Daraufhin musste ich mir stark ein Grinsen verkneifen, da ich es selbst nicht gedacht hatte, dass sowohl er, als auch ich noch Leben.
,,Ich denke, dass wir das mit einem Frühstück feiern sollten"
Grinste ich ihn an, während ich ihn auf die Beine zog.
,,Aber mal wirklich, was ist danach passiert?"
Frage mich Blaise kurz nachdem wir den Krankenflügel verlassen hatten.
,,Solltest du mir nicht lieber erzählen, was du in einem Duell mit Mattheo Riddle zu suchen hast?"
,,Punkt für dich"
Grinste mich Blaise nun an und ich wusste, dass ich keine Antwort bekommen würde.
Trotzdem sah ich ihn noch einmal Eindringlich an, mit einem Funken Hoffnung, bevor ich dann doch nachgab.
,,Er hat dich in den Krankenflügel getragen"
Abrupt bliebt Blaise stehen und sah mich mit großen Augen an.
Ich wusste nicht wieso, aber innerlich war diese Situation so surreal, dass ich mir ein verzweifeltes Lachen nicht verkneifen konnte.
Blaise Panik stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und auch der Fakt das alle seine Gliedmaßen entweichen sind, ließ mich darauf schlussfolgern, dass er gerade seinen Tod vor Augen sieht.
Während ich mir ein Grinsen über seine Mimik verkneifen musste, lief ich durch die Schülermaßen zum Slytherin Tisch und lasse mich entspannt auf einen freien Platz fallen.
Blaise hatte schnell wieder aufgeholt und sich neben mich gesetzt.
Zu meinem Enttäuschen, fand ich weder Pansy noch Lorenzo am Tisch.
Da war nur etwas weiter abseits Draco, auf dessen Schulter der Kopf von Astoria ruhte.
Ein leichtes Grinsen zierte mein Gesicht, als ich mich entschied die beiden nicht zu stören und in ihren Tagträumen zu lassen.
Es ist als wären sie füreinander geschaffen.
Neugierig musstere ich Blaise, der sich doch tatsächlich die Genugtuung genommen hat und mit einen Toast mit Marmelade geschmiert hat.
Mein Herz setzte fast einen Schlag aus, bei seiner unwiderstehlich süßen Art.
,,Du hättest das nicht-"
,,Klappe und essen"
Murmelt dieser nur grinsend und steckt mich ebenfalls mit an.
Gerade als ich ungefähr die Hälfte meines Toast' aufgegessen hatte, ließen mich Flügelschläge Aufsehen.
,,Es ist doch gar keine Postzeit oder?"
Murmelt mir Blaise verwirrt zu, woraufhin ich nur mit den Schultern zucke.
Durch ein oben geöffnetes Fenster fliegt eine Pech schwarze Eule mit leuchtend grünen Augen.
Sie errinert mich an eine Todeseule, aber gleichzeitig ist sie einfach nur ein Ebenbild der Eleganz und Königlichkeit.
Meine Augen weiteten sich, als ich realisierte das die Eule in einem ziemlich knappen Sturzflug direkt auf mich zusteuerte.
Wie in Trance öffnete ich meine Hände, als die Eule eine kleine schwarze Kiste in diese Fallen lässt.
,,Öffne es!"
Murmelte Blaise augenblicklich.
Es ist, als wäre mein Gehirn ausgeschaltet und vollkommen leer.
Mit vorsichtigen Fingern öffnete ich die Kiste und sog tief die Luft ein, beim Inhalt.
Es ist, als Stände die Zeit still, als wäre dass alles ein Traum aus den ich nicht erwachen kann.
Ich bin alleine in einem schwarzen Loch, fokussiert auf den Inhalt dieser Kiste.
Vorsichtig, als hätte ich Angst, dass es kaputt gehe, streicht mein Finger über den Drachenkopf.
Es fühlte sich an, als würde die Welt für ein paar Momente stehen bleiben.
Erwürdig lasse ich den Ring auf meinen Finger gleiten und beobachte fasziniert den Drachen, welcher sich sofort durch die dunkle Magie um meinen Finger schlängelt und mich musternd beobachtet.
,,Wer hat dir den denn geschenkt?"
Ich blinzelte mich ein paar mal aus meiner Trance und mein Blick ging musternd über die große Halle, auf der Suche nach einem Blick, welcher mir zeigt, wer mir nach spioniert hat.
Keine Anzeichen, nur der Zettel in der Kiste:
Er sieht besser an dir aus, als auf dem Tresen.
Aber egal wer mir diesen Ring geschenkt hat.
Der hat mir nicht nur nachspioniert.
Er hat mich auch so genau beobachtet, dass er wusste, dass ich diesen Ring begehre.
,,Er ist wunderschön"
Murmel ich bevor ich die Kiste schließe und somit die ordentliche Handschrift auf dem Zettel in den Schatten Stelle.
Die Zeit wird wohl zeigen, wer ebenfalls ein Auge fürs Detail hat.
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Und das nächste Kapitel war da.
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