46. Kapitel

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Müde schlage ich die Augen auf und starre an die dunkle Decke des Zimmers.

Es erstaunte mich, dass ich überhaupt Schlaf gefunden habe.

Ich blinzelte ein paar mal, um mich an das schwache Licht zu gewöhnen, welches durch die dunklen Gardinen gedämmt wird.

Zuerst wollte ich nicht hierbleiben, aber als Regulus mir, mit genügend Abstand, gezeigt hat, wie alle Todesser apperieren und mir versichert hat, dass sie nicht vor Januar wiederkommen, hat er mich schließlich doch dazu bekommen, Weihnachten nicht alleine zu feiern.

Es wäre wahrscheinlich total trostlos geworden.

Zumal ich vielleicht wirklich mit Mattheo reden sollte.

Regulus scheint mir kein Mensch zu sein, der bei so einer Sache lügen würde.

Mein Blick immernoch zum Fenster, setze ich mich auf und schlage die Decke zurück.

Trüber Sonnenschein ist zu erkennen, weshalb ich es auf nach 8 Uhr schätze.

Gerade als ich aufstehen will, sehe ich eine Gestalt auf einem Stuhl sitzen, weshalb ich promt wieder zurück ins Bett kippe und mir nur mit aller Mühe einen Schrei verkneife.

Mein Herz pocht schnell und ich verfluche mich für meine Schreckhaftigkeit.

Vorsichtig setze ich mich wieder auf und sehe zurück zu der Gestalt.

Schnell realisiere ich, dass die Person schläft.

Jetzt stellt sich nur die Frage, was Mattheo in diesem Zimmer macht.

Ich mustere ihn, wie er zusammen gekauert auf diesem Stuhl sitzt, Arme verschränkt, Kopf halb auf die Brust gelegt, weshalb seine dunklen Locken ihm tief in die Stirn fallen.

Die Realisation trifft mich ein paar Sekunden darauf.

Das ist nicht nur irgendein Zimmer.

Das ist Mattheos Zimmer.

Am liebsten würde ich mir mit der Hand auf die Stirn schlagen.

Kein Wunder, dass hier alles nach ihm riecht.

Aber warum schläft er hier?

Es ist sein Manor, warum also schläft er, statt ein eigenes Zimmer zu suchen oder mich aus seinem Zimmer zu vertreiben, lieber neben dem Bett auf einem Stuhl?

Warum hat er mich überhaupt als erstes in sein Zimmer gebracht?

Für einen Moment bleibe ich auf der Bettkante sitzen und beobachte die friedliche Gestalt.

Könnte es wirklich wahr sein?

Könnte er mich wirklich lieben?

Vielleicht sollte ich ihn zumindest einmal anhören.

Die Wahrheit gefällt nunmal nicht immer.

,,Du bist wach"
Ich schaue zu ihm auf, aufgeweckt aus meiner Trance.

,,Scheint so"
Ich beobachte ihn wie er aufsteht, sich einmal streckt und seinen Rücken dehnt.

Dann treffen seine Augen wieder meine.

Fast schon vorsichtig hebt er seine Hand und zeigt auf die Bett auf dem ich sitze.

,,Darf ich?"

Kurz schließe ich die Augen und atme einmal tief ein und aus.

Während ich meine Augen wieder öffne, rutsche ich von der Bettkante aus, weiter aufs Bett, mache ihn Platz.

Ohne den Blick von mir zu lösen, setzt er sich leicht schräg auf die Bettkante und fährt sich einmal mit der Hand durch die unordentlichem Locken.

Dark Secret ~Watch Your Feeling (M.R.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt