Mit einem entschuldigenden Lächeln und einer Hand auf dem Hinterkopf steht Evelyn vor der Lady und wartet auf ihre Reaktion nachdem man ihr alles erzählt hatte. Ging über das Handy mit den Details nicht so gut. „Und... du willst mich nicht verarschen?" Die weißhaarige lässt die Hand sinken und sieht an sich runter, ehe sie den Blick erneut erwidert. „Naja, sonst wäre ich tot. Und Baskerville hat uns das eigentlich ziemlich gut erklärt." Integra ist innerlich komplett fassungslos, sie hat einen Deal mit einem Dämon ausgemacht der eigentlich schon seit 180 Jahren nicht mehr existiert und keiner hat sich wohl um die Sorgen gemacht die er unter Vertrag hatte. „Gibt es noch mehr wie dich? Hatte er noch mehr?" Ein Schulterzucken. „Keine Ahnung." Und das interessiert sie auch nicht wirklich. Sie hat ihre Entscheidung getroffen und das wars, warum sollte sie noch lange rumtun. „Aber dass man dich so lange einfach machen lässt- Ist es niemandem aufgefallen? Mischt man sich sonst nicht in die Sache ein oder- Wie ist das geregelt?" Da fragt sie gerade echt die Falsche. „Woher soll ich das wissen? Ich hab nur einen Deal ausgemacht und der endete darin dass ich 300 Jahre lang Menschen umsonst umgebracht und Stammbäume ausgerottet habe. Glaubt mir- Ich hätte es auch gern EHER gewusst." Ein dunkles, überlagertes Räuspern und Baskerville hat sich wieder manifestiert, oder eher wurde er von Alucard geholt damit er noch mehr erklärt. Da muss der Höllenhund nun einmal durch. „Wenn ich kurz übernehmen dürfte?" Er setzt sich neben Evelyn und sieht zur Lady die schon fast auf heißen Kohlen sitzt, dann soll er es auch ausspucken! „Jeder Dämon hat seine eigenen Verträge, wie viele und wie lange sie gehen, das ist jedem persönlich überlassen. Man mischt sich nicht in die Dinge ein die einer macht- Darunter fällt auch das Sterben. Wenn niemand Anspruch auf den Menschen, oder was auch immer der andere Vertragspartner ist, erhebt, dann lässt man da auch die Finger weg. Ist ein beschissenes System und es gibt niemanden der sich um diese Leute kümmert, aber... es ist nun einmal so." Die weißhaarige denkt kurz nach. „Du... dumme Frage..." Der Höllenhund dreht den Kopf zu Evelyn und wartet ab. „In der Hölle muss es doch einen Leiter geben. Lucifer, Satan- wie auch immer man ihn oder sie nennt." Baskerville nickt. „Und er müsste doch EIGENTLICH wissen wie man Dämonen und Unsterbliche umbringt." Unsicheres Kopfwackeln. „Könntest- Könntest du mich in die Hölle mitnehmen und... ich quatsch mal mit der Person? Ich könnte mich darum kümmern und... ich brauch ein fucking Ziel man, Leben ohne Ziel ist scheiße und- Es wäre nicht wirklich groß was anderes als das was ich eh schon mache also..." „Ja ganz sicherlich nicht." Alucard sieht sie vorwurfsvoll an und schüttelt den Kopf. „Du bist gerade erst vom Tod weggekommen- Kein Grund die Hölle jetzt freiwillig besuchen zu wollen! Die da unten sind die hinterhältigsten und-" Kurz sieht er zu Baskerville. „Du und deine Familie sind Ausnahmen." Dann sieht er wieder zurück. „-schrägsten Vögel die nicht einmal ich freiwillig unterhalten möchte. Die könnten das alles so drehen dass du doch stirbst!" Evelyn blinzelt ein paar Mal, sie und Baskerville sehen sich gleichzeitig an und dann auch gleichzeitig zu dem Urvampir. „Du hast ihm nicht so ganz zugehört, oder?" Was soll das jetzt heißen? „Baskerville hat Anspruch erhoben- ich unterstehe offiziell ihm. Ich... bin keine ‚freie' Seele und somit ist das gechillt wenn sich niemand in das Geschäft des anderen einmischt." Ja und? „Du wirst dich nicht mit dem Obersten der Hölle treffen um einen auf Auftragsmörder zu machen, hast du verstanden?" Evelyn lacht und geht in die Hocke, legt dem Höllenhund einen Arm um den Hals und sieht zu dem schwarzhaarige hoch. „Und was hält mich davon ab?" Alucard presst die Kiefer aufeinander, starrt sie warnend an. „Tu es nicht.", zischt er leise und kann nur hoffen dass sie auf ihn hört. Baskerville sieht von seinem Herrn zu Evelyn und nickt ihr zu. „Dem Teufel ein paar Gefallen zu machen und sich darum zu kümmern könnte helfen, er hat verdammt viel Ehre und würde diese Gefallen irgendwann erwidern wenn du sie einforderst." Na das klingt doch mal nach einem wunderbaren Grund, der Teufel schuldet einem etwas. Langsam steht sie auf und verschränkt die Arme. „Scheiße, ich bin dabei." „Vi- Willst du das wirklich?" Gerade noch so konnte er ihren richtigen Namen überspielen und sieht sie mit einer Besorgnis an die der Lady verdächtig ehrlich vorkommt. Die beobachtet das ganze noch ein wenig und bleibt stumm, so bekommt sie die besten Informationen raus. „Außerdem habe ich eh noch ein Ding das ich wissen will und ja... jetzt ist es scheiße dass ich ihn nicht ausgequetscht habe.", murmelt Evelyn.
Die Lady entlässt sie und Alucard geht erst stumm neben ihr her, bevor er sie in den Schatten zieht und sie in seinem Keller wieder rauskommen, die Kerzen flammen auf damit sie zumindest etwas sehen kann. „Ist das dein BESCHISSENER ernst!" Die weißhaarige sieht sich erst einmal um, sehr eintönig hier. Obwohl... da hinten steht ein Sarg! Und ein paar Bücherregale. Und- Ist das ein Weinregal? „Uhhh... was für Wein hast du?" Sie ignoriert ihn und geht zum Regal mit den Flaschen, wobei Alucard ihr perplex hinterher starrt. Das ist ein ernstes Gespräch und sie ignoriert ihn wegen Wein? „Vivi, das hier ist kein Spiel, verstehst du?" Die weißhaarige sieht über die Flaschen und zieht eine heraus um das Etikett abzustauben, ihre Augen weiten sich, die Mundwinkel gehen hoch. „Wie viel willst du für die Flasche? Das ist mein Liebling! Den gibt's schon so lange nicht mehr!" Ein wenig genervt reibt er sich den Nasenrücken. „Den können wir nachher gemeinsam trinken, aber jetzt konzentrier dich!" Überrascht tritt er einen Schritt zurück als sie Töne von sich gibt die man nur mit glücklichem Winseln zu vergleichen sind. Okay...? Mit der Flasche in der Hand geht sie weiter zu den Bücherregalen, hört die ihm eigentlich irgendwie zu? Naja, zumindest mit dem Wein, auch wenn das ein sehr selektives Gehör gerade ist. „Vivi, kannst du mich hören?" Sie dreht den Kopf. „Hm? Oh- klar. Ich ignorier nur das meiste weil... ich hab meine Entscheidung getroffen und die wird durchgezogen. Und du solltest das wissen." Alucard mustert sie, das ist keine Entscheidung durchziehen, das ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Selbstmordmission. Schon wieder! Dem Teufel sollte man nicht trauen und freiwillig für ihn arbeiten? Spinnt die komplett? „Ich weiß dass du gern einmal dumme Entscheidungen machst, ich möchte dich an deine eigenen Worte zum Thema Deal in Schweden erinnern! Aber ich- Ich will nicht dass ich wieder so komplett fertig bin wenn du nicht mehr zurückkehrst." Naw, dass ist eines der süßesten Dinge die sie von ihm gehört hatte. „Ich habe dir versprochen dass ich das nicht mache, oder?" Zögerlich tritt er auf sie zu und sieht sie weiterhin besorgt an. „Aber... was ist wenn schon?" „Zweifelst du an meinem Versprechen?" „Wa- Nein! Aber-" „Dann gibt es auch kein ‚aber', verstanden?" Sie stellt die Flasche auf die Seite und legt ihre Hände an seine Wangen. „Du wirst mich nicht so schnell los, sieh es wie... Herpes. Ich bin wie Herpes." Aufgrund des Vergleichs muss sie selbst kichern, was dümmeres hat ihr nicht einfallen können. Der Urvampir erwidert ihren Blick emotionslos. „Ich hätte nie gedacht dass ich Herpes freiwillig bei mir haben wollen würde aber... hier sind wir." Sanft klatscht sie ihm auf die Wange und lässt die Hände wieder sinken. „Das Leben... Moment. Die EXISTENZ nimmt komische Wendungen!" Sie zwinkert ihm zu und hebt die Flasche wieder hoch, ehe sie sich komplett vor das Bücherregal stellt. Was für Schinken hat er hier drin stehen? Was ist sein Büchergeschmack? Sie kann nicht einmal ganz oben nachsehen weil sie da nicht ganz hochkommt. Verdammt. Ein überraschtes Quietschen und fast hätte sie die Flasche fallen lassen, als Alucard seine Hände an ihre Hüften legt und sie hoch auf seine Schultern hebt. Perplex legt sie die freie Hand auf seinen Kopf und braucht einen Moment bis sie das Gleichgewicht gefunden hatte, ehe sie nach unten sieht. „Sonst geht's dir noch gut?", zischt sie und lehnt sich nach vorn um ihm die Flasche hinzuhalten. Die nimmt er ohne Probleme und steckt sie weg, bevor er seine Hände wieder an ihre Unterschenkel legt damit sie sich sicher fühlt. „Mir geht's wieder gut, ja. Danke der Nachfrage!" Dann ein amüsiertes Schnauben. „Ich meine... ich hab den besten Platz." Er macht seinen Mund auf und dreht leicht den Kopf, ehe er ihr sanft in den Oberschenkel kneift. Dafür wird sein Kopf im nächsten Moment verdammt hohem Druck ausgesetzt als sie die Beine zusammenpresst. „Lass deine Zähne da weg!" Zum Glück sieht er gerade nicht hoch, der rötliche Schleier wäre verräterisch genug damit er weitermachen würde. Nach ein paar Sekunden entspannt sie sich wieder und Alucard grinst breit. „Sollte ich irgendwann sterben- Dann bitte so." Sie bringt ihn gleich wirklich um! „Noch einen dummen Kommentar und ich bleibe in der Hölle!" Daraufhin ist der schwarzhaarige überraschend still und sie seufzt erleichtert. „Danke." Erst dann hebt sie den Kopf um sich die Bücher anzusehen. Einige sehen uralt aus, aber eigentlich auch ziemlich interessant! „Meister! Ich bin sofort- Sicarius?" Alucard dreht sich so abrupt um dass Evelyn kaum mit der Drehung mitkommt und kurz davor steht von seiner Schulter runterzufallen, wobei sie sich in seine Haare einkrallt. Puh, gerettet.
Seras wollte eigentlich nur ihren Meister begrüßen da er schon ein paar Tage weg war und sie das Gefühlschaos nicht so ganz zuordnen konnte welches geschah, aber der Anblick ist auch etwas neues. Sicarius sitzt auf den Schultern ihres Meisters, dieser hält sie an den Beinen fest damit sie nicht herunterfällt. Seit wann lässt er so etwas auch nur ansatzweise zu? Der Urvampir starrt sie an als wäre er gerade bei etwas erwischt worden, wobei die weißhaarige sich räuspert. „Dann... kannst du mich bitte wieder runterlassen?" Alucard nickt leicht und bringt sie wieder zurück auf den Boden, wobei sie zwischen Seras und ihm hin und her sieht. „Ich- Uhm... Die Treppe hoch? Okay. Dann... geh ich zu Pip." Sie nickt den beiden zu und begibt sich dann zur Treppe um sie hochzulaufen, wobei die Draculina ihr hinterhersieht und dann zu ihrem Meister blickt und ihre Augenbrauen hochgehen. Auch wenn es nur ein bisschen ist, seine Mundwinkel sind oben während er ihr nachsieht! Sie fängt an zu grinsen als er seine Schülerin ansieht und die Mundwinkel wieder runtergehen. „Was grinst du so." Seras muss gar nichts sagen, ihr Blick reicht vollkommen aus um seine Augen verdrehen zu lassen. „Weswegen bist du hier." DAS waren also diese Gefühle! Jetzt macht alles auch irgendwie Sinn. „Ich habe von der Lady gehört dass Ihr wieder zurück seid und wollte Euch begrüßen.", gibt sie von sich, kann sich das Grinsen aber einfach nicht verkneifen. „Kann es sein dass wir Sicarius öfters sehen werden?" Der Urvampir zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung, sie will noch einiges erledigen und wo sie dann unterkommt... woher soll ich das wissen? Sie hat das Haus ja an sich aufgelöst, vielleicht findet sie ja auch woanders was." Seras sieht auf den Sarg und dann wieder zu ihm. „Ihr solltet Euch ein richtiges Bett zulegen, so viel kann ich zu Menschen sagen." Wenn sie nicht gleich will dass er sich ihren Kopf zulegt, dann sollte sie entweder normal mit ihm reden, oder verschwinden. „Aber ich würde gern wissen worüber Pip und Sicarius reden, interessiert?" Sie sieht auffordernd zu ihrem Meister der eine Augenbraue hebt. „Du willst die beiden belauschen?" Seine Mundwinkel gehen hoch. „Ich wusste doch dass ich dich nicht umsonst zu meiner Schülerin gemacht habe." Irgendwie ist er gerade stolz auf sie und das extrem. Richtige Erziehung hat wohl dann doch geholfen ein wenig spice in die Sache zu bringen. Seras tritt neben ihren Meister und beide sinken sie in den Schatten ein. Sobald die beiden verschwunden sind, erlöschen die Kerzenflammen und rauchen nur kurz, bevor tiefschwarze Dunkelheit herrscht. Alucard taucht zuerst in den Gemeinschaftsräumen der Söldner auf, ist aber ein wenig irritiert dass sie da nicht sind. Sind sie da nicht eigentlich immer gewesen? Zumindest war das die Aussage seiner Schülerin und erst dann verlässt sich der Urvampir auf sein Gespür und findet sie draußen in der Dunkelheit der Nacht. Warum sollten sie rausgehen? Was haben sie zu verheimlichen? Warum sieht es so aus als würden sie sich wirklich heimlich treffen? Pip schüttelt nur leicht den Kopf. „Du hättest uns wirklich einfach so verlassen? Ohne dass du dich richtig verabschiedet hättest?" Evelyn legt ihm eine Hand auf den Kopf und lächelt sanft, sehen können sie nur dank der Außenbeleuchtung des Anwesens und weil sie noch im eingezäunten Bereich sind. „Das Leben ist manchmal so, das musst du verstehen. Außerdem... ich habe keinem von deiner Familie so wirklich tschüss sagen können, sie alle sind gestorben und ich habe das nur im Nachhinein mitbekommen." Der Söldner verzieht leicht das Gesicht. „Aber warst du nicht beim Tod von meinem Großvater dabei?" Sie lacht kurz und verschränkt die Arme. „Hätte ich bei der Bombe Zeit gehabt mich zu verabschieden, dann hätte ich auch Zeit gehabt ihn wegzuziehen und er wäre heute vielleicht noch am Leben." Stimmt auch wieder. Dennoch findet er es scheiße dass sie auf einer Selbstmordmission war und ihm nichts davon gesagt hatte. Niemandem hatte sie etwas davon gesagt! „Können wir uns darauf einigen dass du mir jetzt davon bescheid gibst was du machst? Ich meine- Ich bin mit dir aufgewachsen... du bist Familie!" Die weißhaarige lacht und lässt die Hand sinken. „Ich nehme jetzt Aufträge aus der Hölle an." Pip starrt sie perplex an, die will ihn doch verarschen. Doch es gibt kein Anzeichen dafür dass sie es sarkastisch meint, das löst sie meistens sofort auf weil sie weiß dass er bei ihr alles ernst nimmt. Schlussendlich reibt er sich den Nasenrücken. „Oh Gott..." „Nein... Satan. Aber guter Versuch." Emotionslos sieht er sie wieder an, das war der schlechteste Witz den er seit langem von ihr gehört hatte und das waren eigentlich schon einige. „Geh in der Hölle spielen.", brummt er entgeistert, schmunzelt aber als sie wieder lacht. „Davor muss ich noch ein paar Dinge erledigen, aber dass ist das Ziel auf das ich hinarbeite."