๐‡๐จ๐ฉ๐ž๐ฅ๐ž๐ฌ๐ฌ

By maliarosewrites

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๐’๐ข๐ž ๐ฐ๐š๐ซ๐ž๐ง ๐…๐ซ๐ž๐ฎ๐ง๐๐ž ๐๐จ๐œ๐ก ๐ฃ๐ž๐ญ๐ณ๐ญ ๐ฌ๐ข๐ง๐ ๐ฌ๐ข๐ž ๐…๐ž๐ข๐ง๐๐ž. Vidia Baldwin, die Verrรคte... More

๐•๐จ๐ซ๐ฐ๐จ๐ซ๐ญ & ๐๐ฅ๐š๐ฒ๐ฅ๐ข๐ฌ๐ญ
๐€๐ž๐ฌ๐ญ๐ก๐ž๐ญ๐ข๐œ๐ฌ
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50

Kapitel 45

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By maliarosewrites


But if we're strong enough to let it in,

We're strong enough to let it go.

Als ich den Eingang zum Krankenflügel passierte, vernahm ich ein frustriertes Stöhnen aus dem angrenzenden Raum, der eine Art Büro und Lager für unsere Heilerin war. Madam Pomfrey stapfte heraus und stemmte sofort ihre Hände in die Hüften.

„Miss Baldwin!", stellte sie mit strengem Unterton fest. Ihre Stimme klang erschöpft, doch sie ließ noch durchdringen, dass sie schon mit mir gerechnet hatte.

„Sie können sich jegliche Mühe sparen mir ihre Ausreden aufzutischen.", schimpfte sie sofort auf mich ein. Wobei sie nun eine etwas besorgtere Miene aufsetzte: „Er benötigt dringend Ruhe und Schlaf."

Etwas überrascht trat ich einen Schritt zur Seite. Ich hatte mir auf den Weg hier her noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie ich Madam Pomfrey von meinen Vorhaben überzeugen konnte. Es war bereits Nachtruhe und alle Schüler sollten schon längst in ihren Gemeinschaftsräumen sein. Sie hatte demnach alle Gründe der Welt, um mich wieder rauszuschmeißen.

„Wie ist es passiert, Madam?", versuchte ich meine erste Frage zu lösen.

Die Heilerin schüttelte seufzend mit ihrem Kopf. „Ein schrecklicher Unfall, Miss Baldwin." Dann hob sie warnend ihren Zeigefinger in die Höhe.

„Aber über die Einzelheiten werde ich mit ihnen nicht sprechen dürfen."

„Ich würde nur fünf Minuten blieben. Dann wäre ich sofort wieder weg."

Wow, etwas Besseres fiel mir nicht ein? Wütend über mich selbst, versuchte ich noch ein freundliches Gesicht zu wahren. Meine Hände waren schwitzig und ich hatte Schwierigkeiten still stehen zu bleiben.
Ich wollte zu ihm. Und wenn es nur für wenige Sekunden war.

Ich wusste, dass Draco im Krankenflügel bei Madam Pomfrey in den besten Händen war. Doch es änderte nichts an dem Bedürfnis, dass ich mich auch selbst von seiner Verfassung überzeugen wollte.

Für einen Augenblick dachte ich daran, an unserer Heilerin vorbeizulaufen, um zumindest einen kurzen Moment mit Draco zu bekommen. Doch ich schüttelte den Gedankengang gleich wieder ab, da sie mir dann höchstwahrscheinlich bis an mein Lebensende ein Verbot erteilen würde, den Krankenflügel überhaupt zu betreten.

Madam Pomfreys Miene blieb weiterhin standhaft. Ihre Augenbrauen waren so feste zusammengezogen, dass sich kleine Fältchen auf ihrer Stirn bildeten. Wahrscheinlich glaubte sie mir kein Wort.

„Fünf Minuten. Dann verschwinde ich sofort.", wiederholte ich meine Aussage und versuchte ihr einen Blick mit viel Überzeugungskraft zu widmen.

Sie schnaubte, nachdem sie mich mit ihrem eindringlichen Blick durchlöchert hatte. Dann hob sie ihre Hand und zeigte ihre fünf Finger in die Höhe.

Ich nickte schnell, ehe ich mich an ihr vorbeidrängelte und mich noch mindestens zwanzig Mal bei ihr bedankte.

Im Krankenflügel war nur ein einziges Bett belegt. Mein Herz klopfte wie verrückt gegen meinen Brustkorb. Vor Aufregung und Sorge um ihn.

In welcher Verfassung befand er sich? Was hatte Harry mit ihm gemacht, dass er ausgerechnet hier landete? Draco war ein ausgesprochen guter Zauberer und er wusste sich zu duellieren.


Als ich mich dem Krankenbett näherte, sah ich das Draco auf dem Rücken lag und seine Augen geschlossen hielt. Seine Brust bewegte sich im gleichmäßigen Rhythmus auf und ab. Er sah immer so friedlich aus, wenn er schlief. Man würde niemals denken, dass er manchmal dazu neigte ein verdammtes Arschloch zu sein.

Normalerweise schlief Draco auf seiner rechten Seite und hatte dabei einen Arm unter seinen Kopf geklemmt. Wenn er auf dem Rücken lag, dann war es nur, weil ich mit meinem Kopf auf seiner Brust lag. Und diese Position hasste er zwar, aber mir zuliebe hatte er die eine oder andere Nacht ertragen. Die Erinnerung und die Gedanken daran schmerzten und ich wünschte mir augenblicklich zurück in diesen unbeschwerten Augenblicken zu sein.

Für mich wurde nicht ersichtlich, wegen welcher Verletzung Draco im Krankenflügel lag. Auf seinen Wangen waren die Überreste von Schnittwunden zu sehen, die sich aber bereits in einem Heilungsprozess befanden. Der Rest seines Körpers war bedeckt mit der Bettdecke und seinem grünen Slytherin Pullover.

Ich machte noch einen Schritt auf ihn zu, sodass ich genau neben ihm zum Stehen kam.

Vorsichtig sank ich auf den Rand seines Bettes. Ich hatte das Bedürfnis seine Hand zu umschließen, doch ich ließ es. Auf seinem Handrücken sah ich eine weitere Schnittwunde, dessen Ende unter dem Saum seines Pullovers verschwand.

Harry musste ihn mit einem üblen Fluch erwischt haben, denn den Schnittwunden zum Urteil, war das das Ergebnis von dunkler Magie.

Irgendwann umschloss ich sein Handgelenk vorsichtig und legte seine Hand in meine. Mit meinem Daumen strich ich sanft über seinen Handrücken, bedacht seine Schnittwunde nicht zu streifen. Seine Finger zuckten kurz, doch er schlief tief und fest weiter.

Nach einiger Zeit hörte ich die Stimme der Heilerin hinter mir.

„Er hat eine große Dosis Schlaftrank bekommen. Er wird wahrscheinlich erst Morgen Mittag wieder aufwachen. Professor Snape war glücklicherweise früh genug am Ort, sodass er das schlimmste verhindern konnte."

In meinen Augen glitzerten Tränen. Ich wollte mir nicht ausmalen, wie Draco sich gefühlt hat. Doch irgendwie tat ich es trotzdem. Und es brach mir das Herz.

„Hat er diese schrecklichen Schnittwunden überall?"

Die Heilerin senkte ihren Blick und beantwortete mir damit meine Frage. Bei dem Gedanken an den Schmerz, den er verspürt haben musste, als seine Haut an diesen zahlreichen Stellen aufgeschlitzt wurde, wurde mir übel.

Ich spürte die Hand von Madam Pomfrey auf meiner Schulter.
„Ihm geht es bald wieder besser. Wenn alles richtig verheilt, wird er keine bleibenden Schäden davontragen.", versicherte sie mir mit einem müden Lächeln.
Danach schickte sie mich zurück in den Gemeinschaftsraum.

***

Zu den Themen des Tages zählte heute der Kampf von Harry Potter und Draco Malfoy. Dabei wurden die Gerüchte noch einmal deftig aufgekocht und mit weiteren Zutaten versehen.

Mittlerweile hieß es nicht mehr, dass Harry Draco angegriffen hatte, sondern dass es nur ein schwerer Unfall war. Andere sagten, dass Draco einen schweren dunkelmagischen Fluch ausüben wollte, doch Harry Potter hatte ihn glücklicherweise noch rechtzeitig abwehren können.

Es war typisch, dass ein Gryffindor Schüler doch nicht zu so etwas fähig war. Wie könnte denn ein mutiger Löwe einen schwarzmagischen Fluch benutzen? Das passte doch viel besser zu einem bösen Slytherin.

Der Auserwählte musste als Held aus der Geschichte gehen.

Ich hätte am liebsten jeden der Dracos Namen heute auch nur in den Mund genommen hatte, dass verdammte Maul gestopft. Daphne zog mich glücklicherweise immer wieder von Schülern weg, denen ich gehörig die Meinung sagen wollte und beruhigte mich mit Sätzen, dass sie es nicht wert waren.

Ich hatte Harry Potter nur vom Weiten gesehen. Er sah aus wie ein Häufchen Elend, was meine Wut über ihn nicht geringer machte.

Am liebsten hätte ich Harry diesen Fluch ebenfalls aufgehalst, doch ich wusste nicht mal welchen Zauberspruch er verwendet hatte. Das Bild von Dracos Schnittwunden brannte sich immer wieder vor mein inneres Auge. Wieso hatte Harry das mit ihm gemacht? Deren kindische Streitereien endeten mittlerweile mit einem Aufenthalt im Krankenflügel?

Und wo sollten sie nächstes Schuljahr enden?

Ich musste nur noch eine Schulstunde Zauberkunst hinter mich bringen, bis ich Draco wieder besuchen konnte. Glücklicherweise achtete Professor Flitwick heute nicht darauf, ob seine Schüler ihm zuhörten. Demnach stützte ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und malte verschiedene Muster auf mein Pergament.

Daphne saß neben mir und blickte mich immer wieder sorgenvoll von der Seite an. Manchmal griff sie sogar nach ihrer Feder und ergänzte meine künstlerischen Kreationen auf dem Papier vor mir. Ich war so verdammt froh, dass sie wieder ein Teil meines Lebens war. Ein Lichtschein, der mir ein Lächeln entlockte.

„Sehen wir uns später beim Abendessen?"

Ich nickte Daphne zu, als wir den Klassenraum für Zauberkunst hinter uns ließen. „Bis später." Daphne zog mich noch kurz in eine feste Umarmung, ehe sich unsere Wege trennten. Auf dem Weg zum Krankenflügel machte sich meine Aufregung wieder breit. Ich hoffte, dass es Draco besser ging und dass er vielleicht sogar wach war. Auch wenn ich nicht wusste, wie er auf mich reagieren würde.

Nachdem ich gestern Abend einige Stunden damit verbracht hatte in den Schlaf zu finden, ist mir eingefallen, dass ich ihm eine Nachricht hätte hinterlassen sollen. Aber vielleicht hatte Madam Pomfrey schon mit ihm gesprochen.

Doch da wären wir schon beim nächsten Thema: Wie würde Draco überhaupt auf mich reagieren?

Als ich den Eingang vom Krankenflügel passierte, lächelte die Heilerin mir gleich zu.

Das war eine etwas freudigere Begrüßung, als sie mich gestern noch erreicht hatte. Sie winkte mich sofort zu ihm durch.

Ich zögerte nicht lange und ging wieder zu dem Krankenbett, dass Draco derzeit belegte.

Seine Augen waren geschlossen, doch dieses Mal lag er auf seiner rechten Seite. Bequemere Position. Eindeutig. Ein kurzes Lächeln entlockte das Bild mir. Also musste es ihm schon deutlich besser gehen.

Ich näherte mich ihm und sah, dass die Wunden auf seinen Wangen im Heilungsprozess weiter vorrangeschritten, waren. Wie gestern ließ ich mich vorsichtig auf seinem Bett nieder.

Seine Atmung stoppte für einen Moment.

„Draco?", flüsterte ich kaum hörbar. Ich wollte ihn nicht wecken, doch ich hatte schon längst den Eindruck gewonnen, dass er wach war.

Es dauerte einige Momente, bis eine Reaktion von ihm kam. Draco öffnete seine Augen einen Spalt und ließ sich zurück auf seinen Rücken sinken.

Mit verschlafener Stimme vernahm ich seine Worte.

„Was machst du hier?"

Normalerweise hätte mich der Klang seiner Stimme zum Grinsen gebracht. Doch die Situation, in der wir beide uns befanden, gab so eine Reaktion gerade nicht her. Ich schluckte kurz.

„Ich wollte mich vergewissern, dass es dir gut geht.", beantwortete ich seine Frage.

Draco erwiderte nichts darauf. Vielleicht war er zu müde, um mir eine Antwort zu geben. Oder vielleicht wollte er auch überhaupt nicht mit mir sprechen. Das letztere beruhte sicherlich nicht auf Gegenseitigkeit.

„Ich war gestern Abend schon hier, aber da hast du geschlafen."

Immer noch kam keine Reaktion von ihm. Vielleicht brauchte er noch Ruhe. Doch ich war so aufgeregt, dass ich einfach weiter drauf losplapperte.

„Wie ist das eigentlich passiert? Also ich weiß zwar, dass Harry, aber ich meine, wie ist es überhaupt dazu gekommen?", versuchte ich zu erfragen. Ich wusste zwar einiges von Madam Pomfrey, doch vielleicht würde er mir ja seine Version der Geschichte anvertrauen.

Draco wendete seinen Blick von mir ab und richtete ihn zur Decke. Wahrscheinlich hatte ich wieder einen wunden Punkt bei ihm getroffen.

Das gerade sein Erzfeind Potter Schuld an seiner jetzigen Lage hatte, war wohl nur ein weiterer Grund für ihn, verärgert zu sein. Seine Brauen zogen sich zusammen.

„Du hättest nicht kommen sollen."

Er war also nicht froh mich zu sehen. Was hatte ich denn auch erwartet?

„Ich wollte aber. Und zum Glück kann ich das selbst entscheiden."

Ich bemühte mich nicht allzu zickig zu klingen, was mir nur halbwegs gelang. Ich hatte mir diese Zusammenkunft eindeutig anders vorgestellt. Draco schnaubte nur.

„Glaubst du denn wirklich, dass alles wieder gut werden wird? Habe ich dir nicht mehr als deutlich gemacht, dass das mit uns nichts Ernstes war. Das mit uns wird es nicht mehr geben."

Er klang schwach. Doch nicht schwach genug, um nicht wieder diese gemeinen Sachen zu sagen, die sich wie Messer in meine Haut bohrten.

„Das mit uns ist vorbei.", betonte er noch einmal deutlich.

Doch es klang so falsch aus seinem Mund.

„Das sagst du nur, weil du Angst davor hast, mir die Wahrheit zu sagen."

Jetzt drehte Draco seinen Kopf in meine Richtung. Seine Lippen waren feste zusammengepresst und seine silbergrauen Augen funkelten mich an. Langsam richtete er sich auf. Ich wollte ihm gerade meine Hilfe anbieten, als er sich mit letzter Kraft aufgesetzt hatte. Seine düstere Miene war so fremd für mich, dass mir ein kalter Schauer über die Haut fuhr.

„Wir waren von Anfang an zum Scheitern verurteilt, Vidia. Wir stehen auf verschiedenen Seiten. Du willst es nur nicht wahrhaben."

Dann streckte er seinen linken Arm nach vorne und krempelte den Stoff seines Pullovers nach oben. Ich wusste was ich sehen würde. Doch mir wurde sofort schwindelig.

Alles in mir kribbelte und ich hörte nur noch ein lautes Rauschen in meinen Ohren. Sofort glänzten meine Augen und versperrten mir die Sicht.

Ich blinzelte mehrmals, und wartete darauf, dass meine Sicht wieder klarer wurde.

Dann drehte Draco seinen Arm in meine Richtung und ich sah das Symbol was in seine Haut gebrandmarkt war. Der Totenkopf aus dessen Mund eine Schlange rankte. Das dunkle Mal.

Ich wollte ihn überzeugen das er falsch lag. Das es mir nichts ausmachen würde dieses Symbol zu sehen. Doch er hatte genau den Punkt getroffen, den ich so oft ignoriert hatte.

„Ich wusste, dass es alles verändern würde."

Er zog den Stoff zurück über seinen Arm und wand seinen Blick von mir ab.

„Du solltest jetzt gehen."

Ich saß wie gelähmt auf dem Krankenbett. Mir lag so viel auf der Zunge, doch gleichzeitig konnte ich nichts sagen, weil mein Hals wie zugeschnürt war. Ich wollte ihn überzeugen, dass er falsch lag und dass es mir nichts ausmachte.

Doch er wusste genauso gut, wie ich, dass es gelogen war.

Draco sah es realistisch, während ich mich weiter an meinem Wunschgedanken festhielt.

Gäbe es überhaupt eine Lösung für uns beide? Wütend über meine Leichtsinnigkeit, traf mich nun die Erkenntnis, dass ich mit meinen Vermutungen nicht falsch lag.

„Wie ist es dazu gekommen?"

Wie konnte ich das dunkle Mal übersehen? Wie konnte ich so viele Wochen und Monate nichts davon bemerkt haben?

Vielleicht könnte ich ihn verstehen, wenn er es mir erklären würde. Vielleicht könnte ich dann eine Lösung für uns finden, wenn ich verstehen würde, weshalb er sich für diese Seite entschieden hatte.

Hatte er es wegen seinen Eltern getan? Hatte er diese Entscheidung selbst getroffen, weil er dachte diese Seite wäre die richtige? Vertrat er selbst die Ansichten von Du-weißt-schon-wem?

Ich hoffte auf eine Erklärung, doch ich war nicht überrascht, dass ich diese nicht bekommen würde. Da war wieder diese Mauer, hinter die ich einen kurzen Moment blicken durfte. Doch dieser Augenblick war wieder vorbei und jetzt versperrte Draco mir die Sicht.

„Vidia, verschwinde einfach.", zischte er wütend.

Ich wollte ihm widersprechen. Ihn davon überzeugen, dass man über alles sprechen konnte. Doch die Erschöpfung war ihm ins Gesicht geschrieben. Und die Erkenntnis darüber das Draco wirklich ein Todesser war, lähmte mich weiterhin.

Ich richtete mich auf und warf noch einen letzten Blick zu ihm hinüber.

„Es ändert nicht, dass ich dich liebe, Draco."

„Aber es ändert etwas.", sagte er bestimmt. Und damit hatte er recht.

Ich wollte mich gerade von ihm wegdrehen, als ich seine Stimme noch ein weiteres Mal vernahm.

„Du trägst sie immer noch."

Ich runzelte meine Stirn, bis ich seinem Augenpaar folgte und mir bewusstwurde, worüber er sprach. Die Kette, die er mir am Weihnachtsabend geschenkt hatte.

Ich hatte sie selten abgenommen. Mittlerweile gehörte sie fest zu mir, wie ein Körperteil oder meine Lieblingskleidung. Doch mit diesem einen Satz schaffte Draco es, dass sie sich auf einmal schwer und falsch auf meiner Haut anfühlte.

Wie konnte es sein, dass sich alles so anders anfühlte? So fremd? Und dass es dafür nur fünf Minuten gebraucht hatte.

Mit aller Kraft versuchte ich meine Tränen zurückzuhalten. Doch seine Worte hatten ganze Arbeit geleistet.

„Du kannst sie gerne wieder haben."

Und obwohl es das letzte war, was ich gerade wollte, öffnete ich die Öse, die das silberne Band um meinen Hals zusammenhielt. Doch die Wut und Trauer übernahm mich und ließ nicht zu, dass ich einen klaren Gedanken fassen konnte.

„Ich möchte eigentlich gar nichts mehr, Draco. Du versteckst dich hinter einer Maske. Du stößt mich immer wieder von dir. Du verhältst dich immer wieder, wie ein verdammtes Arschloch. Ich habe genug davon. Das mit uns ist vorbei. Das hast du deutlich genug gemacht. Doch du bist der Grund, warum wir scheitern. Immer wieder bist es du."

Ohne weiter zu zögern, warf ich die Kette auf die Bettdecke vor ihm. Und dann ging ich. Und obwohl ich dachte, dass es gar nicht mehr möglich sein kann, spaltete sich mein Herz erneut in tausend Teile. 


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Ich würde mich unheimlich über ein Vote & einen Kommentar freuen, wenn Dir das Kapitel gefallen hat. <3

Ein besonderer Dank gilt denen, die bis hier her gelesen haben!  

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