Pregnant by a Millionaire

By Flowerlove25

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Plötzlich lehnte er sich vor, sodass sein Mund mein Ohr berührte. Kurz bevor sich die Türen öffneten und er a... More

Vorwort
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 8
Kapitel 9.1
Kapitel 9.2
Kapitel 10
Kapitel 11
Preview Kapitel 12
Kapitel 12.1
Kapitel 12.2
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Wichtige Frage
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40 - Epilog
Danke
Neues Buch
1. Bonus Kapitel
2. Bonuskapitel

Kapitel 7

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By Flowerlove25

Irgendwie kam mir der Weg in Alecs Apartment langsam vertraut vor. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich hier bald leben könnte. 

Irgendwie hatte ich meine Entscheidung hierzubleiben bereits im inneren getroffen. 

Jedoch würde ich erst mit Leila und meiner Mutter darüber sprechen, bevor ich Alec die Nachricht verkündete.

„Mr. West schön sie wiederzusehen. Und wie ich sehe in Begleitung", hörte ich den Blondschopf von vorhin an der Rezeption sagen.

„Sebastian. Das ist meine Freundin Camila.", antwortet ihm Alec mit einem Lächeln. 

Also man muss ihm echt lassen, dass er ein perfektes Business Lächeln hat. Somit regelt er bestimmt viele Geschäfte. 

Irgendwie erzeugte es in meinem inneren ein komisches Gefühl, als ich das Wort "Freundin" aus Alec Mund hörte. Daran würde ich mich dank Alec großartigem Plan jetzt wohl gewöhnen müssen. 

„Miss Richter, schön sie wiederzusehen", wurde nun auch ich begrüßt. Ich fand es erstaunlich, dass er sich meinen Nachnamen gemerkt hatte, aber anscheinend kannte er ja auch Alec. Naja immerhin wohnte er hier auch. 

Aber als ob dieser Mann etwa alle der Bewohner dieses Gebäudes kannte? Immerhin gab es hier wahrscheinlich mehrere hundert Wohnungen drinnen oder nicht?

Als ich hinter ihn blickte fiel bei mir der Groschen. Das hier war kein Wohnungskomplex, sondern West Enterprises. 

Wieso war mir das vorher noch nie aufgefallen? Immerhin war es nicht mein erstes Mal, wo ich mich in diesem Gebäude befand. Und das Schild an der Wand war auch wirklich nicht zu übersehen. Ich torkelte manchmal wirklich blind durch die Weltgeschichte, dachte ich mir.

Kein Wunder auch, dass er Alec kannte und ihn so förmlich ansprach. Schließlich war Alec sein Boss und hatte ganz oben seine Wohnung.

„Cami reicht vollkommen", lächelte ich ihn an. Dafür kassierte ich einen komischen Blick von Alec und wurde an einer Hand grob hinter ihm hergezogen. Huch, was war denn jetzt plötzlich los?

Bei seiner Berührung fing mein ganzer Körper an zu kribbeln. Seine kalten Finger hatten einen unfassbaren Effekt auf meiner Haut.

„Ich habe dich nicht mit hierhergebracht, um dir dabei zu zusehen, wie du anfängst mit meinen Angestellten zu flirten.", Alecs sonst so helle blaue Augen machten wieder einen dunkleren Anschein, als er mir diese Behauptung an den Kopf warf.

Als sich die Aufzugstüren geschlossen hatten und wir uns nur noch zu zweit in diesem winzigen Kasten befanden antwortete ich ihm: „ Bitte was? Ich habe doch nicht geflirtet. Ich hab ihm nur meinen Namen genannt, sowas nennt man normal reden. Jetzt mach daraus bitte keine große Sache. Du reagierst total über."

Stille. Ignorierte er mich jetzt? „Bist du eifersüchtig, oder was?" 

Als ich die Worte aus meinem Mund hörte bereute ich sie Augenblicklich sofort. Alec sah mich mit einem strengen Blick an und kniff seine Augen zusammen.

„ Ich habe keinen Grund eifersüchtig zu sein", gab er wieder. 

Gott sei Dank verstand er es. Ich meine wir waren nicht einmal in einer richtigen Beziehung. Dennoch versetze mir diese Bemerkung einen kleinen Stich im Herzen. 

Es konnte mir doch egal sein. Schließlich empfand ich nichts für ihn oder etwa doch?

Plötzlich lehnte er sich vor, sodass sein Mund mein Ohr berührte. Ich spürte, wie mich eine Gänsehaut überkam. 

Sein warmer, regelmäßiger Atem strich über meine Wange und mir stieg wieder der Geruch von seinem teuren Parfüm in die Nase. 

Kurz bevor sich die Türen öffneten und er ausstieg, flüsterte er mir zu: „Ich habe keinen Grund eifersüchtig zu sein, schließlich hast du doch jetzt schon nur Augen für mich."

Mit einem zwinkern verließ er den Aufzug. 

Ich stand dort immer noch wie erstarrt. Das lag höchstwahrscheinlich daran, dass er mit seinen Worten einen wunden Punkt getroffen hatte.

 Denn er wusste gar nicht wie Recht er hatte. Wer sollte Augen für einen anderen Mann haben, wenn die Perfektion in Person, Alexander West, vor einem stand?

„Kommst du?", rief er mir lachend zu. Ich erwachte auf meiner Schockstarre und sprang noch schnell aus dem Aufzug, bevor sich die Türen nur knapp hinter mir schlossen.

Himmel Herr Gott war das wieder unangenehm. Jetzt hatte er bemerkt, wie er es schaffen konnte mich aus der Fassung zu bringen. Und so wie ich Alec Charakter einschätzte würde er das für sich zu nutzen wissen.

„Also ich habe hier zwei Gästezimmer. Du kannst dir eins aussuchen. Hier das", Alec zeigte auf ein Zimmer weiter hinten im Penthouse „hat nochmal ein kleines Bad zusätzlich. Ich weiß ja nicht, wie lange du bleibst oder ob du bleibst, aber vielleicht wäre das ja dann ganz praktisch."

„Vielen Dank, das nehme ich", lächelte ich ihm zu, während ich mit meinem Koffer in das Zimmer lief.

„Ich bin dann jetzt unten im Büro. Falls du was brauchst, sag einfach Bescheid. Und wenn nicht, fühl dich wie zuhause."

Mit diesen Worten verließ Alec „unsere" Etage des Gebäudes.

Während ich ein bisschen in der Wohnung rumlief, um mich umzusehen, fand ich eine kleine Couch vor einem der großen Fenster. 

Es war mehr so etwas wie eine Couchartige Sitzbank. Dort würde auf jeden Fall mein neuer Lieblingsplatz werden, das stand schon mal fest. 

Von der Couch aus hatte man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt. Im Allgemeinen konnte man in dieser Wohnung einmal New York um 180 Grad durch die Fensterfront sehen.

Auch Alec Einrichtungsstil gefiel mir sehr. Eins musste man ihm lassen, er hatte wirklich Geschmack bei sowas, es sei denn irgendjemand anderes hatte dass für ihn eingerichtet.

Vielleicht eine andere Frau? Ich merkte, wie sich ein kleiner Funken Eifersucht in mir bemerkbar machte. Nicht gut Cami, mahnte ich mich selbst. Da warf ich Alec vor eifersüchtig zu sein und bekam selbst schon einen kleinen Anfall, wenn ich daran dachte wer seine Wohnung eingerichtet hatte.

Ich machte es mir mit einer Decke gemütlich und beschloss zunächst einmal meine Mutter anzurufen. 

Sie wusste bereits von dem Baby, da ich sie zügig nach dem positiven Test angerufen hatte. Meine Mom und ich waren uns immer sehr nah und  erzählten uns alles. 

Nachdem es ein paar Mal geklingelt hatte, hörte ich auch schon die wohlvertraute Stimme an meinem Ohr. Während wir uns so unterhielten, merkte ich, dass ich sie ziemlich vermissen würde wenn ich hier in New York leben würde. 

Immerhin handelte es sich um eine Entfernung von 8 Stunden mit dem Flugzeug, das war nicht einfach mal ein kurzer Tagestrip. 

Ich beschloss gleich auf den Punkt meines Anrufes zu kommen und verkündete ihr, dass ich vor hatte in New York zu bleiben. Zu meiner Verwunderung fand meine Mutter die Idee ausgezeichnet. 

Sie erzählte mir davon, wie ich als kleines Kind immer davon geträumt hatte irgendwann einmal in die Vereinigten Staaten zu ziehen. Somit wurde mein verdrängter Kindheitstraum nun anscheinend doch noch wahr.

Bevor ich auflegte, machten wir gleich noch aus, dass ich bei meinem Rückflug morgen, bei dem ich noch ein paar mehr Klamotten und Sachen holen und klären wollte, bei ihr und meinem Vater zum Abendessen vorbeischaute.

Nach einer halben Stunde hatte ich die Hälfte meiner Familie abtelefoniert und auch Leila hatte ich davon erzählt, dass ich wegziehen würde.

Nun hielt mich also nichts mehr ab es Alec zu verkünden. 

Ich zog mich noch einmal kurz um, da meine Klamotten bei dem Regen vorhin etwas abbekommen hatten und dadurch ganz zerknittert sind. In dieser Hinsicht konnte man mich wirklich als penibel und perfektionistisch beschreiben. 

Meine Suche nach Alec stellte sich leider schwerer als gedacht raus, als ich in dem Fahrstuhl stand und mich entschieden musste in welche der anderen 63 Etagen ich denn nun fahren wollte. 

Deswegen wanderten meine Finger automatisch zu der Null, da ich beschloss einfach mal Sebastian zu fragen, wo denn was genau in diesem Gebäude lag. 

Außerdem würde es mir bestimmt gut tun ein paar Menschen in der Gegend kennenzulernen. 

In dem Moment war ich generell sehr dankbar, dass man in Deutschland schon ab einem frühen Alter in der Schule Englisch lernt. Ohne diese Kenntnisse wäre ein Leben hier ja gar nicht möglich gewesen.

Außerdem hätte ich mich so niemals mit Alec an der Bar unterhalten können. Ob das nun gut oder schlecht war stand noch nicht zu hundert Prozent fest. Dafür müsste ich ihn erstmal besser kennenlernen, aber diese eine Nacht hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Als der Aufzug endlich unten hielt sah ich Sebastian auch schon direkt. Mit einem kurzen „Hey" begrüßte ich ihn.

„Na wie geht es? Weißt du was deinem Freund über die Leber gelaufen ist? Er hat mich vorhin als er runterkam mit einem Mörderblick angestarrt. Habe ich was falsch gemacht? Ich arbeite hier seit zwei Jahren und eigentlich hatte er noch nie was auszusetzen." Sebastian wirkte ziemlich bedrückt, als er mir davon erzählte.

Ich musste jedoch schmunzeln. Alec war also tatsächlich eifersüchtig.

Der arme, da suchte er nun wirklich die Schuld bei sich und seiner Arbeit, nur weil Alec sich nicht kontrollieren konnte. Obwohl er doch eigentlich immer so gefasst mit seinen Emotionen umging. Machte er das etwa extra, um unsere Geschichte glaubhafter zu machen? Ja so müsste es sein, denn eine andere Erklärung gab es eigentlich nicht.

„Keine Sorge", versuchte ich ihn zu beruhigen „das hat nichts mit dir zu tun. Es geht eher um mich und welche Leute ich anlächle"

Nun musste auch er anfangen zu grinsen. „Na da sieht man ja wieder, dass Chefs einem null zu hören. Ich habe nämlich einen Freund. Darüber hatten wir uns vor ein paar Wochen noch unterhalten"

Ja das passt zu Alec dachte ich mir. „Furchtbar, nicht wahr?", lachte ich. 

„Sag mal weißt du, wo sein Büro ist? Und generell, wo sich hier was befindet oder ob es hier irgendwo gute Cafés oder so gibt?", ich durchlöcherte ihn mit Fragen. Aber das war ja auch der eigentliche Grund gewesen, warum ich hier runter gekommen war. Mich ärgerte es wirklich, dass dieser Aufzug nicht beschriftet war. 

„Ganz langsam junge Dame" , lachte er, „also Mr. Wests Büro ist in der 62 Etage. In dem Gebäude hier sind sonst noch viele Büros und ein Fitnessstudio, sowie ein Wellnessbereich in der 63. Etage. Diese gehören aber auch ausdrücklich nur Mr. West. Dir damit dann aber höchstwahrscheinlich auch."

Wie Recht er damit nur hatte. Und dem kleinen Menschen in mir gehörte schon das ganze Gebäude, in dem ich stand. Schon ein komischer Gedanke. 

„Und was hältst du davon, wenn wir die Woche  zusammen einen Kaffe oder so trinken gehen? Ich habe Montag zum Beispiel frei und dann kann ich dir ein bisschen was zeigen und dir ein paar Leute vorstellen. Denn ich gehe mal davon aus, dass du neu in New York bist?", fügte er noch hinzu.

Das war total lieb von ihm und ich hätte es wirklich nicht erwartet, vor allem nach dem Alec ihm so zu schaffen gemacht hatte. Vielleicht fand ich hier doch schneller neue Bekanntschaften als gedacht. Es könnte mir auf jeden Fall nicht schaden, ein paar Menschen kennenzulernen, denn immerhin war das hier mein neues Zuhause. 

„Wirklich? Das wäre ja Super süß. Vielen Dank echt! Treffen wir uns dann am Montag um 10 an der Rezeption?", fragte ich ihn.

„Genau und jetzt ab mit dir in den 62. Stock"

Ich drehte mich um und lief wieder in den Aufzug. Dafür, dass ich Aufzüge eigentlich gar nicht mochte war dieser relativ okay. Er hatte einen großen Spiegel und eine Glastür, sodass man sich nicht ganz gefangen in dieser Metallbüchse vorkam. Sowas mochte ich nämlich gar nicht.

Als sich der Aufzug öffnete und mir die Sekretärin gesagt hatte, wo ich Alec finden kann, öffnete ich, ohne anzuklopfen seine Tür. 

Da fand ich ihn mit dem Rücken zu mir gedreht am Fenster stehen. Hatte er sich noch einmal umgezogen, bevor er hier runterkam? Wieso hatte ich das nicht mitbekommen? Da er mich noch nicht wahrgenommen hatte räusperte ich mich.

Mit einer schwunghaften Bewegung drehte Alec sich um. Seine Augen fixierten mich und ich kam nur langsam ein paar Schritte näher an ihn heran. Diese wunderschönen Augen, darin konnte man wirklich untergehen.

„Cami alles gut?" er schien ernsthaft besorgt zu sein deswegen wollte ich ihn nicht länger auf die Folter spannen. Nicht das er noch dachte, dass mir irgendwas passiert wäre. 

„Ja alles wunderbar. Ich wollte dir nur sagen, dass ich gerne auf dein Angebot zurückkommen würde und hier nach New York ziehe."

„Sehr schön. Das freut mich. Dann kümmere ich mich gleich um dein Studium und regle alles."

„Das ist sehr lieb Alec. Und wenn ich erstmal fertig bin mit dem Studium bin ich auch ganz schnell wieder aus deiner Wohnung draußen versprochen", versuchte ich ihm zu vergewissern.

Schließlich wollte ich ihm auch nicht zur Last fallen. Auch wenn wir zusammen ein Baby erwarteten wollte ich nicht zu aufdringlich werden. Mich überraschte es sowieso, dass er mir dieses Angebot gemacht hatte, obwohl wir uns ja kaum kannten.

„Das musst du nicht. Wie gesagt du kannst gerne bleiben. Die Wohnung ist groß genug und vielleicht ist es ganz praktisch wenn das Baby erstmal da ist. Und momentan schweben wir doch eh auf Wolke 7."

Stimmt wie hätte ich das nur vergessen können. Wären andere in unserer Situation, würden sie wahrscheinlich gerade die Hochzeit planen. Wir hingegen überlegten, wie wir denn am besten so tun könnten, dass wir verliebt sind.

Nachdem das geklärt war machte ich mich wieder auf den Weg in das Penthouse, bleib jedoch noch kurz an der Tür stehen, als mir etwas einfiel.

„Ich habe heute Abend übrigens eine Untersuchung beim Arzt. Er wollte sich gerne nochmal den Herzschlag des Babys anhören, bevor ich dann nochmal nach Deutschland fliege. Möchtest du mitkommen?"

„Gerne. Ich warte dann nach der Arbeit unten am Auto auf dich."

Ich lächelte ihm nochmal kurz zu und machte mich dann endgültig auf den Weg zurück. Den restlichen Tag verbrachte ich relativ entspannt und wartete auf den Arzt Termin später.

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Als ich abends das Gebäude verließ kam mir die warme Sommerluft entgegen. Es war hier noch so schön warm im Gegensatz zu Deutschland. Dies wäre definitiv einer der Vorteile. 

Jedoch machte ich mir Gedanken über die Umgebung. New York war eine riesige Stadt mit Autolärm und keine kleine Vorstadt, in der man schön ein Kind großziehen könnte.

Beim Überqueren der Straße sah ich Alec auch schon. Er lehnte lässig an seinem Wagen.Die Fahrertür war schon geöffnet, anscheinend wartete er schon. 

Besonders sein Anzug stach mir ins Auge. Hatte er denn keine anderen Klamotten? Ich hatte diesen Mann noch nie ohne seinen Anzug gesehen, egal wo hin er ging.

Ich legte einen Schritt zu und erreichte das Auto. Alec hatte sich in dieser Zeit schon reingesetzt und startete den Motor. 

Schnell ließ ich mich auf den Beifahrersitz gleiten und schloss die Beifahrer Tür. Von seinem BMW vorhin war er jetzt auf einen Porsche umgestiegen. 

Seine Autos suchte er sich wahrscheinlich auch nach Anlass aus. Aber immer schön in schwarz. Langsam kam mir der Gedanke, dass es seine Lieblingsfarbe war.

„Du magst schwarz nicht war?" fragte ich ihn einfach mal in der Hoffnung wieder eine Unterhaltung anfangen zu können. 

Ich musste mir aber selber eingestehen, dass ich wirklich keine Gespräche gut begann.

„Schwarz ist geheimnisvoll es erzeugt einen autoritären und machtvollen Eindruck" Kurz und knapp wie eh und je. 

„Na das passt ja dann" gab ich nur zurück. War immerhin auch die Wahrheit, Alec kam einem wirklich sehr geheimnisvoll vor. 

Er war einer dieser Menschen, mit denen man den ganzen Tag verbringen konnte und dann am Abend feststellte, dass man trotzdem nichts über ihn wusste. Würde ich also mehr über ihn erfahren wollen, müsste ich ihm das wirklich aus der Nase ziehen.

Die restliche Fahrt über schwiegen wir. Na, das konnten ja wirklich schöne Jahre in der Zukunft werden. Wir hatten ein Kind aber schwiegen uns andauernd nur an.

Ich begann wieder Alec beim Fahren zu beobachten. Während er fuhr tippte er bis zum Schalten mit seiner rechten Fingerspitze auf seinem Bein rum. Die Bewegung war sehr im Takt. Dabei war doch gar keine Musik zu hören. 

Ich betrachtete die Ausstattung des Autos und begann das Radio etwas aufzudrehen, sobald ich den Regler gefunden hatte. Wenigstens war diese Stille jetzt weg. Alec schenkte mir nur einen etwas seltsamen Blick aus dem Augenwinkel. Diesen Mann musste man doch mal verstehen.

Der Arzt war wirklich nicht weit entfernt, somit kamen wir nach einigen Minuten schon an.

Zu meinem Glück denn diese Stille hätte ich keine Sekunde länger mehr ausgehalten.

Nachdem Alec mit Schwung das Auto in eine, meiner Beobachtung nach eigentlich viel zu kleine, Parklücke gestellt hatte begaben wir uns auf den Weg zum Arzt. 

Ich war tatsächlich sehr aufgeregt. Heute würde er mir das erste Mal die Herztöne des Babys zu hören geben und anscheinend würde ich schon etwas auf dem Ultraschall erkennen können. 

Diese Informationen stammten von meiner gründlichen Recherche, die ich den letzten Stunden im Internet betrieben hatte.

Dieses Mal kam uns eine ältere Ärztin entgegen. Anscheinend war der andere Doktor momentan im Krankenhaus unterwegs.

„Guten Tag Mr. und Mrs. West, ich bin Doktor Evans" sie lächelte uns beide freundlich an.

Mrs. West? Na, danke auch. Anscheinend hatte Alec uns bei der Terminbuchung als das Ehepaar West eingetragen. Ich war mir nicht bewusst, dass wir inzwischen schon geheiratet hatten. 

Nachdem wir sie begrüßt hatten und im Behandlungszimmer waren, fing sie wieder an zu reden. Sie erschien mir wie eine sehr nette Frau und gute Ärztin, deswegen hatte ich auch kein Problem damit, als sie uns verkündete, dass sie mich in Zukunft nur noch betreuen würde.

Ich lag nun auf der Liege, während Alec in der anderen Ecke des Raumes stand. Es wirkte fast so, als sei es ihm unangenehm sich hier mit mir zu befinden. 

Während ich es mir auf der Liege so gemütlich wie möglich zu machen versuchte, bereitet Dr. Evans alles für den ersten Ultraschall vor. Als sie begann war ich ziemlich nervös. Hoffentlich war alles in Ordnung.

„So Mrs. West das sieht doch schon mal ziemlich gut aus. Sie müssten sich jetzt ungefähr in der 10. SSW befinden. Und ab Sonntag geht es dann in die 11."

Nach einer Weile konnte sie mir ein scharfes Ultraschallbild zeigen. Als sie den Bildschirm zu mir umdrehte versuchte sie mir zu zeigen, was man wo erkennen konnte.

Ich sah Alec aus dem Augenwinkel. „Du kannst ruhig näherkommen. Dann siehst du es auch", sagte ich zu ihm.

„Ja ja die werdenden Väter. Fast immer noch nervöser als die Mütter", erwiderte Doktor Evans lachend. Wenn sie nur wüsste ...

Nachdem sich Alec zu uns gestellt hatte, führte sie ihre Untersuchung fort. Plötzlich konnte man vereinzelt Geräusche hören. „Hören sie? Das sind die Herzschläge."

Herzschläge? Plural?

„Herzschläge?", fragte ich etwas unsicher. „Oh ja sehen sie doch hier. Die Babys sehen gut aus". Während sie das sagte, zeigte sie erneut auf das Ultraschallbild.

Ich hob meinen Kopf ein Stück, um zu Alec zu schauen. Seine Augen hafteten schon an mir. Und er sah kein bisschen entspannter aus als ich.

Als wir wieder im Auto saßen und fuhren realisierte mein Gehirn. Was hier gerade passiert war.

„Zwillinge", war das Einzige was ich hervorbrachte. 

„In meiner Familie gibt es Zwillinge", war das Einzige was Alec darauf antwortete. 

Na, wunderbar jetzt hatten wir die Babys auch noch im Doppelpack. Es wurde uns auch nicht leichter gemacht. 

Andererseits fand ich den Gedanken schön, dass die Babys zu zweit als Geschwister aufwachsen konnten. Dennoch war es auch etwas beängstigend. 

In dem Moment war ich froh, dass Alec da war und ich das nicht alles alleine machen musste. Ich hatte zwar gesagt, dass ich das alleine mit dem Kind schon schaffen würde, aber da war die Rede ja auch noch von einem.

„Mein Flug geht übrigens morgen Mittag. Nur damit du Bescheid weißt. Ich werde dann wahrscheinlich in zwei Tagen am Sonntag zurück sein.", ließ ich ihn wissen.

„Alles gut ich habe mir frei genommen. Ich komme mit", er sprach dies aus, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Was meinst du mit du kommst mit?", fragte ich ihn etwas verdutzt. 

„ Ich würde gerne deine Eltern kennenlernen und außerdem kann ich dir dabei helfen, deine ganzen Sachen zu packen."

Das war ein lieber Gedanke von ihm. Mir war es schon des Öfteren aufgefallen. 

Alec war ein Herzensguter Mensch. Warum versuchte er nur sonst immer seine kalte Business Seite zu beweisen? 

Hatte er Angst, sein Ansehen oder seinen Respekt zu verlieren?

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Am nächsten Morgen packte ich meine Tasche, welche mir Alec geliehen hatte und nahm auch noch einen Koffer mit. 

Leer natürlich, aber es war ganz praktisch, um dann im Nachhinein Sachen reinzufüllen. Wir flogen sehr früh morgens, da Alec meinte er hätte da was organisiert.

Ich war ziemlich gespannt was er unter organisiert verstand, denn der Flug den ich gebucht ging erst um 14:00 Uhr. 

Vor allem hatte ich mich schon den ganzen Abend gestern gefragt, wie Alec es denn geschafft hatte noch so kurz vorher ein Ticket in dem Flieger zu bekommen. So weit ich wusste, war dieser nämlich relativ ausgebucht gewesen. Aber was konnte man mit Geld nicht alles machen.

Heute führen wir mit einem Mercedes Jeep und ich fragte mich wirklich wie viele Autos dieser Mann noch brauchte. Natürlich auch wieder im Mr. Wests Lieblingsfarbe Schwarz.

Am meisten wunderte ich mich jedoch, als wir an der Einfahrt zum Terminal des JFK vorbeifuhren und uns plötzlich mitten auf den Flugbahnen befanden.

„Was zur Hölle machst du da Alec?", ich stieß einen leicht hysterischen Kreischer aus.

„Zum Flugzeug fahren". Er war seelenruhig und verstand glaube ich gar nicht was mit mir los war. Vor einem mittelgroßen, schwarz lackierten Jet bleiben wir plötzlich stehen.

„Los austeigen", wies er mich an. 

Perplex griff ich meine Tasche, die ich auf meinem Schoß liegen hatte und stieg aus dem Auto.

Als ich das Flugzeug genauer betrachtete, bemerkte ich einen kleinen goldenen Schriftzug an der Nase des Flugzeuges: WEST – ENTERPRISES stand dort in einer relativ schnörkeligen Schrift eingraviert. 

Einen Privatjet besaß er also auch noch. Ich hätte mir schon bei der Farbe denken können, dass es seiner war.

„Mach deine Augen wieder auf normale Größe. Das muss doch weh tun", schmunzelte er. 

Er hatte Recht, ich hatte meine Augen wirklich weit aufgerissen, bei dem Gedanken, dass ich nun sogar mit einem Privatjet fliegen würde.

 Ich löste mich aus meiner Schockstarre und stieg hinter Alec die Treppen hoch. Als ich mich drinnen umsah, war ich noch sprachloser als vorher sowieso schon.

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So heute mal ein, für meine Verhältnisse, sehr langes Kapitel (fast 4.000 Wörter) und sehr viele Bilder <3

Wollt ihr später mal Kinder haben? Und gibt es bei euch in der Familie schon Zwillinge? :-)

Über einen Kommentar und ein Vote würde ich mich freuen 🥰 ihr könnt mir ja mal schreiben, ob ihr lieber längere oder kürzere Kapitel mögt.

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