on the loose ⎜l.s. au

By s1gnofthet1mes

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Louis und Harry, Harry und Louis. Beste Freunde bis sie 17 sind, ab dann ein Pärchen. Mit zweiundzwanzig mach... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Epilog

Kapitel 20

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By s1gnofthet1mes

Ich greife wieder nach dem goldenen Ring, betrachte ihn aus mit Tränen gefüllten Augen heraus und wende ihn vorsichtig in meinen Fingern. Als wäre er zerbrechlich. Ich schnaube, höre aber trotzdem nicht auf, das Schmuckstück zwischen meinen Fingern zu drehen und wenden. Wieder und wieder lese ich die in kursiven Buchstaben eingravierte Inschrift, streiche mit meinem Daumen vorsichtig darüber und schließe meine Augen, während ich den Ring wieder auf meinen Finger schiebe. Ich habe diesen Tag so gut in Erinnerung. Wie sehr ich mich gefreut habe, den Rest meines Lebens mit Harry zu verbringen. Ein für immer mit ihm zu haben. Nur scheint unser für immer ein Ablaufdatum zu haben.

Seufzend schultere ich meine Tasche, nehme meine Jacke vom Haken und trete hinaus in die frische Morgenluft. Die Sonne strahlt immer noch warm auf London hinunter und scheint mich auszulachen, während ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen lasse und den Gehweg betrete. Natürlich hätte ich auch mein Auto nehmen können, aber wahrscheinlich wäre Harry mir dadurch nur auf die Schliche gekommen und Harry kann ich gerade einfach nicht gebrauchen. Das ich das einmal sagen würde. Während ich laufe, kicke ich einige Steine vor mir her, stopfe meine Hände in meine Hosentaschen und versuche mich nicht allzu sehr von der Sonne nerven zu lassen. Außerdem überlege ich, wo ich hin kann. Ganz nebenbei, als wäre es nicht überlebenswichtig zu wissen, wo ich hin kann. So sehr ich Mum und meine Geschwister auch liebe, ist es meine letzte Option, dort für eine längere Zeit zu wohnen. Es ist einfach zu viel mit all den Kindern, wenn ich auch noch auf der Arbeit die ganze Zeit welche um mich herum habe. Als nächstes wandern meine Gedanken zu Liam. Natürlich, er ist mein bester Freund. Meine Schritte werden schneller, ich biege um die nächste Ecke und steure Liam's zuhause an. Ich rufe ihn nicht an, um zu wissen, ob er zuhause ist, sondern laufe, bis ich sein Haus sehen kann. Und hoffe, dass er zuhause ist. Aber so wie sich das gestern Abend angehört hat, sind Malik und er dabei häuslich zu werden, also werden sie nicht weit weg sein. Dreißig Minuten lang bin ich gelaufen. Ich hasse es, zu laufen. Nur für Harry, habe ich mich regelmäßig damit gequält stundenlang durch die Gegend zu laufen. Mit dem Hintergrund, zu laufen. Irgendwo hin zu laufen ist wenigstens noch konkludent und in sich schlüssig, aber im Winter raus zu gehen, um stundenlang durch die Natur zu wandern? Mit Harry hat es mir gefallen. Fuck! Sogar die Sachen, die ich hasse, erinnern mich an ihn.

Das ist Bullshit! Alles ist einfach nur noch unfassbarer, unfairer Bullshit!

Kopfschüttelnd, um die unschön zerstörerischen Gedanken aus meinem Kopf zu löschen klingle ich an der Haustür und höre gespannt zu, ob ich von drinnen etwas höre. Als ich tatsächlich Geräusche vom inneren des Hauses höre, atme ich erleichtert aus. Ich wusste nicht mal, dass ich überhaupt die Luft angehalten hatte, scheiße. Was ist nur los mit mir?!

„Lou?", dringt Zayn's überraschte Stimme zu mir hindurch, weshalb ich meinen Kopf hebe und ihn verwirrt ansehe. Langsam, lehne ich mich nach hinten und betrachte die Häuserfront. Definitiv Liams Haus. „Liam?", ruft ein ebenfalls überraschter Zayn über seine Schulter hinweg, welcher mich allerdings zeitgleich ins Haus zieht, ohne eine einzige Frage zu stellen. „Tommo? Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst zuhause bei Harry?" – „Kann ich bleiben? Bitte, Liam? Nur bis ich was anderes finde?" – „Ich dachte bei dir und Harry wär alles okay? Sah zumindest gestern noch so aus-"  - „Liam, ich möchte grade nicht darüber sprechen, kann ich hier für eine Weile bleiben oder nicht?" – „Zee zieht grade ein...", antwortet er mit zusammengezogenen Augenbrauen, während er sich am rechten Ellenbogen kratzt, weshalb ich genervt etwas Luft aus meiner Lunge ausstoße. Ich gehe sicherlich nicht auf seine scheiß Stichelei ein. Dazu habe ich keinen nerv. Er soll mir einfach sagen, ob ich bleiben soll, oder mich verpissen kann. Zayn's Einzug lässt sich nicht ansatzweise verleugnen. Die sich in der Ecke stapelnden Umzugskisten machen es offensichtlich. „Ich weiß. Kann ich- darf ich trotzdem hier bleiben? Ich störe auch nicht."

Von mir aus können die beiden sich über jede Oberfläche des Hauses vögeln, ich will nur einen Ort zum Bleiben haben. Zur Not kann ich mir immer noch Ohropax kaufen.

Fragend sieht Liam zu seinem Freund, aber dieser nimmt mir nach einem Seitenblick zu seinem Freund nur die Tasche ab und hängt meine Jacke an einen der Haken neben der Tür. „Komm", murmelt er, legt mir den Arm um die Schulter und geht mit mir die Treppen hinauf in das Zimmer, in dem ich schon vor einiger Zeit Schutz gesucht habe. Es ist, als würde sobald ich die Türschwelle übertreten eine Welle über mir zusammenbrechen, die sich nie angekündigt hat. Ich bin schon wieder hier, das sollte mich nicht überraschen. Aber ich bin schon wieder bei Liam (und dieses Mal auch Zayn). „Danke", bringe ich mit zitternder Stimme hervor, ehe ich mich aufs Bett gleiten lasse und mein Gesicht in meinen Händen vergrabe.

Verdammte Kacke! Scheiße!

Das ist alles Harrys Schuld. Alles. Hätte er mich nicht betrogen, wäre das alles nie passiert. Niemals.

„Louis?" Immer und immer wieder dringt Liams klopfen an der Tür zu mir hindurch, er ruft meinen Namen und erwartet, dass ich ihm antworte. Anfängerfehler, denn ich tue es natürlich nicht. Jetzt nicht und auch die letzten fünf Male als er es probiert hat nicht. Ich liege einfach im Bett und schaue in den Himmel, welcher, anstatt wie noch vor einer Stunde fröhlich die Sonne auf London scheinen zu lassen, nun passend zu meiner Stimmung bewölkt ist.

Liam lässt einfach nicht locker. Ich hasse und liebe ihn gleichzeitig dafür. „Ich komme rein, du weißt, dass ich weiß, dass du nicht abschließen kannst", droht er mit einer Stimme, die ich definitiv kenne. Er meint es ernst, das kann ich ihm aber auch nicht verübeln. Ich kann nicht mehr reagieren, ehe er bereits die Tür geöffnet hat und im Zimmer steht. Lautlos schließt er die Tür wieder hinter sich, während er das Zimmer und mich aufmerksam betrachtet und kommt mit vor der Brust verschränkten Armen auf mich zu. Ein wenig überfordert sieht er schon aus, wie er da steht und sich am Unterarm kratzt. Langsam lässt er sich auf dem Bett nieder, fährt sich durch die Haare und sieht mich entschuldigend an. Warum sieht er mich denn jetzt entschuldigend an? Bitte sag nicht, dass du irgendwas von mir kaputt gemacht hast. Liegt mein MacBook nicht noch unten? Oh Gott, bitte nicht. Da sind alle Dokumente drauf, die ich morgen benötige.

„Ich weiß nicht, wie ich es fragen soll, aber... warum bist du hier?" Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Warum ich hier bin? Wegen der Frage fühlt er sich komisch? „Ich... ich konnte einfach nicht bleiben und du bist mein bester Freund." – „Warum konntest du nicht zuhause bleiben?" – „Wir hatten Sex", spucke ich aus. Entgegen meiner Erwartung allerdings sieht Liam mich nicht an, als hätte ich gerade erklärt, dass Englisch eine beschissene Sprache ist. Nicht, dass ich das jemals tun würde. Nie und nimmer. „Ihr seid verheiratet, Louis. Wie ihr mit dieser Situation umgeht, ist euer Ding." Was? Denkt er ernsthaft, wir würden durch Sex versuchen unsere Ehe zu retten? Wir haben, hatten, zwar ein aktives Sex Leben, aber das würde doch zu nichts führen. So mit einer solchen Situation umzugehen, traue ich eher Liam und Zayn zu. Die zwei sind wie Karnickel, man lässt sie für zwei Minuten allein und plötzlich findet man sie beim Vögeln wieder. Bei den Erinnerungen muss ich leicht schmunzeln auch, wenn es nicht ist, was ich je wieder sehen möchte.

„Was meinst du denn?" – „Louis, jeder geht mit so einer Situation anders um, aber so sehr ich es auch gehasst habe, Harry und dich so schnell wieder so nah zusammen zu sehen, bin ich unfassbar froh, dass du glücklich bist. Oder eher glücklicher aussahst, als noch vor kurzem. Ich möchte dich nie wieder so unglücklich sehen wie vor einigen Wochen. Und jetzt, wo es gestern so positiv aussah, stehst du plötzlich vor meiner Haustür und ziehst, mehr oder weniger, wieder hier ein." – „Es sah positiv aus?" Liam scheint meine Frage nicht zu verstehen, denn er runzelt die Stirn und schüttelt den Kopf. „Ich glaube du bist zu aufgewühlt und ich will nicht, dass wir weiter aneinander vorbeireden. Lass uns wann anders sprechen, okay? Ich glaube Zee meinte, er macht nachher sein Curry."

Ich nicke, dankbar über die Info, und lasse mich zurück in die Kissen sinken, während Liam den Raum verlässt. Noch immer verstehe ich nicht, was Liam von mir will. Er ist erst gestern noch so angepisst gewesen und jetzt freut er sich plötzlich für mich? Verdammte Scheiße.

Das Curry ist wundervoll. Das ist es immer und wie sollte es auch nicht. Zayn's Curry ist heilig. Ich würde es anbeten, um es zu bekommen. Es hat die perfekte Schärfe, Farbe, man kann es fast schon fühlen. Wenn Essen einen Orgasmus auslösen könnte – Halleluja.

Liam und Zayn sind unfassbar süß zusammen und je länger ich die beiden dabei betrachte, wie die beiden sich nicht wirklich subtile Blicke zuwerfen, werde ich nostalgischer. Das hätten Harry und ich seinen können. Sein sollen. Müssen. Aber es schien ihm nicht wichtig genug sein. Ich schien ihm nicht wichtig genug gewesen sein. „Denk nicht nach", höre ich Zayn, weshalb ich ihn fragend ansehe. „Du denkst zu viel nach", wiederholt er, lächelt mich an und schnippt mir gegen den Kopf. „Wenigstens diesen Abend, mach deinen Kopf aus und entspann dich." Liam grummelt zustimmend, seine Wangen sind vollgestopft mit Curry, was Zayn missbilligend betrachtet. Dann lacht er und presst einen liebevollen Kuss auf die Wange seines Freundes. „Ich kotz gleich", murmle ich, aber habe dabei ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen.

Ich mag es, meinen besten Freund so glücklich zu sehen. Und das auch noch mit einer Person, mit der ich mich persönlich so gut verstehe, macht das Ganze nur noch besser. Tatsächlich schaffe ich es, nicht mehr an Harry zu denken. Ich lache über die Witze von Liam und Zayn, beteilige mich an der Diskussion und bin fast glücklich. Obwohl die Situation von außen betrachtet, perfekt ist, kann ich es nicht genießen. Sogar als ich zwei Stunden später ins Bett gehe, trage ich ein Lächeln auf den Lippen das auch anhält, als ich mir den Wecker auf sechs Uhr morgens stelle. Von hier aus brauche ich länger zur Arbeit. Zum Glück kann Zayn mich mitnehmen. Darüber hatte ich nicht nachgedacht, als ich hergekommen bin.

Seufzend lasse ich mich in die Kissen fallen, breite die Decke über mir aus und ziehe sie mir bis unters Kinn. Über mein Handy lasse ich leise Musik laufen, damit es nicht vollkommen ruhig im Zimmer ist. Damit konnte ich noch nie gut umgehen. Immer wenn es möglich ist, habe ich Geräusche im Hintergrund, wenn ich schlafen gehe. Oder ich habe Harry bei mir, dann brauche ich diese Musik nicht. Dann habe ich Harry, der sich an meine Brust kuschelt und leise gegen meine Haut atmet. Dann brauche ich nichts anderes als das. Nein. Ich brauche Harry nicht zum Einschlafen, ich habe meine Musik und das ist mindestens genauso gut. Und ich wache nicht mit einem Körper auf, der sich an mich festklammert, wenn ich auf Klo gehen will. Und die Decke bleibt bis zum Morgen bei mir anstatt, dass ich sie beim Aufwachen auf der anderen Betthälfte oder nicht mal mehr im Bett liegt. 

-

hi Freunde der Sonne

Lou hat den Ring wieder angezogen, ist aber dennoch gegangen. Was sagt ihr dazu?

ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und nehme an, dass ihr alle auf dieses Update gewartet habt. 

love, j x

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