Ace - guns, drugs and love

By Cupid42hearts

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... „Ich hätte ehrlich zu dir sein müssen" ... In Aces Leben herrscht Chaos. Überall, wo er hinsieht, erkennt... More

Vorwort
1 - A
2 - A
3 - A
4 - A
5 - A
6 - A
7 - A
8 - A
9 - A
10 - A
12 - A
13 - A
14 - A
15 - A
16 - K
17 - A
18 - A
19 - A
20 - A
21 - A
22 - A
23 - A
24 - A
25 - A
26 - A
27 - A
28 - A
29 - A
30 - A
31 - A
32- A
33 - A
34 - A
35 - A
36 - A
37 - A
38 - A
39 - A
40 - A
41 - A
42 - A
43 - A
44 - A
A- 45
46 - A
47 - A
48 - A
49 - A
50 - A
51 - A
52 - A
53 - A
54 - A
55 - A
56 - A
57 - A
58 - A
59 - A
Epilog

11 - A

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By Cupid42hearts

Viele Menschen sind nicht so wie sie vorgeben zu sein.

Auf aufrichtige Personen zu treffen, die ehrlich zu sich selbst stehen, ist sehr selten. Das ist eines der vielen Sachen, die ich schon immer an Tony mochte. Seine Freundlichkeit war nie gespielt. Er sorgte sich wirklich um andere Menschen, mehr als um sich selbst. Er war hilfsbereit, weil er gerne für andere da war und er hatte kein Problem damit zu zeigen, wie sensibel und verletzlich er auch sein konnte.

Das heißt nicht, dass er jedem random sein Herz ausschüttet, denn es geht nicht darum, jede Kleinigkeit über sich zu verraten, sondern einfach darum, man selbst sein zu können, vor egal wem. Tony weiß wahrscheinlich nicht mal, wie bewundernswert es ist, dass er das hinbekommt. Welche Stärke das kosten kann.

Vielleicht liegt es auch daran, dass Tony eben echt ein guter Kerl ist. Er hat dein großes Herz, ist bei allem, was er tut, mit Leidenschaft dabei und verzaubert so gut wie jeden Menschen, dem er begegnet. Man muss ihn einfach mögen.

Aber ich... Ich bin nicht so. Ich bin verbittert, sarkastisch, fies, gemein, egoistisch... Die Liste an negativen Eigenschaft zu meinem Charakter ist so gut wie unendlich.

Ich habe mir noch nie wirklich Mühe gegeben, gemocht zu werden. Das war nie mein Ziel. Zum einen, weil ich nie darauf aus war, Leute an mich zu binden, ob nun durch Freundschaft, Liebe oder simple Sympathie, sondern weil ich Menschen immer so weit wie möglich von mir fernhalten wollte. Wirklich schwer war das nie. Meine Persönlichkeit ist Abwehrmechanismus genug.

Trotzdem ist mir klar, dass es viele gibt, die einen auf nett machen, um gut anzukommen. Genauso wie es auch Leute gibt, die genau das Gegenteil tun. Angsteinflößend wirken wollen, um sich Respekt zu verschaffen...

Ich kannte Karim nicht lange, als ich herausfand, dass er genau einer von dieser Sorte war. Dass er absolut nicht so war wie er tat, sondern dass da ein lieber Junge in ihm steckte, der gelernt hatte, auf seine eigene Art und Weise in dieser Welt zurecht zu kommen.

Noch an dem Tag, als ich ihm mit Kaan beim Tanzen zusah, besprachen wir wenige Stunden später, was die nächsten Wochen so abgehen sollte. Kaan hatte ein paar Leute an einem geheimen Auftrag. Er sprach total kryptisch mit ihnen und auf meine Nachfrage hin meinte er nur, das solle nicht meine Sorge sein.

Wir vereinbarten, dass die Leute, die Theo überwachten, sich fortan an mich wenden sollten. Ich sollte ihn innerhalb der nächsten Woche aus dem Weg räumen, wie war Kaan egal. Hauptsache unauffällig.

Der Grund, warum Kaan mich zu sich gerufen hatte, sein sogenannter „Auftrag", stellte sich tatsächlich als ganz interessant heraus. Er wollte Unterlagen aus einem Hochsicherheitstresor in der Villa irgendeines Typen stehlen. Er wollte mich dabeihaben.

Bei der Besprechung des Vorgehens spürte ich viele missgünstige Blicke auf mir, doch ich ignorierte sie und hörte Kaan bei seinen Erklärungen zu. Er meinte, es sei verdammt schwer, am Sicherheitsdienst vorbeizukommen. Das seien gut ausgebildete Leute und mit der Überwachung auf dem Anwesen sei es so gut wie unmöglich, auch nur ein paar Sekunden unbemerkt dort zu sein. Entweder wir zogen das Ganze also als richtigen, hochbewaffneten Raub auf, der die Aufmerksamkeit von Polizei und Presse auf uns ziehen würde oder wir überlegten uns etwas Anderes.

Ich stand rechts neben Kaan, Karim links von ihm. Zusammen schauten wir auf den Plan des Gebäudes vor uns. Mein Hirn klapperte verschiedene Möglichkeiten ab, das Haus zu betreten und in den Tresor zu kommen und, als es einen Plan gemacht hatte, begann ich einfach zu reden, in die nachdenkliche Stille hinein.

„Mit einer guten Ablenkung könnte ich durch dieses Fenster ins das Arbeitszimmer und von da aus in den Tresor." Ich tippte auf den Plan auf das entsprechende Fenster.

„Kannst du den Knacken?", hakte Kaan nach.

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht auf Anhieb. Aber wenn du mir dasselbe Modell besorgst, könnte ich üben, dann schaffe ich es sicher"

„Mhm" Kaan wirkte nicht überzeugt.

„Außer wir finden den Code raus", warf Karim nach kurzer Zeit nachdenklich ein, sah dabei ebenso auf den Plan wie Kann und ich. „Wir schleusen zwei, drei Leute beim Sicherheitsdienst ein und ein weiterer hängt sich an Kai, freundet sich mit ihm an oder so... In ein paar Wochen ist doch diese Gala in seiner Villa. Da sind zwar deutlich mehr Sicherheitskräfte anwesend, aber genau das ist unsere Chance, da jemanden von uns einzuschleusen. Die andere Person kommt Kai schon vorher näher, versucht den Code rauszufinden, bekommt Zugang zu den Kameras und Abläufen und kann Kai dann an dem Abend in Schacht halten. Und falls es so nicht klappt, kann immer noch Ace ankommen und den Tresor knacken. Plan B wäre ein Überfall oder eine Pseudogeiselnahme am Galaabend. Da sind nur Leute da, die vor Geld so stinken. Es wäre also plausibel"

„Das gefällt mir" Kaan nickte, wirkte aber weiterhin überlegend. Dann, nach kurzer Zeit, legte der blind seine Hand auf meine Schulter, meinte „Ich besorge dir den Safe" und schaute dann Karim an. „Übernimmst du Kai?"

„Ich?" Karim wirkte perplex. „Wieso ich?"

„Wieso nicht?", erwiderte Kaan ahnungslos. „Du bist eindeutig die charmanteste Person in diesem Raum, wenn nicht sogar auf diesem Kontinent. Auf dem richtigen Weg bekommst du sicher alles von Kai"

Karim brummte. Es schien ihm nicht zu gefallen. Trotzdem stimmte er zu, da er meinte „Irgendwer muss es ja machen"

Kaan lächelte ihn daraufhin an „Guter Junge" und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, den Karim ohne jegliche Reaktion hinnahm.

„Den Rest besprechen wir die Tage" Somit erklärte Kaan das Treffen für beendet und die anderen verschwanden relativ schnell aus seinem Wohnzimmer.

Gerade, als ich gehen wollte, hielt Kaans Stimme, die fragend meinen Namen aussprach, mich auf. „Ace?"

Ich drehte mich zu ihm, schaute auffordernd, damit er weitersprach.

„Wollt du und Anda wieder hier essen?"

Beinahe hätte ich gelacht. Es wirkte nicht nur wie ein Friedensangebot, sondern fast schon wie eine Entschuldigung. Er strahlte ein bisschen Unsicherheit aus und ich bin mir sicher, er hätte es verstanden, wenn ich abgelehnt hätte. Doch ich stimmte zu, da ich gelernt hatte, mich mit Kaan gut zu stellen. Außerdem war das Essen bei ihm immer echt gut.

Er freute sich darüber, lächelte und meinte, er würde mir Bescheid geben, wann es essen gab. Dass Karim ihn vorwurfsvoll anschaute, weil er das Ganze wohl über seinen Kopf hinweg entschieden hatte, ignorierte er geflissentlich.

Ich war mir ziemlich sicher, dass es da gleich Stress geben würde, also haute ich schnell ab, hörte aber kurz bevor ich die Haustür schloss noch, wie Kaan Karim genervt fragte, was denn jetzt schon wieder los sei.

Karims Schnauben und sein Geschrei hätte man wahrscheinlich auch noch durch eine geschlossene Tür mit Schalldämpfung vernommen. „Das fragst du ernsthaft?! Erst machst du mich schon wieder zum Hauptverantwortlichen für deine Scheiße, obwohl du genau weißt, dass ich sowas nicht machen will, und dann setzt du diesen verzogenen Rotbengel an unseren Tisch, obwohl du genau weißt, dass ich ihn nicht abkann"

„Newsflash, Karim, es dreht sich nicht immer alles nur um dich"

Was er darauf erwiderte, hörte ich nicht mehr. Ich stellte mir jedoch vor, wie Karim Kaan daraufhin wie Augen auskratzte und ihm sonstige Dinge antat und musste leicht grinsen.

Dass Karim mich nicht mochte, überraschte mich nicht. Das beruhte eindeutig auf gegenseitig. Nur war er im Gegensatz zu mir in der Position, das offen zuzugeben, während ich nach wie vor noch nicht ganz wusste, wo ich eigentlich stand und was ich mir erlauben konnte.

Für diesen Nachmittag hatte ich mir noch etwas vorgenommen. Am Tag von Tashas Tötung hatte ich sie, ihre Mum und ihre Kinder zum Zug gebracht und ihnen gesagt, wohin sie sollten, um sich vorrübergehend zu verstecken. Was aus Tashas Mum und ihren Kindern geworden war, wusste ich nicht. Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich würde in dem Versteck auf sie oder ihre Leichen treffen. Es überraschte mich daher sehr, dass nichts von beidem eintrat.

Ich suchte die Halle ab, verschob jeden Gegenstand, schaute in jeden Raum, jedes Stockwerk und jede noch so kleine Ecke, doch konnte sie nicht finden. Alles, was davon zeugte, dass sie jemals hier gewesen waren war der kleine Stoffhase von Tashas zweijährigem Sohn, auf den ich in all meiner Unachtsamkeit trat.

Ich hob ihn auf und stellte fest, dass er ganz mit Feuchtigkeit und Dreck voll gezogen war. Er lag also bestimmt schon eine Weile dort. Trotzdem fand ich weder an ihm, noch sonst irgendwo einen Tropfen Blut, was für mich darauf hinwies, dass sie noch am Leben waren. Vielleicht hatten sie es geschafft zu fliehen.

Ich schaute mich weiter um, da ich hoffte, Hinweise zu bekommen. Ich fühlte mich für Tashas Familie verantwortlich, obwohl ich es bereute, ihr geholfen zu haben und im Nachhinein fand, es wäre besser gewesen, ihr die 5000 Tacken einfach abzunehmen.

Aber da war dieser Teil in mir, der nicht aufhören konnte daran zu denken, dass ihre Kinder ihre Mum verloren hatten und alles, was sie jetzt noch hatten, eine Großmutter war, die weder ihre Sprache sprach, noch dazu um Stande war, sich um sich selbst geschweigedenn die Kinder zu kümmern.

Wer weiß, vielleicht hatte ich ja doch ein Gewissen. Irgendwas Gutes in mir, das sich weigerte, einfach wegzusehen und mich nur für mich selbst zu interessieren.

Was genau es war, das mich dazu veranlasste, nach ihnen zu suchen, wusste ich nicht. Was ich dann schließlich fand, war auch ziemlich überraschend. Denn nach einer ganzen Weile, die ich in der Halle verbracht hatte, bekam ich Gesellschaft.

Ich hörte keine Schritte, sah aber einen Schatten am Boden entlanghuschen und nutzte die erstbeste Gelegenheit, um mich zu verstecken. Ich konnte nicht sehen, wer dort war, konnte daher auch nicht wissen, was er hier wollte.

Alles, was ich sah, war ein brauner, wuscheliger Haarschopf. Und, als ich seine Stimme dann hörte, konnte ich ihn endgültig identifizieren.

„Ich kann nicht glauben, dass ich das mache. Ein scheiß Hasenplüschtier" Karim schnaubte abfällig., während er sich suchend umsah. „Und nein, natürlich muss es genau diese alte versiffte Ding sein und ein neues kommt nicht in Frage. Mann, sind Kinder kacke..."

Führte er gerade ernsthaft Selbstgespräche?

„Bitte, Karim, Bitte, bitte bitte. Schieb dir dein Bitte doch in deinen fetten Babyarsch, Vitali. Scheiß Kinder-Glubschaugen, die kriegen mich jedes verkackte Mal.... Mann, wo ist dieser scheiß drecks Hase?!"

Kaum zu glauben, dass Kaan diesen Typen als charismatisch bezeichnet hatte. Ich fand, er hatte noch mehr Aggressionsprobleme als Lion und ich zusammen und das musste schon echt was heißen. Und dann noch die Tatsache, dass er Selbstgespräche führte... Das setzte seinem Psychosein die Krone auf.

Als Karim sich auf seiner Suche immer weiter von mir entfernte, fragte ich mich, warum ich eigentlich versteckte. Ich meine, er war doch offensichtlich auf der Suche nach dem Kuscheltier von Tashas Sohn. Ich konnte zwar auch nicht glaubhaft behaupten, dass ich nur zufällig hier war, aber irgendwas veranlasste mich dazu zu glauben, ich hätte die Oberhand in dieser Situation.

Ich erhob mich also aus meinem Versteck, lief etwas auf Karim zu und fragte einfach mal in den hallenden Raum: „Suchst du das hier?"

Er zuckte leicht zusammen und drehte sich dann zu mir um. Seine Augen öffneten sich etwas, als er das Tier in meiner Hand sah, gepaart mit meinem überheblichen Grinsen.

„Was machst du hier?" Er antwortete mit einer Gegenfrage.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen" Ich ging weiter auf ihn zu. „Irgendwas sagt mir, dass Kaan nicht weiß, dass du hier bist"

„Dito", gab er unbeeindruckt zurück und verschränkte dabei die Arme.

Etwa zwei Meter vor ihm blieb ich stehen. Wir sahen uns in die Augen, ohne weiter noch irgendwas zu sagen. Ich hatte ein komisches Gefühl dabei. Denn irgendwie war es weder unangenehm, noch bedrohlich und so distanziert wie es wohl sein sollte, war es auch nicht.

Als mir auffiel, dass ich dabei gewesen war, sein Gesicht millimetergenau zu mustern und eine seltsame Vertrautheit dabei empfunden hatte, riss ich meinen Blick von ihm los und schaute auf das Kuscheltier in meiner Hand. „Was willst du mit dem schmutzigen Teil?"

„Kann ich nicht sagen"

Ich hob den Blick wieder, sah, dass er seine abwehrende Haltung gelöst hatte und einen Schritt auf mich zugegangen war. „Gib es mir bitte"

„Das Kuscheltier?", fragte ich leicht provokant. Ein Bisschen musste ich dabei grinsen.

Er verdrehte die Augen und streckte auffordernd seine Hand hin. „Ja, das Kuscheltier"

„Mh, ich weiß nicht" Locker war ich es in die Luft und fing es wieder auf. „Wieso sollte ich?"

Er stöhnte genervt. „Mann, Ace, das ist doch jetzt kindisch. Du kannst doch eh nichts damit anfangen"

„Ja, aber was kannst du damit anfangen, frage ich mich? Gerade klang es nämlich noch so, als würdest du es nicht für dich wollen."

Er antwortete nicht, also redete ich weiter. „Du hast Kontakt zu Tashas Familie. Du bist hier, um das Ding für ihren Sohn zu holen... Du hilfst ihnen"

Er presste die Zähne zusammen, schnaubte „Und wenn schon. Was geht es dich an?!" Wie sauer er wurde, zeigte mir, dass ich genau ins Schwarze getroffen hatte.

„Du machst das hinter Kaans Rücken", redete ich weiter. „Peitscht er dich auch aus, wenn rauskommt, dass du ihn hintergehst?" Herausforderung klang in meiner Stimme mit. Neugier. Und vielleicht auch ein bisschen Schadenfreude.

Er schnaubte wieder. „Nein, tut er nicht. Und nur, weil ich etwas tue, das ihm nicht gefällt, heißt es nicht gleich, dass ich ihn hintergehe... Aber was erzähle ich dir das eigentlich? Du hast eh keine Ahnung von Beziehungen"

Meine Hand schloss sich enger um das Tier. „Was lässt dich das glauben?" Ich versuchte die Tatsache, dass er recht hatte und wie sehr mich das innerlich zum Brodeln brachte, zu überspielen. Diesmal war ich es, der die Arme verschränkte, ganz egal, wie sehr meine Brust bei jeder meiner Bewegungen schmerzte.

„Ich kenne dich besser als du denkst", gab Karim zurück.

Das war schon wieder so typisch psychohaft von ihm, es überraschte mich nicht mal, was er da sagte. Vor allem, da er von Anfang an meinen Namen gekannt hatte und sein Freund mich ja schon seit Monaten stalkte. Ich spürte die Ernsthaftigkeit, die von ihm ausging. Sie bewies, dass, was er sagte, nur die Wahrheit sein konnte.

„Also, wenn du mich so gut kennst", meinte ich in gespielt lockerem Ton. „Was meinst du? Gebe ich dir das Kuscheltier? Oder musst du erst darum kämpfen?"

Wieder verdrehte er die Augen und ging dabei einen weiteren Schritt auf mich zu. „Du würdest verlieren" Er schaute mir dabei eindringlich in die Augen, voller Überzeugung. „du bist verletzt, du hast Schmerzen, du müsstest darauf achten, das Tier von mir fernzuhalten und ich hätte den Überraschungsmoment auf meiner Seite, weil du keine Ahnung davon hast, dass ich in verschiedenen Kampfarten ausgebildet bin. Und selbst wenn, könntest du niemals mithalten. Alles, was du kannst, ist dämlich um dich schlagen, genau wie dein Vater"

Er wusste genau, dass er damit einen verdammt harten Schlag landete, ohne mich überhaupt berührt haben zu müssen. Nicht nur aufgrund der Flashbacks, die mich immer einholten, wenn ich an meinen Baba dachte, sondern auch, weil ich nicht das Kind sein wollte, das sein Leben lang misshandelt worden war. Ich wollte nicht, dass man diesen Schwächling in mir sah, der immer nur eingesteckt hatte. Das Opfer, das sich nicht hatte wehren können, geweint und gefleht hatte.

In dem Moment war es mir auch egal, woher Karim das wusste. Alles, was zählte, war, ihm nicht zu zeigen, was er durch die Erwähnung meines Vaters in mir anrichtete.

Ich schnaubte also abfällig, doch veränderte sonst nicht viel. Meine Miene war festgefroren zu kalten, hartem Eis. Meine Stimme klang scharf wie ein tödliches Messer. „Du bluffst doch"

Er jedoch zog nur die Augenbrauen hoch, hielt mir ein weiteres Mal die Hand hin und sagte: „Gib mir das Plüschtier oder finde es heraus"

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