Kapitel 18

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„Esra, was zur Hölle ist mit dir los?“ Fauchte Bilal und kam mir näher. „Das bist du nicht! Dieser Junge ändert dich und du merkst es nicht mal!“ Er packte mich fest am Arm.

„Bilal, du tust mir weh, flüsterte ich und versuchte meinen Arm zu befreien, doch Bilal ließ nicht locker.

„Du kannst mir nicht mal in die Augen gucken!“ Zischte er laut. Ich hob meinen Blick, doch konnte ihn nicht lange in die Augen gucken und schaute wieder auf den Boden.

„Schämst du dich denn nicht?“ Fragte er diesmal lauter und drückte seine Hand fester. Ich verzog schmerzhaft mein Gesicht und keine Sekunde später wurde Bilal von mir weggerissen.

„Fass sie nicht an!“ Sagte Bekim mit einer gefährlich tiefer Stimme, nachdem er Bilal von mir weg schubste. Er drehte sich zu mir und fragte. „Geht's dir gut?“ Doch bevor ich antworten konnte, sah Bilal rot und im nächsten Moment lag Bekim auf den Boden und Bilal auf ihn und boxte ihn. Ich schrie auf, Mehmed und Deniz zogen Bilal von Bekim. Dieser lag auf den Boden, sein Gesicht voll mit Blut. Sich rühren tat er nicht. Bilal versuchte wieder auf ihn loszugehen, doch Mehmed flüsterte ihn was ins Ohr. Er riss sich los von den Jungs und lief zu mir, er packte mein Handgelenk und zog mich weg. Mehmed und Deniz folgten uns.

„Bilal, wir können ihn da nicht liegen lassen,“ flehte ich. „Bilal, hör mir doch zu!“ Ich zog an seinem Griff und er blieb endlich stehen.

„Kümmert euch drum,“ murmelte er den Zweien zu und wir liefen weiter, während sie zu Bekim liefen. Ich schaute zu ihm und zu meinem Erleichtern, setze er sich langsam auf und suchte nach meinem Blick, als er es fand, sah er mich mit einem Blick an, das mir zeigte, das es nicht das letzte mal war, das ich von ihm gehört habe.

Bilal zog mich um die Ecke und wir verloren uns aus den Augen.

„Wo ist dein Auto?“ Fragte er und versuchte, runter zu kommen.

„Noch in der Uni,“ nuschelte ich und er seufzte und ließ mein Handgelenk wieder los und wir liefen, schweigend, zum Bahnhof.


Wartend auf den Zug starrte ich nur den Boden an, als Bilal laut seufzte und sich zu mir drehte. „Schau mich an, Esra.“ Ich hob meinen Kopf und schaute ihm in die Augen. „Was ist in dich gefahren, Esra? Noch vor paar Monaten hättest du solch ein Benehmen verurteilt und jetzt ziehst du selber solche Faxen ab?!“

Ich zuckte nur mit den Schultern und setze mich auf die Bank und lehnte mich gegen die Mauer hinter mir.

„Er ist der erste, der Interesse zeigt, Bilal,“ fing ich leise an. „Der erste, der mich sieht und nur mich. Den es interessiert was ich in der Uni erlebt habe, der mich früh morgens anruft, nur um sicher zu stellen das ich wach bin und nicht verschlafen.“

„Dagegen sage ich doch nichts mehr und du weißt das auch,“ er ging sich durch die Haare und seufzte. „Aber seit wann lassen sich unsere Frauen berühren, bevor sie verheiratet sind? Leyla, kannte ihren Kerl keine zwei Monate bevor sie geheiratet haben und du bekommst den Luxus deinen in Ruhe kennenzulernen und was tust du?“ Bilal wurde wieder wütend und drehte sich weg von mir.

Unser Zug kam und wir stiegen, wieder schweigend, ein und fuhren zurück zur Uni.


„Du wirst Bekim schreiben, das er entweder um deine Hand anhält oder die Finger von dir lassen soll,“ sagte Bilal und stieg ins Auto, auch ich stieg ein und startete das Auto.

„Hast du mich verstanden, Esra?“ Hakte Bilal nach. „Keine Faxen mehr. All in or nothing.“

Ich nickte und er schaute aus dem Fenster und ließ mich mit meinen Gedanken alleine.

Nationalitäten mixen geht nixWhere stories live. Discover now