Ich stand als erstes auf und ging die Treppen runter zum Lehrerpult. Ich zog einen grünen Umschlag heraus und öffnete es laufend. Ich blieb an der Ecke stehen und las den Satz: „Der Pfeil von Hax". Ich versuchte meine Überraschung runterzuschlucken und mein Gesicht so neutral wie möglich zu halten. War das, der große Plan von dem Emanuela gesprochen hat? Wollte sie etwa verschollene Artefakte, die tödlich für Vampire und Schattenwandler waren, finden?

Zwei andere Hexen stellten sich neben mich. Sie hatten ebenfalls einen grünen Umschlag. Einer von ihnen hieß Eric und die andere Fey. Die zwei waren starke Windmagier. Während den zahlreichen Stunden, die ich mit ihnen verbracht habe, stellte ich fest, dass Fey sehr agil war während Eric ein wahrer Stratege ist. Die Zwei hielten sich genauso wie ich von der Menge fern und lebten ein ziemlich isoliertes Leben hier. „Barbie.", begrüßte Eric mich. Ich verdrehte die Augen. Mir ging es langsam auf die Nerven. Nur weil Laura blond, blauäugig und eine liebe für pink hatte, hieß es nicht, dass sie eine Barbie war.

„Klementine.", begrüßte ich ihn zurück dabei verging mir nicht Feys und Valerios Grinsen, die uns von der Seite beobachteten. Meiner Meinung nach war Fey einer von ihnen wie genau noch einpaar andere in diesem Raum, obwohl sie immer diskret in der Ecke saß. Ich war mir sicher, dass die Hellwood Schwestern ihre Leute unter der Schülermenge als Spione geschickt haben, vorallem während dieser Mission.

„Nenn mich nicht Klementine.", warnte mich Eric.

„Du heißt Eric Klementine."

„Clement! Es ist Französisch."

„Ja, Klementine.", gab ich zurück.

Valerio näherte sich zu uns und unterbrach unser kleines Gespräch.

„Na, na! Wir haben nicht einmal angefangen und ihr streitet euch schon."

Eric kniff die Augen und blickte zur Seite. „Was genau ist unsere Mission?", fragte Fey. Die Blicke zwischen ihr und Valerio waren zu offensichtlich. Sie kannten sich sehr gut. Es herrschte eine gewisse Vertrautheit zwischen den Beiden. Da gab es kein Zweifel. „Eure Mission ist sehr einfach.", erklärte Valerio, „der Pfeil von Hax ist ein altes Artefakt. Eure Mission ist dieses Artefakt von Alfonso Geraldi zu stehlen."

„Warum sollen wir so etwas stehlen?", fragte Eric skeptisch.

Valerio seufzte. „Weil dieses Artefakt unser Ende bedeuten würde. Es kann eine Hexe töten. Geraldi ist ein Schattenwandler. Nach den Ermittlungen des Hexenrates plant er einen Angriff auf uns Hexen."

Das ist lächerlich, wollte ich laut schreien. Der Pfeil von Hax konnte einer Hexe nichts antun sondern umgekehrt, sie verstärkte ihre Kräfte und ermöglichte ihr einen Schattenwandler umzubringen!

„Wo genau befindet sich dieser Geraldi?", wollte Fey wissen. Nach ihrer Haltung war sie bereit dieses Artefakt zu stehlen ohne einen Hintergedanken zu haben.

„In Italien auf dem Land. Die Adresse und Pläne von der Villa befinden sich in diesem Umschlag. Ihr habt genau vierundzwanzig Stunden Zeit." Valerio überreichte Fey den Umschlag.

Ohne diesen zu öffnen, teleportierte sie uns nach Italien auf einem Hügel von wo wir die Villa sehen können. Und wie bitteschön wusste sie wo diese Villa ist ohne den Umschlag mit der Adresse zu öffnen? Die einzige plausible Erklärung war, dass sie eine von ihnen war.

„Was ist im Umschlag?", wollte Eric wissen. Er sah einwenig verblüfft aus, blieb jedoch ruhig.

Fey öffnete den Umschlag und zog ein Paket von Papieren heraus. Wie Valerio gesagt hat befanden sich die Hauspläne aber auch eine Skizze vom Artefakt. Mir gefiel es überhaupt nicht und ich war in Dilemma. Sol ich es für diese Kriminelle stehlen oder sie aufhalten? Es befanden sich vier weitere Gruppen irgendwo in dieser Welt, die gerade tödliche Waffen stielen. Ein Artefakt mehr oder weniger würde nichts an der Sachlage ändern. Im Gegenteil! Wenn ich meine Tarnung aufschmeiße, werden wir nie herausfinden wer die Hellwood Schwestern wirklich sind und was sie vorhaben. Mit diesem Beschluss sperrte ich meine Gedanken in einer kleinen Box tief in meinem Inneren und konzentrierte mich auf die Aufgabe. Eric, Fey und ich kamen mit einem schlauen Plan, der uns ermöglicht unbemerkt bis zum Safe zu gelangen. Alles hing nur davon ab, wie viele Sicherheitsmänner vor dem Safe standen. Mit meiner Magie wechselte ich meine Kleider in schwarze und bequeme Stiefeln, Hose und Pullover. Meine Haare frisierte ich in einen Pferdezopf. Dabei entging mir nicht die Furcht in Erics Augen. Fey war in ihrer eigenen Welt und ich nutzte diese Gelegenheit, um mit Eric zu reden.

Die Hexagonistin 3 - Im Rande des LichtesWhere stories live. Discover now