Ich schoss einen Ball nach dem nächsten auf Devon, der sie entweder umlenkte, oder mit einem Schild aus Feuer abblockte.

„Das reicht. Lass das Feuer wieder verschwinden."
Ich nickte, aber bevor ich das tun konnte, spürte ich ein Erzittern im Boden. Mit ihm zusammen schoss mir ein stechender Schmerz durch den Kopf und ich schrie auf. Mir knickten die Beine weg und ich fiel keuchend ins Gras. Der Feuering, der mich noch eben umkreist hatte, breitete sich explosionsartig aus.
Devon schaffte es gerade noch rechtzeitig die Hände vorne zusammenzuklatschen, sodass sie einen Pfeil bildeten. So lenkte er das Feuer um sich herum. Dafür trafen meine Flammen allerdings die Bäume um uns herum, die darauf anfingen zu brennen.
Wir hatten Herbst. Das hieß es war dementsprechend fiel Laub auf dem Boden, das ohne zu warten Feuer fing.

„Lillith?" Auch wenn hinter ihm begann alles in Flammen aufzugehen, lief er erst zu mir „Was ist los?"
Er fiel neben mir auf die Knie und legte besorgt eine Hand auf meine Schulter.

Doch ich griff mir weiter an den Kopf und wandte mich vor Schmerzen. Ich hörte die Erde schreien und der Geschmack nach Asche wurde übermächtig.
Ich vergrub die Hände in den Haaren und schrie.

Die Welt hatte Schmerzen und ich spürte es im Wind, in der Erde und in meinem Inneren.

„Was ist los? Lillith?", Devon versuchte weiter mich zu erreichen, aber ich krümmte mich nur weiter im Gras. Mit Panik in den Augen sprang er schließlich auf: „Ich hole Sana!"
Devon drehte sich um und schien jetzt erst wirklich die brennenden Bäume um uns herum zu bemerken. Meine Flammen wurden mit jedem meiner Schreie größer und sprangen zum nächsten Baum über.
Devon fluchte heftig und sprintete los.

Ich schrie ein weiteres Mal und warf mich herum. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich platzen.

Anstatt die Hände in die Haare zu krallen, grub ich sie jetzt in die Erde. Ich spürte die Magie, die unter unseren Füßen durch die ganze Welt strömte und ich spürte ihren Schmerz. Ich spürte das Ungleichgewicht wie eine schwere Decke über dem Knistern, das eigentlich voller Leben sein sollte.

Meine Magie reagierte auf das Gefühl und verknüpfte sich mit den Adern der Quelle, die die Welt mit Magie versorgten.
Ich keuchte, als plötzlich schwarzer Rauch aus meinen Unterarm hervor ging, auf den Boden fiel und in der Erde versank.
Ich stütze mich auf, sodass ich nun kniend auf dem Waldboden saß. Die Kopfschmerzen ließen nach, aber es bildetet sich immer mehr Rauch zu meinen Händen und sank in den Boden.

Etwas zog an meiner Energie. Ich spürte wie sich ein bleiernes Gefühl über meine Glieder legte. Je länger der Rauch in die Erde geleitet wurde, desto schlimmer wurde es. Gleichzeitig schlängelte sich der Rauch immer weiter hoch, sodass er sich bereits um meine Schultern wandt, als Sana mit Devon ankam. Ihnen folgten mehrere Wasser-Elementes, die Myalo und Morana formiert haben mussten, als sie den aufsteigenden Rauch gesehen hatten.
Diese machten sich sofort ans Werk wellenweise Wasser auf die Bäume zu schütten. Dabei war auch ein weißblondes Mädchen, dass die Bäume teilweise komplett vereisen ließ und das Feuer so verschluckte. Doch ich nahm sie alle nicht wahr, denn alles, was ich spürte, war die Asche in meinem Mund, die überschattete Magie und der Sog an meiner Energie.

„Was macht sie da?", fragte Sana und kniete sich neben mich hin. Langsam drehte ich den Kopf zu ihr. Dabei hatte Schwierigkeiten zu fokussieren.
„Ich weiß es nicht", keuchte Devon. Er war bis zu Sanas Hütte und zurück regelrecht gesprintet. „Bis eben lag sie noch schreiend am Boden."
Sanas grüne Augen lagen besorgt auf dem schwarzen Rauch an meinen Armen. Dann wanderten sie weiter zu den flammenden Kreis am Bäumen um uns herum.

Lillith die Quelle der MagieWhere stories live. Discover now