„So, können wir dann endlich mal losgehen...Ich will nicht sinnlos hier herum stehen wenn da draußen ne geile Party ist." Clara sieht genervt ihre Fingernägel an, auf ihrem Gesicht liegt ein arroganter und überheblicher Ausdruck, als würde sie etwas zu sagen haben. Demonstrativ wirft sie sich ihre Haare über die Schulter, ehe sie sich an Paxton wie ein Klammeräffchen hängt und die beiden schon mal loslaufen. Leises Kichern und Schnauben ist hinter mir zu hören und ich bin gottseidank nicht die einzige, welche das gerade superwitzig find. „Sie spielt sich auf als wäre sie die Wellenkönigin hier. Bitte sagt mir das ich nicht die einzige bin, welche das denkt?" Jane schaut gespielt beleidigt aus und zieht einen Schmollmund, sodass wir alle erneut lachen müssen. Dann schütteln wir den Kopf und Jane grinst. „Dich kann doch absolut niemand besiegen, du Wellengöttin aller Meere." Noah läuft zu Jane, hängt seinen Arm über ihre Schultern und drückt sie einmal kurz fest an sich. Ein schelmisches Lächeln liegt auf seinen Lippen und Jane boxt ihm gespielt auf den Oberarm. „Jaja mach dich nur wieder lustig. Beim nächsten Surfwettkampf werde ich dich so was von besiegen." Noah wirft den Kopf in den Nacken und lacht laut los. „Das will ich sehen." „Oh, das wirst du sehen, mein Lieber." Jane grinst bereits siegessicher und dann laufen wir alle auch endlich los um mit den nächstbesten Bus zum Wollongong zu fahren.

Etwa eine halbe Stunde später erreichen wir den Club, welcher in den buntesten Farben leuchtet. In der Mitte hängt an der Decke eine riesige Discokugel, welche von allen Seiten aus glitzert und die laute Musik dazu lädt einen sofort zum Tanzen auf die Tanzfläche ein. Die Theke zieht sich über die gesamte Wand ganz hinten. Die Regale sind mit Gläsern und verschiedenen Flaschen nur so überfüllt worden und die Barkeeper haben alle Hand voll zu tun. „Na komm! Wir gehen sofort tanzen!" Judy packt mich am Arm und zieht mich hinter sich her Richtung Tanzfläche, ohne, dass ich noch ein Wort dazu sagen kann. Nach einiger Zeit kommen auch ein paar andere zu uns auf die Tanzfläche und wir haben zusammen unseren Spaß. Laut singend und hüftenschwingend bewegen wir uns zum Takt der Musik, reißen die Arme in die Luft und vergessen all unsere Sorgen und Probleme. Wir sind glücklich in diesem Moment, frei und unbeschwert von all den Dingen da draußen. Meine Augen schließen sich für wenige Sekunden, ich drehe mich lächelnd im Kreis und als ich sie wieder öffne erblicke ich meeresblaue Augen, welche mich genauestens mustern. Noah sitzt vor der Theke auf einen der Hocker, er hält ein Glas in seiner Hand mit einer braunroten Flüssigkeit, zumindest sieht es von hier so aus. Locker schwingt er es in seiner Hand, ehe er das Glas bedächtig langsam an seine Lippen führt und daraus trinkt. Schnell leert er das Glas, wischt sich mit einer Hand über die Lippen und stellt es auf der gläsernen Theke wieder ab. In seinen dunkler gewordenen Augen liegt ein Funkeln und mit einem Mal wird mir plötzlich ganz heiß. Unglaublich heiß. Es fühlt sich so an, als wäre die Temperatur im Club von der einen auf der anderen Sekunde hochgestuft worden. Ich fühle mich wie in einer Sauna, merke, wie in meinem Inneren die Hitze nur so ansteigt und ein leises, gequältes Seufzen verlässt meine Lippen.

Ich will mich wieder umdrehen, will das alles vergessen, als sich zwei große, warme Hände um meine Hüften legen und sich ein muskulöser Körper an den meinen schmiegt. Ein männlicher Duft weht mir in die Nase, doch es ist ein eigenartiger und fremder Geruch. Das ist nicht Noah. Nein, natürlich ist es nicht Noah. Der sitzt ja an der Theke und trinkt Alkohol. Und selbst wenn, wäre es auch nicht Noah, da man uns hier ebenfalls nicht zusammen sehen darf. Das darf niemand. Verwirrt drehe ich mich zu dem mir unbekannten Mann um und sehe direkt in dunkelbraune intensive Augen, welche wie flüssige Schokolade wirken und mich damit völlig in den Bann ziehen. Doch tief in meinem Inneren weiß ich, dass sie mit den wunderschönen meeresblauen Augen von Noah nicht mithalten können. Das kann schließlich niemand. Verwirrt über meine Gedanken schüttele ich leicht den Kopf, ehe ich mich dem jungen Mann an meiner Seite widme und ihn fragend ansehe. Ein Lächeln macht sich auf seinen Lippen breit und in seinen Augen flackert etwas auf. „Sorry, dass ich dich einfach so antanze. Du bist mir schon die ganze Zeit aufgefallen und ich dachte mal ich probiere mein Glück." Er räuspert sich kurz und reicht mir dann schließlich seine Hand, welche ich noch immer leicht verwirre annehme. „Ich bin übrigens Wesley und du?" „Ich bin Fallon." Wesley nickt lächelnd, seine braunen Augen mustern mich aufmerksam und ich fühle, wie die Hitze erneut in mir aufsteigt. Aber dieses Mal nicht wegen Noah, nein, sondern weil mich ein gutaussehender Mann abcheckt. Und ich meine damit so richtig abcheckt. Wesley zwinkert mir zu und ohne dass ich etwas sagen kann liegen seine Hände plötzlich wieder um meine Hüften und bewegen sich mit seinem muskulösen Körper im Einklang.

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