Three Characters in Search of an Exit

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Ungläubig wiederholte Severus: „‚Der Stachel der Rose‘? Was ist das für ein unerfreulicher Titel?“

„Aber es sieht hübsch aus mit dieser kalligraphischen Schriftart und der Farbe und …“

Sibylls Gerede wurde gar nicht beachtet, denn Harry warf unterbrechend ein: „Der Titel ist völlig bescheuert! So etwas würde ich nie kaufen!“

„Hah“, machte Hermine, „als ob du freiwillig ein Buch in die Hand nehmen würdest!“

An seinem Verstand zweifelnd wiederholte Severus nochmals: „Der Stachel der Rose … Ich hoffe, es handelt sich um die aufregenden Liebesabenteuer eines Gartenarchitekten.“

Sibyll schaute auf das erste Blatt Papier und verneinte: „Hier steht, es ist eine Geschichte, die im Harry-Potter-Universum spielt!“

„Harry-Potter-Universum? Warum nicht Severus-Snape-Universum? Das verspricht wenigstens von vornherein Action!“, schimpfte Severus.

Hermine vermutete laut: „Vielleicht soll der Titel auf einen bekannten Buchtitel hinweisen? Sie wissen bestimmt, welchen ich meine, Mr. Snape. Hat was mit ‚Name‘ zu tun!“

„Ach, Sie meinen ‚Der Name der …‘“

Hermine hielt Severus den Mund zu und sagte: „Sind Sie wahnsinnig? Die verklagen uns noch, wenn Sie den Titel hier offen aussprechen!“

Endlich hatte Hermine ihre Hand wieder entfernt, so dass Severus erbost meckern konnte: „Wer zum Teufel sollte uns schon verklagen? Sie glauben doch nicht, dass auch nur ein Trottel diese dämliche Geschichte bis hierher durchgehalten hat? Ob ich jetzt den Titel sage oder nicht, ist doch völlig egal. ‚Der Name der …‘“

Wieder hielt sie ihm den Mund zu und schalt ihn: „Das Urheberrecht ist eine ernste Angelegenheit, Mr. Snape! Ich möchte nicht in einer Geschichte vorkommen, in der gegen das Urheberrecht verstoßen wird!“ Sie nahm ihre Hand von seinem Mund und sagte zu Sibyll: „Da ist mir die erste Schwachstelle aufgefallen, Sibyll. Notieren Sie bitte für den Autor, dass ein ‚Disclaimer‘ unbedingt notwendig ist, in welchem unser ‚unbekannter Freund‘ für den Leser erklärt, dass er nicht der Copyrightbesitzer sämtlicher Charaktere und Inhalte ist und er auch keinen finanziellen Nutzen aus diesem Werk zieht, damit er eventuellen Klagen aufgrund einer Copyrightverletzung aus dem Weg kann. Das ist äußerst wichtig!“ Sibyll notierte alles auf der Rückseite des Deckblattes.

„Sie besserwisserische Göre“, zischelte Severus bedrohlich leise. „Warum geben Sie dem Autor auch noch Tipps? Ich hätte ihn damit voll auflaufen lassen, denn in Askaban würde er bestimmt keine Möglichkeit mehr finden, so einen Schund schreiben zu können und wir wären fein raus!“

„Wir wissen ja nicht einmal, ob es ein Zauberer oder ein Muggel ist, der diese Geschichte verfasst. Ich vermute aber eher, dass es jemand ist, den wir kennen. Ich meine, wegen der persönlichen Einladungen an uns drei“, konterte Hermine.

„Was hat es eigentlich mit diesem ‚Urheberrecht‘ auf sich?“, fragte Harry neugierig.

„Na ja, du kannst nicht einfach Figuren aus einem Buch nehmen, deine eigene Geschichte mit denen Schreiben und damit auch noch Geld verdienen. Es gibt sogar Autoren, die Fanfiction gar nicht gutheißen und gerichtlich dagegen angehen, wie Anne Rice beispielsweise“, erklärte Hermine gewissenhaft.

Severus schaltete sich ein und sagte: „Anne Rice? Ah ja, die Autorin von ‚Interview mit einem …‘“

Erneut lag Hermines Hand auf Severus’ Mund, aber sie zog sie schnell wieder weg, als sie seine Zunge in ihrer Handfläche spürte und gleich darauf wischte sie angewidert den Speichel an ihrer Hose ab.

Three Characters in Search of an ExitWhere stories live. Discover now