Severus wurde von Harry unterbrochen, als der sagte: „Besseres? Vor wenigen Minuten hat jeder geglaubt, Sie wären tot, einschließlich Ihnen selbst!“
„Sein Sie nicht so kleinkariert, Potter. Im Gegensatz zu Ihnen kann ich mich als Überlebenskünstler sehr schnell an neue Lebenssituationen anpassen. Bei Ihnen und Mrs. Weasley ist ja wohl alles so gekommen, wie man es sich spätestens ab dem vierten Schuljahr denken konnte. Wie schön muss es sein, so berechenbar zu sein“, giftete Severus, bevor er sich an Sibyll wandte. „Bei Merlin, fahren Sie endlich mit Ihrer Aufgabe fort. Ich möchte nicht länger hier bleiben als notwendig!“
Sibyll ergriff die Mappe, die auf dem Beistelltischlein lag, doch bevor sie anfangen konnte zu lesen, fragte Severus: „Wie viele Seiten müssen wir ertragen?“ Sie klappte den Deckel der Mappe zurück und führte sie dicht an ihr Gesicht, bevor sie mit Daumen und Zeigefinger zu zählen begann und zwar sehr langsam.
Flüsternd wandte sich Hermine an ihren ehemaligen Lehrer für Zaubertränke und schimpfte: „Mussten Sie sie unbedingt zum Zählen auffordern? Sie ist doch so schon blind wie ein Maulwurf … Das wird bei diesem schummrigen Licht jetzt ewig dauern!“
So geduldig wie nur möglich warteten die drei auf Sibyll, die langsam hektisch wurde, weil drei Menschen sie durch verengte Augenlider anstarrten und dann geschah das kleine Malheur, denn sie ließ die Mappe fallen und alle Einzelblätter flogen durcheinander auf den Boden. Severus ließ entnervt den Kopf nach hinten fallen und stöhnte laut, bevor er leise meckerte: „Das kann alles nicht wahr sein.“
„Sie hätten Sie nicht fragen dürfen, wie lang die Geschichte ist“, sagte Hermine sauer.
Noch während Sibyll am Boden herumkroch, die Blätter aufsammelte und der Reihenfolge nach sortierte, erschien auf dem Tisch plötzlich ein deftig duftendes Buffet. An einer Seite des Raumes erschien ein ganzer Schrank mit alkoholischen Getränken.
Hermine stand auf und ging zur Bar hinüber, während sie im Gehen fragte: „Möchte jemand etwas zu trinken?“
„Ja“, stöhnte Severus entnervt. Anders könnte er den heutigen Abend nicht überleben.
„Was soll es sein?“
„Wie wär‘s mit einem Schierlingsbecher? Ich gebe Ihnen auch einen aus, Mrs. Weasley“, stichelte Severus.
Hermine blieb jedoch gelassen und konterte: „Den Schierlingsbecher lassen wir lieber für unseren ‚unbekannten Freund‘, falls seine oder ihre Geschichte unerträglich werden sollte.“
„Werden sollte? Wenn dieser Teil bereits dazugehört, dann IST sie schon unerträglich. Eines weiß ich mit Sicherheit, nämlich dass aus einem ‚unbekannten Freund‘ auch ganz schnell ein ‚unidentifizierter Toter‘ werden kann.“ Severus blickte verachtend auf Sibyll herab, die noch immer auf dem Boden kroch, und sagte: „Und einer Lehrerin für Wahrsagen kann das gleiche blühen, wenn sie nicht endlich …“
Sibyll hatte von alledem nichts mitbekommen, richtete sich auf und sagte erfreut: „So, wieder alles in Ordnung. Alles in der richtigen Reihenfolge.“ Dann bemerkte sie das Essen auf dem Tisch und die Bar. „Oh, etwas zu Essen. Ich hatte schon ein wenig Appetit bekommen und mich gefragt …“
„Oh nein, Sie werden sich da vorn hinsetzen und lesen!“, sagte Severus mit bedrohlich leiser Stimme, so dass Sibyll eingeschüchtert gehorchte.
Mit einer Flasche Schnaps und drei Gläsern kam Hermine an den Tisch zurück, bevor sie sagte: „Zumindest haben wir genug zu trinken. Das hier könnte die Stimmung aufhellen.“
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Three Characters in Search of an Exit
FanfictionHarry, Hermine und Severus finden sich in einem Raum wieder, den sie nicht verlassen können, bevor Sibyll Trelawney nicht ihre Aufgabe erfüllt hat. Die Lehrerin für Wahrsagen führt die drei an den Rand des guten Geschmacks und konfrontiert sie mi...
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