„Von wem ist der Brief?“, wollte Severus wissen.
„Ich …“ Sibyll drehte und wendete den Brief. Durch die dicken Brillengläser hindurch wirkten ihre Augen so übertrieben groß wie von einer Comicfigur. „Ich weiß nicht, es steht kein Name drauf. Es wurde mit ‚ein Freund‘ unterzeichnet.“
Hermine bat: „Lesen Sie doch bitte weiter. Ich möchte wissen, was dieser ‚Freund‘ uns zu sagen hat!“
Sibyll räusperte sich und las gleich darauf: „Ich habe eine Geschichte geschrieben und möchte wissen, was ihr davon haltet. Liebe Hermine, dich habe ich eingeladen, weil du mit Sicherheit Logikfehler entdecken wirst und …“
Hermine unterbrach Sibyll und sagte: „Dieses gesamte Szenario ist bereits ein Logikfehler. Warum ist Snape hier und warum sieht Harry aus wie fünfzehn?“
„Was? Ich sehe aus wie fünfzehn? Warum hat mir das keiner gesagt?“, fragte Harry verwirrt, während er mit den Händen sein Gesicht abtastete.
„Glauben Sie mir, Potter, ich würde jetzt auch lieber wieder wie fünfzehn aussehen, anstatt hier mit Ihnen und Miss Granger“, sie warf ihm einen bösen Blick zu und er verbesserte schnell, „Mrs. Weasley zu sitzen, um mir von einer Wahrsage-Lehrerin einen Brief von einem unbekannten Spinner vorlesen zu lassen.“ An Hermine gewandt sagte er: „Lassen Sie uns erst den Brief hören, bevor Sie auf Logikfehler eingehen, denn wenn Sie damit erst einmal angefangen haben, werden wir hier sicherlich wochenlang festsitzen!“
Den Brief vor die Augen haltend las Sibyll: „… Logikfehler entdecken wirst und Severus ist hier, weil ich Wert auf sarkastische Kommentare lege.“
„Oh, die kann das Freundchen haben! Nur zu, Sibyll, lesen Sie weiter!“
„Der liebe Harry ist hier, weil er für mich den normalen Durchschnittsleser darstellt und seine Meinung die von Hunderten widerspiegeln wird“, las Sibyll.
„Durchschnittsleser? Ich bin Harry Potter und kein Durchschnitt! Ich meine, ‚der‘ Harry Potter, ‚Retter der Welt‘, ‚Dumbledores Goldjunge‘, ‚der Junge der überlebte‘ …“
„Und mittlerweile auch ‚Der Junge, der sehr bald sterben wird, wenn er nicht endlich den Mund hält!‘“, unterbrach Severus gereizt.
Hermine griff ein und sagte: „Sie brauchen ihm gar nicht zu drohen, wir sitzen nämlich alle im selben Boot!“
„Sie haben Recht, Mrs. Weasley. Warum sollte ich mir auch die Mühe machen, Harry Potter umzubringen, wenn der Autor dieser unsäglichen Geschichte ihn mit Sicherheit auf der nächsten Seite wiederbeleben wird? Ich liefe nur Gefahr, durch den zugezogenen Zorn des Schreibers möglicherweise selbst ins Gras zu beißen“, zischelte Severus.
Unbeirrt der Konversation am großen Tisch las Sibyll einfach weiter. „Die liebe Sibyll hier“, sie blickte auf und sagte fröhlich lächelnd, während sie auf sich selbst zeigte, „das bin ich!“
„Was Sie nicht sagen!“, sagte Severus bierernst.
„Die liebe Sibyll hier wird euch die kleine Geschichte vorlesen. Sie habe ich gewählt, weil sie meiner Geschichte vorurteilslos gegenübertreten wird. Nun wünsche ich euch viel Spaß während der kleinen Lesung. Für Essen und Getränke wird gesorgt. Lieben Gruß, ein Freund.“ Sibyll drehte den Brief und fügte letztendlich hinzu: „Mehr steht hier nicht.“
„Dann bitte ich Sie, mit der Geschichte so schnell wie möglich zu beginnen. Ich habe Besseres zu tun als …“
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Three Characters in Search of an Exit
FanfictionHarry, Hermine und Severus finden sich in einem Raum wieder, den sie nicht verlassen können, bevor Sibyll Trelawney nicht ihre Aufgabe erfüllt hat. Die Lehrerin für Wahrsagen führt die drei an den Rand des guten Geschmacks und konfrontiert sie mi...
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