„Potter, wie viele Jahre sind vergangen?“, fragte Severus aufgebracht.
„Oh, darüber hat sich der Autor keine Gedanken gemacht, glaube ich. Sagen wir einfach, es ist die Gegenwart“, mutmaßte Harry.
„Ja, aber wann ist die Gegenwart?“, wollte Severus unbedingt wissen.
„Ich kann Ihnen Ihre Fragen nicht beantworten, Snape. Ich bin selbst eben erst in dieses Szenario geworfen worden und muss damit auch erst einmal klarkommen. Setzen Sie sich einfach und warten Sie ab. Es sind noch zwei andere Stühle frei; heißt also, es kommen noch zwei. Da bin ich aber mal gespannt, wer das sein wird. Vielleicht ist es ja Sirius, der auch von einem Fanfiction-Autor wiedererweckt worden ist?“, sagte Harry breit grinsend.
„Ein wiedererweckter Black? Was sich da für Möglichkeiten auftun. Ich könnte ihn töten – mehrmals sogar – ohne in Askaban zu landen! Unter diesen Umständen hoffe ich ebenfalls, dass er einer der anderen beiden Gäste sein wird!“, antwortete Snape, bevor er sich auf den mittleren Stuhl direkt neben Harry setzte.
Mit seinen Finger spielte Harry auf der Tischplatte herum, malte die Maserung des Tisches nach oder kratzte Wachsreste von Kerzen ab. Als er mit den Fingern auch noch zu Trommeln begann, blaffte Snape ihn von der Seite an: „Hören Sie sofort auf oder ich breche Ihnen jeden einzelnen Finger!“ Abrupt hörte Harry auf und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.
„Wie alt sind Sie, Potter?“, fragte Severus völlig unverhofft.
„Ich … ähm … ich glaube … Ich weiß es nicht“, war das einzige, was Harry erwidern konnte.
Severus rollte mit den Augen, bevor er klarstellte: „Sie müssen doch wissen, ob Sie noch zur Schule gehen oder ob Sie einen Beruf erlernt …“
Harry unterbrach: „Als würden alle Fanfiction-Autoren immer auf solche Details eingehen. Denen reicht es doch meistens, ein paar Charaktere in einen Raum zu werfen, das Licht zu dimmen und dann eine Orgie …“
Mitten im Satz verstummte Harry und er schaute sich in dem spärlich beleuchteten Zimmer um, bis ihn ein seltsam unbehagliches Gefühl überkam und er vom Stuhl aufsprang, um zur Tür zu eilen. Er rüttelte an der Klinke, aber er bekam die Tür nicht auf.
„Wir sind eingeschlossen!“, sagte Harry mit Panik in der Stimme.
„Natürlich sind wir das, Potter. Wahrscheinlich werden wir den Raum erst dann wieder verlassen können, wenn wir uns dem von Ihnen geschilderten Szenario freiwillig hingeben“, erwiderte Severus trocken, bevor er kurz zu Harry hinüberblickte und seine Augenbrauen auf und ab tanzen ließ.
„HILFE!“, schrie Harry plötzlich von Panik übermannt und er klopfte mit beiden Fäusten wie ein Wahnsinniger gegen die Tür. „HILFE, hier muss doch jemand sein, der mir helfen kann! Macht die Tür auf“, schrie er, während er zusätzlich noch mit den Füßen gegen das Holz trat, aber die Tür bewegte sich keinen Millimeter.
„Bei Merlin, Potter! Beruhigen Sie sich und lassen Sie uns darauf warten, was hier geschehen wird. Ich habe mir eben doch nur einen Scherz erlaubt. Ich bin mir sicher, dass niemand von uns hier zu Dingen gezwungen werden wird, die ihn menschlich herabsetzen würden – es sei denn, Lucius taucht noch auf – und ich vermute sehr stark, dass keiner von uns in dieser Geschichte den Tod finden wird, wenn man mich im Vorfeld so überaus großzügig wiedererweckt hat“, sagte Severus gelassen.
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Three Characters in Search of an Exit
FanfictionHarry, Hermine und Severus finden sich in einem Raum wieder, den sie nicht verlassen können, bevor Sibyll Trelawney nicht ihre Aufgabe erfüllt hat. Die Lehrerin für Wahrsagen führt die drei an den Rand des guten Geschmacks und konfrontiert sie mi...
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